ohnen - mieterverein-hagen
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<strong>ohnen</strong> ktuell<br />
ZEITUNG FÜR MIETER Ausgabe 4/2007<br />
K 9455<br />
Heute lesen Sie<br />
Kommentar:<br />
Zu Weihnachten<br />
gibt´s nicht<br />
nur Geschenke<br />
Seite 2<br />
Schönheitsreparaturen<br />
Seite 4<br />
Mindestens<br />
20 bis 22 Grad<br />
Seite 5<br />
Mitgliederversammlungen<br />
im Jahr 2008 Seite 6<br />
„Dumme Kuh”<br />
ist<br />
Kündigungsgrund<br />
Seite 8<br />
Für weniger<br />
Energie mehr<br />
bezahlen Seite 9<br />
Heizungen<br />
selbst ablesen<br />
Seite 12<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
Keine lange Pause<br />
bei den Mietervereinen<br />
Hagen. (MV) Die Geschäftsstelle<br />
der Mietervereine macht keine<br />
lange Winterpause, sondern steht<br />
den Mitgliedern Ende Dezember<br />
wie folgt zur Verfügung: Freitag,<br />
21. Dezember, von 8.30 bis 15.00<br />
Uhr; Donnerstag, 27. Dezember,<br />
von 8.30 bis 17.30 Uhr; und<br />
Freitag, 28. Dezember, von 8.30 bis<br />
15.00 Uhr. Ab Mittwoch, 2. Januar<br />
2008, sind wir in gewohnter Weise<br />
wieder für Sie da. (Di)<br />
W A<br />
Kinder freuen sich über die „weiße Pracht” – aber<br />
Wer muss den Schnee wegräumen?<br />
Hagen. (MV) Eigentlich ist alles<br />
klar geregelt: Die Gemeinde ist für<br />
die Beseitigung von Eis und Schnee<br />
zuständig. Dann gibt er die Karte<br />
Vorstand,<br />
Geschäftsführung,<br />
die Gehwege zuständig – Reini-<br />
gung, Schneeräumen und Streu-<br />
pflicht zählen zu ihren Aufgaben.<br />
Theoretisch. In der Praxis aller-<br />
weiter. Der folgende Mieter ist<br />
dann beim nächsten „Schneetag”<br />
verantwortlich usw.<br />
Die Räum- und Streupflicht<br />
Mitarbeiter<br />
und<br />
Redaktion<br />
dings wird dieses Leistungs-Paket dauert ca. von morgens 7 Uhr bis<br />
wünschen<br />
meistens gern per Satzung den<br />
Hauseigentümern auferlegt. Und<br />
diese – wenn sie auch Vermieter<br />
abends 20 Uhr, wobei es auch<br />
regionale Unterschiede gibt. Auf<br />
der sicheren Seite ist man, wenn<br />
Ihnen<br />
frohe Weihnachten<br />
sind – übertragen die Pflichten oft<br />
auf ihre Mieter. Die allgemeine<br />
man bei der Gemeindeverwaltung<br />
nachfragt. Aber auch Vermieter und ein<br />
Rechtsprechung bestätigt, dass<br />
dazu eine Vereinbarung im Mietoder<br />
der örtliche Mieterverein<br />
sollten das wissen. Wenn es den<br />
gutes Jahr 2008<br />
vertrag ausreicht. ganzen Tag über schneit, muss<br />
Es müssen nicht zwangsläufig<br />
nur die Erdgeschoss-Mieter sein,<br />
die für die Sauberkeit des Gehwegs<br />
vor dem Hause verantwortlich<br />
sind. Ebenso kann eine Regelung,<br />
die alle Mietparteien im Wechsel<br />
einbezieht, rechtswirksam sein.<br />
Mit Hilfe einer „Schneekarte”<br />
können Ungerechtigkeiten durch<br />
unterschiedliches Wetter weitgehend<br />
ausgeschlossen werden: Der<br />
Mieter, der die Schneekarte in<br />
Händen hält, ist einen Tag lang für<br />
gewährleistet sein, dass auch zwi-<br />
schendurch jemand zum Schnee-<br />
schieber greift. Berufstätige Mieter<br />
müssen selber eine Vertretung or-<br />
ganisieren. Der Vermieter hat zu-<br />
mindest stichprobenweise zu überprüfen,<br />
ob die mit der Schneeräu-<br />
mung beauftragten Mieter ihrer<br />
Verpflichtung ordnungsgemäß<br />
nachkommen.<br />
In der Mitte des Gehweges ist ein<br />
ein bis anderthalb Meter breiter<br />
Streifen von Eis und Schnee freizuhalten.<br />
Zwei Fußgänger müssen<br />
problemlos aneinander vorbei<br />
gehen können. Wobei die Maßnahmen<br />
gegen Glätte (Streupflicht)<br />
Vorrang haben vor der<br />
Schneeräumung. Wichtig: Bei Unfällen<br />
wegen Eis und Schnee auf<br />
dem Gehweg ist ggf. die Gebäude-<br />
haftpflicht-Versicherung des Ver-<br />
mieters zuständig. Die hat der Mie-<br />
ter in der Regel mit bezahlt – über<br />
die Betriebskosten.<br />
(Bd)<br />
Neuer Service ab 2008<br />
Geschäftsstelle<br />
auch samstags geöffnet<br />
Hagen. (MV) Ab 1. Januar 2008 ist<br />
unsere Geschäftsstelle in Hagen<br />
voraussichtlich auch samstags von<br />
9 bis 13 Uhr geöffnet. Diesen Service<br />
wollen wir insbesondere für<br />
Mitglieder vorhalten, die an Wochentagen<br />
wegen ihrer Berufstätigkeit<br />
nicht die Hilfe des Mietervereins<br />
in Anspruch nehmen<br />
können.<br />
(Di)<br />
Erst die Mieterhöhungs-Forderung prüfen – dann zahlen<br />
Viele Mieter zahlen zuviel<br />
Hagen. (MV) Mehrere Millionen • der Quadratmeterpreis stimmt<br />
Euro zahlen Deutschlands Mieter nicht,<br />
zu viel, weil sie vorschnell und • die Wohnungsgröße ist falsch,<br />
ungeprüft Mieterhöhungsforde- • die Jahressperrfrist wurde nicht<br />
rungen ihrer Vermieter erfüllen. beachtet.<br />
Nach Schätzungen des Deutschen Wer einer unberechtigten Miet-<br />
Mieterbundes (DMB) sind mehr als erhöhung übereilt und ohne ge-<br />
100.000 Mieterhöhungen jährlich naue Prüfung zustimmt, verfalsch,<br />
unzulässig oder unbegrün- schenkt schnell ein paar hundert<br />
det.<br />
Euro im Jahr, zahlt mehr als er<br />
Hauptfehler bei Mieterhöhun- nach Gesetz und Vertrag zahlen<br />
gen auf die sogenannte ortsübliche müsste.<br />
Vergleichsmiete sind:<br />
Der Deutsche Mieterbund emp-<br />
• Der Vermieter begründet die fiehlt, jede Mieterhöhung beim<br />
Mieterhöhung nicht ordnungsge- örtlichen Mieterverein prüfen zu<br />
mäß, lassen.<br />
• die Kappungsgrenze wird nicht 11 Tipps zur Prüfung einer<br />
eingehalten, Mieterhöhung lesen Sie auf Seite 9<br />
„Sind kommunale<br />
Wohnungsgesellschaften<br />
heute<br />
noch zeitgemäß?”<br />
Diese und andere<br />
Fragen stellten wir<br />
Harald Kaerger,<br />
Geschäftsführer der<br />
ha.ge.we, hier auf dem<br />
Bild mit Klaus H. Budde.<br />
Das Interview finden Sie<br />
auf Seite 3. (Foto: Di)<br />
Achtung,<br />
Steuererklärung 2006<br />
Hagen. (MV) Mieter und selbstnutzende<br />
Wohnungseigentümer<br />
sollten daran denken, dass sie für<br />
Handwerker-Arbeiten, haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen und Pflege<br />
von Angehörigen jeweils bis 3000<br />
Euro steuerlich geltend machen<br />
können. Um 20 % dieser Kosten –<br />
also insgesamt maximal 1800 € –<br />
reduziert sich die Steuerschuld.<br />
Wichtig: Es werden nur Arbeitskosten<br />
anerkannt, kein Material.<br />
Auch der Lohnanteil bei den Nebenkosten<br />
– z. B. für den Schornsteinfeger<br />
– kann hier eingebracht<br />
werden. Es darf nicht bar gezahlt<br />
werden, Original der Rechnung<br />
und Zahlungsbestätigung der Bank<br />
müssen vorgelegt werden. (Di)
2<br />
Meldung und Meinung<br />
Der Kommentar<br />
von Klaus H. Budde<br />
Zu Weihnachten gibt´s<br />
nicht nur Geschenke<br />
Die Zeit um Weihnachten und schrauben.<br />
den Jahreswechsel herum ist Grundsteuer,<br />
nicht nur die Zeit der Geschenke Wasser und Abwasser, Straßenund<br />
des friedvollen Feierns, son- reinigung und Müllabfuhr –<br />
dern auch die Zeit der Satzun- überall kann man ein bisschen<br />
gen. Wohlgemerkt, nicht von mehr Geld aus den Taschen der<br />
den meist „harmlosen” Vereins- Bürger ziehen. Dass man mit die-<br />
Satzungen spreche ich, sondern sen Posten, die sich alle in der<br />
von den Gebühren-Satzungen Betriebskosten-Abrechnung der<br />
der Kommunen. Diese werden Mietwohnung wiederfinden, in<br />
oder wurden schon in den besonderem Maße die Mitbürger<br />
Hauptausschüssen und Räten trifft, die sich nicht Haus und<br />
landauf landab geändert. Wobei Hof leisten können, interessiert<br />
die Änderung fast immer in eine bei der Beschlussfassung offen-<br />
Richtung zeigt – nach oben! sichtlich niemanden.<br />
Mit wenigen rühmlichen Aus- In einer Zeit, in der sogar die<br />
nahmen sind Kreise, Städte und Bundeskanzlerin die zu hohen<br />
Gemeinden hoch verschuldet. Bezüge von Managern kritisiert,<br />
Politische Kurzsichtigkeit, Un- in der Diäten von Abgeordneten<br />
vernunft und schlichte Verant- deutlich erhöht werden – und<br />
wortungslosigkeit nach dem zwar im Schnelldurchgang –<br />
Motto „in drei Jahren sitze ich sind die Realeinkommen vieler<br />
sowieso nicht mehr im Rat” ha- Menschen in unserem Land zum<br />
ben teilweise katastrophale Kon- Teil deutlich gesunken. Viele Arsequenzen<br />
für die Finanzen der beitnehmer haben trotz Vollzeit-<br />
Gebietskörperschaften. Auch Arbeitsplatz nicht genug Geld in<br />
Partei-Karrieren ohne erforderli- der Tasche, um die eigene Fache<br />
Qualifikation kosten Geld – milie einigermaßen über die<br />
viel Geld. Zahlen muss das Runden zu bringen.<br />
natürlich der „Souverän”, der In dieser Zeit gehen die Räte –<br />
Bürger! deren Aufwands-Entschädigun-<br />
Viele Gemeinden haben soge- gen übrigens oft gerade erhöht<br />
nannte „strukturelle Defizite”. worden sind – den leichteren<br />
Das sind beispielsweise aufge- Weg, über Gebühren-Erhöhunblähte<br />
Verwaltungsapparate mit gen die öffentlichen Haushalte<br />
viel zuviel Personal, die sich im entlasten zu wollen! Da wo krea-<br />
Laufe der Jahre fast wie von tives Denken und Handeln nötiselbst<br />
vergrößert haben. Doch ger ist denn je, wird oft genug ein<br />
anstatt hier anzusetzen und träges und bequemes „Weiter<br />
wirklich weitreichende und kon- so!” produziert. Sowohl Politik<br />
sequente Entscheidungen zu als auch Verwaltungsspitzen<br />
treffen, gehen die Verantwortli- fürchten Widerstände und brinchen<br />
in Politik und Verwaltung gen nicht die Energie auf, durch<br />
andere Wege: Hier wird ein engagiertes und konstruktives<br />
Schwimmbad geschlossen, dort Vorgehen die Voraussetzungen<br />
eine Bücherei; Aktienpakete von dafür zu schaffen, dass auch<br />
Energieversorgern werden hin- unsere Kinder und Enkel noch in<br />
und hergeschoben, Kanalnetze Gemeinden leben können, wo es<br />
verkauft und zurückgemietet. sich zu leben lohnt! Statt dessen<br />
Ach ja – und dann wird der denken sie nur bis zur nächsten<br />
Schraubenzieher in die Hand Wahl! Von „Volksvertretern”<br />
genommen. Für die Gebühren-<br />
kann man anderes erwarten.<br />
Freie Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW):<br />
Wohngeld um 10 Prozent erhöhen<br />
Hagen. (MV) Der Bundesverband 500.000 Euro. Künftig orientiert<br />
Freier Immobilien- und Woh- sich das Wohngeld nur noch an<br />
nungsunternehmen (BFW) beden Höchstbeträgen der bislang<br />
grüßt die Initiative der Bundesre- obersten Baualtersklasse.<br />
gierung zur Entbürokratisierung Eine wirklich durchgreifende<br />
und Vereinfachung des Wohn- Reform setze allerdings voraus,<br />
geldgesetzes. Mit dem Wegfall der dass auch eine Anhebung des seit<br />
Prüfung des Bezugsfertigkeits- mehr als sechs Jahren unverändatums<br />
und der bisherigen Baudert gebliebenen Wohngeldes<br />
altersklassen für Altbauten reduerfolgt, so der BFW. Deshalb<br />
zieren sich die Verwaltungskos- fordert der Verband eine Anheten<br />
für die Wohnungswirtschaft bung des Wohngelds um mindenach<br />
BFW-Schätzungen um ca. stens zehn Prozent. (Bd)<br />
W<strong>ohnen</strong>Aktuell 4/2007<br />
Cerberus verkauft Baubecon<br />
Privatisierung bekommt Breitreifen<br />
Hagen. (MV) Der US-amerika- den. Der Finanzinvestor Cerberus<br />
nische Hedge-Fonds Cerberus hat hatte immer beteuert, eine langdie<br />
Wohnungsbaugesellschaft fristige Anlagestrategie zu verfol-<br />
„BauBeCon" nach nur eineinhalb gen. Dr. Franz-Georg Rips, Präsi-<br />
Jahren wieder verkauft. Käufer ist dent des Deutschen Mieterbundes,<br />
ein Konsortium aus der Deutsche- kritisiert Cerberus deshalb scharf:<br />
Bank-Tochter „RREEF Global Op- „Dies ist genau das Verhalten von<br />
portunities Fund" und der „Pirelli Heuschrecken: Einfallen, abgrasen<br />
Real Estate" - einer Tochter des und wieder abziehen." Cerberus ist<br />
italienischen Mischkonzerns Pi- auch Eigentümer der Berliner<br />
relli, der vor allem als Reifenher- Wohnungsbaugesellschaft GSW<br />
steller bekannt ist. Erst im Dezem- mit rund 65000 Wohnungen. Dem<br />
ber 2005 hatte Cerberus die Vernehmen nach war Cerberus<br />
BauBeCon von der Beteiligungs- enttäuscht über die - nach ihren<br />
gesellschaft der Gewerkschaften Maßstäben – geringe Rendite, die<br />
gekauft. Die in Hannover ansässige mit der BauBeCon erzielt worden<br />
BauBeCon, eine Nachfolgegesell- war – und dies, obwohl die Mieten<br />
schaft der Neuen Heimat, besitzt zum Teil drastisch erhöht worden<br />
20.000 eigene Wohnungen und sind. Verluste hat Cerberus jedoch<br />
verwaltet weitere 30.000 Wohnun- keineswegs gemacht: Ende 2005<br />
gen, vor allem in Niedersachsen hatte Cerberus eine Milliarde Euro<br />
und Berlin. In der Hauptstadt sind für die BauBeCon gezahlt. Jetzt<br />
5900 Wohnungen betroffen – wurde bei der Transaktion ein Unmeist<br />
ehemalige Gehag-Sied- ternehmenswert von 1,7 Milliarlungen<br />
aus den 20er Jahren, die im den Euro zugrunde gelegt – eine<br />
Ostteil der Stadt nach der Wende Wertsteigerung von 70 Prozent<br />
an die BauBeCon übertragen wur- innerhalb von 20 Monaten. (Bd)<br />
Transparenz der Energiekosten war Thema einer Podiumsdiskussion beim<br />
Mieterverein Bielefeld. Unter Leitung von MdB Wolfgang Spanier (Mitte)<br />
stritten sich (v. l.) Barbara Litke (Deutscher Mieterbund), Rüdiger Fittje (EON),<br />
Wolf-Bodo Friers (Haus und Grund Deutschland) und Dr. Aribert Peters (Bund<br />
der Energieverbraucher. Fazit: Man war zu Beginn und auch am Ende der<br />
Veranstaltung gleichbleibend unterschiedlicher Meinung. Für die Hagener<br />
Bürogemeinschaft haben Klaus H. Budde, Klaus-P. Dietrich und Jürgen Klippert<br />
teilgenommen (Foto: Di)<br />
Antrag im Bundestag:<br />
Rechtsanspruch auf Mieterberatung<br />
Hagen. (MV) Die Bundestags- jeden Fall sinnvoll, dass auch zum<br />
Fraktion „Die Linke” fordert in effizienten Einsatz der öffentlieinem<br />
Antrag die Bundesregierung chen Gelder diese Rechtsprüfung<br />
auf, Voraussetzungen dafür zu dort stattfinde, wo es den entspre-<br />
schaffen, dass Sozialhilfe- und chenden Sachverstand und die<br />
Arbeitslosengeld-II-Bezieher sowie Erfahrung gebe.<br />
wohngeldberechtigte Personen ei- Die in der Vergangenheit häufig<br />
nen Rechtsanspruch auf eine kosgehandhabte Praxis, dass die So-<br />
tenlose, unabhängige und qualizialämter den Mitgliedsbeitrag<br />
fizierte Mietrechtsberatung erhalbeim Mieterverein übernommen<br />
ten. Die Erfahrungen von Mieterhätten, um auf diese Weise eine<br />
vereinen und -verbänden zeigten qualifizierte Beratung zu ermögli-<br />
deutlich, dass die Überprüfung chen, habe sich insbesondere<br />
von Mieterhöhungen, Betriebskos- wirtschaftlich für die Kommunen<br />
tenabrechnungen, Mietpreisüberdurchaus gerechnet. Mit Hilfe der<br />
höhungen und vieles mehr bei den Beratung der oben genannten Per-<br />
Kostenträgern häufig nicht durch- sonen durch Mietervereine könngeführt<br />
und unkritisch übernom- ten die Kostenträger erheblich entmen<br />
werde. Es sei deshalb auf lastet werden. (Bd)
W<strong>ohnen</strong>Aktuell 4/2007 Wir sprachen mit 3<br />
Harald Kaerger, Geschäftsführer der Hagener Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft<br />
Sind kommunale Wohnungsgesellschaften noch zeitgemäß?<br />
W<strong>ohnen</strong>Aktuell: Herr Kaerger, pas- HK: Unser Wohnraum ist preiswert WA: Wieviele Wohnungen haben ben Nacht wieder für warme Wohsen<br />
kommunale Wohnungsgesell- – nicht billig, sondern seinen Preis Sie eigentlich – und wieviel Per- nungen sorgt.<br />
schaften überhaupt noch in die wert! Auch nach aufwendigen Mo- sonal? WA: Wenn Sie persönlich zur<br />
heutige Zeit? dernisierungen sind die Mieterhö- HK: Zur Zeit haben wir ca. 5500 Miete w<strong>ohnen</strong> würden . . .<br />
Harald Kaerger: Absolut! Aller- hungen maßvoll. Außerdem wan- Wohnungen. Bei der ha.ge.we HK: Bevor Sie weiterreden: Ich<br />
dings hat sich das Aufgabenspek- deln wir keine Mietwohnungen in arbeiten 40 Menschen – von der wohne seit 1978 bei demselben<br />
trum weiterentwickelt – von der Eigentumswohnungen oder Ge- Putzfrau bis zum Geschäftsführer. privaten Vermieter.<br />
reinen Bereitstellung preiswerten werberäume um. In diesem Zusammenhang möchte WA: Mitglied eines Mietervereins<br />
Wohnraums hin zur Mitwirkung WA: Haben Sie auch besondere ich noch erläutern, dass wir unsere sind Sie aber nicht?<br />
bei der Stadtentwicklung. Angebote für Familien? Wohnungs-Bestände in vier Be- HK: Nein. Ich bin da nicht anders<br />
WA: Was können wir uns darunter HK: Wir haben keine „Sonderange- reiche aufgeteilt haben. Jeder die- als andere Menschen. Solange es<br />
vorstellen? bote” wie manch anderer. Solche ser Bereiche wird durch ein drei- mit dem Vermieter keinen Ärger<br />
HK: Wir unterstützen die Stadt bei Angebote erstrecken sich doch köpfiges Team betreut. Das besteht gibt, kommt man nicht auf den<br />
der Steuerung der Flächen- und meist nur auf schwer vermietbare aus einem Wohnungswirt (für Ver- Gedanken, in einen Mieterverein<br />
Wohnraumpolitik mit unseren ei- Wohnungen. Wir beraten und be- träge etc.), einem Techniker und einzutreten.<br />
genen Instrumentarien. Wir kön- treuen insbesondere Familien. In einem Siedlungsverwalter, der Als Geschäftsführer der ha.ge.we<br />
nen anstelle der Stadt investieren individuellen Gesprächen wird der auch Hausmeisterfunktionen habe ich überwiegend positive Erund<br />
damit den städtischen Haus- Bedarf ermittelt und das passende wahrnimmt. fahrungen mit dem hiesigen Miehalt<br />
entlasten. So haben wir zum Angebot gesucht. Auch mögliche WA: Wenn im Winter an einem terverein gemacht. Was ich beson-<br />
Beispiel zwei Kindergärten errich- öffentliche Hilfen wie Wohngeld Samstag um 23 Uhr die Heizung ders schätze, ist, dass dort nicht<br />
tet. Auch das Hagener Frauenhaus sind dann Thema.<br />
ausfällt, wie lange müssen die Be- ideologisch, sondern sachbezogen<br />
befindet sich in einem unserer WA: Können ihre Mieter vorhan- wohner dann frieren? gearbeitet wird. Und dort, wo<br />
Gebäude. dene Grünanlagen und Gärten HK: Rund um die Uhr hat einer Sachverstand eingesetzt wird,<br />
WA: Ihr Wohnungsbestand ist teil- nutzen?<br />
unserer Hausmeister Bereitschaft. kommt man im Konfliktfall immer<br />
weise aber schon recht alt . . . HK: Selbstverständlich! Wir möch- Der wird innerhalb kürzester Zeit zu einer sachdienlichen Lösung.<br />
HK: . . . weil wir in Zeiten knappen ten, dass sie sich wohlfühlen und vor Ort sein. Wenn er die Heizung WA: Herr Kaerger, wir danken<br />
Wohnraums sehr schnell sehr viele auch ihr Umfeld annehmen. Im nicht selbst reparieren kann, wird Ihnen für das Gespräch!<br />
Wohnungen bauen mußten! Von Frühjahr werden wir z. B. mit umgehend ein Handwerks-Unter-<br />
Komfort kann man da aus heutiger unseren Mietern an der Weststraße nehmen beauftragt, das in dersel-<br />
Sicht nicht sprechen. Deshalb die umfangreiche Neugeschieben<br />
wir auch einen gewalti- staltung ihres Wohnumfel-<br />
gen Berg an Sanierungs- und Renodes mit einem Mieterfest<br />
vierungs-Maßnahmen vor uns her. feiern.<br />
Übrigens: Wir beauftragen fast aus- WA: Und wenn ein Mieter<br />
schließlich Hagener Handwerker. bei Ihnen kündigt? Welche<br />
So bleibt das Geld in der Region. Gründe werden dann an-<br />
Zwei gelungene Modernisie- geführt?<br />
rungs-Beispiele will ich hier kurz HK: In der Regel sind das<br />
konkret aufzeigen: Wiembusch persönliche Gründe. Eine<br />
und Loxbaum – früher eher be- Änderung der Familienverkannt<br />
als „soziale Brennpunkte” – hältnisse, wenn ein Kind dasind<br />
Vorzeigeprojekte komfortab- zukommt oder ein erwachlen<br />
W<strong>ohnen</strong>s geworden! Wir ha- senes Kind auszieht. Wirtben<br />
nach einer teilweisen Entker- schaftliche Gründe spielen<br />
nung der Häuser dort jetzt Woh- natürlich auch häufig eine<br />
nungen mit modernsten Stan- Rolle. Unzufriedenheit mit<br />
dards, die sicherlich zu den be- der ha.ge.we war nach meisonders<br />
begehrten auf dem Hage- nem derzeitigen Kenntnisner<br />
Wohnungsmarkt zählen. Leer- stand nie ein Kündigungsstände<br />
gibt es da jedenfalls nur in grund. In diesem Zusam-<br />
Ausnahmefällen. menhang freuen wir uns<br />
Neben ihrer wohnungspoliti- darüber, dass die meisten<br />
schen Funktion ist eine kommuna- neuen Mieter auf Empfehle<br />
Wohnungsgesellschaft auch lung bei uns einziehen.<br />
wichtiger Bestandteil dessen, was WA: Gibt es oft Widersprüdie<br />
Wissenschaft heute unter dem che gegen Betriebskosten-<br />
Begriff „Stadtrendite” zusammen- Abrechnungen und wie gefasst.<br />
hen Sie damit um?<br />
WA: Wenn Sie das bitte näher HK: Natürlich gibt es auch<br />
erklären . . . Widersprüche. Aber diese<br />
HK: . . . das wollte ich gerade tun! Probleme sind nach einem<br />
Als Stadtrendite bezeichnet man klärenden Gespräch meiden<br />
betriebswirtschaftlichen Ge- tens erledigt. Und wenn wir<br />
winn, den Städte durch die Beauf- Fehler gemacht haben,<br />
tragung eigener Unternehmen er- stehen wir selbstverständzielen.<br />
Im Klartext: Ein städtisches lich dazu.<br />
Unternehmen wie die ha.ge.we er- WA: Bekommen Ihre Miebringt<br />
Leistungen für die Stadt ter günstigere Konditionen<br />
nicht rein profitorientiert wie pri- bei Strom, Gas oder Wasser?<br />
vate Firmen, die ja auch Gewinne HK: Der Strom ist billiger.<br />
erzielen müssen. Gerade in Zeiten 12,1 Prozent Rabatt räumt<br />
leerer Kassen besonders wichtig! die Mark E unseren Mietern<br />
WA: Welche Vorteile bieten Sie aktuell ein, allerdings nur<br />
gegenüber privaten Vermietern? auf den Arbeitspreis.<br />
Für W<strong>ohnen</strong>Aktuell führten das Gespräch<br />
Klaus H. Budde und Klaus-P. Detrich
4<br />
Ihr gutes Recht<br />
Wer muss wann welche Schönheitsreparaturen durchführen?<br />
Mieterverein: Zuerst sachkundigen Rat einholen<br />
Hagen. (MV) Schönheitsreparatu- gesagt werden.“ Die Mieterverei- paraturen durchzuführen, kann<br />
ren in Mietwohnungen sind zur ne, die für ihre Mitglieder kosten- das unter Umständen sehr teuer<br />
Zeit in der Tagespresse ein Top-<br />
Thema. Viele Gerichte, vor allem<br />
los diesen Service anbieten, war- werden.<br />
Für den Fall nämlich, dass der<br />
auch der Bundesgerichtshof in<br />
Mietvertrag rechtswirksam diese<br />
Karlsruhe, haben sich gerade in<br />
Pflichten dem Mieter auferlegt<br />
jüngster Vergangenheit immer<br />
und der Vermieter dann diese Arwieder<br />
damit beschäftigt. Formu-<br />
beiten durch Handwerks-Unter-<br />
lierungen aus Standard-Mietver-<br />
nehmen ausführen lässt. Die<br />
trägen hielten dabei oftmals einer<br />
Rechnung muss dann der Mieter<br />
rechtlichen Prüfung nicht stand –<br />
zahlen“ Die Mietervereine weisen<br />
sie wurden schlicht als nicht oder<br />
außerdem darauf hin, dass kein<br />
teilweise nicht verbindlich erklärt.<br />
Mieter verpflichtet ist, eine<br />
Für den normalen Mieter, der kein<br />
Änderung bzw. Ergänzung des<br />
Jura-Studium absolviert hat, ist die<br />
Mietvertrages zu akzeptieren, die<br />
Geschichte dadurch immer un-<br />
ihn mit zusätzlichen Kosten<br />
übersichtlicher geworden.<br />
belastet oder andere Nachteile mit<br />
Franz Michalek, Fachanwalt für<br />
sich bringt.<br />
Miet- und Wohnungseigentums-<br />
Michalek zieht das Fazit: „Die<br />
recht bei der Bürogemeinschaft der<br />
gesamte Palette des Mietrechts ist<br />
Mietervereine in Hagen, rät des-<br />
inzwischen so kompliziert gehalb<br />
dringend dazu, einen Fachworden,<br />
dass niemand ohne<br />
mann zu befragen: „Jeder Fall muss<br />
sachkundigen Rat einen Mietver-<br />
einzeln betrachtet werden, jede im<br />
trag unterschreiben sollte! Und<br />
Mietvertrag stehende Klausel<br />
dieser sachkundige Rat ist für<br />
rechtlich überprüft werden. Wer<br />
letztendlich wann was zu überneh- nen vor unüberlegtem Handeln.<br />
Mitglieder beim örtlichen Mie-<br />
terverein schnell, unbürokratisch<br />
men hat, kann erst nach Sichtung Michalek: „Wenn ein Mieter aus- und vor allem kostenlos zu be-<br />
des entsprechenden Mietvertrages zieht, ohne jegliche Schönheitsre- kommen.“<br />
(Di)<br />
Tapete im Kinderzimmer:<br />
Harry Potter erlaubt<br />
Hagen. (MV) Das Kleben von Mustertapeten<br />
und einer Bordüre mit<br />
Harry-Potter-Motiven im Kinderzimmer<br />
ist erlaubt, hält sich im<br />
Rahmen des Üblichen und gehört<br />
zum normalen vertragsgemäßen<br />
Gebrauch, entschied das Landgericht<br />
Berlin (Az: 62 S 87/05). Nach<br />
Informationen des DMB hatte der<br />
Vermieter nach Auszug der Mieter<br />
verlangt, sie müssten Tapete und<br />
Bordüre beseitigen, und Schadenersatz<br />
gefordert. Zu Unrecht. Aufgrund<br />
der kurzen Wohndauer von<br />
etwa 1,5 Jahren und weil die Mieter<br />
schon bei Vertragsbeginn renovieren<br />
mussten, waren sie beim Auszug<br />
nicht zu Schönheitsreparaturen<br />
verpflichtet. Das Landgericht<br />
wies darauf hin, dass Mieter, die die<br />
neue Wohnung selbst renovieren<br />
müssen, in der Wahl von Farbe und<br />
Material und in Bezug auf die Gestaltung<br />
der Wände grundsätzlich<br />
frei sind. Die Grenzen der Gestaltungsfreiheit<br />
werden erst dann<br />
überschritten, wenn die Mieter äußerst<br />
ungewöhnliche Farbkombinationen<br />
bzw. Farbwahlen treffen.<br />
Dagegen ist der Mieter nicht von<br />
vornherein verpflichtet, nur eine<br />
neutrale oder helle Farbe für die<br />
Wände zu verwenden. Er darf sich,<br />
so der Deutsche Mieterbund, individuell<br />
einrichten, zumindest so<br />
lange es im Rahmen des Üblichen<br />
bleibt. Hierzu gehört auch das Kleben<br />
einer Bordüre mit Harry-Potter-Motiven<br />
im Kinderzimmer, bestätigten<br />
die Berliner Richter. (Bd)<br />
Ihr Mieterverein ist nur so weit von<br />
Ihnen entfernt wie das nächste<br />
Telefon! Unsere Rechtsberater stehen<br />
Ihnen für telefonische Kurzauskünfte<br />
montags bis freitags von<br />
8.30 bis 9.15 Uhr zur Verfügung.<br />
Bitte halten Sie Ihre Mitgliedsnummer<br />
bereit. Auch Unterlagen wie<br />
Mietvertrag, Nebenkostenabrechnung<br />
oder Mieterhöhungsschreiben<br />
sollten Sie griffbereit haben. Es<br />
kann zu Wartezeiten kommen.<br />
W<strong>ohnen</strong>Aktuell 4/2007<br />
Auch beim Wechsel des Eigentümers bleiben die Rechte der Mieter erhalten<br />
Keine automatische Mieterhöhung nach Hausverkauf<br />
Hagen. (MV) Wird das Mietshaus Hier bleibt der frühere Vermieter delt, gibt es zusätzlich besondere<br />
oder die Wohnung verkauft,<br />
ändert sich für den Mieter nichts.<br />
Der neue Eigentümer tritt in das<br />
bestehende Mietverhältnis ein. Er<br />
kann nicht den Abschluss eines<br />
neuen Mietvertrages fordern. Er<br />
hat nicht mehr und nicht weniger<br />
Rechte oder Pflichten, als sie auch<br />
der frühere Eigentümer gehabt<br />
hätte. Das gilt auch für Kündigungen<br />
oder Mieterhöhungen.<br />
Das bedeutet: Die Miete und die<br />
monatlichen Vorauszahlungen für<br />
die Betriebskosten müssen immer<br />
an den aktuellen Vermieter überwiesen<br />
werden. Die Betriebskosverantwortlich.<br />
Ein automatisches<br />
Mieterhöhungsrecht nach einem<br />
Hausverkauf gibt es nicht.<br />
Auch der Vermieter muss sich an<br />
vertragliche Regelungen, ortsübliche<br />
Vergleichsmiete und Jahressperrfrist<br />
halten. Durch den Kauf<br />
eines Mietshauses oder einer Mietwohnung<br />
erhält der Vermieter<br />
auch kein besonderes Kündigungsrecht.<br />
Er kann nur kündigen, wenn<br />
er einen der im Gesetz genannten<br />
Kündigungsgründe hat, wie zum<br />
Beispiel Eigenbedarf. Wichtig ist,<br />
dass Mieter die Rückzahlung einer<br />
Mietkaution nur verlangen können,<br />
wenn das Mietverhältnis be-<br />
Schutzrechte für Mieter:<br />
Zum einen haben Mieter ein<br />
gesetzliches Vorkaufsrecht. Der<br />
Vermieter muss die Wohnung den<br />
dort w<strong>ohnen</strong>den Mietern zum<br />
Kauf anbieten. Erst wenn ein<br />
detaillierter, notarieller Kaufver-<br />
trag zwischen Verkäufer und<br />
Käufer (Drittem) vorliegt, in dem<br />
auch der konkrete Kaufpreis steht,<br />
muss sich der Mieter der umge-<br />
wandelten Wohnung entscheiden,<br />
ob er selber kaufen will oder nicht.<br />
Außerdem gilt nach einer Um-<br />
wandlung von Miet- in Eigentums-<br />
wohnungen eine generelle Kündi-<br />
gungssperrfrist von 3 Jahren. In<br />
tenabrechnung erstellt der neue endet wird, nicht wenn der Ver- dieser Zeit darf der Vermieter<br />
Vermieter. Anders nur für Abrech- mieter wechselt. weder wegen Eigenbedarf noch<br />
nungszeiträume, die schon vor Wird das Mietshaus dagegen in wegen Hinderung wirtschaftlicher<br />
dem Verkauf abgeschlossen waren. Eigentumswohnungen umgewan- Verwertung kündigen. (Di)<br />
Abfluss zu – Vermieter zahlt<br />
Hagen. (MV) Die Kosten zur<br />
Beseitigung von Rohr-(Abfluss-)<br />
Verstopfungen hat der Mieter nur<br />
dann zu tragen, wenn er die<br />
Verstopfung schuldhaft verursacht<br />
hat. Dafür, dass der Mieter eine<br />
Verstopfung verursacht hat, ist der<br />
Vermieter beweispflichtig /LG Kiel<br />
WuM 90,499). Die Klausel, dass<br />
sich bei Verstopfung des Hauptstranges<br />
alle Mieter an den Kosten<br />
beteiligen müssen, ist unwirksam<br />
(OLG Hamm RE WuM 82, 201).<br />
(Mieterlexikon 2007)<br />
Mieter oder Vermieter:<br />
Kündigung<br />
immer schriftlich<br />
Hagen. (MV) Wohnraummietverhältnisse<br />
müssen immer schriftlich<br />
gekündigt werden. Dabei ist es<br />
ganz egal, ob der Mieter oder der<br />
Vermieter kündigt. Bei einer<br />
Kündigung durch den Vermieter<br />
muss auch der Kündigungsgrund<br />
schriftlich genannt werden. Auch<br />
in Zeiten moderner Kommunikation<br />
wie Mail, Telefax etc. ist die<br />
schriftliche Kündigung gesetzlich<br />
zwingend vorgeschrieben – mit<br />
eigenhändiger Unterschrift des<br />
Vermieters.<br />
Anders sieht das u. U. für Geschäftsraum-Mietverhältnisse<br />
aus.<br />
Dort kann im Mietvertrag vereinbart<br />
werden, dass eine Kündigung<br />
auch per Telefax rechtswirksam<br />
sein kann (Bundesgerichtshof XII<br />
ZR 214/00). Zugegangen – so der<br />
BGH – ist eine Kündigung per Fax,<br />
wenn diese „so in den Machtbereich<br />
des Empfängers gelangt ist,<br />
dass dieser unter normalen Umständen<br />
die Möglichkeit hat, vom<br />
Inhalt der Erklärung Kenntnis zu<br />
nehmen”.<br />
(Di)<br />
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Nur im Kühlschrank darf es kalt sein<br />
Mindestens 20 bis 22 Grad<br />
kann ein Mieter tagsüber erwarten<br />
Hagen. (MV) Wenn der Vermieter Temperaturen. Bezüglich der<br />
für die Beheizung der Wohnung Dauer der Heizperiode gibt es<br />
verantwortlich ist, weil diese über keine gesetzlichen Regelungen.<br />
Verschiedene Gerichte sind zu<br />
der Auffassung gelangt, dass<br />
spätestens vom 1. Oktober bis<br />
mindestens 30. April geheizt<br />
werden müsse. „Das bedeutet<br />
aber nicht eine generelle<br />
26º 26º 24º 24º 22º 22º 20º 20º 18º 18º 16º 16º<br />
keine eigene Heizungsanlage<br />
verfügt, hat er für „angenehme“<br />
Temperaturen in der<br />
Wohnung des Mieters zu<br />
sorgen. Was angenehm oder<br />
angemessen ist, kann aber<br />
nicht einfach im Interesse des Abschaltung der Heizung in der<br />
Vermieters im Mietvertrag vereinbart<br />
werden. Wenn dort 18<br />
Grad als tagesübliche Mindest-<br />
Temperatur angegeben sind, so ist<br />
das rechtsunwirksam. „Es unter-<br />
liegt nicht der Entscheidungskompetenz<br />
eines Vermieters, wann er<br />
die Zentralheizung anwirft und<br />
welche Wärme diese liefert!“<br />
übrigen Zeit“, so Wintersohle<br />
weiter. „Auch außerhalb der<br />
Heizperiode muss bei entsprechenden<br />
Außentemperaturen die<br />
Beheizung der Wohnung gewährleistet<br />
sein!“ Eine ganze Reihe von<br />
Prozessen hat es in der jüngeren<br />
Vergangenheit in Sachen Miet-<br />
minderung wegen ungenügender<br />
macht Rechtsanwalt Stefan Heizung gegeben. Die Urteile<br />
Wintersohle, Fachanwalt für Miet- haben eine große Bandbreite: Von<br />
und Wohnungseigentumsrecht, 20 Prozent Minderung (bei einer<br />
deutlich. „Die Rechtsprechung Zimmertemperatur von 16 bis 18<br />
geht von mindestens 20 bis 22 Grad) über 50 Prozent (weil im<br />
Grad aus – und zwar von morgens Sommer bei Außentemperaturen<br />
6 bis abends 23 Uhr.“ Gegen eine zwischen 13 und 17 Grad nicht<br />
maßvolle Nachtabsenkung habe geheizt wurde) bis zu 100 Prozent<br />
natürlich niemand etwas. Kälter (bei totalem Heizungsausfall wäh-<br />
als 18 Grad dürfe es aber nicht rend der Heizperiode) haben die<br />
werden. In winterlichen Kälteperi- Richter den klagenden Mietern<br />
oden hätten die Bewohner auch zugestanden. Man muss also den<br />
nachts Anspruch auf „normale“ Einzelfall prüfen.<br />
(Di)<br />
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Beschaffenheit und Zustand der Wohnung.<br />
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Gerhard (Tel.: 0 23 31 / 3 76 40 – 70 MVS GmbH).<br />
Alle Mietervereine<br />
W<strong>ohnen</strong>Aktuell 4/2007<br />
Ehrung langjähriger Mitglieder geplant<br />
Im kommenden Jahr voraussichtlich<br />
außerordentliche Mitgliederversammlungen<br />
Hagen. (MV) Für langjährige Mitglieder<br />
wird in der zweiten Jahreshälfte<br />
2008 – voraussichtlich im<br />
September/Oktober – eine außer-<br />
ordentliche Mitgliederversammlung<br />
der Mietervereine Hagen,<br />
Herdecke-Wetter und Schwelm in<br />
Hagen durchgeführt. Die Mieter-<br />
vereine Lennetal und Umgebung<br />
und Sauerland und Umgebung<br />
werden ebenfalls eine außerordentliche<br />
Mitgliederversammlung<br />
durchführen. Den zu ehrenden<br />
Mitgliedern des Mietervereins<br />
Nordhessen werden die Urkunden<br />
zugesandt. So wird auch bei den<br />
Mitgliedern der übrigen Mieterver-<br />
eine verfahren, die an den Ver-<br />
sammlungen nicht teilnehmen<br />
können. Die konkreten Einzelhei-<br />
ten werden in der nächsten Aus-<br />
Klaus H. Budde bei der Senioren-Union<br />
Hagen. (MV) Wenn heutzutage jemand<br />
in den (Fast-)Ruhestand geht, bedeutet<br />
das nicht zwangsläufig das Ende allen<br />
Engagements. So ist Klaus H. Budde,<br />
langjähriger Geschäftsführer der Hagener<br />
Bürogemeinschaft und Vorsitzender<br />
mehrerer Mietervereine, anlässlich<br />
der Jahreshauptversammlung in den<br />
Vorstand der Hagener Senioren-Union<br />
gewählt worden. Als stellvertretender<br />
Kassierer will der gelernte Betriebswirt<br />
mit dafür Sorge tragen, dass dieser CDU-<br />
Abteilung niemals das Geld ausgeht.<br />
W<strong>ohnen</strong>Aktuell wünscht viel Erfolg in<br />
dieser neuen „Karriere”.<br />
(Di)<br />
gabe W<strong>ohnen</strong>Aktuell bekanntgegeben.<br />
„Damit wollen wir die Kritik<br />
einer ganzen Reihe von Mitglie-<br />
dern aufgreifen, dass Ehrungen bei<br />
kleinen Mietervereinen bereits ab<br />
zehnjähriger Mitgliedschaft erfolg-<br />
ten, während dies bei mitgliederstarken<br />
Vereinen nicht der Fall sein<br />
konnte. Beim Mieterverein Hagen<br />
beispielsweise wären mehr als<br />
3000 Mitglieder einzuladen und zu<br />
ehren gewesen. Das ist aus ver-<br />
schiedenen Gründen kaum zu<br />
bewerkstelligen. So werden voraussichtlich<br />
die Mitglieder (10<br />
Jahre) des Mietervereins Hagen bis<br />
spätestens Ende 2008 die Urkunden<br />
in Bronze per Post erhalten,”<br />
erklärt Klaus H. Budde. Die<br />
Vorstände der einzelnen Vereine<br />
haben dies so beschlossen. (Di)<br />
Prüft die Bücher: Jörg-Dieter Klinger<br />
Hagen. (MV) Zahlen sind sein Beruf. Seit<br />
vielen Jahren prüft Steuerberater Jörg-<br />
Dieter Klinger die Bücher der in der Bürogemeinschaft<br />
Hagen zusammengeschlossenen<br />
Mietervereine. Gemeinsam<br />
mit seinem Partner Roland Halfmann betreibt<br />
er in Radevormwald seine Steuerberater-Praxis.<br />
Die Mietervereine legen<br />
Wert darauf, dass die Prüfung aller Geldangelegenheitenen<br />
zwischen den jeweiligen<br />
Mitgliederversammlungen nach<br />
standesrechtlichen Vorgaben durchgeführt<br />
wird. Bisher gab es keinen Anlass<br />
zur Kritik. Ein Mediziner würde sagen:<br />
o. B – ohne Befund.<br />
(Di)<br />
in der Bürogemeinschaft Hagen sind per Post oder zu den<br />
angegebenen Sprechzeiten telefonisch in Hagen über die<br />
gemeinsame Hauptgeschäftsstelle erreichbar.<br />
Grundsätzlich haben die Mitglieder jedes unserer Mietervereine<br />
die Möglichkeit, jede der Beratungsstellen aufzusuchen. Dies gilt<br />
völlig unabhängig davon, in welchem Vereinsgebiet sich die<br />
Beratungsstelle befindet.<br />
Bei den Beratungs-Außenstellen können unter Umständen<br />
Beratungen ausfallen. Bitte achten Sie auf die Tagespresse.
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§ § § § § §<br />
Wir sind für Sie da!<br />
Unsere Beratungsstelle in Eschwege, Max-Woelm-Straße 2<br />
Jeden 1. und 3. Donnerstag im<br />
Monat, 13.00 bis 14.00 Uhr – Altes<br />
Lyzeum, Franziskanerstr. 8, Zi. 15.<br />
�� 0 18 05 / 22 45 65 (0,14 €/min)<br />
Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />
Olsberg<br />
Jeden 1. und 3. Montag im Monat,<br />
9.30 bis 10.30 Uhr – Rathaus,<br />
Bigger Platz 1, 2. OG, Zi. 230.<br />
�� 0 18 05 / 22 45 65 (0,14 €/min)<br />
Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />
Plettenberg<br />
Jeden 2. und 4. Dienstag im Monat,<br />
14.30 bis 15.30 Uhr – Altes Rathaus,<br />
Bahnhofstraße 103, Stadtarchiv.<br />
�� 0 18 05 / 22 45 65 (0,14 €/min)<br />
Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />
Schmallenberg<br />
Neu ab<br />
1. 10. 07<br />
Neu ab<br />
1. 10. 07<br />
Neu ab<br />
1. 10. 07<br />
Neu ab<br />
1. 10. 07<br />
Neu ab<br />
1. 10. 07<br />
Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat,<br />
11.15 bis 12.15 Uhr – Kurhaus<br />
Fredeburg, Am Kurhaus 4.<br />
�� 0 18 05 / 22 45 65 (0,14 €/min)<br />
Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />
Schwelm<br />
Jeden Mittwoch, 16.30 bis 18.00 Uhr<br />
– Gemeinschaftsgrundschule, Engelbertstraße<br />
2.<br />
�� 0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />
Rechtsanwalt Franz Michalek<br />
Sundern<br />
Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat,<br />
09.30 bis 10.30 Uhr – Rathaus,<br />
Mescheder Straße 20.<br />
�� 0 18 05 / 22 45 65 (0,14 €/min)<br />
Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />
Warburg<br />
Jeden 1. und 3. Montag im Monat,<br />
11.30 bis 12.30 Uhr – Verwaltungsgebäude<br />
(Behördenhaus), Bahnhofstraße<br />
28, Zi. 517.<br />
�� 0 18 05 / 22 45 65 (0,14 €/min)<br />
Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />
Werdohl<br />
RA Matthias Frank<br />
Jeden 2. und 4. Donnerstag im<br />
Monat, 14.00 bis 15.00 Uhr –<br />
Rathaus, Goethestraße 51, 1. OG,<br />
Zi. 118.<br />
�� 0 18 05 / 22 45 65 (0,14 €/min)<br />
Diplom-Jurist Klaus K. Helms<br />
Witzenhausen<br />
Neu ab<br />
1. 10. 07<br />
Nach telefonischer Voranmeldung<br />
jeden 1. und 3. Dienstag im Monat,<br />
13.30 bis 15.00 Uhr – AWO-Sozialzentrum,<br />
Werner-Eisenberg-Weg 4.<br />
�� 05 61 / 47 16 43<br />
Rechtsanwalt Dietrich Berding<br />
Einige Termine<br />
geändert ab<br />
1. 10. 2007
8<br />
Urteile aktuell<br />
Nutzung des Fahrradkellers vertraglich zugesichert<br />
Bei Entzug Mietminderung gerechtfertigt<br />
Hagen. (MV) Mieter, denen ver- gericht Menden sah das anders<br />
traglich die Mitbenutzung eines (Urteil vom 7. 3. 2007, Az. 4 C 407/<br />
Fahrradkellers zugesichert wurde, 06). In dem Entzug des Kellers, so<br />
können die Miete mindern, wenn der Richter, sei ein Mangel der<br />
ihnen dieses Recht wieder entzo- Mietsache und damit ein Minde-<br />
gen wird. Das geht aus einem Urrungsgrund zu sehen. Der Begriff<br />
teil des Amtsgerichts Menden herdes Mangels erstrecke sich auf alle<br />
vor. Eine Frau hatte eine Wohnung vermieteten Sachen, also auch auf<br />
gemietet und vertraglich zugesi- den Keller. Er umfasse auch Neben-<br />
chert bekommen, dass sie den im leistungen, die der Vermieter im<br />
Haus befindlichen Fahrradkeller Rahmen der Gebrauchsgewährung<br />
mit benutzen dürfe. Als ihr später schulde. Im vorliegenden Fall, so<br />
die Kellernutzung entzogen wur- der Richter, sei der Mieterin die<br />
de, minderte sie die Miete um fünf Mitbenutzung des Fahrradkellers<br />
Prozent. Der Vermieter wollte das vertraglich zugesagt worden. Entnicht<br />
gelten lassen und zog vor gegen seiner Ansicht stelle der<br />
Gericht. Der Verlust der Abstell- Entzug der Abstellmöglichkeit für<br />
möglichkeit für ihr Fahrrad, so ar- Fahrräder auch einen mehr als nur<br />
gumentierte er, sei eine geringfügi- unerheblichen Mangel dar. Die<br />
ge, völlig unerhebliche Beein- Mieterin habe daher ein Mindeträchtigung,<br />
die der Mieterin kein rungsrecht gehabt. Allerdings nur<br />
Minderungsrecht gebe. Das Amts- in Höhe von 2,5 Prozent. (Bd)<br />
Stefan<br />
Wintersohle<br />
Rechtsanwalt<br />
Frankfurter Straße 74<br />
58095 Hagen<br />
§<br />
§<br />
Fachanwalt für<br />
Miet- und<br />
Wohnungseigentumsrecht<br />
Verkehrsrecht<br />
Sozialrecht<br />
Familienrecht<br />
Telefon 0 23 31 / 34 19 95-0 • Fax 0 23 31 / 2 04 36 29<br />
Hagen. (MV) Eine Kommanditgesellschaft<br />
(KG), die eine Mietwohnung<br />
an einen Betriebsfremden<br />
vermietet, kann diesem Mieter<br />
nicht wegen Eigenbedarfs kündigen,<br />
entschied der Bundesgerichtshof<br />
jetzt in zwei Urteilen<br />
(BGH VII ZR 113/06 und 122/06).<br />
Eigenbedarf sei schon begrifflich<br />
ausgeschlossen. Die Kommanditgesellschaft<br />
könne die Wohnung<br />
weder für sich noch für Familienoder<br />
Haushaltsangehörige – so der<br />
Text in § 573 Bürgerliches Gesetzbuch<br />
– benötigen.<br />
Modernisierung:<br />
Hagen. (MV) Der Bundesgerichtshof<br />
(BGH) hat die Rechte von Vermietern<br />
bei Mieterhöhungen wegen<br />
Modernisierung gestärkt. Mieter<br />
dürfen eine Erhöhung nicht<br />
deshalb verweigern, weil der Vermieter<br />
es versäumt hat, die geplante<br />
Modernisierung drei Monate<br />
vor Baubeginn anzukündigen,<br />
urteilten die Richter. Die Ankündigungsfrist<br />
diene dem Mieter<br />
dazu, sich Klarheit zu verschaffen,<br />
ob er Umbau und Mieterhöhung<br />
dulden oder ob er sein Sonderkündigungsrecht<br />
nutzen und ausziehen<br />
wolle (Az. VIII ZR 6/07). (Di)<br />
eMail RA.Wintersohle@t-online.de<br />
BGH lehnt Kündigung zugunsten von Mitarbeitern ab<br />
Kein Eigenbedarf für Kommanditgesellschaft<br />
Das Gericht lehnte auch ein<br />
berechtigtes Interesse des Vermieters<br />
an einer Kündigung aus be-<br />
trieblichen Gründen ab. Letztlich<br />
sei es in den zu entscheidenden<br />
Fällen nur darum gegangen, den<br />
Mitarbeitern zu einem kurzen Weg<br />
zur Arbeit zu verhelfen. Das allein<br />
rechtfertige keine Kündigung. Dafür<br />
hätte es aus betrieblichen<br />
Gründen geboten und für den<br />
Betriebsablauf von nennenswer-<br />
tem Vorteil sein müssen, dass Mit-<br />
arbeiter auf dem Gelände der<br />
Firma wohnten.<br />
(Di)<br />
Wohnungsbesichtigung:<br />
BGH stärkt Vermieter Termin abstimmen<br />
Hagen. (MV) Eine Klausel in ei-<br />
nem Formularmietvertrag, nach<br />
welcher der Vermieter unangekündigt<br />
die Wohnung inspizieren darf,<br />
ist unwirksam, weil sie den Mieter<br />
unangemessen benachteiligt. Die<br />
Besichtigung muss vielmehr rechtzeitig<br />
vorher mit dem Mieter abgestimmt<br />
werden. Hat der Vermieter<br />
mehrere Gründe für eine Inaugenscheinnahme<br />
der Wohnung, so ist<br />
er außerdem gehalten, nach<br />
Möglichkeit alles in einem einzigen<br />
Termin zu erledigen, so das<br />
Amtsgericht Hamburg (Az. 49 C<br />
513/05). (Di)<br />
Zu heiße Wohnung<br />
bringt Mietminderung<br />
Hagen. (MV) Überhitzt sich im<br />
Sommer die Wohnung so stark,<br />
dass dort nachts deutlich mehr als<br />
25 Grad herrschen, können Mieter<br />
die Miete mindern, sofern in dem<br />
Haus bauliche Wärmeschutzvorschriften<br />
nicht beachtet wurden<br />
(Amtsgericht Hamburg, Az. 46 C<br />
108/04). Insbesondere in Neubauten<br />
und in Räumen mit vielen oder<br />
großen Fenstern muss nach Energiesparverordnung<br />
und ergänzenden<br />
DIN-Normen ein Schutz vor<br />
sommerlicher Überhitzung eingehalten<br />
werden. Das 1998 erbaute<br />
Haus in diesem Fall hätte Außenjalousien<br />
gebraucht, um die Wärmeschutzvorschrift<br />
DIN 4180 „Wärmeschutz<br />
im Hochbau” einzuhalten.<br />
Sie wurden aber nie eingebaut.<br />
In der Penthousewohnung war es<br />
in den Sommermonaten nachts<br />
noch über 25 Grad warm. Der<br />
Mieter durfte die Miete um 20<br />
Prozent mindern. (Di)<br />
Mietminderung:<br />
Katze im Haus<br />
ist kein Grund dafür<br />
Hagen. (MV) Katzenhaltung in der<br />
Nachbarwohnung berechtigt Mieter<br />
auch dann nicht zur Mietminderung,<br />
wenn sie unter einer<br />
Tierhaarallergie leiden. Kommt es<br />
durch die Stubentiger allerdings zu<br />
Unsauberkeiten im Hause, so kann<br />
darin durchaus ein Mangel an der<br />
Mietsache – der Wohnung – zu<br />
sehen sein. Im vorliegenden Fall<br />
war im Mietvertrag Tierhaltung<br />
mit Zustimmung des Vermieters<br />
ausdrücklich gestattet (AG Bad<br />
Arolsen, Az. 2 C 18/07 (70). (Di)<br />
Franz<br />
Michalek<br />
Rechtsanwalt<br />
Frankfurter Straße 74<br />
58095 Hagen<br />
§<br />
§<br />
W<strong>ohnen</strong>Aktuell 4/2007<br />
Mieter muss sich auf Einzugstermin verlassen können<br />
Unwirksame Klausel im Mietvertrag<br />
Hagen. (MV) Der Vermieter hat zu<br />
gewährleisten, dass der Mieter<br />
pünktlich zum vereinbarten Ter-<br />
min in die Wohnung einziehen<br />
kann. Eine im Mietvertrag ent-<br />
haltene Klausel, dass das Mietverhältnis<br />
am Einzugstermin nur<br />
beginnt, soweit die Wohnung be-<br />
zugsfertig oder beziehbar ist, ist<br />
rechtsunwirksam. Das hat das<br />
Amtsgericht Köln entschieden (Az.<br />
209 C 542/02).<br />
„Dumme Kuh”<br />
ist Kündigungsgrund<br />
Hagen. (MV) Die Versendung von<br />
Schimpfwörtern und Beleidigungen<br />
per SMS an den Vermieter stellt<br />
eine erhebliche Vertragsverletzung<br />
dar. Dem Vermieter ist die Fortsetzung<br />
des Mietverhältnisses nicht<br />
zuzumuten und er kann fristlos<br />
kündigen. Die Zuordnung der SMS<br />
zu dem Mieter muss dabei klar sein,<br />
entschied das Landgericht Berlin<br />
(LG Berlin 63 S 410/04). Ein Vermieter<br />
erhielt eine beleidigende<br />
SMS, die von Schimpfwörtern wie<br />
„dumme Kuh" und „Arschloch"<br />
wimmelte. Da die Rufnummer des<br />
Absenders nicht unterdrückt war,<br />
konnte sie dem Mieter zugeordnet<br />
werden. Der Vermieter kündigte<br />
dem Mieter fristlos. Der Mieter<br />
bestritt im Prozess, die SMS<br />
abgesandt zu haben, aber erfolglos.<br />
Die Richter kamen zu dem Ergebnis,<br />
dass die SMS dem Mieter<br />
zuzurechnen sei, der deshalb zur<br />
Räumung verurteilt wurde. (Di)<br />
Im vorliegenden Fall war der Laminatboden<br />
der Vormieterin nicht<br />
entfernt worden, außerdem klebten<br />
noch die alten Tapeten an den<br />
Wänden. Die Wohnungsübergabe<br />
verzögerte sich dadurch um vier<br />
Tage. Die Mieterin war gezwungen,<br />
den begonnenen Umzug abzubrechen<br />
und sich anderweitig eine<br />
Unterkunft zu suchen. Die Kosten<br />
dieser Verzögerung musste der Vermieter<br />
tragen.<br />
(Di)<br />
Kaution bei<br />
Vermieterwechsel<br />
Hagen. (MV) Zieht ein Mieter aus<br />
und wird das Haus danach verkauft,<br />
kann der Mieter seine Kaution<br />
nur vom früheren Eigentümer,<br />
seinem Ex-Vermieter, verlangen.<br />
Zahlt der nicht, geht der Mieter<br />
leer aus. Zieht der Mieter erst<br />
nach dem Hausverkauf aus, ist der<br />
neue Eigentümer in der Pflicht.<br />
Nur wenn der nicht zahlen kann,<br />
muss der Ex-Vermieter einspringen.<br />
(BGH, Az. VIII ZR 219/06).<br />
Hinweis: Mieter können vom Vermieter<br />
den Nachweis verlangen,<br />
dass er die Kaution getrennt von<br />
seinem Vermögen angelegt hat. (Di)<br />
Fachanwalt für<br />
Miet- und<br />
Wohnungseigentumsrecht<br />
Familienrecht<br />
Arbeitsrecht<br />
Telefon 0 23 31 / 34 19 94-0 • Fax 0 23 31 / 2 04 36 29<br />
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Rechtsberatung auch in polnischer Sprache
W<strong>ohnen</strong>Aktuell 4/2007 Geld und Tipps 9<br />
Der neue „Heizspiegel” des Deutschen Mieterbundes ist da:<br />
Für weniger Energie musste mehr bezahlt werden<br />
Hagen. (MV) Jetzt ist er endlich Hausgrößen behandelt. Nach der höht oder extrem hoch ist.<br />
auf dem Markt und für Mitglieder Ermittlung des Verbrauchs kann Aber nicht nur der Energiever-<br />
der in der Bürogemeinschaft Ha- man einfach anhand von Ver- brauch spielt für die Heizkosten<br />
gen zusammengeschlossenen Mie- gleichs-Tabellen feststellen, ob der eine Rolle. Dazu kommen die War-<br />
tervereine kostenlos in der Ge- Heizenergieverbrauch des Gebäu- tungskosten der Heizungsanlage,<br />
schäftsstelle zu bekommen: Der des optimal, durchschnittlich, er- Schornsteinfegergebühren, Be-<br />
Heizspiegel 2007 des Deutschen<br />
triebsstromkosten und letztend-<br />
Mieterbundes. Gegen Einsendung<br />
lich die Gebühren für Ablesung<br />
eines frankierten Freiumschlages<br />
und Heizkostenverteilung.<br />
(55 Cent Porto) an den Deutschen<br />
Darüber hinaus enthält der<br />
Mieterbund, 10169 Berlin – Stich-<br />
Heizspiegel noch Tipps zum sparwort:<br />
Heizspiegel – kommt er auch<br />
samen Umgang mit Heizenergie<br />
per Post zu Ihnen ins Haus.<br />
und konkrete Vorschläge für<br />
Selbst für heizungstechnische<br />
Mieter, die ja in der Regel nicht die<br />
Laien weist der Heizspiegel leicht<br />
Betreiber der Heizungsanlage sind.<br />
verständlich den Weg zur Feststel-<br />
Außerdem ist ein Gutschein für ein<br />
lung des Energieverbrauchs des<br />
kostenloses Heiz-Gutachten dabei.<br />
Wohngebäudes insgesamt und der<br />
Im Rahmen der Klimaschutz-Kameigenen<br />
Wohnung insbesondere.<br />
pagne, die vom Bundesumweltmi-<br />
Es wird zwischen verschiedenen<br />
nisterium gefördert wird, erhält<br />
Heizungs-Systemen unterschie-<br />
man so eine fachlich fundierte<br />
den. Öl-, Gas- und Fernheizung<br />
Stellungnahme, die normalerwei-<br />
werden bei unterschiedlichen se 60 Euro kostet.<br />
(Di)<br />
Vierfarbige Anzeigen in unserer Vereinszeitung<br />
Erfolgreich werben in W<strong>ohnen</strong>Aktuell<br />
Hagen. (MV) Ab sofort können Sie<br />
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Zeitung ist das offizielle Mittei-<br />
lungblatt aller in der Bürogemein-<br />
schaft Hagen zusammengeschlossenen<br />
Mietervereine. Das sind die<br />
Mietervereine Hagen, Herdecke-<br />
Wetter, Schwelm und Umgebung,<br />
Lennetal und Umgebung, Sauerland<br />
und Umgebung und Nord-<br />
hessen. Bei einer Gesamtauflage<br />
von ca. 15.000 Exemplaren er-<br />
Sauerland und Lennetal:<br />
Mietspiegel verlängert<br />
Hagen. (MV) Die Gültigkeit des<br />
Mietspiegels für die Gebiete Hochsauerlandkreis,<br />
Märkischer Kreis<br />
und die Stadt Schwerte wurde bis<br />
zum 31. 12. 2009 verlängert. Betroffen<br />
davon sind die Mietervereine<br />
Lennetal und Sauerland. Mitglieder<br />
können den Mietspiegel<br />
kostenlos erhalten, Nichtmitglieder<br />
zahlen eine Gebühr in Höhe<br />
von 10 Euro, bei Versand kommt<br />
das Porto hinzu. Ansprechpartnerin<br />
ist Isolde Holtmann, Telefon<br />
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Schlüssel weg?<br />
Was tun bei Verlust:<br />
Hagen. (MV) Was tun, wenn der<br />
Haustür- oder Wohnungsschlüssel<br />
weg ist? Auf jeden Fall sollte man<br />
unverzüglich den Vermieter benachrichtigen.<br />
Wenn der einen<br />
Austausch des Schlosses vornehmen<br />
lässt, bei der eigenen Haftpflichtversicherung<br />
nachfragen.<br />
Viele Versicherer übernehmen<br />
inzwischen die Kosten dafür. Verschwindet<br />
der Schlüssel bei einem<br />
Einbruch, zahlt die Hausratversicherung<br />
für alle dadurch erforderlichen<br />
Maßnahmen. (Di)<br />
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Tipps – auch für Mieter: Der neue<br />
Heizspiegel.<br />
(Foto: Di)<br />
www.<strong>mieterverein</strong>e-<strong>hagen</strong>.de<br />
12 Tipps<br />
zur Prüfung einer Mieterhöhung<br />
1. Die Mieterhöhung muss schrift- Stützt er die Mieterhöhung auf Verlich<br />
erfolgen. Die Vermieter kön- gleichswohnungen oder ein Sachnen<br />
eigenhändig unterschreiben verständigengutachten, muss er die<br />
oder die Mieterhöhung in Textform Zahlen des qualifizierten Mietspieübersenden,<br />
das ist ein Computer- gels zumindest im Mieterhöhungsausdruck<br />
ohne persönliche Unter- schreiben nennen und mitteilen.<br />
schrift, der z.B. endet mit „gez. 8.Beruft sich der Vermieter auf<br />
Meier, Geschäftsführer". Vergleichswohnungen oder ein<br />
2. Die Jahressperrfrist muss immer Sachverständigengutachten, ist<br />
eingehalten werden. Frühestens 1 Vorsicht geboten. Grundsätzlich<br />
Jahr nach dem Einzug oder der sind Mietspiegel, auch nicht qualetzten<br />
Mieterhöhung darf der lifizierte Mietspiegel, das geeignete<br />
Vermieter eine neue Vergleichsmie- Begründungsmittel bei Mieterhötenerhöhung<br />
verschicken. Rechnet hungen.<br />
man die Überlegungsfrist des Mie- 9. Auf die Wohnfläche kommt es<br />
ters noch hinzu, kann die Miet- entscheidend an. Nicht nur der<br />
erhöhung frühestens nach 15 Quadratmeterpreis laut Mietspie-<br />
Monaten wirksam werden. gel, auch die Wohnfläche entschei-<br />
3. Die Kappungsgrenze ist zu det, wie viel Miete letztlich zu<br />
beachten. Innerhalb von 3 Jahren zahlen ist. Nachmessen kann sich<br />
darf die Miete höchstens um 20 l<strong>ohnen</strong>. Es kommt hier auf die<br />
Prozent steigen. Sie darf aber nie tatsächliche Wohnungsgröße an.<br />
über die ortsübliche Vergleichsmie- 10. Überlegungsfrist: Der Mieter<br />
te hinausgehen. hat ausreichend Zeit zu prüfen, ob<br />
4. Vergleichsmietenerhöhungen er der Mieterhöhung zustimmen<br />
sind immer ausgeschlossen, wenn muss oder nicht. Die Überlegungsein<br />
Staffel- oder Indexmietvertrag frist läuft den Rest des Monats, in<br />
oder ein Zeitmietvertrag mit „Fest- dem er das Mieterhöhungsschreimiete"<br />
abgeschlossen ist. ben erhalten hat und zusätzlich<br />
5. Mieterhöhungen auf die orts- noch 2 weitere Monate.<br />
übliche Vergleichsmiete müssen 11. Ist die Mieterhöhung in Ordimmer<br />
begründet werden. nung, muss der Mieter zustimmen.<br />
6. Die zulässigen Begründungsmit- Ist die Mieterhöhung fehlerhaft,<br />
tel sind im Gesetz abschließend fällt sie zu hoch aus oder sind<br />
aufgeführt: Mietspiegel, Mietda- Formvorschriften nicht eingehaltenbank,<br />
Sachverständigengutach- ten, muss der Mieter nicht zustimten<br />
oder mindestens 3 Vergleichs- men, er muss keine höhere Miete<br />
wohnungen. zahlen. Der Mieter kann auch<br />
7. Existiert vor Ort ein qualifizier- teilweise der Erhöhung zustimter<br />
Mietspiegel, muss der Vermieter men. Ist der Vermieter damit nicht<br />
seine Mieterhöhungserklärung mit einverstanden, muss er die<br />
diesem Zahlenwerk begründen. Mieterhöhung einklagen. (Bd)
10<br />
Vermischtes<br />
Seit 2001 ist die Zahl der Mietrechtsprozesse zurückgegangen. Dennoch:<br />
W<strong>ohnen</strong>Aktuell 4/2007<br />
Mehr als 300.000 Mal trafen sich Mieter und Vermieter vor Gericht<br />
Hagen. (MV) Es kann der beste ab. Das hat drei Gründe: • Die Arbeit des Deutschen Mie- jahr 2006 durchgeführt. Hinzu<br />
nicht in Frieden leben, wenn . . . • Die Mietrechtsreform 2001 zeigt terbundes und seiner 322 örtli- kommen mehrere hunderttausend<br />
Über 300.000 Mal im Jahr jetzt erste Erfolge. Zwischen 2001 chen Mietervereine zeigt Wirkung. telefonische Rechtsberatungen der<br />
treffen sich Mieter und Vermieter und 2005 sind im Vergleich zu den Die Mieterorganisation DMB ist Mietervereine.<br />
vor Gericht wieder. Das bedeutet, Jahren 1996 bis 2000 die Verfahren Streitschlichter Nummer eins in Fast zwei Drittel aller Rechtsbera-<br />
dass sich jeder fünfte Zivilprozess vor den Amtsgerichten um 4,4 % Deutschland. Nur rund 3 % aller tungen drehen sich um die drei<br />
in Deutschland um eine mietund vor den Landgerichten um 25 von den Mietervereinen durchge- Bereiche Betriebskosten, Wohrechtliche<br />
Auseinandersetzung % zurückgegangen. Hier hat die führten Rechtsberatungen mün- nungsmängel und allgemeine Verdreht.<br />
Nach aktuellen Angaben<br />
des Statistischen Bundesamtes betreffen<br />
20,6 % aller Zivilprozesse –<br />
Mietrechtsreform ihre erste Be-<br />
währungsprobe bestanden. Sie hat<br />
– allen Unkenrufen zum Trotz und<br />
Die 10 häufigsten Beratungsthemen<br />
dazu gehören Vertragsfragen, wie vom Deutschen Mieterbund<br />
2004 2005 2006<br />
Kauf-, Verkehrsrecht usw. – Mietrechtsstreitigkeiten.<br />
Rund 312.000<br />
immer wieder dargestellt – das<br />
Mietrecht vereinfacht und für<br />
1.<br />
2.<br />
Betriebskosten<br />
Wohnungsmängel<br />
32,5 %<br />
17,9 %<br />
33,2 %<br />
19,8 %<br />
34,1 %<br />
20,5 %<br />
Vor deutschen Gerichten geht es heutzutage doch anders zu als auf diesem<br />
Bild. Niemand muss sich vor dem Richter in den Staub werfen. . .<br />
Verfahren in Wohnraummietsa- mehr Rechtsklarheit gesorgt.<br />
chen wurden im Jahr 2005 ab- • Die Rechtsprechung des Bundesgeschlossen.<br />
299.133 Entschei- gerichtshofs prägt das Mietrecht<br />
dungen trafen die Amtsgerichte ganz wesentlich. Mit mehr als 200<br />
und 13.336 Entscheidungen fielen Grundsatzurteilen in den letzten<br />
bei den Landgerichten als Beru- fünf Jahren hat der Bundesgefungsinstanz.<br />
richtshof für eine bessere Nach-<br />
Die Zahl der Mietrechtsprozesse vollziehbarkeit und Vorhersehbarin<br />
Deutschland ist immer noch keit und somit für mehr Rechtssiimmens<br />
hoch. Sie nimmt aber in cherheit in vielen Mietrechtsfraden<br />
letzten Jahren kontinuierlich gen gesorgt.<br />
Heizkosten nicht verbrauchsgerecht abgerechnet:<br />
Mieter können um 15 Prozent mindern<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
10.<br />
Allgemeine Vertragsangelegenheiten<br />
Mieterhöhung<br />
Schönheitsreparaturen<br />
Mietkaution<br />
Mieterkündigung<br />
Vermieterkündigung<br />
Modernisierung<br />
Umwandlung / Eigentümerwechsel<br />
10,3 %<br />
7,5 %<br />
5,9 %<br />
6,4 %<br />
6,8 %<br />
3,6 %<br />
3,2 %<br />
0,6 %<br />
8,5 %<br />
7,7 %<br />
6,6 %<br />
6,9 %<br />
4,4 %<br />
5,3 %<br />
2,7 %<br />
0,7 %<br />
10,1 %<br />
6,8 %<br />
6,6 %<br />
5,6 %<br />
4,9 %<br />
3,4 %<br />
2,3 %<br />
0,6 %<br />
deten 2006 in einem Gerichtsver- tragsangelegenheiten (siehe Tafahren.<br />
1,1 Millionen Rechtsbera- belle 1). Dabei sind die Betriebstungen<br />
haben die Juristen der 322 kosten wie schon seit Jahren das<br />
DMB-Mietervereine im Kalender- absolute Topthema.<br />
(Di)<br />
Darüber mußten Gerichte entscheiden<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
Vertragsverletzungen<br />
Betriebskosten<br />
Mietkaution<br />
Mieterhöhung<br />
Fristlose Kündigung<br />
Eigenbedarf<br />
Schönheitsreparaturen<br />
Ordentliche Kündigung<br />
Modernisierung<br />
2004 2005 2006<br />
Hagen. (MV) Immowelt.de führte Garage und belegen damit Platz 6.<br />
Hagen. (MV) In Mehrfamilien- Formulierungen im Mietvertrag jetzt eine Befragung bei seinen Familiengerechtes W<strong>ohnen</strong> ist nur<br />
häusern müssen Heizkosten prakaußer Kraft gesetzt oder modifi- Internet-Besuchern zum Thema für 38 % besonders wichtig. Auf<br />
tisch immer verbrauchsabhängig ziert werden. Das Ziel der Verord- „Kriterien bei der Immobilienaus- Platz 8 folgt das Wannenbad (37<br />
abgerechnet werden. Vorausset- nung könnte nicht erreicht werwahl" durch. Bei den über 2.300 %). Ein Garten oder eine Garten-<br />
zung ist, dass eine Zentralheizung den, wenn diese Vorschrift einfach Personen, die an der Befragung mitbenutzung halten 34 % für<br />
mindestens zwei Wohnungen ver- zu umgehen wäre.<br />
teilnahmen, stand der Balkon mit wichtig und wünschenswert. Die-<br />
sorgt. Stefan Wintersohle, Fach- Wintersohle weiter: „Selbst 73 Prozent ganz oben auf der ses Kriterium steht damit auf<br />
anwalt für Miet- und Wohnungseiwenn der Mieter im Mietvertrag Wunschliste. Rund 64 % der Position 9.<br />
gentumsrecht, erläutert: „Das ist eine Abrechnung zum Beispiel Befragungs-Teilnehmer suchten Auf Platz 10 folgt die Schule bzw.<br />
im Paragraphen 12 der Heizkosten- nach Wohnungsgröße akzeptiert eine Wohnung in der Nähe einer der Kindergarten in der Nähe, für<br />
verordnung eindeutig geregelt. hat und weiß, dass gar keine Er- grünen Umgebung – gefragt sind die 32 % votierten. Verwundern<br />
Nur für den Fall, dass Vermieter fassungsgeräte an den Heizkörpern Parks oder Grünanlagen. Ganz kann dieses Ergebnis nicht<br />
und Mieter in einem Zweifamilien- montiert sind, ist das nicht rechts- oben auf der Skala steht auch die wirklich. Kinder gibt es in immer<br />
haus w<strong>ohnen</strong> und eine entsprewirksam. Er hat das Recht, den auf Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten weniger Mieterhaushalten. Ein<br />
chende Vereinbarung getroffen ihn entfallenden Heizkostenanteil wie Supermarkt, die 61 Prozent Balkon, eine grüne Umgebung, ein<br />
haben, gilt dieser Grundsatz um 15 Prozent zu mindern!” Die der Teilnehmer besonders wichtig Supermarkt in der Nähe, eine gute<br />
nicht.” Heizkostenverordnung nennt die fanden. Auf Rang 5 finden wir den Verkehrsanbindung oder gute<br />
Die Heizkostenverordnung hat 15 Prozent, weil erfahrungsgemäß Wunsch nach einem Parkplatz in Parkmöglichkeiten sind für die<br />
das Ziel, Anreize zum Energiespa- allein durch den Anreiz der Ab- der Umgebung mit 54 %. 48 Pro- meisten Menschen wichtig - ganz<br />
ren zu geben. Sie ist verbindlich rechnung der Energieverbrauch zent der Befragten wollen einen gleich, ob Kinder im Haushalt<br />
und kann auch nicht durch andere um diesen Prozentsatz sinkt. (Di) hauseigenen Stellplatz oder eine leben oder nicht.<br />
(Bd)<br />
33,5 %<br />
20,1 %<br />
17,6 %<br />
Internet-Umfrage von Immowelt.de<br />
11,1 %<br />
4,1 %<br />
2,8 %<br />
3,5 %<br />
2,0 %<br />
1,2 %<br />
33,5 %<br />
21,6 %<br />
18,6 %<br />
9,1 %<br />
4,7 %<br />
2,7 %<br />
2,7 %<br />
1,9 %<br />
1,3 %<br />
28,4 %<br />
19,7 %<br />
18,4 %<br />
12,1 %<br />
Wie muss die optimale Wohnung sein?<br />
5,1 %<br />
3,0 %<br />
2,6 %<br />
1,5 %<br />
1,2 %
W<strong>ohnen</strong>Aktuell 4/2007 Leser werben Mitglieder 11<br />
Für jedes neu gewonnene Mitglied erhalten Sie eine Prämie von 15 Euro!<br />
Bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an: Geschäftsstelle der Mietervereine, Frankfurter Straße 74, 58095 Hagen<br />
Beitrittserklärung Mitglieds-Nr. (wird vom Mieterverein eingetragen)<br />
Ich / wir erkläre(n) hiermit ab meinen / unseren Beitritt zum Mieterverein<br />
und erkenne(n) gleichzeitig die Vereinssatzung an, die mir / uns auf besonderen Wunsch ausgehändigt wird.<br />
Es ist mir / uns bekannt, dass ein Austritt entsprechend der Kündigungsbedingungen in § 4 Absatz 2 nur mit einer Frist von einem Jahr zum Ende<br />
des Kalenderjahres durch eingeschriebenen Brief erfolgen kann.<br />
Ich bin / wir sind damit einverstanden, dass bei einer Adressänderung diese dem Mieterverein durch den Postdienst bekanntgegeben wird und<br />
die Mitglieds-Daten EDV-mäßig beim Mieterverein / der MVS gespeichert werden (BDSG).<br />
Ich bin / wir sind darüber informiert worden, dass ich / wir die regelmäßig erscheinende Mitgliederzeitung „W<strong>ohnen</strong>Aktuell” erhalten werde(n).<br />
Durch diese Zeitung werden auch alle für das Mitgliedschafts-Verhältnis wichtigen Informationen mitgeteilt, sofern das nicht anderweitig<br />
geschieht.<br />
Bitte nachfolgende Angaben in Druckschrift!<br />
Anrede, Titel<br />
Vorname selbst / Ehegatte / Lebensgefährte(in)<br />
Name selbst / Ehegatte / Lebensgefährte(in)<br />
Geburtsdatum<br />
Straße / Hausnummer<br />
PLZ Wohnort<br />
Handy E-Mail<br />
Geburtsdatum Ehegatte / Lebensgefährte(in)<br />
W<strong>ohnen</strong>Aktuell – Herausgeber: Geschäftsstelle der <strong>hagen</strong>.de – Verlag: MVS Gesellschaft für Verlags- und fordert eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />
Mietervereine (Mieterverein Hagen e. V., Mieterverein Serviceleistungen mbH, Frankfurter Straße 74, 58095 übernommen – Satz und Layout: Klaus-P. Dietrich –<br />
Schwelm und Umgebung e. V., Mieterverein Herdecke- Hagen, Tel.: 0 23 31 / 3 76 40 - 70, Fax: 0 23 31 / 2 04 36 - 29, Erscheinungsweise: Vierteljährlich; Einzelpreis: 1,50 Euro<br />
Wetter e. V., Mieterverein Sauerland und Umgebung e. V., E-Mail: info@mv-service-gmbh.de – Redaktion: Klaus H. (für Mitglieder im Jahresbeitrag enthalten); Auflage: 15 000<br />
Mieterverein Lennetal und Umgebung e. V., Mieterverein Budde (verantw., Bd), Klaus-P. Dietrich (Di), Klaus K. Helms – Druck: Druck- und Verlagszentrum GmbH & Co. KG,<br />
Nordhessen e. V.), Frankfurter Straße 74, 58095 Hagen, Tel.: (He), Franz Michalek (Mi), Stefan Wintersohle (Wi), Carsten Hohensyburgstr. 65 - 67, 58099 Hagen, Tel.: 0 23 31 / 6 98 - 0<br />
0 23 31 / 2 04 36 - 0, Fax: 0 23 31 / 2 04 36 - 29, E-Mail: Wendt (We) – Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge – Nachdruck – auch auszugsweise – mit Quellenangabe<br />
info@<strong>mieterverein</strong>e-<strong>hagen</strong>.de, Internet: www.<strong>mieterverein</strong>e- geben die Meinung des Verfassers wieder. – Für unaufge- und Belegexemplar gestattet.<br />
Beruf<br />
Beruf Ehegatte / Lebensgefährte(in)<br />
Ort Datum Unterschrift des neuen Mitglieds / Ehegatten / Lebensgefährten(in)<br />
Geworben durch:<br />
Telefon<br />
Konto-Nr. Bank / Sparkasse Bankleitzahl<br />
Telefax<br />
Name / Vorname Straße / Haus-Nr. PLZ Wohnort.<br />
Zahlung per Lastschrift<br />
Hiermit ermächtige(n) ich / wir Sie, ab den von mir / uns zu entrichtetenden Beitrag und alle sonstigen kostenpflichtigen Leistungen des<br />
Mietervereins von meinem / unserem Konto per Lastschrift abzubuchen. Dieses kann ich / können wir jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen.<br />
Name / Vorname Kontoinhaber (wenn abweichend von Mitglied) Abbuchung soll erfolgen �jährlich �halbjährlich �vierteljährlich<br />
Konto-Nr. Bank / Sparkasse Bankleitzahl<br />
Ort Datum Unterschrift Kontoinhaber<br />
Bei Eintritt in den Verein und sofortiger Inanspruchnahme von Leistungen<br />
ist die Zahlung von Aufnahmegebühr und Erstbeitrag in bar erforderlich!
12<br />
Geld und Tipps<br />
So ist man auf der sicheren Seite:<br />
Heizungen selbst ablesen<br />
K 9455<br />
W<strong>ohnen</strong>Aktuell 4/2007<br />
Verlag:<br />
MVS Gesellschaft<br />
für Verlags- und Serviceleistungen mbH<br />
58095 Hagen<br />
– Postvertriebsstück –<br />
Gebühr bezahlt<br />
Hagen. (MV) Einmal im Jahr – in sollten auch die Ablesefirmen<br />
der Regel zum Jahresende – müs- darauf achten, dass Termine zu<br />
sen in Wohnungen, die mit Zenunterschiedlichen Tageszeiten an-<br />
tralheizung ausgestattet sind, die geboten werden. Es müsse sich<br />
Verbrauchs-Erfassungsgeräte an schließlich niemand Urlaub nehden<br />
Heizkörpern abgelesen wer- men, nur weil die Heizungen ab-<br />
den. W<strong>ohnen</strong>Aktuell nimmt das<br />
zum Anlass, noch einmal auf<br />
gelesen werden sollen.<br />
Rechte und Pflichten sowohl der<br />
Mieter als auch der Vermieter bzw.<br />
der Ablese-Unternehmen hinzu-<br />
weisen. Klaus H. Budde, Vorsitzender<br />
mehrerer Mietervereine, merkt<br />
dazu an: „Nur wenn man<br />
seine Rechte kennt, kann<br />
man sie auch wahrnehmen:<br />
Die Mieter sind<br />
nicht verpflichtet, jeder-<br />
zeit Handwerker oder<br />
Service-Techniker in ihre<br />
Wohnung zu lassen.<br />
Mindestens 10 bis 14<br />
Tage vorher ist der Heizungsablese-Terminanzukündigen,<br />
entweder<br />
einzeln schriftlich an alle<br />
Bewohner oder durch<br />
Aushang an einer gut<br />
sichtbaren Stelle im<br />
Hausflur.“<br />
Wenn eine Wohnung<br />
trotz der rechtzeitigen Ankündigung<br />
nicht betreten werden kann,<br />
weil der Mieter nicht anwesend ist,<br />
so sei das noch kein Beinbruch,<br />
weist Budde auf die Rechtslage hin:<br />
„Man muss jedoch dem Vermieter<br />
früh genug mitteilen, dass man<br />
diesen Termin nicht wahrnehmen<br />
kann. Kosten entstehen in diesem<br />
Fall dem Mieter nicht!“ Außerdem<br />
Im Zweifelsfall<br />
Termin vereinbaren<br />
Wenn allerdings ein Mieter sich<br />
beharrlich weigert, Mitarbeiter der<br />
Wärmemessdienst-Firma in die<br />
Wohnung zu lassen, kann das<br />
durchaus negative Konsequenzen<br />
haben: So erging jetzt ein Gerichts-<br />
Urteil mit dem Inhalt, dass bei<br />
dreimaligem vergeblichem Ver-<br />
such einer Ablesung die Heizkosten<br />
durch den Vermieter einfach<br />
geschätzt werden können. Klaus<br />
H. Budde: „Soweit sollte man es<br />
nicht kommen lassen! Lieber<br />
einen Termin vereinbaren – und<br />
dann auch zu Hause sein!“<br />
Außerdem sei es<br />
sinnvoll und im<br />
eigenen Interesse,<br />
vor der Ab-<br />
lesung selbst<br />
einen Blick auf<br />
die Verbrauchs-<br />
Messgeräte zu<br />
werfen und die<br />
Werte aufzuschreiben.<br />
Bevor das Messprotokoll unterschrieben<br />
wird, habe man dadurch<br />
noch eine Kontroll-Möglichkeit.<br />
„Gerade in Zeiten stetig steigender<br />
Heizkosten sollte man darauf<br />
achten, dass man nur das bezahlt,<br />
was man auch wirklich verbraucht<br />
hat!“ rät Klaus H. Budde abschlie-<br />
ßend. (Text und Bilder: Di)<br />
Bei neuer Wohnung wichtig:<br />
Übergabeprotokoll<br />
Hagen. (MV) Wenn Sie endlich<br />
Ihre Traumwohnung gefunden<br />
haben, sollten Sie bei aller Freude<br />
eines nicht vergessen: Mündliche<br />
Zusagen des Vermieters sind gut<br />
und Vertrauen ist eine feine Sache.<br />
Aber im Falle eines späteren<br />
Konfliktes oder unterschiedlicher<br />
Auffassungen ist es immer besser,<br />
etwas Schriftliches in Händen zu<br />
halten! Gehen Sie deshalb mit<br />
Ihrem neuen Vermieter durch die<br />
leere Wohnung und sprechen Sie<br />
alles an, was noch erledigt werden<br />
soll. Vereinbaren Sie, wann welcher<br />
Handwerker welche Arbeiten<br />
zu erledigen hat. Klären Sie auch<br />
ab, ob Sie sich gegebenenfalls an<br />
Kosten, die durch Ihre Wünsche<br />
entstehen könnten, beteiligen<br />
müssen. Füllen Sie ein Übergabeprotokoll<br />
(bekommen Sie kostenlos<br />
bei Ihrem Mieterverein) aus<br />
und lassen Sie das vom Vermieter<br />
unterschreiben. Die aktuellen<br />
Zählerstände von Strom, Gas und<br />
Wasser gehören natürlich mit in<br />
das Protokoll.<br />
(Di)<br />
Eiskalt rechnen:<br />
Alter Kühlschrank<br />
braucht zuviel Strom<br />
Hagen. (MV) Bis zu 70 Prozent<br />
Strom sparen moderne Kühl- und<br />
Gefriergeräte gegenüber älteren<br />
Modellen. In deutschen Haushalten<br />
gibt es noch ca. 30 Millionen<br />
„alte Schätzchen”, die mehr als 10<br />
Jahre auf dem Buckel haben. Wer<br />
wissen möchte, ob sein Kühlschrank<br />
ein Energiefresser ist, kann<br />
sich bei der Verbraucherzentrale<br />
kostenlos ein Messgerät ausleihen.<br />
Ein typischer 15 Jahre alter Kühlschrank<br />
verbraucht im Jahr etwa<br />
350 Kilowattstunden. Ein vergleichbares<br />
modernes Gerät hingegen<br />
kommt mit deutlich weniger<br />
als der Hälfte aus. Selbst wenn man<br />
den Kaufpreis des neuen Kühlschranks<br />
voll mit einrechnet, spart<br />
man unterm Strich im Laufe der<br />
Jahre schnell einige hundert Euro.<br />
Außerdem: Neben der Haushaltskasse<br />
wird auch noch die Umwelt<br />
geschont! Tipp: Vor dem Neukauf<br />
genau prüfen, wieviel Kühlraum<br />
man benötigt. Denn größer kostet<br />
mehr.<br />
(Bd)<br />
Die grüne Ecke<br />
Im Gewächshaus auf der Fensterbank: Paprika säen<br />
Ursprünglich kommen sie aus schon im Frühjahr an das<br />
Südamerika – die Paprika (lat. nächste Jahr denken!<br />
Capsicum). Heute gibt es bei Paprika kann in keiner Wachsuns<br />
in Deutschland unzählige tumsphase Kälte vertragen,<br />
Sorten, wobei die nicht so auch als Samen nicht. Deshalb<br />
scharfen „Gemüsepaprika” am sollte die Anzucht-Erde auch<br />
stärksten vertreten sind. Zur schon einige Tage im warmen<br />
gesunden und schmackhaften Zimmer gelagert haben, bevor<br />
Ernährung leisten die Vitamin- man die Samen ca. einen Zenbomben<br />
einen wertvollen Bei- timeter tief hineinlegt. Dann<br />
trag. Wer nicht nur auf die braucht man Geduld, denn Pa-<br />
Gemüse-Abteilung des Super- prika keimen und wachsen<br />
marktes angewiesen sein will, langsam. Wenn es den Pflänzder<br />
kann „seine” Paprika auch chen im Anzuchtbeet zu eng<br />
frisch vom Strauch ernten. Und wird, kommen sie einzeln in<br />
das geht so: Ende Dezember, etwas größere Blumentöpfe,<br />
wenn niemand so recht an die mit Blumenerde gefüllt sind.<br />
gärtnerische Tätigkeiten denkt, Ab April können sie sich bei<br />
wird auf einer warmen Fenster- sonnigem Wetter in einer windbank<br />
ein kleines Zimmer-Früh- geschützten Ecke des Balkons<br />
beet aufgestellt. Saubere Jog- stundenweise an die frische<br />
hurtbecher, in die man unten Luft gewöhnen. Aber erst nach<br />
ein paar Löcher hineinbohrt, den Eisheiligen pflanzen wir<br />
tun´s notfalls auch. Staunässe unsere Paprika in den vorgesemuss<br />
auf jeden Fall vermieden henen, mit frischer Erde und<br />
werden. Ein Problem ist aller- reichlich organischem Dünger<br />
dings, dass um diese Jahres- gefüllten Topf. Regelmäßiges<br />
zeit die Auswahl an Samen Gießen – und wir freuen uns<br />
nicht besonders groß ist. Also auf die Ernte!<br />
(Di)<br />
Diese superscharfen Paprika – auch Chili<br />
genannt – wurden Silvester 2006 gesät.<br />
Nach den Eisheiligen in einen großen Topf<br />
ausgepflanzt, kamen sie an einen sonnigen<br />
Platz auf dem Balkon. Geerntet<br />
wurde von Ende Juli bis Ende Oktober.<br />
(Foto: Di)