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II.2 ANGSTMESSUNG 22<br />

Eigenschaftslisten sind Listen von Adjektiven in bipolarer Form. Jedem Adjektiv steht also<br />

sein entgegengesetztes gegenüber. Die zu testende Person markiert nun diejenigen Adjektive<br />

(bzw. einen Skalenwert zwischen zwei Wörtern), die den augenblicklichen oder allgemeinen<br />

Zustand am besten beschreiben (vgl. SÖRENSEN 1994, 111).<br />

Fragebogen zur Messung von Angst sind eine sehr häufig angewandte Methode. Einzelne<br />

Items eines Fragebogens können hier unterschiedliche Angstarten oder Angstneigungen<br />

messen. Die Vorteile eines Fragebogentests liegen in der konkreten Anpassbarkeit an die<br />

Angstart, die gemessen werden soll. Die Anzahl der Bereiche oder Situationen, in denen<br />

Angst erlebt werden kann, ist unendlich groß. So gibt es eine Vielzahl „fertiger“ und auf ihre<br />

Validität überprüften Fragebogen zum Messen von Angstsituationen wie Sportangst (z.B.<br />

CSAI-2), Prüfungsangst, Schulangst, aber auch zur allgemeinen Ängstlichkeit (Trait-Skala<br />

des STAI 19 ) (vgl. LAZARUS-MAINKA/SIEBENEICK 2000, 42f).<br />

Beim Gebrauch von Fragebögen ist zu beachten, dass die Beantwortung von Fragen einer<br />

Angstskala ebenfalls nie das tatsächliche Befinden oder Verhalten einer Person erfassen,<br />

sondern nur das Bild vermitteln kann, welches die Person von sich selbst hat oder haben will.<br />

Womöglich scheut der Proband auch davor zurück, negativ behafteten Äußerungen zuzustimmen,<br />

obwohl sie seinen momentanen Zustand treffend beschreiben. Ähnliche Fehler<br />

können durch bewusstes „Suchen nach einer richtigen oder falschen Antwort“ entstehen. Ein<br />

Verbergen von „guten und schlechten“ Antworten für den Testausgang ist bei der Entwicklung<br />

von Fragebögen äußerst schwierig und problematisch (vgl. APITZSCH 1983, 112).<br />

MARTENS kombiniert daher z.B. die Anleitung zum Ausfüllen des CSAI-2 Fragebogens für<br />

den Probanden mit „Anti-Social Desirability Instructions“, Anweisungen, die dazu motivieren<br />

sollen, Angst als etwas Positives zu sehen und ehrlich Angstzustände im Fragebogen<br />

„zuzugeben“ (vgl. MARTENS et al. 1990, 52).<br />

2.2.3 Verhaltensbeobachtung<br />

Bei der Verhaltensbeobachtung wird der Proband hinsichtlich Angstindikatoren auf<br />

motorischer Ebene (in der Regel von mehreren Betrachtern gleichzeitig) beobachtet. Das Verwenden<br />

von mehreren Beobachtern empfiehlt sich, da so Deutungsfehler in der Betrachtung<br />

eingegrenzt werden können. Daten aus Verhaltensbeobachtungen können in der Psychologie<br />

ebenso wie Daten der verbal-subjektiven Ebene zur Gewinnung von Aussagen über die<br />

19 State-Trait Anxiety Inventory von SPIELBERGER.

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