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II.3 ANGST UND SPORTLICHE LEISTUNG 40<br />

im Jahr 1991 einen engeren Angst-Leistungs-Zusammenhang bei Frauen (vgl. KLEINE/<br />

SCHWARZER 1991, 15).<br />

In der Untersuchung von GRASSO wurden weiterhin signifikant höhere Werte der Selbst-<br />

wirksamkeit bei Männern, sowohl vor als auch kurz nach einer Wettkampfsituation,<br />

festgestellt (vgl. GRASSO 2000, 16f).<br />

Um voreiligen Schlüssen und Aussagen vorzubeugen, ist allerdings zu beachten, dass für<br />

diese Geschlechtsunterschiede auch andere Gründe verantwortlich sein können: So ent-<br />

stammten in allen betrachteten Untersuchungen die Männer und Frauen naturgemäß unter-<br />

schiedlichen Leistungsniveaus.<br />

Weiterhin ist es gut möglich, dass Frauen offener bezüglich ihrer Angst als Männer sind. So<br />

werden Frauen potentiell mehr Angst und weniger Selbstvertrauen zugeben als Männer, zu<br />

deren Geschlechterrolle es anscheinend gehört, auf jeden Fall Stärke zu zeigen und keine<br />

Schwächen zuzugeben (vgl. KRANE/WILLIAMS 1994, 210; GRASSO 2000, 19). Dadurch kann<br />

es wieder zu einer Verfälschung der angegebenen Angstwerte 37 kommen, obwohl womöglich<br />

bei beiden Geschlechtern eine gleich starke Angstreaktion auftritt.<br />

Für dieses Argument spricht, dass in einer Untersuchung von KUBZANSKY und STEWART<br />

(1999) keine Unterschiede hinsichtlich der selbst beobachteten Zustandsangst von Männern<br />

und Frauen feststellbar waren. Bei externen Beobachtungen wurden den Frauen jedoch höhere<br />

Werte der Zustandsangst zugewiesen – KUBZANSKY und STEWART vermuten, dass die<br />

Beobachter dabei aufgrund der typischen Rollenzuweisungen geneigt waren, Frauen höhere<br />

Angstwerte zuzuordnen (vgl. KUBZANSKY/STEWART 1999, 93f). Es ist allerdings zu beachten,<br />

dass diese Untersuchung sich nicht auf Angst und sportliche Leistung bezieht 38 .<br />

3.2.1.5 Angstbewältigungsstile<br />

Wie bereits in Abschnitt 1.3.3 auf Seite 15 erläutert, können sich favorisierte Angstbewältigungsstrategien,<br />

die über den Coping-Stil einer Person ausgewählt werden, ebenfalls<br />

leistungsentscheidend auswirken. GIACOBBI und WEINBERG führen an, dass es den Anschein<br />

37<br />

Ähnlich wie bereits bei Hochängstlichen in Abschnitt 3.2.1.1 auf Seite 35 beschrieben.<br />

38<br />

In der Untersuchung wurde die Angst von Musikern während des Vorspielens vor Publikum und bewertenden<br />

Dirigenten gemessen (vgl. KUBZANSKY/STEWART 1999, 82).

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