Ausgabe Jänner 2006 - Kopswerk II
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14 Januar <strong>2006</strong><br />
<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />
In Umweltfragen immer am Ball<br />
Messungen, Kontrollen und Maßnahmen<br />
Alle großen Baufahrzeuge sind mit Partikelfilter ausgerüstet und werden mit schwefelfreiem<br />
Treibstoff betankt<br />
Die Ausbruchsarbeiten für die Krafthauskaverne und<br />
die angrenzenden Stollen im Bereich Rifa endeten im<br />
Dezember 2005. Größere Vortriebe laufen noch in<br />
Tafamunt für das Wasserschloss und in Kops für den<br />
Versalstollen. In der Folge verlassen die Mineure<br />
unsere Baustelle zu neuen Aufgaben und an ihre<br />
Stelle kommen Schalungszimmerer, Eisenbieger,<br />
Betonierer und Stahlbauer auf die Baustellen. Mit<br />
dem Wechsel des Personals geht auch eine<br />
Veränderung bei den eingesetzten Maschinen und<br />
Geräten vor sich.<br />
Kein leichter Job<br />
Von Anfang an war es ein Anliegen der Illwerke, die<br />
Einhaltung der Auflagen des Umweltverträglichkeits-<br />
(UVP)-Bescheides für das <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> zu überwachen.<br />
Die Aufgabe von Ing. Hansjörg Schwarz als ökologischer<br />
Baubegleiter ist es, alle hiefür erforderlichen Maßnahmen<br />
zu veranlassen, zu kontrollieren und einzufordern.<br />
Sein Aufgabengebiet umfasst viele Bereiche – von<br />
den Deponien über Schallschutz bis zur Wasserqualität<br />
und Geräteausstattung. Eine ganz wesentliche Auflage<br />
des UVP-Bescheides fordert zum Beispiel die Ausrüstung<br />
großer Baufahrzeuge und -maschinen mit Partikelfiltern.<br />
– Aufwändig und kostspielig. Das gab’s noch<br />
nie! Das <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> ist die erste Baustelle in Vorarlberg,<br />
auf der alle länger eingesetzten großen Baugeräte<br />
mit solchen Spezialfiltern ausgestattet wurden. Zusätzliches<br />
Plus: Alle Baufahrzeuge nutzen schwefelfreien<br />
Treibstoff.<br />
Brecheranlage und Förderband<br />
Von Mitte Januar bis Anfang Dezember 2005 war das<br />
Förderband im Einsatz. Nach den bereits berichteten<br />
anfänglichen Schwierigkeiten mit dem scharfkantigen<br />
Material, das die Förderbänder zerschnitt, bis zu dem<br />
extrem harten Gestein, das den Brecher über seine<br />
Belastungsgrenzen beanspruchte, lief die Anlage viele<br />
Wochen lang durch. Rund zwei Drittel des Ausbruchmaterials<br />
des Bauloses 3 konnten über das Band auf<br />
die Deponie transportiert werden. Das hat ca. 7500<br />
Fuhren mit den Mulden eingespart. Mit den getroffenen<br />
Verbesserungen gegen Steinschlaglärm und<br />
Staubentwicklung war das Förderband aus Sicht der<br />
Umwelt ein großer Erfolg.<br />
Betonmischanlage<br />
Neben den vielen Vorteilen für die Baustelle hat<br />
sich die Betonmischanlage als wahrer Segen für<br />
die Instandsetzungsarbeiten nach dem Hochwasser<br />
im August 2005 herausgestellt. Wegen der zerstörten<br />
Infrastruktur im Paznauntal waren im September<br />
die Betonlieferungen von der Betonmischanlage<br />
des <strong>Kopswerk</strong>es <strong>II</strong> die einzige Möglichkeit für<br />
eine schnelle Reparatur der Schäden im Paznauntal.<br />
Aber auch für das Gargellental, wo die Kapazität der<br />
regionalen Lieferbetonwerke nicht ausreichten.<br />
Die Betonmischanlage bewährt sich aus Umweltsicht<br />
bestens. Die Fahrbahnen um die Anlage sind zur<br />
Schmutzbekämpfung asphaltiert worden und werden<br />
laufend gereinigt. Die Warmluftanlage für die<br />
Erwärmung der Betonzuschlagsstoffe ist mit Beginn<br />
der kalten Jahreszeit in Betrieb genommen worden.<br />
Bei dieser speziell entwickelten Anlage wird zusätzlich<br />
Heizungsabluft in die Betonzuschlagsstoffe geleitet,<br />
was eine optimale Ausnutzung der eingesetzten<br />
Energie bringt.<br />
Die Baustelle <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> wird<br />
immer ruhiger<br />
Mit mehreren Messgeräten werden rund um die Uhr<br />
in der Umgebung der Baustelle die Schallpegel<br />
ermittelt und Verbesserungspotenziale ausgeschöpft.<br />
Das für die Schallmessungen eingesetzte Akustikunternehmen<br />
bescheinigt schließlich den Illwerken die<br />
Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte.<br />
Schmutz- und Staubbekämpfung<br />
Mit Beendigung der Vortriebsarbeiten können nun<br />
auch die zahlreichen Benetzungsanlagen zur Staubfreihaltung<br />
der Baustraßen wieder abgebaut werden.<br />
So waren mehr als 10 Sprinkleranlagen auf der<br />
Baustelleneinrichtungsfläche vor den Portalen, mehrere<br />
Sprüheinheiten beim Förderband und zwei tiefe<br />
„Wasserlöcher“ (Reifenwaschanlagen) eingerichtet<br />
worden, um die Staubbelastung durch den Fahrbetrieb<br />
möglichst gering zu halten. Neuralgische Stellen sind<br />
zusätzlich mehrmals täglich mit Wasserfass und<br />
Hochdruckpumpe benetzt und gewaschen worden.<br />
Die Straßen werden laufend staubfrei gehalten<br />
Umweltschutz vom Bau bis zum Betrieb<br />
Wie die Leser der „<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei“ schon wissen,<br />
gibt es aus dem UVP-Verfahren viele hundert<br />
Vorschreibungen, die einzuhalten sind. Ganz anders<br />
sieht dies bei den freiwillig eingegangenen Verpflichtungen<br />
im Zusammenhang mit der Umweltzertifizierung<br />
aus. Bereits seit 1998 betreiben die Illwerke<br />
ein Umwelt-Managementsystem nach ISO 14001 und<br />
EMAS und haben das Walgauwerk, die Rodundwerke<br />
I und <strong>II</strong>, den Werkhof Rodund und die Materialwirtschaft<br />
zertifizieren lassen.<br />
Mit dem <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> soll der erste Schritt zur Aufnahme<br />
aller Werke in Partenen in das Umweltmanagementsystem<br />
gesetzt werden. Das bedeutet, dass bereits in<br />
der Bauphase alles getan wird, damit die Anlage<br />
auch im Betrieb höchste Umweltansprüche erfüllt.