Ausgabe 17 - Bachschule Feuerbach
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In den letzten Jahren wurde angesichts<br />
der Gewalt und Aggression an<br />
Schulen zunehmend der Ruf nach<br />
Maßnahmen laut, die der Gewalt<br />
vorbeugen sollen. Präventionsmaßnahmen<br />
müssen vor allem zwei Voraussetzungen<br />
erfüllen: Sie müssen<br />
zum einen möglichst früh in der Entwicklung<br />
von Kindern ansetzen und<br />
zum anderen über die Entwicklungszeit<br />
der Kinder hinweg kontinuierlich<br />
eingesetzt werden.<br />
In Deutschland werden derzeit sehr<br />
viele Konzepte zum Eindämmen der<br />
Gewalt eingesetzt. Es mangelt jedoch<br />
an systematischen Ansätzen,<br />
die die Kinder über einen längeren<br />
Zeitraum kontinuierlich emotional<br />
stärken. Faustlos schließt diese Lücke<br />
und will Kinder stark machen,<br />
„Die Rollenspiele<br />
finde ich schön.“<br />
(Junge, Klasse 1)<br />
ohne dass sie ihre Fäuste<br />
gebrauchen müssen. Das<br />
Faustlos-Programm wurde<br />
für Kindergärten<br />
und Schulen zur Förderung<br />
sozialer und emotionaler<br />
Kompetenzen und<br />
zur Prävention von aggressivem<br />
Verhalten vom<br />
Heidelberger Präventionszentrum<br />
(www.h-p-z.de)<br />
entwickelt.<br />
Grundannahme des Programms<br />
ist, dass aggressives<br />
und gewaltbereites<br />
Verhalten im wesentlichen aus einem<br />
Mangel an sozialen Fähigkeiten<br />
resultiert, so dass eine angemessene<br />
Konfliktlösung nicht möglich ist.<br />
„Wir lernen etwas<br />
über Gefühle und<br />
wie sich der andere<br />
fühlt.“<br />
(Junge, Klasse 3)<br />
Das Faustlos- Programm:<br />
Faustlos vermittelt altersangemessene,<br />
auf den Entwicklungsstand der<br />
Schüler bezogene Kompetenzen in<br />
den Bereichen Empathie, Impulskontrolle<br />
und Umgang mit Ärger und<br />
Wut.<br />
Die Lektionen von Faustlos sind in<br />
drei Bereiche unterteilt:<br />
Im ersten Themenblock Empathieförderung<br />
lernen<br />
die Kinder, die<br />
Gefühle anderer<br />
zu erkennen, sich<br />
in Mitmenschen<br />
hineinzuversetzen<br />
und ihnen Mitgefühl<br />
zu zeigen,<br />
indem sie auf die<br />
Gefühle dritter<br />
reagieren.<br />
Im zweiten Teil<br />
geht es um Impulskontrolle.<br />
Hier<br />
lernen die Schüler,<br />
eine emotio<br />
ns übe r la de ne<br />
10 10<br />
FAUSTLOS an der <strong>Bachschule</strong><br />
Aktivität zu stoppen und nicht übereilt<br />
zu handeln. Dies geschieht durch<br />
den Erwerb eines Problemlöseverfahrens<br />
sowie über das Training verschiedener<br />
sozialer Verhaltensweisen,<br />
z.B. Teilen oder Abwechseln.<br />
In der Einheit Umgang mit Ärger und<br />
Wut lernen die Kinder, sich zu beruhigen<br />
(z.B. durch tief durchatmen,<br />
„Wenn man sauer<br />
ist, darf man nicht<br />
um sich schlagen.“<br />
(Mädchen, Klasse 1)<br />
Abstand nehmen, rückwärts zählen)<br />
und ihren Ärger auf angemessene<br />
Weise zum Ausdruck zu bringen.<br />
Die Inhalte des Faustlos Programms<br />
werden über einen Zeitraum<br />
von drei Jahren vermittelt. In jedem<br />
Schuljahr sind, angepasst an den<br />
Entwicklungsstand der Schüler, jeweils<br />
wieder die zentralen Einheiten<br />
Empathie, Impulskontrolle und Umgang<br />
mit Ärger und Wut Thema.<br />
Weitere Informationen zu Faustlos<br />
finden sich auf unserer Schulhomepage<br />
www.bachschule.de.<br />
„Wir haben gelernt,<br />
dass wir uns fernhalten,<br />
wenn uns jemand<br />
ärgern will.“<br />
(Benjamin, Klasse 3)