1. Kapitel - bookshouse Verlag
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Warteraum, ein Büro, ein Personalraum sowie eine große<br />
Abstellkammer. Die beklemmende Atmosphäre ließ sich<br />
Charly fast wie in einer alten Folterkammer vorkommen.<br />
Selbst ihr Dent-Mobil, in dem sie ihre Sprechstunde in Afrika<br />
abgehalten hatt e, war moderner eingerichtet gewesen.<br />
Dass es hier, wie auch in Kenia, keinen PC, sondern<br />
Karteikarten gab, war klar. Aber die zahnärztlichen Arbeitseinheiten<br />
ihres Großvaters verfügten noch über ein<br />
Doriotgestänge, einen über eine Schnur angetriebenen<br />
Bohrer. Sie kannte solche Dinger nur aus dem Museum.<br />
Der Patientenstuhl mit seinen bizarren, runden Polstern<br />
für den Kopf sah ebenfalls Furcht einfl ößend aus.<br />
Bertha war ihr in die Praxis gefolgt. »Tja, dein Großvater<br />
ist kein Freund von Veränderungen oder Neuerungen, selbst<br />
wenn sie eine große Arbeitserleichterung gebracht hätt en.«<br />
Charly strich im Vorbeigehen langsam über einen Stapel<br />
Zeitschriften auf dem Schreibtisch im Büro.<br />
»Er hat sie mir zuliebe abonniert und liest die medizinischen<br />
Artikel, lässt aber keinen Zweifel daran, dass er<br />
alles für neumodischen Schnickschnack hält.«<br />
Charlott e lachte. »Nun, er ist seit fast zwanzig Jahren<br />
pensioniert. Überleg dir nur mal, wann er diese Praxis eingerichtet<br />
hat: gleich, nachdem er Grandma geheiratet hat<br />
und die beiden in dieses Haus eingezogen sind.«<br />
»Und seitdem ist alles in seinem Urzustand. Er wollte<br />
nichts davon hören, einen Haufen Geld für neue Technik<br />
auszugeben, weil angeblich zu viel kaputt gehen könnte.<br />
Bis auf das Folienschweißgerät, da konnte ich mich durchsetz<br />
en.« Bertha schütt elte den Kopf.<br />
»Und das hat funktioniert?«<br />
»Du glaubst nicht, wie wütend ich an diesem Tag war.«<br />
Bertha setz te ihren Jeder-hört-auf-mein-Kommando-Blick<br />
auf. »Ich nehme an, du willst alles von Grund auf ändern.«<br />
Charlott e nickte. »Ich werde diese Folterkammer in<br />
eine freundliche, helle Zahnarztpraxis umwandeln. Mein<br />
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