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Bauen für Tiere Geschäftsbericht 2010 Stadtbauten Bern

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

<strong>Bauen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tiere</strong>


Foto Titelseite:<br />

Papageitaucher im<br />

Tierpark Dählhölzli<br />

Foto: RANDO<br />

<strong>Bauen</strong> im Tierpark ist <strong>Bauen</strong> wie in jedem anderen Verwaltungsbereich – aber ein besonderes!<br />

Zum einen handelt es sich bei Bauten im Tierpark in aller Regel um Unikate. Die Seltenheit der Tierarten,<br />

deren besondere Ansprüche, die jeweils verschiedenen geographischen, topographischen, gesellschaftlichen<br />

und finanziellen Rahmenbedingungen belegen hinlänglich den Unikatsanspruch. Ganz abgesehen davon,<br />

dass zoologische Gärten auch aus Gründen der Vermarktung und des Tourismus auf Alleinstellungsmerk-<br />

male Wert legen.<br />

Zweitens möchten Architekten und Architektinnen auf ihr Werk verweisen können. Dies gelingt<br />

natürlich umso besser, je deutlicher dieses Werk sichtbar ist. Funktionelle Ansprüche aus Sicht der <strong>Tiere</strong>,<br />

der Tierpflegenden und der Gäste wie auch finanzielle Rahmenbedingungen verkommen unter diesem<br />

Primat schnell zu hohlen Floskeln. <strong>Tiere</strong> werden hier schnell zur Ausstattung degradiert.<br />

Drittens versuchen Tiergärtner, Ausschnitte der Natur mit <strong>Tiere</strong>n darzustellen. Die Grundidee sind das<br />

Wohlbefinden der <strong>Tiere</strong> und die daraus folgenden Möglichkeiten <strong>für</strong> die Gäste, Tier-Beobachtungen und<br />

damit ganz persönliche Erfahrungen zu geniessen. Dem entsprechend haben Tiergärtner Angst, das Tier<br />

werde vom Bauwerk verdeckt.<br />

Also sind wir verpflichtet, <strong>für</strong> die beste Lösung zu streiten – zum Wohl der Stadt <strong>Bern</strong>. Dogmatischer<br />

Starrsinn einer Seite produziert nur Mittelmässigkeit. Dies gilt auch <strong>für</strong> das <strong>Bauen</strong> im Tierpark.<br />

Dass dies trotz komplizierter Eigentumsverhältnisse wie hier in <strong>Bern</strong> – der Tierpark ist Mieter – gelingen<br />

kann, sieht man z.B. an den Fischottern, Leoparden, Seehunden, Wisenten, Moschusochsen und Papagei-<br />

tauchern. Anspruchsvolle Wildtieranlagen mit Bewohnenden, deren Wohlergehen offensichtlich ist, Infra-<br />

strukturen wie Schieber, Tore und Wasserbecken, die funktionieren, ab dem ersten Tag und dauerhaft<br />

sowie finanzielle Budgets, die eingehalten werden. Aareuferanlage mit der Auflösung von Grenzen zwi-<br />

schen Tieranlage und natürlicher Umgebung, Leopardenzelt, getragen von Natureichen aus dem Dählhölzli-<br />

Wald und Papageitaucher, deren Unterwasserflug wie auch das Hinabstürzen von Felsklippen in die Wellen<br />

zu erleben sind, gereichen auch den Architekten zur Ehre.<br />

Unter dem Motto «Mehr Platz <strong>für</strong> weniger <strong>Tiere</strong>» legt unsere Gesamtplanung Tierpark Dählhölzli seit<br />

2000 bis 2016 fest, wann was entstehen soll. Keine Anfolge von autarken Einzelprojekten, sondern Puzzle-<br />

steine eines Gesamtbildes. Hierzu gehört, dass Architekten und Projektleitung, Tierpflege, Kasse, Kuratorium,<br />

Zoopädagogik, Finanzleitung und Wissenschaft ihr Wissen einbringen. Dies spart Geld und verhindert<br />

Fehler. Zum Wohl der <strong>Tiere</strong>, zur Freude des Menschen.<br />

Grundsätze <strong>Bauen</strong> <strong>für</strong> Wildtiere:<br />

– Die Architektur hat sich der Gestaltung von Ausschnitten der Natur in Form von Lebensräumen mit<br />

<strong>Tiere</strong>n und Pflanzen unterzuordnen. Auf die Ausstellung von Architekturobjekten wird verzichtet.<br />

Die Bauweise von Gebäuden muss sich diesem Grundsatz flexibel unterordnen; die realistische<br />

Lebensdauer von Anlagen im Tierbereich beträgt ca. 25 – 30 Jahre.<br />

– Alle Neuanlagen stellen Ausschnitte aus dem natürlichen Lebensraum der <strong>Tiere</strong> dar.<br />

– Besuchende erhalten geplante Einblicke in eine naturnah gestaltete Anlage; dabei wird nach<br />

Möglichkeit auf visuelle Barrieren verzichtet. Die Einblicke sollen möglichst alle Sinne (optisch,<br />

olfaktorisch, akustisch) ansprechen. Die Informationsvermittlung ist integraler Bestandteil der<br />

Anlagenplanung.<br />

– Absperranlagen sind einzuplanen.<br />

– Anlagen müssen den Bedürfnissen von <strong>Tiere</strong>n, Tierpflegenden und Gästen Rechnung tragen.<br />

Hierzu zählen das hindernisfreie <strong>Bauen</strong> und die Sicherheit <strong>für</strong> Mensch und Tier.<br />

Prof. Dr. <strong>Bern</strong>d Schildger<br />

Direktor Tierpark Dählhölzli


<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

• Vorwort<br />

• Gesellschaftsorgane<br />

• Organigramm<br />

• Kennzahlen-Übersicht<br />

• Jahresrückblick<br />

• Geschäftstätigkeit im Berichtsjahr<br />

Geschäftsbereich Immobilienmanagement<br />

Geschäftsbereich Bauprojektmanagement<br />

Geschäftsbereich Immobilien- und Produktentwicklung<br />

• Allgemeine Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />

• Konsolidierte Bilanz<br />

• Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

• Erläuterungen zur konsolidierten Bilanz<br />

• Konsolidierte Erfolgsrechnung<br />

• Erläuterungen zum Unternehmensergebnis<br />

• Konsolidierte Mittelflussrechnung <strong>2010</strong><br />

• Bericht der Revisionsstelle<br />

3<br />

6<br />

7<br />

8<br />

10<br />

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14<br />

20<br />

28<br />

34<br />

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37<br />

39<br />

42<br />

42<br />

45<br />

47


Fast wie in Freiheit: Das 6000 m 2 grosse Gehege im<br />

BärenPark ist eine einzige Attraktion. Das Gelände bietet<br />

dem natürlichen Habitat der Bären entsprechend unterschiedliche<br />

Lebensräume wie Wiesen, Wald, Waldsäume<br />

mit Beerenvegetation, Höhlen und Wasser. Die mit<br />

Videokameras installierten Höhlen bieten Raum <strong>für</strong> den<br />

Winterschlaf sowie die Aufzucht der Jungen.<br />

Der skandinavische Braunbär lebt in<br />

den ausgedehnten Wäldern, offener<br />

Tundra sowie Hochgebirgswiesen. Er ist<br />

ein territorialer Einzelgänger, bewegt<br />

sich äusserst standorttreu und ist als<br />

Allesfresser bekannt.


Vorwort<br />

Noch sind wir weit entfernt, das tierische Leben erkannt zu haben,<br />

und noch studieren wir an <strong>Tiere</strong>n, in der Absicht, uns selbst kennenzulernen.<br />

Alfred Brehm, Zoologe<br />

Es muss etwas dran sein am Zitat von Alfred Brehm, denn wie sonst lässt sich erklären, dass «unser»<br />

BärenPark im ersten Jahr nach seiner Eröffnung über zwei Millionen Besuchende verzeichnet. Diese<br />

Tatsache regt an, den diesjährigen <strong>Geschäftsbericht</strong> dem Hauptthema «<strong>Bauen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tiere</strong>» zu widmen.<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> durfte immer wieder <strong>für</strong> <strong>Tiere</strong> bauen und hat auch in diesem Jahr <strong>für</strong> den Tierpark<br />

Dählhölzli und den BärenPark bauen können. Zum Beispiel konnten die Hochwasserschutzmassnahmen<br />

am Tierpark Dählhölzli, die <strong>für</strong> Mensch und Tier mehr Sicherheit bieten, abgeschlossen werden. Weiter<br />

wurde die Quarantänestation des Tierparks neu gebaut. Und nachdem im letzten <strong>Geschäftsbericht</strong> über<br />

die Kostenüberschreitungen beim Bau des BärenParks berichtet werden musste, erfüllt im Berichtsjahr<br />

der BärenPark seine Funktion voll und ganz. Die in- und ausländischen Besucher haben den BärenPark<br />

in grossen Scharen <strong>für</strong> sich eingenommen und sind durchwegs begeistert. Selbst die Medien konnten<br />

nicht daran vorbeischauen, dass der BärenPark zu einem Grosserfolg <strong>für</strong> <strong>Bern</strong>, sowohl <strong>für</strong> den Tourismus<br />

als auch <strong>für</strong> die einheimische Bevölkerung, geworden ist.<br />

Die vom Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> am 13. Oktober 2009 beim Gemeinderat beantragte<br />

Administrativuntersuchung zum Projekt BärenPark, die im Juli <strong>2010</strong> veröffentlicht wurde, zeigte weder<br />

ein Verschulden des Verwaltungsrates noch der Geschäftsleitung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong>. Sie hat ferner<br />

bestätigt, dass weder der Verwaltungsrat noch die Geschäftsleitung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> in der Projekt-<br />

organisation aufgeführt war. Bezüglich der Kostenüberwachung könne der Geschäftsleitung von Stadt-<br />

bauten <strong>Bern</strong> kein Vorwurf gemacht werden, hält der Schlussbericht der Administrativuntersuchung fest.<br />

Allerdings war die Informationsweitergabe durch die Geschäftsleitung und die Projektleitung nicht so,<br />

wie sie es hätte sein sollen. Das hat der Verwaltungsrat denn auch entsprechend gerügt.<br />

Bei der anderen in den Medien kritisierten Bausache, dem neuen Feuerwehrstützpunkt Forsthaus West,<br />

wo der mit der Planung zunächst betraute Architekt gerichtlich gegen <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> vorgegangen war,<br />

konnte die Auseinandersetzung mit einem Vergleich abgeschlossen werden. Der vom Gericht vorgeschla-<br />

gene und von den ehemaligen Planenden akzeptierte Betrag liegt ganz erheblich unter der von der Klägerin<br />

geforderten Summe. Im Gegenzug hat die Ralph Baenziger AG sämtliche noch hängigen Beschwerden gegen<br />

die Neuvergabe des Planerauftrags zurückgezogen und gegenüber <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> auf ihre urheberrecht-<br />

lichen Ansprüche verzichtet. Mit diesem Ergebnis konnten die letzten Hürden auf dem Weg zur Realisie-<br />

rung des neuen Feuerwehrstützpunktes überwunden werden. Dieses Projekt wird nun mit Engagement<br />

fortgeführt und im Sinne der Auftraggeberin umgesetzt. Die Beschwerden und die Zivilklage der Ralph<br />

Baenziger AG haben zu einer Projektverzögerung von über einem Jahr geführt. Noch im September<br />

wurde mit den Rodungsarbeiten am zukünftigen Standort des neuen Feuerwehrstützpunkts begonnen.<br />

Den Baukredit von CHF 53.9 Mio. haben die Stimmberechtigten der Stadt <strong>Bern</strong> im März <strong>2010</strong> mit grossem<br />

Mehr angenommen.<br />

Änderungen in VR und Geschäftsleitung<br />

Sowohl im Verwaltungsrat wie in der Geschäftsleitung wurden auf 2011 Weichen gestellt, nicht zuletzt<br />

im Hinblick auf die geplante Rückführung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> in die Verwaltung.<br />

2<br />

3


Der Präsident des Verwaltungsrates von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong>, Peter Gurtner, sowie die Mitglieder des Ver-<br />

waltungsrates Hans-Rudolf Schreiber und Erich Weber haben sich entschieden, nicht mehr zur Wieder-<br />

wahl in den Verwaltungsrat zur Verfügung zu stehen. Sie haben diesen Entscheid dem Gemeinderat<br />

bereits im August mitgeteilt. Ihre reguläre Amtszeit lief per 31. Dezember <strong>2010</strong> aus. Mit diesem Schritt<br />

wollten die externen Verwaltungsräte der Stadt <strong>Bern</strong> volle Handlungsfreiheit <strong>für</strong> die anvisierte Rück-<br />

führung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> in die Verwaltung ermöglichen. Der Gemeinderat der Stadt <strong>Bern</strong> hat<br />

Guy Emmenegger, Rudolf Rast und Charles Pfister per 1. Januar 2011 in den Verwaltungsrat von Stadt-<br />

bauten <strong>Bern</strong> gewählt. Das Präsidium wird neu durch Guy Emmenegger wahrgenommen. Der Gemeinderat<br />

wird im Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> weiterhin durch die Gemeinderätinnen Barbara Hayoz und<br />

Edith Olibet vertreten.<br />

Auch in der operativen Leitung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> gibt es Änderungen. Der bisherige CEO, Rudolf<br />

Lanzrein, trat per 31. Dezember <strong>2010</strong> von allen seinen Funktionen zurück und geht vorzeitig in Pension.<br />

Der Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> konnte den 53jährigen Stefan Dellenbach, dipl. Architekt ETH/SIA,<br />

bisher Stellvertreter des CEO und Leiter des Geschäftsbereiches Bauprojektmanagement, da<strong>für</strong> gewinnen,<br />

sich interimistisch ab 1. Januar 2011 als CEO zur Verfügung zu stellen. Da voraussichtlich im Mai 2011<br />

über die weitere Zukunft von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> entschieden wird, soll eine weiterführende Regelung erst<br />

nach diesem Entscheid herbeigeführt werden.<br />

Rückführung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> in die Verwaltung<br />

Wie an dieser Stelle im letzten Jahr schon angekündigt, werden die nächsten Jahre bei <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

geprägt sein vom Entscheid des Gemeinderates, <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> in die Stadtverwaltung zurückzuführen.<br />

Er will diesen Entscheid im Mai 2011 dem Volk zur Abstimmung vorlegen.<br />

<strong>Bauen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tiere</strong><br />

<strong>Bern</strong>s Zoo, der Tierpark im Dählhölzli, ist zu einem immer beliebteren Ausflugsziel <strong>für</strong> Familien, Touristen<br />

und Spazierende geworden. Der Tierpark Dählhölzli und der BärenPark sind Stätten der Erholung, bieten<br />

aber auch <strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler und andere Interessierte wertvollen Anschauungsunterricht in<br />

Biologie, Zoologie und Verhaltensweisen von <strong>Tiere</strong>n aus aller Welt. Das stellt grosse Anforderungen an<br />

die bauliche Substanz, die einerseits den <strong>Tiere</strong>n gerecht werden muss, andererseits aber auch die Pflege<br />

der <strong>Tiere</strong> und der Anlage <strong>für</strong> das Personal und die Unterhaltsequipen ermöglichen soll. Die grosse Heraus-<br />

forderung sind schliesslich die Besucherinnen und Besucher, die ja möglichst viel von den <strong>Tiere</strong>n sehen<br />

möchten, sich nahe an den <strong>Tiere</strong>n bewegen wollen und trotzdem weder das Tier noch sich selber in<br />

Gefahr bringen sollen. Die Bauten <strong>für</strong> <strong>Tiere</strong> bilden im Portfolio von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> einen speziellen<br />

Anteil. 42 Gebäude und Anlagen <strong>für</strong> <strong>Tiere</strong> im Wert von rund CHF 52 Mio. gilt es zu pflegen, zu erhalten<br />

und zu entwickeln.<br />

Die Illustrationen dieses <strong>Geschäftsbericht</strong>es sollen das Thema <strong>Bauen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tiere</strong> in der Stadt <strong>Bern</strong> repräsen-<br />

tieren und an Hand einiger Beispiele veranschaulichen.<br />

Auch im vergangenen Jahr hat <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> von den vielen, trotz Verunsicherungen motivierten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelebt. Wir danken allen <strong>für</strong> ihren hohen Einsatz. Dieser Dank geht<br />

auch an unsere Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner, <strong>für</strong> die konstruktive<br />

Zusammenarbeit, <strong>für</strong> ihre Anregungen und ihr Vertrauen.<br />

Peter Gurtner Rudolf Lanzrein<br />

Verwaltungsratspräsident CEO<br />

BärenPark <strong>Bern</strong> 2009<br />

Landschaftsarchitektur:<br />

Klötzli Friedli, <strong>Bern</strong><br />

Bauingenieur:<br />

WAM Partner, <strong>Bern</strong>


4<br />

5


Gesellschaftsorgane <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

Verwaltungsrat<br />

Geschäftsleitung<br />

Präsident Peter Gurtner, Fürsprecher und Notar<br />

Vizepräsidentin Barbara Hayoz, Gemeinderätin Stadt <strong>Bern</strong><br />

Direktorin <strong>für</strong> Finanzen, Personal und Informatik<br />

Mitglieder Edith Olibet, Gemeinderätin Stadt <strong>Bern</strong>,<br />

CEO Rudolf Lanzrein<br />

Direktorin <strong>für</strong> Bildung, Soziales und Sport<br />

Hans-Rudolf Schreiber, Dipl. Ing. ETH / SIA<br />

Erich Weber, eidg. dipl. Immobilientreuhänder / Kaufmann<br />

Mitglieder Stefan Dellenbach, Geschäftsbereichsleiter Bauprojektmanagement<br />

Rolf Stolz, Geschäftsbereichsleiter Immobilien- und Produktentwicklung<br />

René Tschanz, Geschäftsbereichsleiter Immobilienmanagement<br />

Carmen Wyss, Geschäftsbereichsleiterin Finanzen, Personal und Support,<br />

bis 28.2.<strong>2010</strong><br />

Markus Troller, Geschäftsbereichsleiter Finanzen, Personal und Support,<br />

ab 1.3. <strong>2010</strong><br />

Gesellschaftsorgane SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG<br />

Verwaltungsrat<br />

Präsident Peter Gurtner, Fürsprecher und Notar<br />

Mitglieder Rudolf Lanzrein, CEO <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

Erich Weber, eidg. dipl. Immobilientreuhänder / Kaufmann<br />

Geschäftsleitung Vorsitzender Rudolf Lanzrein<br />

Mitglieder Heinrich Sauter<br />

Carmen Wyss bis 28.2.<strong>2010</strong><br />

Markus Troller ab 1.3.<strong>2010</strong>


Organigramm <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

s<br />

IPE<br />

Immobilien- und<br />

Produktentwicklung<br />

CEO<br />

Kommunikation e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e GLA-Assistenz<br />

BPM<br />

Bauprojektmanagement<br />

Schul-, Sport-<br />

und Sozialbauten<br />

Verwaltungs-<br />

und Kulturbauten,<br />

Bauherrenberatung<br />

Immobilien-<br />

management<br />

Portfolio-<br />

management<br />

Kaufmännisches<br />

Gebäudemanagement<br />

Infrastrukturelles<br />

Gebäudemanagement<br />

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SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG<br />

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Finanzen, Personal<br />

und Support<br />

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Finanzen/<br />

Controlling<br />

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Personalmanagement<br />

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6<br />

6<br />

6<br />

Infrastruktur<br />

und IT-Support<br />

6<br />

7


Kennzahlen-Übersicht<br />

Finanzielle Kennzahlen in CHF 1’000<br />

Mietertrag mit der Stadt <strong>Bern</strong> 62’022.7<br />

Mietertrag mit Stadtnahen Dritten * 3’771.2<br />

Mietertrag mit Dritten 9’825.7<br />

Mieterausbau 557.7<br />

Leerstand – 650.4<br />

Total Liegenschaftsertrag 75’526.9<br />

Jahresergebnis 19’955.5<br />

Bilanzsumme 468’695.2<br />

Anlagevermögen 440’817.4<br />

Eigenkapital 109’047.7<br />

Mieterträge <strong>2010</strong> gemäss Kundenstruktur<br />

Stadt <strong>Bern</strong><br />

• Gemeinden und Behörden 1%<br />

• Präsidialdirektion 2%<br />

• Direktion <strong>für</strong> Sicherheit, Umwelt und Energie 8%<br />

• Direktion <strong>für</strong> Bildung, Soziales und Sport 56%<br />

• Direktion <strong>für</strong> Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün 8%<br />

• Direktion <strong>für</strong> Finanzen, Personal und Informatik 3%<br />

Stadtnahe Dritte * 6%<br />

Drittmieter 16%<br />

Portfolio nach Klassifizierung Denkmalpflege<br />

Erhaltenswertes Objekt 16%<br />

Beachtenswertes Objekt 3%<br />

Architektonisch wertvolleres<br />

jüngeres Objekt<br />

10%<br />

Portfoliokennzahlen<br />

Anzahl bewirtschaftete Objekte 1 659<br />

davon<br />

• Verwaltungsgebäude 32<br />

• Schulbauten 155<br />

• Kindergärten und KITA 109<br />

• Sportbauten 29<br />

• Gebäude <strong>für</strong> Eis- und Wassersport 41<br />

• Kulturbauten 5<br />

• Wohn- und Sozialbauten 90<br />

• Tierpark 45<br />

• Brunnen und Denkmäler 169<br />

• Wartehäuser 24<br />

• Öffentliche WC-Anlagen 52<br />

• Kirchen und Geläut 18<br />

• Geschäftsliegenschaften 25<br />

• Werkhöfe / Magazine 89<br />

• Infrastrukturbauten 172<br />

• Zivilschutzanlagen 50<br />

• Park- und Grünanlagen Gebäude 53<br />

• Park- und Grünanlagen Parzelle 151<br />

• Parzellen 350<br />

* Stadtnahe Dritte sind selbstständige Organisationen, die von<br />

der Stadt <strong>Bern</strong> unterstützt werden wie beispielsweise die Theatergenossenschaft<br />

<strong>Bern</strong> (Stadttheater), der Verein <strong>für</strong> Beratung,<br />

Integration und Gemeinwesen vbg (Villa Stucki), u.a.<br />

Klassifizierungsfrei<br />

Schützenswertes<br />

Objekt<br />

Altstadt UNESCO<br />

Weltkulturerbe<br />

28%<br />

22%<br />

21%


Betriebliche Kennzahlen<br />

Stadt <strong>Bern</strong> / Mietverträge Flächenmiete 1 779<br />

Stadt <strong>Bern</strong> / Mietverträge Objektmiete 608<br />

Stadtnahe Dritte*/ Anzahl Mietverhältnisse 132<br />

Dritte / Anzahl Mietverhältnisse 307<br />

Zumiete / Anzahl Mietverträge 210<br />

Total bewirtschaftete Mietverhältnisse 3 036<br />

Stadt <strong>Bern</strong> / Anzahl Objekte in der Flächenmiete 699<br />

in m 2 Hauptnutzfläche 238 489<br />

in m 2 verrechenbare Aussenflächen 413 608<br />

Anzahl Grundstücke (Eigentum, Baurecht, Zumiete) 501<br />

in m 2 Grundstückfläche 4 912 000<br />

Anteil an der Gemeindegrundfläche 8.8%<br />

Gebäudeversicherungswert in CHF 1’000 1’657’464.6<br />

Sportbauten 44’796.3<br />

Geschäftsliegenschaften 75’045.8<br />

Kindergärten und KITA 75’151.6<br />

Gebäude <strong>für</strong> Eis- & Wassersport 105’523.3<br />

Infrastrukturbauten 118’611.0<br />

Wohn- und Sozialbauten 120’615.8<br />

Kulturbauten 133’867.1<br />

Verwaltungsgebäude 179’652.9<br />

Schulbauten<br />

713’698.5<br />

Personalkennzahlen <strong>2010</strong><br />

Hauswartung 82<br />

haupt- und nebenamtlich in Schul- und Sportanlagen<br />

sowie Verwaltungsgebäuden<br />

Fachkräfte Reinigung 271<br />

inkl. Teilzeitkräfte<br />

Bauprojektmanagement 10<br />

Immobilienmanagement 17<br />

Support 13<br />

Entwicklung, Finanzen, Personal, Infrastruktur,<br />

Kommunikation<br />

Kader 13<br />

Lernende 6<br />

<strong>Stadtbauten</strong> Services AG 2<br />

Gesamtbestand 414<br />

8<br />

9<br />

Parzellen 711.8<br />

Zivilschutzanlagen 1’733.2<br />

Öffentliche WC-Anlagen 1’950.8<br />

Brunnen und Denkmäler 4’211.9<br />

Park- & Grünanl. Parzelle 4’981.1<br />

Park- & Grünanl. Gebäude 6’202.6<br />

Kirchen und Geläut 6’643.4<br />

Wartehäuser 8’478.9<br />

Werkhöfe, Magazine 23’601.1<br />

Tierpark 31’987.4


Jahresrückblick<br />

Januar Nachtsperren <strong>für</strong> 85 Kindergärten, Schul- und Sportanlagen in der Stadt <strong>Bern</strong><br />

An den Wochenenden vermehrt auftretende Vandalenakte und Trinkgelage auf den<br />

Pausenplätzen von Stadtberner Schulen führten dazu, dass <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> im Auftrag<br />

der Direktion <strong>für</strong> Bildung, Soziales und Sport handelte: Ende Dezember 2009 wurden im<br />

Stadtanzeiger <strong>Bern</strong> die Nachtsperren von 85 Kindergärten, Schul- und Sportanlagen der<br />

Stadt <strong>Bern</strong> publiziert.<br />

Februar Bärenstarker Nachwuchs<br />

Offenbar fühlte sich die Bärin Björk in ihrem neuen Zuhause – dem im Oktober 2009 von<br />

den Bären bezogenen BärenPark – wohl: Sie führte ihre im Dezember 2009 geborene<br />

Jungschar vor. <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> freute sich darüber. Der darauf folgende grosse Publi-<br />

kumsansturm bestätigte die Freude über den bärenstarken Nachwuchs.<br />

März Feuerwehrstützpunkt vom <strong>Bern</strong>er Stimmvolk klar angenommen<br />

An der Abstimmung wurde der Baukredit <strong>für</strong> den Feuerwehrstützpunkt Forsthaus West<br />

mit 85,5% Ja-Stimmen deutlich angenommen (29’183 Ja /4939 Nein). Damit wurde der<br />

Weg <strong>für</strong> den geplanten Neubau geebnet. Er wird die heutige Feuerwehrkaserne an der<br />

Viktoriastrasse ersetzen, die aufgrund ihrer Lage, der engen Platzverhältnisse und der<br />

veralteten Infrastruktur nicht mehr den Anforderungen einer zeitgemässen Feuerwehr<br />

entspricht.<br />

Fertigstellung Quarantänestation Tierpark Dählhölzli<br />

Die im Auftrag des Tierparks Dählhölzli von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> gebaute Quarantänestation<br />

wurde fertig gestellt. Damit der Tierpark Dählhölzli <strong>Tiere</strong> importieren und exportieren<br />

darf, benötigt er eine Zulassung des Bundesamts <strong>für</strong> Veterinärwesen, wo<strong>für</strong> eine zeit-<br />

gemässe Quarantänestation zur Verfügung stehen muss.<br />

Verkauf Altersheime an Verein Domicil<br />

Die Altersheime Steigerhubel, Alexandra und MonBijou wurden im Baurecht an den<br />

Verein Domicil, <strong>Bern</strong>, verkauft.<br />

April <strong>Geschäftsbericht</strong> 2009 publiziert<br />

Publikation des <strong>Geschäftsbericht</strong>s 2009 zum Thema «Schulanlagen». Die Gewinn-<br />

ablieferung an die Stadt <strong>Bern</strong> betrug <strong>für</strong> das Berichtsjahr CHF 24.232 Mio. Es erfolgten<br />

viele positive Rückmeldungen bzgl. der Transparenz der Inhalte und der visuellen<br />

Gestaltung.<br />

Umzug von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

Da die Büroräumlichkeiten, in welchen sich <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> bis anhin befand, 2011<br />

umfassend saniert werden, zog <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> von der Schwarztorstrasse 71 an die<br />

Schwanengasse 10 um. Ursprünglich war nach der Sanierung ein erneuter Bezug des<br />

Gebäudes durch <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> vorgesehen. Nach stadtinternen Umdispositionen<br />

wurde entschieden, dass <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> nicht mehr an die Schwarztorstrasse 71<br />

zurückkehren wird, da das Haus nach der Sanierung vollumfänglich dem Sozialamt<br />

vermietet wird.<br />

Mai Architekturwoche 15n – Sporthallen des Schulhauses Manuel offen <strong>für</strong>s Publikum<br />

Vom 24. April bis 2. Mai <strong>2010</strong> führte der sia (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein)<br />

die Architekturwoche 15n durch, welche auf grosses Publikumsinteresse stiess.<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> stellte die sanierten Sporthallen des Manuelschulhauses <strong>für</strong> Führungen<br />

am 1. Mai <strong>2010</strong> zur Verfügung.


BärenPark eine Million Mal besucht<br />

Im ersten halben Jahr seit seiner Eröffnung wurde der BärenPark eine Million Mal<br />

besucht und gehört damit zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Schweiz. Allein<br />

am Pfingstwochenende wurden 50'000 Besuchende gezählt. <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> als<br />

Eigentümerin des BärenParks gratuliert dem Tierpark Dählhölzli zu diesem Erfolg!<br />

Juni Projektabrechnungen ohne Kostenüberschreitungen genehmigt<br />

Der Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> genehmigte die Abrechnung einer ganzen<br />

Reihe von Bauprojekten im Umfang von rund CHF 30 Mio., welche in den letzten Jahren<br />

realisiert worden waren. Darunter befinden sich z.B. der Neubau des Polizeistützpunkts<br />

<strong>Bern</strong> West, der Neu- und Umbau des Werkhofs Freiburgstrasse <strong>für</strong> verschiedene Nutzende,<br />

die Ausrüstung sämtlicher Stadtberner Schulen mit zeitgemässer Informatik-Infrastruk-<br />

tur oder die Neubauten beim Campingplatz Eichholz. Sämtliche Projekte wurden ohne<br />

Kostenüberschreitung abgewickelt.<br />

Hallenbad Weyermannshaus ab 21. Juni <strong>2010</strong> <strong>für</strong> ca. ein Jahr geschlossen<br />

Am 21. Juni <strong>2010</strong> begann die Teilsanierung des Hallenbades Weyermannshaus. Sie wird<br />

voraussichtlich ein Jahr dauern und kostet rund CHF 9.8 Mio. Sanierungsinhalt: Umgestaltung<br />

von Eingangsbereich sowie Garderoben- und Nasszellenbereich; zugleich werden diese<br />

behindertengerecht und rollstuhlgängig gemacht. Schaffung zusätzlicher Umkleideräume <strong>für</strong><br />

Familien. Modernisierung von Sauna und Ruheraum; diese sollen zukünftig unabhängig vom<br />

Hallenbad benutzt werden können. Ersetzen veralteter Installationen und Sanierung der<br />

Gebäudehülle des Eingangs- und Garderobentrakts im MINERGIE-ECO Standard.<br />

Doppelte Menge Ökostrom<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> bezog ab 1. Juli <strong>2010</strong> die doppelte Menge Strom aus Wasser- und<br />

Solarkraft von Energie Wasser <strong>Bern</strong>. Damit leistet <strong>Stadtbauten</strong> einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Verbesserung der CO2-Bilanz der Stadt <strong>Bern</strong> und übernimmt eine Vorbildfunktion.<br />

Der Anteil an Ökostrom am gesamten Stromverbrauch von <strong>Stadtbauten</strong> stieg somit auf<br />

20%. Auch den Ökostromabsatz von ewb erhöhte dies markant um knapp 10%. Der<br />

Beitrag zur Förderung erneuerbarer Energien entspricht sowohl der Eigentümerinnenstrategie<br />

von <strong>Stadtbauten</strong> als auch der nachhaltigen Ausrichtung von Energie Wasser <strong>Bern</strong>.<br />

Wettbewerbsentscheid<br />

Die Rykart Architekten AG Gümligen gewann den Projektwettbewerb zur Gesamtsanierung<br />

der Volksschule Munzinger.<br />

Juli Administrativuntersuchung BärenPark<br />

Der Gemeinderat veröffentlichte die Administrativuntersuchung zum BärenPark.<br />

Rücktritt CEO<br />

Weil er <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> eine unbelastete Zukunft ermöglichen wollte, bot Rudolf<br />

Lanzrein dem Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> seinen Rücktritt per Ende <strong>2010</strong> an.<br />

Das Angebot wurde vom VR angenommen.<br />

Grünes Licht zur Weiterführung des neuen Feuerwehrstützpunkts<br />

Das Verwaltungsgericht des Kantons <strong>Bern</strong> entzog der Beschwerde der Ralph Baenziger<br />

AG mit Urteil vom 20. Juli <strong>2010</strong> endgültig die aufschiebende Wirkung. Die ehemaligen<br />

Planer hatten gegen die Neuvergabe des Planerauftrags zur Realisierung des neuen<br />

Feuerwehrstützpunktes Forsthaus West Beschwerde beim Regierungsstatthalter eingereicht.<br />

Damit wurde der Weg frei <strong>für</strong> die Weiterführung des Projekts.<br />

10<br />

11


Fertigstellung und Eröffnung Parkanlage Brünnengut<br />

Nach eineinhalbjähriger Bauzeit wurde die in Bauherrengemeinschaft mit der Stadt <strong>Bern</strong><br />

geplante und realisierte Parkanlage Brünnengut im Juli fertig gestellt und mit einem Fest<br />

am 31. Juli dem Volk offiziell übergeben. Wünsche und Anregungen von Bevölkerung<br />

und Quartierorganisationen zur Umgestaltung des ehemaligen Landsitzes aus dem 17.<br />

Jahrhundert hatten weitgehend erfüllt werden können. Die Anlage umfasst ebenfalls ein<br />

wettkampftaugliches Fussballfeld inkl. Trainingsplatz.<br />

Juli Kauf Weissensteinstrasse 10<br />

Kauf des Mehrfamilienhauses an der Weissensteinstrasse 10. Das Gebäude wird künftig<br />

vom Verein WOhnen<strong>Bern</strong> <strong>für</strong> betreutes Wohnen <strong>für</strong> Personen mit Suchtproblemen<br />

genutzt.<br />

August Sicherheitsregeln <strong>für</strong> Besuchende des BärenParks<br />

Nachdem es in den ersten Betriebsmonaten des BärenParks zu einigen Zwischenfällen<br />

mit Besuchenden im bzw. um den BärenPark gekommen war, wurden in Absprache<br />

mit dem Tierpark Dählhölzli diverse Sicherheitsregeln <strong>für</strong> Besuchende aufgestellt.<br />

3 Verwaltungsräte nicht zur Wiederwahl<br />

Der Verwaltungsratspräsident von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong>, Peter Gurtner, sowie die Verwaltungsräte<br />

Hans-Rudolf Schreiber und Erich Weber gaben bekannt, nicht mehr zur Wiederwahl<br />

als Verwaltungsräte von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> zur Verfügung zu stehen. Ihre reguläre<br />

Amtszeit lief per 31. Dezember <strong>2010</strong> aus. Mit diesem Schritt wollten die externen Verwaltungsräte<br />

gemäss ihrer Aussage der Stadt <strong>Bern</strong> volle Handlungsfreiheit <strong>für</strong> die anvisierte<br />

Rückführung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> in die Verwaltung der Stadt <strong>Bern</strong> ermöglichen.<br />

September Zivilklage der ehemaligen Planer des Feuerwehrstützpunkts endet mit einem Vergleich<br />

Der Zivilprozess um die Entschädigungsklage der Ralph Baenziger Architekten AG gegen<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> in Sachen Feuerwehrstützpunkt am Obergericht des Kantons <strong>Bern</strong><br />

wurde mit einem Vergleich abgeschlossen. Nach über einem Monat Bedenkzeit entschied<br />

sich die Ralph Baenziger AG, dem Vergleichsvorschlag des Gerichts zuzustimmen. Die<br />

vom Gericht vorgeschlagene und von den ehemaligen Planern akzeptierte Entschädigung<br />

lag erheblich unter der von der Klägerin geforderten Summe. Im Gegenzug versprach die<br />

Ralph Baenziger AG, sämtliche noch hängigen Beschwerden gegen die Neuvergabe des<br />

Planerauftrags zurückzuziehen. Zudem verzichtete die Ralph Baenziger AG gegenüber<br />

<strong>Stadtbauten</strong> auf ihre urheberrechtlichen Ansprüche. Dieses Verhandlungsergebnis beseitigte<br />

die letzten Hürden auf dem Weg zur Realisierung des neuen Feuerwehrstützpunktes.<br />

Europäischer Tag des Denkmals – Führungen in <strong>Stadtbauten</strong>-Objekten<br />

Die Europäischen Tage des Denkmals <strong>2010</strong> fanden in den Kantonen Aargau, <strong>Bern</strong> und<br />

Solothurn statt und widmeten sich dem Motto «Am Lebensweg». Im Programm enthalten<br />

waren ebenfalls Führungen in <strong>Stadtbauten</strong>-Objekten, welche durch den <strong>Bern</strong>er Heimatschutz<br />

Region <strong>Bern</strong>-Mittelland organisiert wurden. Besichtigt werden konnten der neue<br />

Kindergarten Spitalacker, die sanierte Volksschule Breitenrain und die neue Abdankungshalle<br />

des Friedhofs Bümpliz.<br />

Oktober Ein Jahr BärenPark<br />

<strong>Bern</strong>s Bären sind nach wie vor ein Publikumsmagnet: Ein Jahr nach der Eröffnung des<br />

BärenParks hatten gut 2 Millionen Menschen den Park besucht, der immer wieder<br />

in den Medien präsent ist. Gemeinderat Reto Nause zählte den BärenPark gar zur<br />

«touristischen Champions League».<br />

Kauf KITA Weberstrasse 15<br />

Das Mehrfamilienhaus an der Weberstrasse 15 wurde als Ersatzobjekt <strong>für</strong> die KITA<br />

Sulgenau erworben.


Energiestadt Gold<br />

Die Stadt <strong>Bern</strong> wurde mit dem European Energy Award Gold ausgezeichnet. <strong>Stadtbauten</strong><br />

<strong>Bern</strong> leistete einen wesentlichen Beitrag zur Zielerreichung im Bereich «Kommunale<br />

Gebäude, Anlagen». Das Audit bewertete die vergangenen vier Jahre und machte einen<br />

Ausblick auf die geplanten Massnahmen zum Thema Umwelt und Energie der nächsten<br />

vier Jahre.<br />

November Abstimmungsbotschaft zur Zukunft von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

Rückführung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> in die Verwaltung: Im Herbst 2009 beschloss der<br />

Gemeinderat, <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> wieder zurück in die Verwaltung führen zu wollen. Der<br />

Stadtrat folgte dem Gemeinderat im Frühling <strong>2010</strong> grundsätzlich und gab grünes Licht<br />

<strong>für</strong> zusätzliche Abklärungen. Da <strong>für</strong> die Rückführung die Zustimmung des Stimmvolkes<br />

nötig ist, legte der Gemeinderat dem Stadtrat die Abstimmungsbotschaft vor.<br />

Neue Verwaltungsräte von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

Der Gemeinderat wählte Guy Emmenegger, Rudolf Rast und Charles Pfister per 1. Januar<br />

2011 in den Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong>. Das Präsidium wird neu durch Guy<br />

Emmenegger wahrgenommen. Der Gemeinderat wird im Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong><br />

weiterhin durch die Gemeinderätinnen Barbara Hayoz und Edith Olibet vertreten.<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> besetzt CEO-Stelle interimistisch<br />

Der Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> ernennt den bisherigen stellvertretenden CEO,<br />

Stefan Dellenbach, ab 1. Januar 2011 zum CEO ad interim. Eine definitive Lösung soll<br />

nach der Volksabstimmung vom Mai 2011 über die Rückführung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> in<br />

die städtische Verwaltung gefunden werden. Der bisherige CEO, Rudolf Lanzrein, trat per<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> von allen seinen Funktionen zurück und wurde vorzeitig pensioniert.<br />

Ausschreibung betreute WC-Anlagen Waisenhaus-/Casinoplatz<br />

Vor Ablauf des bisherigen Reinigungsvertrags wurde das Reinigungs-, Unterhalts- und<br />

Meldungswesen von <strong>Stadtbauten</strong> neu ausgeschrieben. Per 1. November konnte ein neuer<br />

Rahmenvertrag in Kraft gesetzt werden.<br />

Legal Compliance Prüfung<br />

Die von der Geschäftsleitung veranlasste umfassende Überprüfung der rechtlich relevanten<br />

Dokumente wurde abgeschlossen. Die mit der Prüfung beauftragten externen Experten<br />

kommen zum Schluss, dass die <strong>Stadtbauten</strong>-Dokumente «einen guten Standard aufweisen<br />

und erkennen lassen, dass auch Entscheidungen und Erfahrungen eingeflossen sind, um<br />

Leistung und Qualität zu erhöhen.»<br />

Dezember Wettbewerbsentscheide<br />

Die alb Architektengemeinschaft <strong>Bern</strong> gewann den Studienauftrag zur Gesamtsanierung<br />

des Verwaltungsgebäudes Schwanengasse 14, welches bis Ende der 1970er Jahre Haupt-<br />

sitz der Mobiliar Versicherungsgesellschaft gewesen war.<br />

Das Architekturbüro Spaceshop aus Biel gewann den Projektwettbewerb zur Sanierung<br />

und Erweiterung des grossen Länggassschulhauses.<br />

Audit suva<br />

<strong>Stadtbauten</strong> wurde durch ihren Versicherungspartner in Bezug auf die Arbeitssicherheit<br />

periodisch auditiert. Bei der Systemkontrolle wurde <strong>Stadtbauten</strong> als sehr gut bewertet.<br />

12<br />

13


Geschäftstätigkeit im Berichtsjahr<br />

Geschäftsbereich Immobilienmanagement<br />

Bewirtschaftung des Tierparks: Zusammenarbeit <strong>für</strong> die Sicherheit und das Wohlergehen der <strong>Tiere</strong><br />

Unter welchen Bedingungen fühlt sich ein Leopard wohl? Muss man <strong>für</strong> einen Moschusochsen heizen?<br />

Wie viel Wasser braucht ein Seehund? Der Bewirtschafter einer Liegenschaft muss da<strong>für</strong> sorgen, dass sich<br />

die Bewohner seines Mietobjekts wohl fühlen und dass die Haustechnik zuverlässig und sicher funktioniert.<br />

Das ist <strong>für</strong> die Bewirtschafterin von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong>, welche den Tierpark in ihrem Portefeuille führt,<br />

nicht anders. Die vielen verschiedenen Gebäude und Bewohner machen die Bewirtschaftung des Tierparks<br />

aber einzigartig.<br />

Für die Erfüllung dieser Aufgaben ist eine enge Zusammenarbeit mit den Fachspezialistinnen und Fachspezialisten<br />

des Tierparks von zentraler Bedeutung. Diese beurteilen die Anforderungen an die Sicherheit<br />

<strong>für</strong> <strong>Tiere</strong> und Besucher und das Wohlergehen der <strong>Tiere</strong>. <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> sorgt ihrerseits da<strong>für</strong>, dass die<br />

bezahlten Mieten im Tierpark gut investiert werden und rechnet die Heiz- und Betriebskosten professionell ab.<br />

Heiz- und Betriebskostenmanagement zeigt Wirkung<br />

Der Landesindex <strong>für</strong> Konsumentenpreise weist <strong>für</strong> den Zeitraum vom Juli 2006 bis Juni <strong>2010</strong> eine Teuerung<br />

von 3.8% aus. Heiz- und Betriebskosten von Liegenschaften sind massgeblich von der Teuerung betroffen.<br />

Die Preissteigerungen bei Heizöl, Gas und Strom sowie der jährliche Teuerungsausgleich auf den Löhnen des<br />

Personals fallen ins Gewicht.<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> ist es seit Juli 2006 gelungen, durch ein professionelles Heiz- und Betriebskostenmanage-<br />

ment nicht nur die ausgewiesene Teuerung von 3.8% zu kompensieren, sondern gleichzeitig auch Heiz-<br />

und Betriebskosten (HBK) zu Gunsten der Mieter um 1.35% zu reduzieren.<br />

Zahlten die städtischen Mieter in der HBK-Periode 2006/2007 noch CHF 28.94 Mio. Heiz- und Betriebs-<br />

kosten, so waren es in der abgelaufenen HBK-Periode noch CHF 28.55 Mio.<br />

Umweltmanagement: Stadt <strong>Bern</strong> erhält das Label «Energiestadt Gold»<br />

Die konsequente städtische Energiepolitik und das Engagement der städtischen Stellen werden belohnt:<br />

Seit dem 26. Oktober <strong>2010</strong> trägt die Stadt <strong>Bern</strong> offiziell das Label Energiestadt Gold. <strong>Bern</strong> ist damit in die<br />

«Champions League» der Energiestädte aufgestiegen. Mit der Energiestrategie 2006 bis 2015 werden<br />

ambitiöse Ziele bei der Bewirtschaftung städtischer Immobilien verfolgt. <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> leistet ihren<br />

Anteil zur Erreichung der Ziele und setzt sich <strong>für</strong> einen schonenden Umgang mit den natürlichen<br />

Ressourcen ein.<br />

Im Berichtsjahr hat <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> die Fachstelle Umweltmanagement eingerichtet. Daraufhin wurden im<br />

Frühjahr <strong>2010</strong> die interne Organisation optimiert und eine erste Bilanz gezogen. Die systematische Analyse<br />

der Verbrauchsdaten von über 1600 bewirtschafteten Objekten führte zu einem internen Planungs-<br />

prozess <strong>für</strong> spezifische Massnahmen im Bereich Energiemanagement und Abfall.<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> ist im Hinblick auf erneuerbare Energien weiterhin erfolgreich unterwegs; seit Juli <strong>2010</strong><br />

hat sich der Anteil von zertifiziertem Ökostrom gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Damit reduziert sie<br />

sukzessive ihre Treibhausgasemissionen und übertrifft die Zielvorgaben der Energiestrategie der Stadt <strong>Bern</strong>.<br />

Mittlerweile ist mehr als 20% des verbrauchten Stroms von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> und ihren Mieterinnen und<br />

Mietern CO2-neutral.


Vandalismus: Mit System gegen ein aktuelles Problem<br />

Im Jahr 2009 initialisierte <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> das Projekt «Vandalismus – hinschauen». Im Berichtsjahr lagen<br />

erstmals detaillierte Datenbestände zu Schäden an den Anlagen von <strong>Stadtbauten</strong> vor. Die Vandalismus-<br />

schäden zu beseitigen kostet <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> demnach rund CHF 750'000.– pro Jahr. Drei von vier ein-<br />

gesetzten Franken fallen <strong>für</strong> die Beseitigung von Schmierereien an. Daneben sind vor allem Glasschäden zu<br />

verzeichnen. Zwei von drei Franken werden <strong>für</strong> Schäden an Schulanlagen bezahlt, daneben sind vor allem<br />

WC-Anlagen vom Vandalismus betroffen.<br />

Dank des Monitorings, das <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> im Zuge von «Vandalismus – hinschauen» einführte, sind<br />

heute die Brennpunkte im Portfolio sehr genau bekannt. Dieses Wissen ermöglicht es, in der präventiven<br />

Überwachung die örtlichen und zeitlichen Schwerpunkte zu setzen. Diese hat grosse Wirkung bei einem<br />

verhältnismässig geringen Einsatz von Geldmitteln. Die Rückmeldungen der Hauswarte und der betroffenen<br />

Schulleitungen bestätigen dies.<br />

Die Sicherheitsdienstleistungen, welche <strong>Stadtbauten</strong> <strong>für</strong> die Schulanlagen erbringt, wurden im Berichtsjahr<br />

letztmals zu Lasten der Betriebskostenabrechnung Direktion <strong>für</strong> Bildung, Soziales und Sport als Mieterin<br />

erbracht. Ab 1. Januar 2011 ist dieser Service Bestandteil der Miete. <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> nimmt mit dem erar-<br />

beiteten System und dem Aufbau des Datenbestands zu Vandalismusschäden schweizweit eine Pionierrolle ein.<br />

EKAS: Umsetzung weiterer Vorgaben und Empfehlungen <strong>2010</strong><br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> unternahm im Berichtsjahr weitere Anstrengungen, um die Vorgaben und Empfehlungen der<br />

Eidgenössischen Koordinationskommission <strong>für</strong> Arbeitssicherheit (EKAS) umzusetzen. In diesem Zusammenhang<br />

wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 7 Schulanlagen und 11 Kindergärten gemäss der EKAS-Richtlinie 6508<br />

überprüft. Zusätzlich wurden 3 KITAS, 2 Sportanlagen und 3 öffentliche Badeanlagen auditiert. Die erstellten<br />

26 Gefahrenberichte zeigten in insgesamt 260 Fällen Verbesserungspotenzial baulicher oder organisatorischer<br />

Art. 120 Beanstandungen wurden unmittelbar im Berichtsjahr behoben. Die restlichen 140 Fälle wurden in die<br />

Umsetzungsplanung 2011 bis 2013 aufgenommen.<br />

Audit durch die suva<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> versichert sich <strong>für</strong> die Risiken Berufsunfall (BU) und Nichtberufsunfall (NBU) der Mitarbeitenden<br />

bei der suva. Die suva überprüft bei ihren Kunden mit Systemkontrollen regelmässig die Umsetzung<br />

von Präventionsmassnahmen. Im Dezember <strong>2010</strong> fand diese Kontrolle erstmals bei <strong>Stadtbauten</strong><br />

<strong>Bern</strong> statt. Es wurden insgesamt vierzig Punkte auditiert, wovon 38 als sehr gut bewertet wurden.<br />

Die eingeführten EKAS-Massnahmen und der eingeschlagene Weg im Sicherheitsdenken zeigen Wirkung<br />

und wurden im Bericht lobend erwähnt.<br />

Öffentliche betreute WC-Anlagen: Neuer Rahmenvertrag in Kraft<br />

<strong>Stadtbauten</strong> betreibt am Waisenhaus- und am Casinoplatz jeweils ein betreutes öffentliches WC. Die<br />

Benutzenden bezahlen <strong>für</strong> einen Besuch lediglich CHF 1.–. Vor Ablauf des bisherigen Reinigungsvertrags<br />

wurde das Reinigungs-, Unterhalts- und Meldewesen von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> neu ausgeschrieben. Per<br />

1. November <strong>2010</strong> konnte ein neuer Rahmenvertrag in Kraft gesetzt werden, welcher die gesteckten Ziele<br />

wie bessere Reinigungs- und Hygienequalität, professionelles Auftreten gegenüber Kunden, einheitliches<br />

Erscheinungsbild, integrierte Kleinreparaturen und Auskunftsstelle <strong>für</strong> Touristen beinhaltet.<br />

14<br />

15


Inventar der nicht bei der Gebäudeversicherung <strong>Bern</strong> versicherten Werte: Welche Werte beinhaltet unser<br />

Immobilienportfolio?<br />

Um bei der Neuausschreibung der Sachversicherung ihre Interessen zielgerichtet wahrnehmen zu können,<br />

ist die Stadt <strong>Bern</strong> auf die Feststellung der aktuellen Versicherungswerte angewiesen. In diesem Zusammen-<br />

hang erstellen <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> als Treuhänderin der Immobilien im Verwaltungsvermögen sowie die<br />

Finanzverwaltung ein aktuelles Inventar.<br />

Das gestartete Projekt soll im Laufe des Jahres 2011 abgeschlossen werden.<br />

Die Finanzverwaltung der Stadt <strong>Bern</strong> wird bewegliche Ausrüstungs- und Ausstattungsgegenstände inven-<br />

tarisieren, <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> die fest mit dem Gebäude verbundenen Vermögenswerte und Betriebseinrich-<br />

tungen. Das gemeinsame Vorgehen ermöglicht ein vollständiges Inventar ohne Doppelerfassung. Gleich-<br />

zeitig mit der Inventarisierung werden die bestehenden Zuständigkeiten laufend überprüft.<br />

Aus einem bebuschten Hang am Aareufer<br />

entsteht der BärenPark. Die Dimensionen<br />

der Baustelle sind teilweise gigantisch.<br />

Kunst im BärenPark<br />

Der Uferweg gegen den Bärenpark ist mit<br />

einer Glasbrüstung abgegrenzt, um einen<br />

möglichst freien Blick auf das Bärenbad<br />

und den Park zu erhalten. Aufgrund des<br />

erforderlichen Vogelschutzes durfte das<br />

Glas jedoch nicht vollständig durchsichtig<br />

bleiben. Die Künstlerin Sibylla Walpen<br />

entwarf hier<strong>für</strong> ein Camouflagenetz-<br />

Muster als einfarbiger Siebdruck. Das<br />

Motiv des Tarnnetzes schafft eine<br />

interessante Optik zwischen Geometrie<br />

und Vegetation und kann thematisch in<br />

Verbindung zum Bärenpark gelesen<br />

werden. Der Bär soll sich im Gelände<br />

naturnah verstecken können – die Besucher<br />

werden von Betrachtern zu Spähern –,<br />

im Spiel zwischen Tarnung und versteckter<br />

Beobachtung bekommt das Motiv seine<br />

inhaltliche Relevanz. Das Camouflagenetz-<br />

Thema wird, in Variation, auch auf den<br />

parkbegrenzenden Betonmauern in Form<br />

eines feinen Reliefs aufgebracht. Diese<br />

Struktur verschafft dem Beton eine<br />

Oberfläche, welche sich harmonisch ins<br />

Umfeld einfügt.<br />

Quelle:<br />

Beatrice Friedli Klötzli<br />

Am 22. Oktober 2009 wurde der Bären-<br />

Park offiziell eröffnet. Am Sonntag,<br />

25. Oktober 2009 nahm dann der<br />

Souverän den BärenPark in Besitz.<br />

40’000 Gäste, eine gut besuchte Altstadt,<br />

Menschengedränge auf der Nydeggbrücke,<br />

über 100 Stände zum Thema<br />

Bär usw.


Steilhang am BärenPark, <strong>für</strong> die Bären<br />

Training und kein Problem – <strong>für</strong> die<br />

Menschen Herausforderung.<br />

16<br />

Wilde Bären mitten in der Bundesstadt. Bärin<br />

und Bärenwärter «besprechen» sich über das<br />

neue Zuhause.<br />

17


Die wichtigsten sachenrechtlichen Geschäfte<br />

Zukäufe<br />

· Erwerb Mehrfamilienhaus Weberstrasse 15, 3007 <strong>Bern</strong> als Ersatz Kindertagesstätte Sulgenau:<br />

Nutzen und Gefahr per 1. November <strong>2010</strong><br />

· Erwerb Stockwerkeigentum Colombstrasse 27, 3027 <strong>Bern</strong> <strong>für</strong> Kinderkrippe Brünnen:<br />

Nutzen und Gefahr per 1. August <strong>2010</strong><br />

· Erwerb Mehrfamilienhaus Weissensteinstrasse 10, 3008 <strong>Bern</strong> <strong>für</strong> den Verein WOhnen <strong>Bern</strong> als Ersatz <strong>für</strong><br />

Mädergutstrasse 64: Nutzen und Gefahr per 1. November <strong>2010</strong><br />

· Übertragung Grundstück <strong>Bern</strong> Gbbl.-Nr. 28, Kreis IV (Florastrasse 11) von der Einwohnergemeinde <strong>Bern</strong><br />

(Fonds <strong>für</strong> Boden- und Wohnbaupolitik) gemäss Portfoliostrategie<br />

· Übernahme Grundstück <strong>Bern</strong> Gbbl.-Nr. 2477, Kreis III (Baufeld F10 Hardeggerstrasse), 3097 Liebefeld<br />

gemäss Infrastrukturvertrag: Nutzen und Gefahr per 10. Mai <strong>2010</strong><br />

Verkäufe<br />

· Verkauf des Grundstücks <strong>Bern</strong> Gbbl.-Nr. 2899, Kreis V (alter Jugendtreff Graffitti Scheibenstrasse 72)<br />

· Verkauf ehemaliger Feuerweiher Hinterer Rehhag, <strong>Bern</strong> Gbbl.-Nr. 3213, Kreis VI gemäss<br />

Portfoliostrategie<br />

· Übertragung der ehemaligen Feuerweiher Eichholz Oberbottigen, <strong>Bern</strong> Gbbl.-Nr. 1813, Kreis VI an die<br />

Einwohnergemeinde <strong>Bern</strong> (Fonds <strong>für</strong> Boden- und Wohnbaupolitik) gemäss Portfoliostrategie<br />

Andere Geschäfte<br />

· Zumiete Künstlerateliers <strong>für</strong> die Abteilung Kulturelles der Stadt <strong>Bern</strong> per 1. Januar <strong>2010</strong> am<br />

Waisenhausplatz 30<br />

· Zumiete KITA-Räumlichkeiten <strong>für</strong> das Jugendamt der Stadt <strong>Bern</strong> im Quartierhaus der neuen Überbauung<br />

Schönberg Ost per 1. Oktober <strong>2010</strong><br />

· Abschluss diverser dienstbarkeitsrechtlicher Verträge wie Durchleitungs-, Näherbau- oder<br />

Grenzbaurechte sowie von unselbstständigen Baurechten.


Fast wie richtig zuhause: Der Persische Leoopard kann<br />

sich in einem weiträumigen, überdeckten Gehege von<br />

600 m 2 austoben. Ein textilartiges Netz aus Chromstahl<br />

erscheint im ständig variierenden Licht wie Nebel über<br />

der Landschaft und soll die Leoparden an die Höhenzüge<br />

Persiens erinnern. Das Netz wird von fünf aus dem<br />

benachbarten Burgerwald eingeflogenen Eichen getragen.<br />

Der Persische Leopard (panthera pardus<br />

saxicolor) ist ein bedrohter Einzelgänger,<br />

der in beutearmen, riesigen Jagdrevieren<br />

lebt. Er ist ein hervorragender Kletterer<br />

und ernährt sich von Klein- und Grosssäugern<br />

sowie Vögeln.<br />

23 18<br />

23 19


Geschäftsbereich Bauprojektmanagement<br />

Bautätigkeit im Überblick<br />

Gesamtbauvolumen in CHF Mio. 51.0<br />

Anzahl durchgeführte Wettbewerbe 3<br />

Anzahl Studien und Konzepte 1<br />

Die Ausgaben <strong>für</strong> den baulichen Unterhalt zu Lasten der laufenden Rechnung erreichen mit CHF 21.6 Mio.<br />

einen neuen Höchstwert (2009: CHF 19.8 Mio.). Die Abweichung gegenüber dem Budget beträgt CHF 1.4 Mio.<br />

oder knapp 7%. Die Hauptgründe da<strong>für</strong> sind zusätzliche Aufwendungen zur Behebung von Vandalismusschäden<br />

und zur Umsetzung von Vorgaben bezüglich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Investitionen<br />

<strong>für</strong> Erneuerungen, Anpassungen und Neubau gingen gegenüber 2009 um CHF 13.8 Mio. auf<br />

CHF 29.4 Mio. zurück.<br />

<strong>2010</strong> wurde der Projektwettbewerb <strong>für</strong> die Gesamtsanierung der Volksschule Munzinger unter 25 teil-<br />

nehmenden Planerteams entschieden. Für die Sanierung und Erweiterung der Volksschulen Rossfeld<br />

(26 Planerteams) und Grosses Länggassschulhaus (30 Planerteams) wurde je ein Projektwettbewerb durch-<br />

geführt und entschieden, <strong>für</strong> die Gesamterneuerung des Verwaltungsgebäudes Schwanengasse 14 ein<br />

Studienauftrag mit 5 teilnehmenden Planerteams.<br />

Als Bestandteil der bauherrenseitigen Leistung erstellt <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> von den wichtigsten ausgeführten<br />

Bauprojekten eine Bautendokumentation nach einheitlichen Vorgaben. Diese dokumentiert das öffentliche<br />

Baugeschehen im Zuständigkeitsbereich von <strong>Stadtbauten</strong>. Sie dient dem Wissensaustausch unter Fachleuten<br />

und steht der interessierten Öffentlichkeit in gedruckter Form und als Download im Internet zur Verfügung. Für<br />

die Projekte Parkanlage Brünnengut sowie Gesamtsanierung Musikschule Konservatorium wurde aufgrund<br />

des hohen Interesses die gedruckte Auflage erhöht. <strong>2010</strong> wurden insgesamt 11 Bauprojekte dokumentiert.<br />

Leopardenanlage<br />

Tierpark Dählhölzli 2006<br />

Architektur:<br />

Graber Pulver Architekten AG,<br />

<strong>Bern</strong> / Zürich<br />

Bauingenieur / Landschaftsarchitektur:<br />

Weber & Brönnimann, <strong>Bern</strong>


20<br />

Dählhölzli-Eichen tragen das Stahlnetz.<br />

Tierpfleger und Leopard begrüssen sich – jeder auf seine Art.<br />

21


Wettbewerbe und Studienaufträge<br />

Projektwettbewerbe, selektiv:<br />

• Gesamtsanierung Volksschule Munzinger<br />

• Volksschule Rossfeld, Sanierung und Erweiterung<br />

• Volksschule Länggasse, Gesamtsanierung und Erweiterung<br />

Studienauftrag<br />

• Verwaltungsgebäude Schwanengasse 14, Gesamterneuerung<br />

Die wichtigsten Bauvorhaben in Projektierung<br />

• Feuerwehrstützpunkt Forsthaus West, Neubau<br />

• Alters- und Pflegeheim Kühlewil Umbau und Erneuerung<br />

• Volksschule Brünnen Neubau<br />

• Volksschule Bitzius Neubau 2-fach Turnhalle<br />

• Polizei-Übungsgelände Gäbelbach Sanierung<br />

• Volksschule Munzinger Erneuerung<br />

• Volksschule Manuel Gesamtsanierung<br />

• Volksschule Rossfeld Erneuerung und Erweiterung<br />

• Volksschule Länggasse Erneuerung und Erweiterung<br />

• Gotthelfstrasse 30 Sanierung und Erweiterung<br />

• KITA / Tagi Brünnen / Gäbelbach Sanierung und Erweiterung<br />

• Volksschule Tscharnergut Sanierung Umgebung<br />

• Volksschule Hochfeld Sanierung Umgebung<br />

• KITA Tscharnergut Innensanierung und Umgebung<br />

• Verwaltungsgebäude Schwanengasse 14 Gesamtsanierung<br />

• Polizeistützpunkt Mitte Sanierung Gebäudehülle<br />

• Stadttheater <strong>Bern</strong> Gesamtsanierung<br />

Die wichtigsten Bauvorhaben in Ausführung<br />

• Volksschule Lorraine Sanierung nach Brand<br />

• Entsorgungshof Fellerstrasse Betriebsoptimierung<br />

• Stützpunkt Strassenreinigung Schwarztorstrasse 71<br />

• Hallenbad Weyermannshaus Umbau und Unterhalt<br />

• Kulturgebäude Dampfzentrale <strong>Bern</strong> Sicherheitsmassnahmen<br />

• Verwaltungsgebäude Schwarztorstrasse 71 Erneuerung<br />

• Jugendheim Schlossmatt Umbau und Erneuerung<br />

• KITA Matte Umbau 3. Etappe<br />

• Kindergarten Tscharnergut Gesamtsanierung<br />

• Volksschule Laubegg Gesamterneuerung<br />

• Stadttheater <strong>Bern</strong> Gebäude- und Betriebssicherheit<br />

• Volksschule Oberbottigen neu Sanierung Umgebung<br />

• BärenPark <strong>Bern</strong> betriebliche Anpassungen<br />

• Volksschule Breitfeld Instandsetzung Turnhalle und Umgebung<br />

• KITA Altenberg Sanierung<br />

• Öffentliche WC-Anlagen Umsetzung Konzept 2004<br />

• Diverse Sanierungen von Aussenanlagen in Volksschulen<br />

• Diverse Gebäudehüllensanierungen<br />

• Diverse Bus- und Tramwartehallen Unterhalt<br />

• Diverse Brunnen und Denkmäler Unterhalt<br />

22 16<br />

17 23<br />

Für die Besuchenden stehen grosszügige<br />

Wege zum Flanieren mit guten Einblicken<br />

zu den Leoparden zur Verfügung. Das<br />

Konzept trägt auch bei grossen Besuchendenzahlen<br />

dem Bedürfnis, einen<br />

Leoparden sehen zu können, Rechnung –<br />

ohne aber die <strong>Tiere</strong> zu beeinträchtigen.<br />

Für Besucherinnen und Besucher entsteht<br />

ein Erlebnisraum, in welchem sie Leoparden<br />

wie in der Natur beobachten können.<br />

Riechen der <strong>Tiere</strong> durch einen perforierten<br />

Ausschnitt und «berühren» durch<br />

kaum trennende Glasscheiben gehören<br />

dazu. Zum Verweilen und ruhigen<br />

Beobachten der faszinierenden <strong>Tiere</strong> in<br />

ihrem Ausschnitt des natürlichen Lebensraumes<br />

stehen geschützte Sitzplätze zur<br />

Verfügung. Die Felslandschaft auf über<br />

800 m 2<br />

Grundfläche und bis zu 9 m Höhe<br />

bietet den Leoparden einen Ausschnitt<br />

ihres natürlichen Lebensraumes.


22<br />

Impressionen von der Baustelle.<br />

23


Ákos Moravánszky<br />

Spannung im Netz<br />

Leoparden-Gehege, Tierpark Dählhölzli, <strong>Bern</strong><br />

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe<br />

so müd geworden, dass er nichts mehr hält.<br />

Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe<br />

und hinter tausend Stäben keine Welt.<br />

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,<br />

der sich im allerkleinsten Kreise dreht,<br />

ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,<br />

in der betäubt ein grosser Wille steht.<br />

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille<br />

sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,<br />

geht durch der Glieder angespannte Stille –<br />

und hört im Herzen auf zu sein.<br />

Rainer Maria Rilke, Der Panther<br />

Der erste Blick auf das Leopardengehege im Tierpark Dählhölzli in <strong>Bern</strong> (2006) zeigt die Verwandlung der<br />

«tausend Stäbe», die in Rilkes Gedicht Der Panther die ganze Schwermut des Zoologischen Gartens zusam-<br />

menfassen, in eine landschaftsähnliche Form. Das aufgespannte Stahlgewebe vibriert zwischen der schon<br />

aus der Ferne wahrnehmbaren Figur der Anlage und dem Netz von Punkten und Fäden, welches verschwindet,<br />

wenn das Auge auf die <strong>Tiere</strong> fokussiert. Im Gegensatz zum Käfig vermittelt das Netz ein Bild der<br />

Spannung und Elastizität, ohne jene Starrheit und Endgültigkeit der Grenzziehung, die im Bild des vergitterten<br />

Käfigs wahrnehmbar ist.<br />

Zoologische Gärten<br />

Die ständige Transformation der Konzepte Zoologischer Gärten reflektiert den gesellschaftlichen Wandel<br />

von der höfischen Kultur über Konzepte der Domestizierung fremder Kontinente bis zu heutigen «umweltbewussten»<br />

Ideologien, bildungspolitischen Zielsetzungen (Natur- und Tierschutz) und naturwissenschaftlicher<br />

Forschung. Die Zerstörung der Natur, das Aussterben der <strong>Tiere</strong> (z.B. die Ausrottung der grossen<br />

Büffelherden in Amerika im Zuge der Eroberung des Westens) und ihre zoologische Zurschaustellung verlief<br />

im 19. Jahrhundert parallel mit der Errichtung der ersten Reservate und der Verwandlung der Natur in<br />

‹Landschaft›. Die Zoos präsentierten sich meistens als illusionistische Arrangements, als ‹Panoramen›, die<br />

ein Bild von der ‹Heimat› des <strong>Tiere</strong>s vermitteln sollten. Damit die Illusion überzeugend wirkte, wurden sehr<br />

früh kühne technische Lösungen eingesetzt.<br />

Die Geschichte der Bauten <strong>für</strong> gefangene <strong>Tiere</strong> zeigt, dass die Aufgabe der Errichtung eines Käfigs, aus<br />

dem das Tier nicht ausbrechen und seinen Unterwerfer bedrohen kann, immer mit dem Respekt gegenüber<br />

dem Feind und mit der Identifikation mit dem Gefangenen verbunden ist – sei es aus Bewunderung, sei es<br />

aus einem Gefühl der (biologischen oder seelischen) Verwandtschaft. Wir wollen uns von den <strong>Tiere</strong>n der<br />

Wildnis nicht bedroht fühlen, sie aber auch nicht als Gefangene sehen. Dieses Schaudern am sicheren Ort<br />

der Beobachtung entspricht dem ästhetischen Konzept des Erhabenen. Obwohl in der Idee des Erhabenen<br />

auch das menschliche Unvermögen spürbar ist, die Natur angemessen darzustellen, werden Zoogehege oft<br />

als Felsen, Höhlen, aber auch als Urhütten, Tempelanlagen oder Moscheen gestaltet beziehungsweise<br />

inszeniert. Diese sollen Assoziationen zur ursprünglichen Heimat des <strong>Tiere</strong>s wecken. Im Dählhölzli ist die auf<br />

die Betonkonstruktion der Leopardenboxen aufgetragene Felsimitation eine Camouflage in diesem Sinn.<br />

Die gegenseitige Betrachtung von Mensch und Tier als Programm <strong>für</strong> einen Zoo ist die Verharmlosung<br />

eines asymmetrischen Machtverhältnisses. Es kann der Architektur nur darum gehen, die Beschränkung<br />

der Freiheit der <strong>Tiere</strong> durch entsprechende Lösungen so zu gestalten, dass die negativen psychologischen<br />

Folgen <strong>für</strong> die <strong>Tiere</strong> möglichst gering sind. <strong>Tiere</strong> in Gefangenschaft verfallen oft in so genannte Stereotypien,<br />

in zwanghafte Verhaltensmuster. Sie verfolgen beispielsweise stur immer denselben Pfad.


Verzweiflung und Hoffnung sind menschliche Gefühle, welche die Gefangenschaft leichter oder schwerer<br />

erträglich machen. <strong>Tiere</strong> haben ein begrenzteres Zeitgefühl als Menschen – wird behauptet –, sie sind<br />

deshalb der eigenen Langeweile stärker ausgeliefert. Heinrich Hediger, der erste Direktor des 1937 eröffneten<br />

Tierparks Dählhölzli, gehörte zu den ersten Experten, die stimulierende Umgebungen empfohlen haben.<br />

Heute ist dieses ‹behaviour enrichment› stark verbreitet. Auch im neuen Leopardengehege in Dählhölzli<br />

wurden Taubenkäfige montiert, damit die Leoparden bei der Futtersuche aktiviert werden.<br />

Zaun<br />

«Good fences make good neighbours», sagt das amerikanische Sprichwort, das auf ein Gedicht von Robert<br />

Frost, Mending Walls, zurückzuführen ist. Mit der Elastizität als Leitmotiv ihres Entwurfs <strong>für</strong> das Leopardengehege<br />

haben Graber Pulver diesen Gedanken aufgegriffen. Als ‹Schleier über der Steppe› bezeichneten<br />

sie die neue Struktur in ihrem Text zum Wettbewerbsprojekt. Sie wollten nicht ein Stück Landschaft im<br />

Innern eines ‹Gehäuses› inszenieren, sondern ein leichtes Stahlgewebe über den bestehenden Wald werfen,<br />

das durch seine Objekthaftigkeit selbst zum landschaftlichen Element wird. Das flüchtige, ‹schleierhafte›<br />

Bild eines Hügels, das der Besucher von Dählhölzli bereits aus der Ferne wahrnimmt, sieht der Leopard<br />

freilich nicht, die landschaftsähnliche Form ist nur aus der Entfernung sichtbar. Das Netz ist <strong>für</strong> ihn kein<br />

Bild, sondern die Grenze seines Territoriums, ein stählernes Gebot. Das ‹Fenster› aus Panzerglas hat der<br />

Leopard zuerst als Öffnung wahrgenommen, bei der Eröffnung des Geheges stürzte er sich auf die anwesende<br />

Polizeidirektorin. Dass er sich dabei in die Glasscheibe wuchtete, war der Anfang seiner ‹Gewöhnung›, des<br />

Prozesses der Einprägung gewisser homogener und sich wiederholender Verhaltensmuster, die (auch in der<br />

menschlichen Gesellschaft) mit der Gewalt der Grenze zu tun haben, selbst wenn sie gläsern ist.<br />

Das Leitbild ‹Schleier über der Steppe› wurde nicht zufällig gewählt. Im Bild des Schleiers – nach dem<br />

etymologischen Wörterbuch «ein dünnes, vielfach durchsichtiges, bes. Kopf und Gesicht verhüllendes<br />

Gewebe, herabhängendes Kopftuch» I – ist der Gedanke des Geheimnisvollen präsent. Damit landen wir fast<br />

unvermeidlich in der Architekturtheorie Gottfried Sempers, der mit der Rätselhaftigkeit, welche selbst in<br />

dem einfachsten technischen Produkt enthalten ist, den Ursprung und die Poetik der Architektur begründen<br />

wollte. Die Wand als ursprünglich textile Raumbegrenzung besteht aus miteinander verknüpften,<br />

linearen Fäden; Semper bezeichnet deshalb das Grundmotiv des Knotens als «vielleicht das älteste technische<br />

Symbol und […] der Ausdruck <strong>für</strong> die frühesten kosmogonischen Ideen, die bei den Völkern aufkeimten». II<br />

Der Knoten ist grundsätzlich die Verknüpfung zweier Fäden; «seine Festigkeit begründet sich hauptsächlich<br />

auf den Widerstand und Reibung». Eine uralte und sinnreiche Anwendung des Knotens findet Semper bei<br />

den Netzen der ‹wildesten Stämme› <strong>für</strong> Fischerei und Jagd: Die Kumanen machten Netze zum Einfangen<br />

von Ebern, von so grosser Feinheit, dass «ein einziger Mann so viel davon auf dem Rücken tragen konnte,<br />

das hinreichte, um einen ganzen Wald damit zu umstellen». III<br />

Die ersten Raumbegrenzungen waren laut Semper Netze, grobe Gewebe. Sie wurden als Mittel eingesetzt,<br />

um «das ‹home›, das Innenleben, von dem Aussenleben zu trennen», und dienten der formalen Gestaltung<br />

der Raumidee, welche «sicher der noch so einfach konstruierten Wand aus Stein oder irgend einem anderen<br />

Stoffe voranging». IV Die Notwendigkeit des Festmachens von Fäden und der Befestigung des Territoriums<br />

zum Schutz des Innenlebens hängt damit zusammen. Als im frühen 17. Jahrhundert Nordamerika von den<br />

Siedlern aus Europa kolonisiert wurde, galt das nicht umzäunte Land als ‹wild›, also niemandem, und schon<br />

gar nicht den nomadischen Urbewohnern gehörig. Erst durch den Akt der Umzäunung wird die Natur<br />

domestiziert, gezähmt, wortwörtlich ‹zum Haus gehörig› gemacht. Die frühen Darstellungen von Zäunen<br />

auf dem Land zeigen Zäune, welche die Siedler vor dem Feind oder das Ackerland vor den <strong>Tiere</strong>n schützen<br />

sollen, und auch solche, die zur Treibjagd von wilden <strong>Tiere</strong>n dienen. Die Netze der Fischer und der Wildfänger<br />

können gerade wegen ihrer perfiden Transparenz und Elastizität zu Werkzeugen der List werden.<br />

Im Tierpark Dählhölzli kommt diese Doppelnatur des Schleiers, seine Transparenz und seine grenzziehende<br />

Eigenschaft, klar zum Ausdruck. Auch das Glas besitzt diese Eigenschaften, aber seine Wahrnehmung ist<br />

anders – eine Glaswand kann vollkommen verschwinden oder durch Spiegelungen ihre Transparenz verlieren.<br />

Da hat der Zufall die Hand viel stärker im Spiel als beim Stahlnetz, das seine grenzziehende optische<br />

Eigenschaft nie ganz verliert.<br />

24<br />

25


Saum<br />

Semper spricht vom Saum eines Gewebes als von einem Element, das zwischen den ‹oppositionellen<br />

Momenten› des Bandes und der Naht vermitteln soll: Der Saum wirkt als bandartige Einfassung in Längsrichtung<br />

und als Naht in Seitenrichtung. V Dem Saum als Band kommt im Dählhölzli eine besondere Bedeutung<br />

zu: Er markiert die Berührungen zwischen Netz und Waldboden, er bildet den Rahmen, in den das Bild<br />

der ‹wilden Natur› einfügt wird. Es ist dieser Rahmen, der aus dem Bild des Fangnetzes eine Erzählung<br />

macht, die sonst ein blosser ‹one-liner› bleiben müsste. Die von Semper angesprochenen Ambivalenzen<br />

gehören auch hier zum Spiel: Der Saum dehnt sich aus, rahmt fensterartig Aussichten, zieht sich dann<br />

wieder zusammen und verschwindet sogar rätselhaft unter dem Trenngitter zwischen den zwei Bereichen<br />

des Leopardengeheges. Jene Spannung, welche Lipps mit dem Erhabenen verbindet und welche der<br />

Betrachter auch mit der ausgespannten Zeltkonstruktion assoziiert, findet im Motiv des Saums ihren Ausklang.<br />

An der Rückseite des Geheges, zum Badepark hin, wird der Saum zu einer bis knapp sieben Meter Höhe<br />

steigenden Mauer. Die <strong>Tiere</strong> können sich auch in einem schmalen Gang über diesem Bereich bewegen und<br />

mit den Badenden im benachbarten Freibad KaWeDe durch eine fensterartige Öffnung gierige Blicke<br />

wechseln. An der vorderen Seite, bei einer kleinen Einbuchtung, wo das erwähnte, scheinbar ‹saumlose›<br />

Gitter das Gehege in zwei Bereiche trennt, hebt sich der Saum hoch, um einen überdachten Zuschauerbereich<br />

zu rahmen, und bildet so die Stirnseite einer horizontalen Platte, die seitlich durch zwei Rampen<br />

flankiert wird. Der Blick in das Gehege öffnet sich aus diesem Zuschauerunterstand durch eine Verglasung.<br />

Die seitlichen Abschnitte des Saums sind ebenfalls raumbildende Elemente. Rechts befinden sich die Eingänge<br />

zu den technischen Räumlichkeiten. Links wird der Sockel zu einer plastischen Figur, um das Gerüst<br />

des Geheges <strong>für</strong> die benachbarten Kykladenottern zu bilden. Graber Pulver haben der Gestaltung dieses<br />

keilförmigen Bauteils, bestehend aus massiven und transparenten Wandelementen, eine besondere Aufmerksamkeit<br />

gewidmet. Der Saum wird hier zum Gesims, unter dem der Eingang <strong>für</strong> die Pfleger zum<br />

Bereich hinter den Boxen eingeschoben wurde.<br />

Baum<br />

Die Natur, oder genauer gesagt: was den Besuchern des Tierparks Dählhölzli als Natur gezeigt wird, ist eine<br />

Assemblage von ‹echten› und ‹simulierten› Elementen, auch wenn die Unterscheidung schwierig ist. Diese<br />

Komplexität ist nicht auf ein Statement über die Naturerfahrung reduzierbar, etwa dass Natur heute als<br />

technische Inszenierung am ‹authentischsten› zu erfahren ist. Natürlich wird auch im Dählhölzli geschickt<br />

inszeniert, aber Graber Pulver verwenden die surrealistische Technik der Assemblage gerade, um solche<br />

ideologischen Aussagen zu vermeiden. Die Leoparden und die Bäume sind in der grossen Assemblage des<br />

Geheges ‹gefundene› Naturobjekte, ‹ready-mades›. Ähnlich mussten sie aufgespürt, von ihrem ursprünglichen<br />

Ort entfernt und in den Tierpark Dählhölzli ‹geflogen› werden. Es ist wieder die Beschreibung im Text<br />

zum Wettbewerb, die das Unwirkliche und Wunderbare, das mit dem surrealistischen Blick auf die Dinge<br />

verbunden ist, klar zum Ausdruck bringt: «Fünf Bäume – geschält und aufs Nötige zurückgeschnitten – sind<br />

trotz ihrer abstrahierten und verfremdeten Ausprägung Teil der Steppenlandschaft des Leoparden und<br />

spannen das Gewebe auf, wodurch ein grosszügiger lichter Binnenraum entsteht.» VI<br />

Das Prinzip der heute von Ingenieuren wie Santiago Calatrava öfters verwendeten Baumstützen ist, eine<br />

Fläche kontinuierlich an mehreren Punkten zu unterstützen, die Kräfte durch die Äste zu bündeln und über<br />

den ‹Stamm› in den Boden zu leiten. Oft werden Baumstützen aus Stahlrohren mit Gussgelenken zum<br />

Beispiel zum Tragen von dünnen Brückentafeln eingesetzt. Es war eine grundsätzliche Entscheidung von<br />

Graber Pulver, im Leopardengehege ‹echte› Bäume zu verwenden, die allerdings nicht wie vorgesehen<br />

‹geschält› worden sind. Damit kommt ihr ‹ready-made›-Charakter, ihre Zitathaftigkeit (‹Verfremdung›)<br />

noch stärker zum Ausdruck. Die Anführungszeichen des Zitats sind die eindeutig technischen ‹Einfassungen›<br />

der Bäume. Diese sind mittels Stahlanker im Boden gelenkig befestigt, sodass der Baum das Netz trägt<br />

und gleichzeitig selbst durch das Netz vor dem Umkippen bewahrt wird; auf die Astenden wurden runde<br />

Kappen aus rostfreiem Stahl gezogen, an welche die Hängeseile <strong>für</strong> die dehnbaren Metallgewebe befestigt<br />

sind. Die Baumprothesen mit den Fussankern und Astkappen bieten eine Ansicht, die in der neueren Architektur<br />

eine verzweigte Vorgeschichte hat.


Dass Graber Pulver die Natur nicht als vollkommen virtualisierbar sehen, zeigt das kleine Detail der Perfor-<br />

ationen im Panzerglas. Hier können die Besucher den Atem und den Geruch der Leoparden spüren. Es<br />

scheint, als ob wir diesen Geruch bräuchten, um die Präsenz der machtvollen <strong>Tiere</strong> zu erleben, um vage an<br />

etwas Entferntes erinnert zu werden. Die Inszenierung im Tierpark Dählhölzli unterstützt perfekt diesen<br />

Seilakt der Anstrengung, unserer Amnesie Herr zu werden. Architektur als Natur: die Konturen der Natur<br />

im Metallnetz; die Natur als Architektur: die Baumstützen, die Leoparden, die Felsimitate. Alle sind Teile<br />

eines collagenhaften Ganzen, und zugleich vage Zeichen des Verlustes von etwas Schönem und Starkem,<br />

das wir nicht ganz vergessen haben.<br />

I Lexikalisches Stichwort «Schleier», in:<br />

Wolfgang Pfeifer (Hg.),<br />

Etymologisches Wörterbuch des<br />

Deutschen, München 2000, S. 1210.<br />

II Gottfried Semper, Der Stil in den<br />

technischen und tektonischen<br />

Künsten oder praktische Ästhetik,<br />

Frankfurt am Main 1860, Bd. 1,<br />

Reprint Mittenwald 1977, S. 180.<br />

III Ebd., S. 181.<br />

IV Ebd., S. 228.<br />

V Ebd., S. 89–90.<br />

VI Tierpark Dählhölzli, <strong>Bern</strong>:<br />

Erweiterung Leopardenanlage,<br />

Projektbeschreibung Graber Pulver,<br />

Blatt 1, o.J. (2005).<br />

Patrick Thurston<br />

Architekt BSA SWB SIA, <strong>Bern</strong><br />

Papageitaucher in Tierpark Dählhölzli<br />

Quelle:<br />

«Close Up – Graber Pulver, 2007»,<br />

Verlag gta, Zürich, 2007<br />

Text: Ákos Moravánszky,<br />

Professor <strong>für</strong> Architekturtheorie,<br />

ETH Zürich<br />

tiere haben etwas wundervolles an sich, sie bewegen sich aus sich selbst heraus. dadurch fühlen wir<br />

uns mit ihnen verwandt. vögel berühren uns besonders, weil sie sogar fliegen können. der papageitaucher<br />

fliegt nicht besonders gut, aber er fliegt auch unter wasser. er bewegt sich im wasser ruckartig<br />

mit den fügeln schlagend wie durch zähen nebel. am hinterkopf steigen luftblasen aus dem gefieder.<br />

der zoo ist ein museum <strong>für</strong> tiere. jeder ausstellungsraum hat etwas sakrales an sich, weil besondere<br />

eindrücke einen berühren und uns in eine eigene welt entführen. im haus der papageitaucher tritt man<br />

in die welt des nordens. ein grosser himmel über uns, licht, wasser. die stimmung im raum macht, dass<br />

man die zeit vergisst. die künstlichkeit der anlage steht im gegensatz zum geometrischen raum, dieser<br />

vermittelt mit dem ort, dem dählhölzliwald. man taucht ein in die welt der vögel. küstenseeschwalben<br />

kreisen über unseren köpfen, die papageitaucher zeigen keine scheu, sie paddeln eine runde, erklimmen<br />

die künstlichen klippen.<br />

26<br />

27


Geschäftsbereich Immobilien- und Produktentwicklung<br />

Stand Schulraumentwicklung<br />

Die Bedarfs- und Kapazitätsanalyse der Schulanlagen auf Basis des neuen Richtraumprogramms und des<br />

Prognosemodells <strong>für</strong> die Schülerzahlentwicklung konnte flächendeckend umgesetzt werden. Sie bildet die<br />

Basis <strong>für</strong> die Bedarfsbestimmung bei Sanierungsobjekten und Neubauten und ist Grundlage <strong>für</strong> Fallstudien<br />

räumlicher Reorganisationsmöglichkeiten. Mit demselben Ziel wurden die <strong>für</strong> das Schulturnen zur Verfü-<br />

gung stehenden Turnhallen bezüglich Kapazität und Bedarf in allen Schulkreisen analysiert.<br />

Für die Schulkreise Bümpliz und Kirchenfeld-Schosshalde liegt eine detaillierte Planung der zukünftigen<br />

Basisstufenstandorte vor. Sie dient als Grundlage zur Hochrechnung der Kostenfolgen bei einer flächen-<br />

deckenden Einführung und wird bei Bedarf auf die übrigen Schulkreise ausgeweitet.<br />

Der durch die im Mai 2008 erfolgte Änderung der kantonalen Tagesschulverordnung entstandene Rechts-<br />

anspruch auf einen Tagesschulplatz hat kurzfristig zu einem markanten Anstieg der Kinderzahlen in den<br />

Tagesschulen geführt. Eine spezifische Tagesschulplanung auf Basis der vorhandenen Schulraumplanung ist<br />

in Vorbereitung. Dabei sollen auch mögliche Synergien zu den familienexternen Betreuungsangeboten des<br />

Jugendamts beleuchtet werden.<br />

Konzept Infrastrukturstandorte Stadt <strong>Bern</strong><br />

Das Projekt Infrastrukturstandorte Stadt <strong>Bern</strong> konnte mit Verabschiedung des Schlussberichtes abgeschlossen<br />

werden. 120 Standorte der Betriebe des Tiefbauamtes, der Stadtgärtnerei, von Entsorgung + Recycling<br />

sowie die Magazine des Brandcorps der Feuerwehr wurden analysiert und der Handlungsbedarf eruiert.<br />

Das neue Standortkonzept weist 9 Standort-Schwerpunkte aus, 5 davon sind neu zu schaffen, 3 bereits in<br />

Planung und 1 bestehender Standort-Schwerpunkt kann übernommen werden. Insgesamt können damit<br />

rund 30 unwirtschaftliche oder störende Standorte aufgegeben werden.<br />

Der von den Beteiligten (Stadtplanung, Tiefbauamt, Stadtgärtnerei, Entsorgung/Recycling, Feuerwehr,<br />

Zivilschutz und Quartieramt) verabschiedete Massnahmenplan dient als Richtschnur <strong>für</strong> die Umsetzungs-<br />

planung. Das Infrastrukturkonzept soll periodisch aktualisiert werden.


Fast wie schöner wohnen: Die Papageitaucher finden im<br />

Tierpark Dählhölzli nicht nur eine artgerechte, sondern<br />

auf ihre Bedürfnisse nachgebaute Klippenwelt in einer<br />

eigens gebauten Halle vor. Dank eines speziellen Frischwasserbeckens<br />

können sie sogar ihre spektakulären<br />

Unterwasserflüge vornehmen.<br />

Der Papageitaucher heisst auf<br />

lateinisch «fratercula arctica», was so<br />

viel bedeutet wie die Brüderchen des<br />

Nordens. Sie gehören zu den Seevögeln,<br />

werden bis 400 g schwer und<br />

30 cm hoch.<br />

22 24 28<br />

23 25 29


Papageitaucher: Scheinbar<br />

tollpatschig an Land.<br />

Nordische Kunst am Bau in<br />

der Papageitaucher-Halle.<br />

Die Papageitaucherhalle und<br />

ein Ausschnitt aus der neuen<br />

Moschusochsen-Anlage.


Im Mai 2009 konnte die neue Papageitaucher-Anlage<br />

eingeweiht werden.<br />

Bis acht Meter hohe Felsen, ein 250 m 2 -<br />

Wasserbecken mit Wellen- und Windmaschine<br />

sowie Unterwassereinblick<br />

lassen die Gäste die isländische Vogelwelt<br />

hautnah erleben. Die umgebende, hohe<br />

Felslandschaft ist mit Bruthöhlen versehen.<br />

Das Federkleid der Papageitaucher<br />

ermöglicht ihnen, ähnlich einer Hummel,<br />

senkrecht zu fliegen, aber wie ein<br />

Pinguin auch geschickt nach Fischen und<br />

Krustentieren zu tauchen. Der grandiose<br />

«Unterwasserflug» der Papageitaucher<br />

in einem grossen, mit Wind und Wellen<br />

ausgestatteten Wasserteil ist durch 2 m<br />

hohe Scheiben erlebbar. Auch mit Rollstuhl<br />

oder Kinderwagen, da die Anlage<br />

einen Lift zur Unterwasserbeobachtung<br />

besitzt.<br />

Küstenseeschwalben, Goldregenpfeifer,<br />

Moose und Gräser ergänzen den Lebensraum<br />

«Island von <strong>Bern</strong>».<br />

Papageitaucher-Anlage<br />

Tierpark Dählhölzli 2009<br />

Architekt:<br />

Patrick Thurston, <strong>Bern</strong><br />

Weitere Analysen und Studien<br />

• Neue Raumbedürfnisse der Stadt<br />

• Stadtplanung<br />

• Entwicklungsszenarien Schul-<br />

standort Bümpliz-Statthalter<br />

• Schulraumentwicklung<br />

Volksschule (VS) Manuel /Elfenau<br />

• Schulraumentwicklung<br />

Volksschule Bethlehem<br />

• Schulraumentwicklung<br />

Volksschule Stapfenacker<br />

• Bedarfsanalyse Turnraum<br />

• Raumkonzept Basisstufe –<br />

Schulkreis Kirchenfeld-Schosshalde<br />

• Laubeggstrasse 23<br />

• Raum- und Standortoptimierung<br />

Stadtverwaltung<br />

30<br />

31<br />

46 neue Raumbedürfnisse wurden bearbeitet, zu 24 Raumbedürfnissen<br />

wurden Lösungsstrategien aufgezeigt – 20 davon hat die<br />

Stadt in der Folge bei <strong>Stadtbauten</strong> in Auftrag gegeben.<br />

Mitwirkung/Mitarbeit bei verschiedenen Planungsvorlagen des<br />

Stadtplanungsamtes<br />

Strategische Varianten-Studie zur Entwicklung des Schulstandorts<br />

Bümpliz-Statthalter mit Einbezug der Heilpädagogischen Schule<br />

HPS und /oder der Sprachheilschule sowie einer zusätzlichen Turnhalle<br />

als Ersatz <strong>für</strong> die Turnhalle Bodenweid<br />

Ermittlung von Raumbedarf und Kapazität der VS Manuel in Gesamtbetrachtung<br />

mit den Schulpavillons VS Elfenau; Bestimmung<br />

des Neubaubedarfs am Standort Manuel und des Konzentrationspotenzials<br />

am Standort Elfenau<br />

Ersatzneubau-Szenario <strong>für</strong> die sanierungsbedürftige Oberstufenschule<br />

unter Berücksichtigung der Anforderungen des Richtraumprogramms<br />

Konzept zur Konzentration von drei Aussenstandorten auf dem<br />

Hauptareal in einem Ersatzneubau <strong>für</strong> ein provisorisches Gebäude<br />

von 1967<br />

Flächendeckende planerische Gegenüberstellung von Bedarf und<br />

Bestand an Hallen <strong>für</strong> das Schulturnen<br />

Unterstützung des Schulamtes bei der Erarbeitung eines Gesamt-<br />

konzeptes <strong>für</strong> die Einführung der Basisstufe im Schulkreis Kirchenfeld-<br />

Schosshalde<br />

Studie zum Einbau von vier Wohnungen <strong>für</strong> Asylsuchende im<br />

denkmalgeschützten ehemaligen Schulgebäude<br />

Optimierung der 2009 vom Gemeinderat beschlossenen Dienst-<br />

stellenzuweisung<br />

Entscheid bzgl. Konzentration des Sozialamtes<br />

der Stadt <strong>Bern</strong> am Standort Schwarztorstrasse 71 erwirkt


Geschäftstätigkeit der Tochterfirma SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG<br />

Die durch SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG <strong>für</strong> nicht Gemeinwesen erbrachten Dienstleistungen bewegen sich im<br />

Rahmen des Vorjahres. Im Berichtsjahr wurden folgende Mandate betreut:<br />

• Neubauten Alterszentrum Lentulus Monreposweg,<br />

Gesamtprojektleitung<br />

Kunde: Egelmoos AG<br />

• Alterszentrum Spitalackerpark,<br />

Begleitung Studienauftrag<br />

Kunde: Egelmoos AG<br />

• Alterszentrum Ahornweg, Optimierung Erschliessung Kunde: Egelmoos AG<br />

• Wohnhaus Moritzweg 7, Zustandserfassung,<br />

Erneuerungsszenarien<br />

Kunde: Egelmoos AG<br />

• Domicli Alexandra, Umbau und Erneuerung,<br />

Gesamtprojektleitung<br />

Kunde: Verein Domicil<br />

Im Berichtsjahr wurden folgende Dienstleistungen zugunsten von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> erbracht:<br />

• Verwaltungsgebäude Schwarztorstrasse 71, Erneuerung, Gesamtprojektleitung<br />

• Fachhochschule Wankdorf, Sanierung, Gesamtprojektleitung<br />

• Schulhaus Lorraine, Wiederaufbau nach dem Brandfall, Gesamtprojektleitung<br />

• Entsorgungshof Fellerstrasse, Betriebsoptimierung, Gesamtprojektleitung<br />

• Gotthelfstrasse 30, Sanierung und Erweiterung, Gesamtprojektleitung<br />

• Verwaltungsgebäude Schwanengasse 14, Erneuerung, Projektleitung Phase Studienauftrag<br />

• Ersatzneubau Kindergarten Sandrainstrasse im Bürengut, Projektleitung Phase Wettbewerb<br />

• Wettbewerbe und Beschaffungsverfahren, Leitung der internen Fachstelle<br />

• Neues Betriebsgebäude <strong>für</strong> Entsorgung + Recycling Stadt <strong>Bern</strong> (ERB) am Standort der neuen<br />

Kehrichtverbrennungsanlage im Forsthaus West, Abschluss und Verwaltung des Zumietverhältnisses<br />

Die Papageitaucher-Brandung von <strong>Bern</strong>.<br />

Die zum Besucherteil offene Zeltkonstruktion<br />

erlaubt den Papageitauchern<br />

und ihren Mitbewohnern ihre<br />

Flugkünste zu trainieren und Wind,<br />

Wetter und Sonne zu geniessen.<br />

Vom hohen Felsen stürzen sich die<br />

«Pinguine des Nordens» mit schwirrendem<br />

Flug ins kalte Nass. Von den<br />

Wellen lassen sie sich ans Ufer tragen,<br />

tauchen ab und setzen ihren «Flug»<br />

unter Wasser fort. Über den Köpfen der<br />

Besuchenden segeln die Küstenseeschwalben<br />

bis in 10 m Höhe, während<br />

die Goldregenpfeifer das Spiel von den<br />

hohen Grasnarben aus beobachten.<br />

Die 360 m 3 Wasservolumen werden<br />

täglich einmal ersetzt.


32 34 32<br />

33 35


Allgemeine Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />

Grundlagen der Rechnungslegung / Bewertungsvorschriften<br />

Die Rechnungslegung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> und SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG erfolgt nach den Vorschriften<br />

des schweizerischen Aktienrechts und nach anerkannten betriebswirtschaftlichen Grundsätzen.<br />

Buchführung<br />

Gemäss Art. 26 und 27 des <strong>Stadtbauten</strong>-Reglements ist die Rechnung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> nicht dem<br />

Finanzhaushaltsrecht der Gemeinden unterstellt, sondern nach den <strong>für</strong> Aktiengesellschaften geltenden<br />

Bilanzierungsvorschriften zu führen.<br />

Seit dem 1. Januar 2006 basiert die Buchführung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> auf folgenden Grundlagen:<br />

• Die Immobilienstammdaten (Vermietungen und Zumietungen) sowie die dazugehörenden<br />

Vertragsdaten sind einzeln erfasst und werden entsprechend in Rechnung gestellt.<br />

• Die Einlesung und Verarbeitung sämtlicher Zahlungen erfolgt auf der Basis von elektronisch<br />

ausgestellten Rechnungen.<br />

• Die Lieferanten- und Kundenbuchhaltungen werden umfassend selbstständig geführt.<br />

• Für die Abwicklung sämtlicher Investitionsvorhaben wird eine Projektrechnung geführt.<br />

• Es wird eine Mandantenbuchhaltung <strong>für</strong> die Auftragsverwaltungen mit der Steuerverwaltung und<br />

verschiedener Stockwerkeigentümergemeinschaften geführt.<br />

• Für die Unternehmen <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> und SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG wird der Kontenplan<br />

nach «KMU» angewandt.<br />

• Am 1. Januar 2007 wurde ein neues Zeit- und Leistungserfassungssystem eingeführt, das die<br />

konsequente und vollständige Leistungsverrechnung ermöglicht.<br />

Konsolidierungskreis / Konsolidierungsmethode<br />

Der Konsolidierungskreis umfasst die Jahresrechnung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> sowie die Jahresrechnung der<br />

Tochtergesellschaft SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG mit einer 100%-Beteiligung. Die Kapitalkonsolidierung<br />

erfolgt nach der angelsächsischen Purchase-Methode. Aktiven und Passiven sowie allfällige Aufwendungen<br />

und Umsätze von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> und SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG werden <strong>für</strong> die Konsolidierung<br />

gegenseitig verrechnet.<br />

Finanzierungsverhältnis<br />

Der Fremdfinanzierungsgrad per Ende <strong>2010</strong> betrug 77%. Die Verzinsung der städtischen Fremdmittel richtet<br />

sich gemäss <strong>Stadtbauten</strong>-Reglement Art. 28 nach dem durchschnittlichen Selbstkostenzinssatz aller städtischen<br />

Fremdmittel. Der Zinssatz betrug im Berichtsjahr 3.31%.<br />

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse zu vermerken, die in der Konzernrechnung <strong>2010</strong><br />

der Stadt <strong>Bern</strong> berücksichtigt werden müssen.


Papageitaucher haben immer Lust auf Fisch.<br />

Innenansicht der Papageitaucherhalle.<br />

34<br />

35


Die Quarantäne ist ein unauffälliger,<br />

holzverkleideter Zweckbau am oberen<br />

Ende der Wisentanlage, welcher sich<br />

in die Umgebung des Waldes einfügt.


Im Juli <strong>2010</strong> erhielt der Tierpark Dählhölzli<br />

die Zulassung als wissenschaftliche<br />

Einrichtung nach EU Richtlinie<br />

92 / 65. Ohne diese Zulassung hätte der<br />

Tierpark mittelfristig keine <strong>Tiere</strong> mehr<br />

tauschen dürfen und der Betrieb wäre<br />

unmöglich geworden. Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> die Zulassung war der Bau einer<br />

Quarantäne. In enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Amtstierarzt ist eine neue<br />

Quarantäne am Rande des Tierparks<br />

entstanden. Diese erfüllt modernste<br />

Kriterien. Unterdruckluftsystem, Luftfilterung,<br />

hermetisch schliessende Türen<br />

und sichere Sammlung von Abfällen zur<br />

Desinfektion seien hier genannt. Bei<br />

Verdacht auf eine Tierseuche schliesst<br />

der Kantonstierarzt bzw. der Amtstierarzt<br />

mit einem eigenen Schliesssystem<br />

die Anlage und erst nach seiner<br />

Freigabe darf diese wieder verlassen<br />

werden.<br />

Quarantänestation<br />

Tierpark Dählhölzli <strong>2010</strong><br />

Architekt:<br />

Suter + Partner, <strong>Bern</strong><br />

Konsolidierte Bilanz <strong>2010</strong><br />

Aktiven in 1’000 CHF 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Flüssige Mittel 1’124.0 6’837.0<br />

Forderungen gegenüber Dritten 10’066.9 5’235.6<br />

Wertberichtigung auf Forderungen – 61.0 – 61.0<br />

Forderungen (Netto) 10’005.9 5’174.6<br />

Übrige Forderungen / Vorschüsse 12’027.3 12’554.0<br />

Vorräte 97.2 461.5<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 4’623.4 2’288.2<br />

Total Umlaufvermögen 27’877.8 27’315.3<br />

Finanzanlagen 2.0 2.0<br />

Immobilien 399’690.4 395’043.7<br />

Unbebaute Grundstücke 41’125.0 36’543.9<br />

Immobile Sachanlagen 440’815.4 431’587.6<br />

Mobile Sachanlagen 0.0 202.3<br />

Total Anlagevermögen 440’817.4 431’791.9<br />

Total Aktiven 468’695.2 459’107.2<br />

Passiven in 1’000 CHF 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Verbindlichkeiten 3’448.2 5’674.7<br />

Kontokorrent Stadt <strong>Bern</strong> 22’589.8 55’860.3<br />

Übrige Verbindlichkeiten 15’826.2 16’655.8<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 18’322.7 31’567.9<br />

Rückstellungen 14’977.9 11’672.5<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 284’482.7 224’391.1<br />

Total Fremdkapital 359’647.5 345’822.3<br />

Dotationskapital 84’592.2 84’553.2<br />

Gewinnvortrag / Verlustvortrag 4’500.0 4’503.5<br />

Unternehmensergebnis 19’955.5 24’228.2<br />

Total Eigenkapital 109’047.7 113’284.9<br />

Total Passiven 468’695.2 459’107.2<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

in CHF 1’000 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Brandversicherungswerte 1’657’505.0 1’609’469.6<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtung 2’320.0 1’310.0<br />

Der Konsolidierungskreis umfasst folgende Gesellschaften: in 1’000 CHF<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> Beteiligungsquote – Dotationskapital 84’592.2<br />

SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG Beteiligungsquote 100% Aktienkapital 100.0<br />

Angaben zur Durchführung einer Risikobeurteilung:<br />

Im 4. Quartal <strong>2010</strong> wurde ein Workshop bezüglich Risikoanalyse durchgeführt. Die Top-Risiken wurden<br />

identifiziert und vom Verwaltungsrat am 2. Dezember <strong>2010</strong> genehmigt. Dabei wurden die seiner Ansicht<br />

nach wichtigsten Risiken erfasst und entsprechende Massnahmen zur Steuerung und Überwachung der<br />

Risiken definiert.<br />

Weitere Angaben gemäss OR Artikel 663b sind nicht erforderlich.<br />

36<br />

37


Corporate Governance<br />

Inhalt und Festsetzungsverfahren der Vergütungen<br />

Die jeweiligen Vergütungen werden wie folgt festgelegt:<br />

Festsetzung der Vergütung durch den...<br />

Gemeinderat <strong>für</strong> Mitglieder des Verwaltungsrates von<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> <strong>für</strong> Mitglieder des Verwaltungsrates von<br />

SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG<br />

Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> <strong>für</strong> Mitglieder der Geschäftsleitung von<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

Verwaltungsrat von SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG <strong>für</strong> Mitglieder der Geschäftsleitung von<br />

SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG<br />

Die Vergütungen des Verwaltungsrates von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> umfassen eine Jahrespauschale sowie Sitzungs-<br />

gelder pro Sitzung. Zudem wird ein definierter Stundenansatz <strong>für</strong> zusätzliche Tätigkeiten entrichtet, welche<br />

vom entsprechenden Mitglied unter Nachweis der Leistungen abzurechnen sind. Die Jahrespauschalen<br />

und Sitzungsgelder der Gemeinderäte* im Verwaltungsrat werden der Stadt <strong>Bern</strong> (Stadtkasse) überwiesen.<br />

Die Vergütungen des Verwaltungsrates von SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG umfassen Sitzungsgelder<br />

pauschal pro Jahr.<br />

Die Vergütungen der Mitglieder der Geschäftsleitung umfassen einen Jahreslohn. Die Sozialzulagen<br />

(Kinder- und Familienzulagen) sind nicht enthalten. Die Anstellungsbedingungen <strong>für</strong> die Mitglieder der<br />

Geschäftsleitung richten sich ab 1.1.<strong>2010</strong> nach dem Gesamtarbeitsvertrag.<br />

Vergütungen an die Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden an die Mitglieder des Verwaltungsrates folgende Vergütungen ausgerichtet:<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> in 1’000 CHF<br />

Gurtner Peter Präsident des Verwaltungsrates seit 2003 40.3<br />

Hayoz Barbara* Vize-Präsidentin des Verwaltungsrates seit 2007 8.6<br />

Olibet Edith* Mitglied des Verwaltungsrates seit 2006 7.6<br />

Weber Erich Mitglied des Verwaltungsrates seit 2003 7.3<br />

Schreiber Hans-Rudolf Mitglied des Verwaltungsrates seit 2007 16.7<br />

<strong>Stadtbauten</strong> Services AG<br />

Gurtner Peter Präsident des Verwaltungsrates seit 2006 0.3<br />

Weber Erich Mitglied des Verwaltungsrates seit 2006 0.3<br />

Lanzrein Rudolf Mitglied des Verwaltungsrates seit 2006 0.3<br />

Vergütungen an die Mitglieder der Geschäftsleitung<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden an die Mitglieder der Geschäftsleitung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> und SBS Stadt-<br />

bauten Services AG insgesamt CHF 1’074’636.– an Vergütungen ausgerichtet. Die höchste Vergütung wurde<br />

mit CHF 221’715.– an Rudolf Lanzrein, CEO, entrichtet. Massgebend <strong>für</strong> die Bestimmung dieses Betrages und<br />

der betreffenden Person waren Bezüge (unter Einrechnung des Teuerungsausgleichs) ohne allfällige Aufwen-<br />

dungen nach Artikel 663b bis Absatz 2 Ziffer 8 OR soweit diese den Einkauf von Beitragsjahren betreffen.<br />

Vergütungen an die ehemaligen Organmitglieder und/oder nahe stehende Personen<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> und SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG entrichteten im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> keine Vergütungen<br />

an ehemalige Organmitglieder und/oder an Personen, die den Organmitgliedern nahe stehen.<br />

Darlehen und Kredite<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> und SBS <strong>Stadtbauten</strong> Services AG gewährten im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> keine Darlehen und<br />

Kredite an Organmitglieder oder an ihnen nahe stehende Personen.


Erläuterungen zur konsolidierten Bilanz / Aktiven<br />

Flüssige Mittel<br />

Die Flüssigen Mittel enthalten alle Kassen- und Postbestände per Bilanzstichtag.<br />

Forderungen / Wertberichtigung auf Forderungen<br />

Die Verdoppelung der offenen Forderungen gegenüber dem Vorjahr begründet sich mit zwei bedeutenden<br />

per Bilanzstichtag offenen Mietzinsforderungen. Zum Berichtszeitpunkt sind diese Positionen ausgeglichen.<br />

Das Delkredererisiko bezogen auf Drittforderungen wurde mit 1.2% ausreichend bewertet.<br />

Übrige Forderungen / Vorschüsse<br />

Diese Bilanzposition beinhaltet mehrheitlich noch nicht abgerechnete Heiz- und Betriebskosten (HBK) des<br />

2. Semesters <strong>2010</strong>. Die Heiz- und Betriebskostenabrechnung vom 1. Juli 2009 bis 30. Juni <strong>2010</strong> wurde im<br />

3. Quartal <strong>2010</strong> erstellt.<br />

Vorräte<br />

In dieser Position sind die Brennstoffvorräte sowie die Brennstoffeinkäufe des 2. Semesters <strong>2010</strong> enthalten.<br />

Die Ablesungen und Verbuchungen des Brennstoffverbrauches erfolgen jeweils zum Heizkosten-Abrech-<br />

nungszeitpunkt per 30. Juni eines Geschäftjahres.<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung<br />

Die Rechnungsabgrenzungen umfassen noch nicht in Rechnung gestellte Miet- und Dienstleistungsforderun-<br />

gen sowie abgegrenzte Subventionen <strong>für</strong> angefangene Arbeiten, welche gestützt auf das Forderungsprinzip<br />

aktiviert wurden.<br />

Die Verdoppelung der Abgrenzung begründet sich mit erhöhten zugesicherten Beiträgen Dritter <strong>für</strong> Bau- und<br />

Versicherungsvorhaben.<br />

Anlagevermögen<br />

Bereits seit dem 1. Januar 2006 wird eine Anlagenbuchhaltung nach Objekten geführt (bis Ende 2005 nach<br />

Kreditvorhaben analog der Stadtrechnung).<br />

in CHF 1’000<br />

Buchwert per 01.01.<strong>2010</strong> 431’791.9<br />

Investitionen <strong>2010</strong> (Anlagen im Bau Brutto) 39’999.1<br />

Instandsetzungsanteile zu Lasten Erfolgsrechnung – 7’473.5<br />

Beiträge Dritter / Vorhaben Vorjahr – 16’547.1<br />

Aktivierte Investitionen <strong>2010</strong> 15’978.5<br />

Käufe 3’841.5<br />

Verkäufe – 4’164.7<br />

Übrige Zu- / Abgänge 3’214.1<br />

Wertberichtigungen – 9’843.9<br />

Buchwert per 31.12.<strong>2010</strong> 440’817.4<br />

Investitionen<br />

Diese Position beinhaltet die im Berichtsjahr getätigten Investitionen (Anlagen im Bau). Seit dem 1. Januar<br />

2006 wird eine Projektrechnung zur Abwicklung der Investitionsvorhaben mit einer Aktivierungspraxis nach<br />

betriebswirtschaftlichem und marktüblichem Vorgehen geführt. Das heisst, dass die Investitionskosten nicht<br />

nach Baufortschritt gemäss der Stadtrechnung, sondern erst nach Fertigstellung des Baus dem Anlagegut<br />

zugewiesen und entsprechend amortisiert werden.<br />

38<br />

39


Käufe / Verkäufe<br />

Im Berichtsjahr wurden folgende Käufe und Verkäufe getätigt:<br />

• Käufe: KITA Gäbelbach Colombstrasse 237, WOhnen <strong>Bern</strong> Weissensteinstrasse 10/12A,<br />

KITA Sulgenau Weberstrasse 15, Grundstücksarrondierung Aarstrasse 103 und KITA Florastrasse 11<br />

• Verkäufe: Domicile <strong>für</strong> Senioren Alexandra, MonBijou und Steigerhubel, Grundstücksarrondierung<br />

Brunngasse Parzelle 1366, Grundstück 1813/IV und Grundstück 1196<br />

Übrige Zu- und Abgänge<br />

Bei den übrigen Zu- und Abgängen handelt es sich hauptsächlich um die im Berichtsjahr aufgewerteten<br />

Parzellen der im <strong>2010</strong> an das Domicil <strong>für</strong> Senioren im Baurecht abgetretenen Parzellen <strong>für</strong> die Altersheime<br />

Steigerhubel und Alexandra.<br />

Wertberichtigungen<br />

Die Abschreibungen des Anlagevermögens (exkl. Objekte im Lastenausgleich) werden nach den <strong>für</strong><br />

Aktiengesellschaften geltenden Vorschriften vorgenommen. Die angewandten Abschreibungssätze<br />

entsprechen der Abschreibungsverordnung des Kantons <strong>Bern</strong>. Anlagen werden grundsätzlich linear mit<br />

2% auf dem Anschaffungswert und überbewertete Liegenschaften ausserordentlich abgeschrieben. Auf<br />

Grund und Boden werden, sofern keine Überbewertung besteht, keine Abschreibungen vorgenommen.<br />

Objekte im Lastenausgleich werden nach der kantonal festgelegten Höhe pro Objekt amortisiert.<br />

Zur Veranschaulichung werden mittels untenstehender Tabelle die Minderabschreibungen auf den<br />

Liegenschaften des Verwaltungsvermögens zwischen den Vorschriften des Aktienrechts (<strong>Stadtbauten</strong><br />

<strong>Bern</strong>) und denen des Finanzhaushaltsrechts der Gemeinden (Stadt <strong>Bern</strong>) dargestellt:<br />

Ordentliche Abschreibungen nach Aktienrecht<br />

in CHF 1’000<br />

7’828.2<br />

Ausserordentliche Abschreibungen aufgrund Überbewertung (Aktienrecht) 1’813.4<br />

Total Abschreibungen nach OR (<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong>) 9’641.6<br />

Abschreibungen nach Finanzhaushaltsrecht der Gemeinden 45’045.7<br />

Differenz zwischen Finanzhaushaltsrecht der Gemeinden und Aktienrecht 35’404.1<br />

Im aktuellen Berichtsjahr wirkt sich die differenzierte Abschreibungsmethodik mit rund CHF 35.4 Mio.<br />

zu Gunsten des Jahresergebnisses aus.<br />

Erläuterungen zur konsolidierten Bilanz / Passiven<br />

Verbindlichkeiten<br />

Diese Position beinhaltet die per Bilanzstichtag offenen Lieferantenschulden.<br />

Kontokorrent Stadt <strong>Bern</strong><br />

Hierbei handelt es sich einerseits um die von der Eigentümerin bereitgestellten Fremdmittel zur Finanzierung<br />

von getätigten Investitionen und andererseits um die resultierende Schuld aus gegenseitigen Verrechnungen.<br />

Die Kontokorrentschuld konnte durch Darlehensaufnahmen bei einem Geldinstitut reduziert werden.<br />

Übrige Verbindlichkeiten<br />

Im Wesentlichen werden hier die der Mieterschaft von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> <strong>für</strong> das 2. Semester <strong>2010</strong> in<br />

Rechnung gestellte Akontozahlungen <strong>für</strong> Heiz- und Betriebskosten (HBK) ausgewiesen.


Ernstfall-Probe: Amtstierarzt und<br />

Tierpfleger in voller Montur.<br />

Passive Rechnungsabgrenzung<br />

Die passiven Rechnungsabgrenzungen setzen sich einerseits aus klassischen Abgrenzungen und andererseits<br />

aus angefangenen Arbeiten im Zusammenhang mit Investitionen zusammen.<br />

Der niedrigere Abgrenzungsbedarf ist einerseits auf geringere Mietzinsvorauszahlungen <strong>für</strong> das Folgejahr<br />

und andererseits auf tiefere Abgrenzungen <strong>für</strong> angefangene Investitionen zurückzuführen.<br />

Rückstellungen<br />

Für feststehende Verpflichtungen und drohende Risiken werden Rückstellungen gebildet. Diese setzen sich<br />

per Bilanzstichtag wie folgt zusammen:<br />

• Rücklagen <strong>für</strong> die Ersatzinvestition des im 2008 verkauften Werkhofareals Brunnmatt Ost<br />

an der Schwarztorstrasse<br />

• Zweckgebundene Unterhaltsrückstellungen, um den langfristigen Werterhalt der Teilportfolios<br />

der Objektmiete zu sichern<br />

• Für allfällig eintretende Verpflichtungen, stammend aus der Durchführung von grossen und<br />

risikoreichen Bauprojekten, wurden Bauherren- und Eigentümerrisikorückstellungen gebildet<br />

• Zweckgebundene Gebäudeunterhaltsrückstellungen <strong>für</strong> das Altersheim Kühlewil<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Die Veränderung der langfristigen Verbindlichkeiten ist auf eine Darlehensaufnahme zurückzuführen.<br />

Im Gegenzug konnte das Kontokorrent gegenüber der Stadt <strong>Bern</strong> amortisiert werden.<br />

Dotationskapital<br />

Die leichte Veränderung im Dotationskapital ist auf das mit der Eigentümerin Stadt <strong>Bern</strong> abgewickelte<br />

Vermögensübertragungsgeschäft der Aarstrasse 103 und Florastrasse 11 (siehe Käufe/Verkäufe)<br />

zurückzuführen.<br />

Eine der drei Quarantäne-Stallungen<br />

von innen; gut zu reinigen und leicht zu<br />

desinfizieren.<br />

40<br />

Die Aussengehege der Quarantäne sind<br />

auch oben geschlossen und abdeckbar.<br />

41


Konsolidierte Erfolgsrechnung <strong>2010</strong><br />

Betriebsertrag in 1’000 CHF Rechnung <strong>2010</strong> Rechnung 2009 Abweichung<br />

Mietertrag 76’177.3 74’407.0 1’770.3<br />

Leerstandsaufwand – 650.4 – 1’543.9 893.5<br />

Mietertrag (Netto) 75’526.9 72’863.1 2’663.8<br />

Dienstleistungsertrag 1’836.8 2’259.9 – 423.1<br />

Ertrag Eigenleistungen 1’237.7 1’321.0 – 83.3<br />

Sonstiger Betriebsertrag 59.8 182.8 – 123.0<br />

Gewinn aus Immobilienverkäufen 5.9 3’984.4 – 3’978.5<br />

Total Betriebsertrag 78’667.1 80’611.2 – 1’944.1<br />

Betriebsaufwand<br />

Zumiete – 7’052.4 – 6’082.6 – 969.8<br />

Baulicher Unterhalt – 21’604.8 – 19’815.8 –1’789.0<br />

Versicherungen / Gebühren / Steuern – 1’132.1 – 1’082.4 – 49.7<br />

Übrige Eigentümerlasten – 1’843.7 – 572.7 – 1’271.0<br />

Personalaufwand 1) – 8’214.8 – 8’601.9 387.1<br />

Sonstiger Betriebsaufwand – 2’123.2 – 2’203.2 80.0<br />

Finanzaufwand – 6’908.6 – 7’503.8 595.2<br />

Abschreibungen – 9’878.5 – 9’719.1 – 159.4<br />

Total Betriebsaufwand – 58’758.1 – 55’581.5 – 3’176.6<br />

a.o. Immobilienertrag 2’696.6 134.5 2’562.1<br />

übr. a.o. Ertrag 151.6 115.6 36.0<br />

Total a.o. Ertrag 2’848.2 250.1 2’598.1<br />

a.o. Immobilienaufwand – 2’775.7 – 1039.0 – 1’736.7<br />

übr. a.o. Aufwand – 25.9 – 12.5 – 13.4<br />

Total a.o. Aufwand – 2’801.6 – 1’051.5 – 1’750.1<br />

Steueraufwand – 0.1 – 0.1 0.0<br />

Unternehmensergebnis 19’955.5 24’228.2 – 4’272.7<br />

Erläuterungen zum Unternehmensergebnis<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde ein Ergebnis von CHF 20.0 Mio. realisiert. Folgende wesentlichen<br />

Kosten- und Umsatzentwicklungen haben zu diesem Ergebnis geführt:<br />

Mietertrag<br />

Die Zunahme des Mietertragsumsatzes gegenüber dem Vorjahr beträgt 3.7%. Die Veränderung ist<br />

hauptsächlich auf abgeschlossene Bauprojektvorhaben mit Mietfolgeerträgen, zusätzliche Zumieterträge<br />

sowie auf neu abgeschlossene Baurechtsverträge zurückzuführen. Die Veräusserung der Domicile <strong>für</strong><br />

Senioren Alexandra, MonBijou und Steigerhubel haben den Mietertrag verringert.<br />

Die Reduktion des Leerstandsaufwandes begründet sich mit einer Praxisänderung der Verbuchung von<br />

Umbauleerständen. Als Ertragsminderung wird nur noch der Sockelleerstand ausgewiesen. Neu werden<br />

die Umbauleerstände als übrige Eigentümerlasten betrachtet.<br />

1) Die Personalaufwendungen <strong>für</strong><br />

Hauswartschaft und Fachkräfte<br />

Reinigung im Umfang von gegen<br />

CHF 12 Mio. werden seit 1.1.2006<br />

über die in der Bilanz abgewickelte<br />

Heiz- und Betriebskostenabrechnung<br />

verbucht.


Besonders zu erwähnen gilt, dass gemäss revidiertem Rahmenvertrag zwischen der Stadt <strong>Bern</strong> und Stadt-<br />

bauten <strong>Bern</strong> der Eigentümerin (Stadt <strong>Bern</strong>) Mietzinsreduktionen im Umfang von rund CHF 34.8 Mio.<br />

gewährt werden.<br />

Dienstleistungsertrag<br />

Der Hauptgrund dieser Kostenentwicklung ist durch die Auflösung des Facilitymanagement-Dienst-<br />

leistungsvertrages mit der Kantonspolizei bedingt.<br />

Gewinn aus Immobilienverkäufen<br />

Im <strong>2010</strong> wurden keine wesentlichen Immobilienveräusserungen realisiert.<br />

Zumiete<br />

Infolge zusätzlicher Bedürfnisse wurden neue Zumietverträge u.a. <strong>für</strong> das Konservatorium <strong>Bern</strong>, das Kompetenzzentrum<br />

Arbeit, das Stadtarchiv, das Finanzinspektorat der Stadt <strong>Bern</strong>, das Amt <strong>für</strong> Erwachsenenund<br />

Kindesschutz und die Stiftung PROGR abgeschlossen.<br />

Baulicher Unterhalt<br />

Die Erhöhung im baulichen Unterhalt wurde hauptsächlich durch die Portfolioentwicklung sowie durch<br />

zusätzliche Kosten Behebung Vandalismusschäden und Umsetzung der Richtlinien EKAS (Eidgenössische<br />

Koordinationskommission <strong>für</strong> Arbeitssicherheit) verursacht.<br />

Versicherungen / Gebühren / Steuern<br />

Die Konditionsänderung des Grosskundenvertrages bei der Gebäudeversicherung <strong>Bern</strong> hat zu dieser Kostensteigerung<br />

geführt.<br />

Übrige Eigentümerlasten<br />

Umbauleerstände in mehreren Liegenschaften führen zu entsprechenden Mehrkosten.<br />

Personalaufwendungen<br />

Kostenminderungen durch nicht sofort wiederbesetzte Stellenvakanzen in den Geschäftsbereichen Bauprojekt-<br />

und Immobilienmanagement sowie der Übertritt der Fachkräfte Reinigung an die Kantonspolizei<br />

(siehe dazu auch Position Dienstleistungen) begründen diese Kostenentwicklung. Die Einsparungen dieser<br />

Personalkosten wurden durch Lohnanpassungen und die Gewährung der Lohnteuerung geschmälert.<br />

Finanz- und Abschreibungsaufwand<br />

Der Finanzaufwand konnte infolge wesentlich günstiger ausgehandelter Konditionen auf dem langfristigen<br />

Fremdkapital reduziert werden. Die Zunahme der Amortisationskosten ist mit dem leicht höheren Anlagevermögen<br />

begründet.<br />

Ausserordentliche Erträge und Aufwendungen<br />

Durch die im Baurecht abgetretenen Grundstücke der Alters- und Pflegeheime Alexandra und Steigerhubel<br />

konnten ausserordentliche Erträge realisiert werden. Zusätzlich konnten <strong>für</strong> das Stadttheater periodenfremde<br />

Beiträge eingefordert werden.<br />

Der ausserordentliche Aufwand entstand hauptsächlich durch die Rückstellungsbildung <strong>für</strong> Eigentümerrisiken<br />

(siehe dazu auch die Position Rückstellungen).<br />

42<br />

43


Gewinnverwendung zur konsolidierten Jahresrechnung <strong>2010</strong><br />

Dem Verwaltungsrat von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong> wurden der Jahresbericht zur konsolidierten Jahresrechnung,<br />

die Jahresrechnung <strong>2010</strong>, die konsolidierte Jahresrechnung <strong>2010</strong> sowie die Gewinnverwendung gemäss<br />

nachstehender Aufstellung zur Genehmigung vorgelegt:<br />

Gewinnverwendung in CHF 1’000 <strong>2010</strong> 2009<br />

Gewinn- / Verlustvortrag 4’500.0 4’503.5<br />

Jahresergebnis 19’955.5 24’228.2<br />

Saldo 24’455.5 28’731.7<br />

Gewinnablieferung an die Stadt <strong>Bern</strong> – 19’455.5 – 24’231.7<br />

Vortrag 5’000.0 4’500.0<br />

Der Verwaltungsrat hat am 24. Februar 2011 ein Unternehmensergebnis von CHF 20 Mio. sowie eine<br />

Gewinnablieferung an die Stadt <strong>Bern</strong> von CHF 19.5 Mio. beschlossen. Die konsolidierte Jahresrechnung<br />

<strong>2010</strong> sowie die Gewinnablieferung wurden vom Verwaltungsrat an die Stadt <strong>Bern</strong> zur abschliessenden<br />

Genehmigung durch den Gemeinderat überwiesen.<br />

Ob Klein oder Gross – ein Tierparkbesuch ist immer<br />

wieder ein einzigartiges Erlebnis!<br />

Damit dies gelingt, sind Unterhalt, Reinigung und<br />

tiermedizinische Betreuung essentiell.


Konsolidierte Mittelflussrechnung <strong>2010</strong><br />

in 1’000 CHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Unternehmensergebnis 19’955.5 24’228.2<br />

Abschreibungen 9’878.5 9’719.1<br />

Zunahme Rückstellungen 3’305.4 2’100.6<br />

Sonstiger fondsunwirksamer Erfolg – 2’604.7 15.9<br />

Eigenleistungen <strong>für</strong> Investitionen – 1'237.7 – 1’321.0<br />

Gewinn aus Immobilienverkäufen – 5.9 – 3’984.4<br />

Veränderung Forderungen – 4’831.3 11’329.3<br />

Veränderung Vorräte 364.3 – 275.7<br />

Zunahme übrige Forderungen / Aktive Rechnungsabgrenzung – 1’808.5 – 1'837.4<br />

Abnahme Verbindlichkeiten – 2’226.5 – 283.2<br />

Zunahme übrige Verbindlichkeiten / Passive Rechnungsabgrenzung – 14’074.8 16’253.2<br />

Geldfluss aus Betriebstätigkeit (Operativer Cash Flow) 6’714.3 55’944.6<br />

Investitionen (Anlagen im Bau) – 16’622.5 – 28’490.6<br />

Investitionen Immobilien – 3’837.3 – 14’485.3<br />

Investitionen Grundstücke – 4.2 – 1’340.6<br />

Devestitionen Immobilien 4’164.7 3’984.1<br />

Devestitionen unüberbaute Grundstücke 5.9 0.0<br />

Eigenleistungen <strong>für</strong> Investitionen 1’237.7 1’321.0<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit – 15’055.7 – 39’011.4<br />

Zunahme Dotationskapital 39.0 0.0<br />

Aufnahme von Darlehen 60’091.9 25’000.0<br />

Veränderung Kontokorrent Stadt <strong>Bern</strong> – 33’270.5 – 22’997.2<br />

Aufnahme übrige langfristige Verbindlichkeiten – 0.3 0.3<br />

Gewinnausschüttung an Stadt <strong>Bern</strong> – 24’231.7 – 12’205.6<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 2’628.4 – 10’202.5<br />

Veränderung Fonds Flüssige Mittel – 5’713.0 6’730.7<br />

Flüssige Mittel 01.01. 6’837.0 106.3<br />

Flüssige Mittel 31.12. 1’124.0 6’837.0<br />

Veränderung Fonds Flüssige Mittel – 5’713.0 6’730.7<br />

Erläuterungen zur konsolidierten Mittelflussrechnung<br />

Per 31. Dezember <strong>2010</strong> beliefen sich die Flüssigen Mittel auf CHF 1.1 Mio. Dies stellt gegenüber dem<br />

Vorjahr eine Reduktion von CHF 5.7 Mio. dar. Der operative Cash Flow beträgt CHF 6.7 Mio. und hat<br />

gegenüber der Vorperiode um CHF 49.2 Mio. abgenommen. Die massive Veränderung ist bedingt durch<br />

die Bestandesänderungen der Bilanzpositionen des Nettoumlaufvermögens.<br />

44<br />

45


1999 und 2005 überflutete die Aare<br />

Teichanlagen, Restaurant und Kinderzoo<br />

und richtete erhebliche Schäden an. Mit<br />

den Hochwasserschutzmassnahmen im<br />

Tierpark-Areal sollte dies Geschichte<br />

sein.


Hochwasserschutz<br />

Tierpark Dählhölzli <strong>Bern</strong> 2008<br />

Architekt:<br />

<strong>Bern</strong>hard Fischer, Rümligen<br />

Bericht der Revisionsstelle zur konsolidierten Jahresrechnung <strong>2010</strong><br />

umfassend die Zeitperiode vom 1.1. – 31.12.<strong>2010</strong><br />

Als Revisionsstelle haben wir die konsolidierte Jahresrechnung von <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong>, bestehend aus Bilanz,<br />

Erfolgsrechnung und Anhang <strong>für</strong> das am 31. Dezember <strong>2010</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />

Verantwortung des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat ist <strong>für</strong> die Aufstellung der konsolidierten Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den<br />

gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implemen-<br />

tierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahres-<br />

rechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber<br />

hinaus ist der Verwaltungsrat <strong>für</strong> die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungs-<br />

methoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />

Verantwortung der Revisionsstelle<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die konsolidierte Jahres-<br />

rechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften<br />

und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu<br />

planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die konsolidierte Jahresrechnung<br />

frei von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen<br />

<strong>für</strong> die in der konsolidierten Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl<br />

der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der<br />

Risiken wesentlicher falscher Angaben in der konsolidierten Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder<br />

Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit<br />

es <strong>für</strong> die Aufstellung der konsolidierten Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen ent-<br />

sprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des<br />

internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Plausibilität der vorgenommenen<br />

Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der konsolidierten Jahresrechnung. Wir sind der<br />

Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage<br />

<strong>für</strong> unser Prüfungsurteil bilden.<br />

Prüfungsurteil<br />

Nach unserer Beurteilung entspricht die konsolidierte Jahresrechnung <strong>für</strong> das am 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

abgeschlossene Geschäftsjahr den gesetzlichen und reglementarischen Vorschriften.<br />

46<br />

47


Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Vorschriften über die fachliche Befähigung und Unabhängigkeit<br />

erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen.<br />

Im Weiteren halten wir fest:<br />

1. Die unangemeldete Zwischenrevision wurde am 16. November <strong>2010</strong> durchgeführt.<br />

2. Die Schlussbesprechung mit dem Verwaltungsrat fand am 24. Februar 2011 statt.<br />

3. Die obligatorischen Prüfungshandlungen gemäss Anhang <strong>für</strong> die Rechnungsprüfung<br />

zum Handbuch Gemeindefinanzen wurden vollständig durchgeführt.<br />

In Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und dem Schweizer Prüfungsstandard 890<br />

bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem<br />

<strong>für</strong> die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.<br />

Wir empfehlen, die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung <strong>2010</strong> mit einem Reingewinn von<br />

CHF 19’955’533.79 und einem ausgewiesenen konsolidierten Eigenkapital von CHF 109’047’733.79<br />

zu genehmigen.<br />

<strong>Bern</strong>, 24. Februar 2011<br />

BDO AG<br />

Thomas Stutz <strong>Bern</strong>hard Remund<br />

Leitender Revisor<br />

Zugelassener Revisionsexperte Zugelassener Revisionsexperte


Impressum<br />

Herausgeberin<br />

Redaktion<br />

Fotos<br />

<strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

Schwanengasse 10, CH-3000 <strong>Bern</strong> 14<br />

Brigitte Tschannen, <strong>Stadtbauten</strong> <strong>Bern</strong><br />

Christian Helmle<br />

Walter Mair<br />

Dominique Plüss<br />

RANDO<br />

Michael Schneeberger<br />

Dominique Uldry<br />

Weber + Brönnimann<br />

Konzept / Gestaltung Grünig, Corporate Design SGV, <strong>Bern</strong><br />

Druck<br />

RITZ AG Print und Media, <strong>Bern</strong><br />

Zu mehreren im vorliegenden <strong>Geschäftsbericht</strong> dokumentierten<br />

Bauten sind separate Broschüren vorhanden. Sie stehen im Internet<br />

zum Download zur Verfügung.<br />

Foto Rückseite:<br />

Bär im BärenPark<br />

Foto: RANDO


Stadtba uten <strong>Bern</strong><br />

Schwanengasse 10<br />

Postfach<br />

CH-3000 <strong>Bern</strong> 14<br />

T +41 31 321 64 68<br />

F +41 31 321 72 40<br />

stadtbauten@bern.ch<br />

www.stadtbauten-bern.ch

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