Numerische Mathematik II
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INSTITUT FÜR ANGEWANDTE MATHEMATIK<br />
Prof. Dr. Gerhard Starke<br />
Dipl.-Math. Steffen Münzenmaier<br />
<strong>Numerische</strong> <strong>Mathematik</strong> <strong>II</strong><br />
Sommersemester 2oo9<br />
7. Aufgabenblatt — 14. Mai 2oo9<br />
Aufgabe 7.1 (Verschiedene Anfangswertprobleme)<br />
Man löse jeweils das Anfangswertproblem. Anschließend überprüfe man die Fortsetzbarkeit (vgl.<br />
Bemerkung nach Satz 8.1), indem zwischen ewigen Lösungen (Typ (i)), ’blow-up’-Lösungen (Typ<br />
(ii)) und kollabierenden Lösungen (Typ (iii)) unterschieden wird.<br />
(a) y ′ = 2ty 2 , y(0) ∈ IR>0, Ω = IR>0 × IR<br />
(b) y ′ = 3<br />
2<br />
t 2<br />
y , y(0) ∈ (0, √ 3], Ω1 = IR>0 × IR>0, Ω2 = (0, 1) × (0, 2)<br />
(c) y ′ = 3<br />
2 3√ y, y(0) ∈ (0, 1], Ω1 = IR × IR>0, Ω2 = (0, 1) × (0, √ 8)<br />
(d) (y1, y2) ′ = (y2, −y1), y1(0) = 0, y2(0) = 1, Ω = IR × IR 2<br />
(e) (y1, y2) ′ = (y2, y1), y1(0) = 0, y2(0) = 1, Ω = IR × IR 2<br />
Aufgabe 7.2 (Beispiel)<br />
Ein Tank in Form eines geraden Kreiszylinders der Höhe H und des Radius R ist bis zur Höhe<br />
h0 mit Wasser gefüllt. Am Boden wird zum Zeitpunkt t = 0 ein kreisförmiges Loch mit Radius<br />
r 0).<br />
h ′ = −c √ h h(0) = h0<br />
(b) Man gebe unter der Voraussetzung h0 > 0 einen erweiterten Phasenraum an, zeige, dass eine<br />
eindeutige bis an den Rand des erweiterten Phasenraums fortgesetzte Lösung gibt und gebe<br />
diese an.<br />
(c) Man setze diese Lösung -falls möglich- auf den Rand des erweiterten Phasenraumes fort.<br />
(d) Man diskutiere den Fall der Fortsetzbarkeit (in die Zukunft) [(i) ” ewig“, (ii) ” explosiv“, (iii)<br />
” kollabierend“]<br />
(e) Man überlege sich eine entsprechende Typisierung der Fortsetzbarkeit ” in die Vergangenheit“;<br />
welcher Fall liegt hier vor?<br />
(f) Man gebe die Lösung(en) für h0 = 0 an.
Aufgabe 7.3<br />
Zu einer beliebigen Funktion φ ∈ C 2 (IR, IR) betrachte man die Differentialgleichung<br />
Zeigen Sie:<br />
y ′ = − dφ<br />
(y), t ≥ 0. (1)<br />
dy<br />
(a) Ist y ∗ eine Nullstelle von dφ<br />
dy , dann stellt V (y) = φ(y) − φ(y∗ ) eine Lyapunov-Funktion für y ∗<br />
dar.<br />
(b) Existiert zusätzlich eine Umgebung B von y ∗ , so dass φ(y) > φ(y ∗ ) für alle y ∈ B \{y ∗ } (dann<br />
heißt y ∗ ein strenges lokales Minimum von φ), so ist y ∗ ein asymptotisch stabiler Fixpunkt von<br />
(1).<br />
Aufgabe 7.4<br />
Mit Hilfe der Lyapunov-Funktion kann man auch Instabilität von Fixpunkten zeigen. Aus der Theorie<br />
der Differentialgleichungen ist nämlich Folgendes bekannt: Ist y ∗ asymptotisch stabiler Fixpunkt der<br />
Differentialgleichung y ′ = − dφ<br />
dy (y), t ≤ 0, so ist y∗ ein instabiler Fixpunkt von (1).<br />
Mit anderen Worten: Setzt man z(t) := y(−t), dann ist<br />
z ′ (t) = −y ′ (−t) = dφ dφ<br />
(y(−t)) =<br />
dy dy (z(t)).<br />
Findet man nun einen asymptotisch stabilen Fixpunkt y ∗ von<br />
so ist y ∗ ein instabiler Fixpunkt von (1).<br />
Zeigen Sie: Die Differentialgleichung<br />
z ′ = dφ<br />
(z), t ≥ 0,<br />
dy<br />
y ′ = y 2 − 1, t ≥ 0<br />
besitzt 1 als instabilen Fixpunkt und −1 als asymptotisch stabilen Fixpunkt.<br />
Besprechung der Aufgaben in den Übungen der folgenden Woche