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3. - Leibniz Universität Hannover

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<strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong><br />

Institut für Analysis<br />

Dr. H. Köditz<br />

Aufgaben mit (*) oder Knacki ergeben Extrapunkte.<br />

Aufgabe 12 (je 5 Punkte)<br />

<strong>3.</strong> Übungsblatt zur Analysis I (Lösungen)<br />

<strong>Hannover</strong>, den 2. November 2009<br />

a) Man zeige: Für beliebige reelle Zahlen x1, · · · , xn und beliebige positive reelle Zahlen y1, · · · , yn gilt:<br />

� �<br />

xk<br />

min : k = 1, · · · , n<br />

yk<br />

≤ x1 + · · · + xn<br />

y1 + · · · + yn<br />

� �<br />

xk<br />

≤ max : k = 1, · · · , n<br />

yk<br />

.<br />

Beweis: Nach evt. Umnumerierung können wir ohne Einschränkung x1<br />

y1<br />

� �<br />

xk = min : k = 1, · · · , n<br />

yk<br />

annehmen. Also x1<br />

y1<br />

erhalten:<br />

xk<br />

yk>0<br />

≤ ⇐⇒ x1yk ≤ xky1 für alle k. Diese Ungleichungen addieren wir auf und<br />

yk<br />

n�<br />

n�<br />

x1 yk ≤ y1 xk ⇐⇒ x1<br />

≤<br />

y1<br />

x1 + · · · + xn<br />

,<br />

y1 + · · · + yn<br />

k=1<br />

da alle Faktoren mit y positiv sind. Die andere Ungl. beweist man genau so ✷.<br />

b) Man zeige: Für alle x > 0 und alle n ∈ N0 gilt: n<br />

x + xn ≥ n + 1 .<br />

Hinweis: AGM-Ungleichung.<br />

k=1<br />

Beweis: Für n = 0 ist nichts zu zeigen. Für n ∈ N benutzen wir die AGM-Ungleichung (HA4c).<br />

�<br />

�<br />

1 =<br />

� 1 1<br />

� · · · ·x<br />

n+1 ��<br />

x<br />

��<br />

x<br />

�<br />

n mal<br />

n ≤<br />

n<br />

x + xn<br />

n + 1<br />

✷ .<br />

Aufgabe 13 (10 Punkte)<br />

Man zeige: Ein angeordneter Körper K ist genau dann archimedisch angeordnet, wenn zu jedem Paar<br />

x, y ∈ K, x < y, ein r ∈ Q mit x < r < y existiert.<br />

Beweis:<br />

(i) Sei K archimedisch angeordnet, d.h. zu jedem Paar a, b > 0 gibt es ein n ∈ N mit na > b. Seien<br />

x, y ∈ K, x < y, gegeben. Dann gibt es ein n ∈ N mit n(y − x) > 1, also 1<br />

(∗)<br />

< y − x. Ferner gibt es ein k0 ∈ N<br />

mit k0<br />

m<br />

n<br />

m−1<br />

> x. Sei m := min{k ∈ N : k/n > x }, also n<br />

=: r < y ✷.<br />

n<br />

m<br />

< y, insgesamt x < n<br />

(∗∗)<br />

≤ x < m<br />

n<br />

n<br />

. Addition von (∗) und (∗∗) gibt dann<br />

(ii) Es gebe zu jedem Paar x, y ∈ K, x < y, ein r ∈ Q mit x < r < y. Wir greifen uns ein solches Paar und<br />

müssen die Existenz eines n ∈ N mit nx > y zeigen. Jedenfalls gibt es ein r = n/m ∈ Q, also n, m ∈ N mit<br />

< n ✷.<br />

y<br />

x<br />

< n<br />

m<br />

< y<br />

x<br />

+ 1. Wegen n<br />

m<br />

≤ n erhalten wir y<br />

x<br />

1


Aufgabe 14 (je 5 Punkte)<br />

Man zeige :<br />

a) Für jedes n ∈ N gilt: 2 ( √ n + 1 − √ n ) ≤ 1<br />

√ n < 2 ( √ n − √ n − 1)<br />

und ermittle so (durch Aufsummieren) obere und untere Schranken für<br />

Beweis: Für n ≥ 1 : 2( √ n + 1 − √ n) =<br />

Es folgt durch Aufsummierung:<br />

2 √ n + 1 − 2 = 2<br />

b) Die Folge (an)n∈N mit an :=<br />

n�<br />

k=1<br />

1<br />

√ k .<br />

2<br />

√ √ ≤<br />

n + 1 + n 1<br />

√ . Die andere Ungleichung folgt genau so! ✷<br />

n<br />

n�<br />

( √ k + 1 − √ k) ≤<br />

k=1<br />

n�<br />

k=1<br />

n�<br />

k=1<br />

1<br />

√ k − 2 √ n konvergiert.<br />

1<br />

√ k ≤ 2<br />

n�<br />

( √ k − √ k − 1) = 2 √ n ,<br />

Beweis:<br />

(1) Nach (a) gilt: an ≥ 2 ( √ n + 1 − √ n − 1) > −2. Die Folge (an) ist also nach unten beschränkt.<br />

(2) an+1 −an = 1 √ −2<br />

n+1 √ n + 1+2 √ 1 n = √n+1 2 −<br />

mit (1) somit konvergent. ✷<br />

Aufgabe 15 (2 und 3 Punkte)<br />

k=1<br />

√ n+1+ √ n < 0. Also ist die Folge (an) monoton fallend,<br />

Welche der Folgen (an), (bn) ist beschränkt, welche konvergent, welche divergent? Im Falle der Konvergenz<br />

ermittle man den Grenzwert g.<br />

a) bn := 2<br />

2 (n + 1)(n + 2) 3n + 2 2 n→∞<br />

(1 + 2 + · · · + n + (n + 1)) − n = − n = = 3 + → <strong>3.</strong><br />

n n 2<br />

n n<br />

Benutzt wurde die aus der Vorlesung bekannte Gauß-Formel und die Rechenregeln für Folgen.<br />

b) cn :=<br />

�n �2 n<br />

3<br />

�<br />

� =<br />

Ohne Kommemtar!<br />

n(n−1)<br />

2<br />

n(n−1)(n−2)<br />

6<br />

Aufgabe 16 (5 Punkte)<br />

= 3 n→∞<br />

→ 0.<br />

n − 1<br />

Man zeige für n ∈ N, n > 0 : 1 ≤ n√ n < 1 − 2<br />

n<br />

Hinweis: AGM-Ungleichung.<br />

2<br />

+ √ und folgere hieraus lim n√<br />

n = 1.<br />

n n→∞<br />

Beweis: Natürlich n > 2 - Tippfehler. Unter der n √ wähle man (n-2)-mal den Faktor 1 und zwei mal den<br />

Faktor √ n. Die AGM-Ungl. (HA4c) liefert dann<br />

1 ≤ n√ n = n<br />

�<br />

1 · · · 1 √ n √ n ≤ n − 2 + 2 √ n<br />

= 1 −<br />

n<br />

2<br />

n<br />

lim n√<br />

n = 1 folgt dann mit dem Quetschlemma der GÜ.<br />

n→∞<br />

Aufgabe 17 (10 Punkte) (*)<br />

+ 2<br />

√ n ✷ .<br />

Ein Bienenvolk verliere pro Woche p% aller Bienen. Pro Woche mögen Z junge Bienen schlüpfen. Die Größe<br />

des Bienenvolkes zu Beginn der n-ten Woche sei Bn. Mit gegebenem B1 = A > 0 formuliere man eine<br />

Rekursionsformel für die Folge (Bn), zeige die Konvergenz der Folge (Bn) und ermittle ihren Grenzwert.<br />

Realistische Zahlen sind übrigens p = 20, Z = 14000, A = 10000.<br />

2


Bemerkung: Es empfiehlt sich eine Abkürzung q := 1 − p<br />

100 .<br />

Man erhält als Rekursionsformel: B1 = A , Bn+1 = q Bn + Z , n ∈ N, q := 1 − p<br />

100<br />

B2 = qA + Z , B3 = q2A + qZ + Z , B4 = q3A + q2Z + qZ + Z verleiten zu der Vermutung<br />

Bn = q n−1 n−1 �<br />

A + Z q k = q n−1 A + Z<br />

. Einige Folgenglieder:<br />

1 − qn<br />

, was leicht durch Induktion zu beweisen ist - hier weggelassen.<br />

1 − q<br />

k=0<br />

Wegen 0 < q < 1 gilt qn , qn−1 → 0 für n → ∞, was auf Grund der Rechenregeln für Folgen die Konvergenz<br />

der Folge (Bn) beweist und zu lim<br />

n→∞ Bn = Z<br />

führt (von A unabhängig!). Für unsere Startzahlen erhält<br />

1 − q<br />

man als Grenzwert 70000.<br />

Aufgabe 18 (10 Punkte) Knacki<br />

Für eine Folge (an) in R und 0 < r < 1 wird die Folge (σn) der Euler-Mittel definiert durch<br />

σn :=<br />

n�<br />

k=0<br />

� �<br />

n<br />

r<br />

k<br />

k (1 − r) n−k ak .<br />

Man zeige: Gilt limn→∞ an = a, so gilt auch limn→∞ σn = a.<br />

Beweis: Zunächst liefert der binomische Satz<br />

n�<br />

k=0<br />

� �<br />

n<br />

r<br />

k<br />

k (1 − r) n−k = 1 (∗).<br />

Wegen an − a → 0 gibt es ein M > 0 mit |an − a| < M für alle n. Wir zeigen σn − a → 0. Sei ε > 0 gegeben.<br />

Für alle n, p ∈ N, p < n gilt (Dreiecksungleichung) mit (∗):<br />

�<br />

� n�<br />

� �<br />

� n<br />

|σn − a| = � r<br />

� k<br />

k=0<br />

k (1 − r) n−k �<br />

�<br />

�<br />

(ak − a) �<br />

�<br />

p�<br />

� �<br />

n<br />

≤ r<br />

k<br />

k (1 − r) n−k n�<br />

� �<br />

n<br />

|ak − a| +<br />

r<br />

k<br />

k (1 − r) n−k |ak − a| .<br />

k=0<br />

k=p+1<br />

Es gibt n0 ∈ N mit |ak − a| < ε<br />

2 für alle n0 < p < n, da (an) gegen a konvergiert. Es folgt mit (∗):<br />

p�<br />

� �<br />

n<br />

|σn − a| < r<br />

k<br />

k=0<br />

k (1 − r) n−k |ak − a| + ε<br />

= (1 − r)n−p<br />

2<br />

≤ (1 − r) n−p M + ε<br />

2 ≤ M(1 − r)n + ε<br />

2 .<br />

p�<br />

k=0<br />

� �<br />

n<br />

r<br />

k<br />

k (1 − r) p−k |ak − a| + ε<br />

2<br />

Wegen (1 − r) n → 0 gibt es ein n1 mit M(1 − r) n < ε<br />

2 für alle n ≥ n1. Für alle max(n0, n1) ≤ p ≤ n folgt<br />

somit |σn − a| < ε ✷.<br />

3

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