über Jigoro Kano und das Judo

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Es geht vielmehr darum, den Feind aufzulösen und wiederaufzubauen, indem
man ihm alles gibt, was er verstehen will, und ihn danach und für
immer zu einem guten Freund zu machen, durch eine geeignete Kunst,
einen physiologischen und philosophischen Vorgang im Menschen.
Zum ersten Mal in der Geschichte JAPANS verkündete um das Jahr 1642
eine Judo-Schule ihre Eröffnung.
Ein Samurai namens JUSIN SEKIGUTI begründete diese Schule.
Er selbst war ein Schüler des YAGYU, eines großen Meisters der Fechtkunst,
und des TAKUAN, eines buddhistischen Philosophen.
Korrekt ausgedrückt, es handelte sich um Jiu-Jitsu, eine Kunst, die sich in
Jahrhunderten entwickelte.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stand diese Kunst in voller Blüte.
Es gab Hunderte von Jiu-Jitsu-Schulen.
Dann kam die MEIJI-REFORM:
Das Ende der Feudalherrschaft, alle Institutionen wurden völlig umgekrempelt.
Alle Samurai wurden aus ihrer Position verdrängt und verloren ihre
Lehnsherren.
Die althergebrachten Waffen wurden durch neue, abendländische ersetzt,
und zwar durch Feuerwaffen, die alle Samurai zutiefst verachteten.
Alle Meister des Judo und der Fechtkunst waren ihre Schüler los.
Es war im Jahre 1882, da gründete KANO, damals Professor für ethische
und politische Philosophie an der UNIVERSITÄT TOKIO, wieder die erste Judo-Schule:
Kodokan (die Schule des Tao oder des Prinzips der Philosophie und der
Wissenschaft des Fernen Ostens), indem er alle sterbenden oder toten
Judo-Schulen einigte und alle bedeutenden Meister um sich sammelte.
Im Alter von 70 Jahren entdeckte KANO eine ganz und gar unbekannte
Schule: Die Schule des Judo-Aiki, die von dem großen Meister UESIBA begründet
worden war.
Judo-Aiki war das am meisten perfektionierte Judo. Kano wollte es auf der
Stelle lernen. Doch er war zu alt und zu sehr belastet mit schweren Aufgaben.
Deshalb schickte er einen seiner besten Schüler, MINOL MOTIDUKI,
in die Schule von Meister UESIBA. Dieser blieb dort 20 Jahre und wurde zu
einem der zwei besten Schüler des Meisters - er errang den 8. Grad.
Neben Jiu-Jitsu gibt es noch eine weitere Schule: Nin-Jitsu (die Kunst, alle
Schmerzen zu ertragen), deren Anfänge ebenso weit zurückliegen wie die
des Jiu-Jitsu.
Es ist eine Kunst, eine 100% passive Kunst, alle Arten von Schmerz und
jegliche Schwierigkeiten zu erdulden.
Es ist eine Kunst, zu 100% Freiheit zu bewahren.
Es ist ein Ultra-Gandhismus.
Fasten, den Schmerz der Peitsche ertragen, von hundert 20 Zentimeter
langen Nadeln durchstochen werden
... . Es erinnert sehr an die Schule der indischen Yogis.
Hier liegt dasselbe Prinzip wie beim Judo zugrunde, vom physiologischen
und philosophischen Aspekt aus betrachtet.
Doch dies ist nicht der Ort, das zu vertiefen.