Zur Einleitung
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Untersnchen wir ferner Cap. 10, bei dem sich wieder die<br />
Frage nach dem Verfasser erhebt, da die Sprache entschieden<br />
eine andere ist. Bleek behauptet zwar, es lasse sich nicht be-<br />
stimmt annehmen, dass Esra nicht der Verfasser sei, vielmehr sei<br />
es wahrschéinlich, dass ,auch C. 10 von ihm herrûhre was<br />
, na<br />
mentlich in Folge des so engen Anschlusses an Cap. 9 kaum<br />
zweifelhaft bleibe; allein, das ist kein stichhaltiger Beweis.- Der<br />
enge Anschluss ist nur die Folge der logischen Gedankenreihe<br />
und Verbindung, die sich natûrlich immer enge an das Vorher-<br />
gehénde anschliessen muss, ist aber noch kein Beweis dafûr, dass<br />
die sich eng an einander schliessenden Stûcke wirklich einen,<br />
Verfasser haben, ist namentlich kein Beweis fur unser Cap., da<br />
Esra ûberall, wo er schreibt, die erste Person gebraucht, was in<br />
C. 10 nicht der Fall ist. Schrader-De-Wette <strong>Einleitung</strong> § 235<br />
nimmt an, dass die fraglichen Cap., also auch Cap. 10, in vorliegender<br />
Gestalt von dem Chronisten auf GrUnd schriftlicher<br />
Aufzeichnungen des Esra stâmmen. (Vgl. Ewald, Gesch. I. 258,<br />
Berth. S. 11). Doch,<br />
Chronisten,<br />
wir kennen ja die Anschauungsweise des<br />
dessen Ehrenhaftigkeit als Schriftsteller wir auch nicht<br />
nahe treten wollen, da wir doch auch einen Namen fur die Ge-<br />
in seinem Sinne haben<br />
—<br />
schichtschreibungtische<br />
Pragmatismus der , die Ereignisse des geschichtlichen Le<br />
bens sie aufnimmt, aber nach seinem theokr. Geiste construirt;<br />
fragen wir uns: stimmt der Geist und die Auffassungswèise von<br />
C. 10 mit der des Chronisten ûberein? -Konnte. der Chron. in<br />
seinem Streben, den priesterlich-levitischen Stamm hervorzuheben,<br />
einen Schechanja, einen sonst unbekannten Laien, so eifrig und<br />
hervorràgend fur die Sache Gottes auftreten lassen (10, 2)? Konnte<br />
er von einer Angelegepheit, die mehr das bûrgerliche Privatleben,<br />
es ist der theokra-<br />
die Laienfrommigkeit betrifft und die Sache der Laien-Nibdalim<br />
ist, so viel berichten? Ja konnte er berichten, dass Laien-Fûrsten<br />
und Richter erwahlt wurden, um den Zorn Gottes zu. besânftigen<br />
(10, 14)? Sollten wir nicht vielmehr mit Recht v.on ihm er-<br />
warten, dass er die Priester und Leviten in dièse Angelegénheit,<br />
wo es sich um die der Reinheit Israels han-<br />
-Wiederherstellung<br />
delte, thâtig eingreifen lâsst ? Ist es annehmbar, dass der Chronist<br />
berichten sollte, Leviten hatten sich denen, die sieh verschworen<br />
gegen das strenge Verfahren Esra's angeschlossen,7) ja, dass die<br />
') Nur- das kann der Sinn dièses V. sein; denn *■[}__ hat stets eine ein-<br />
schrankende, entgegensetzende Bedeutung (S. Ewald Ausf. Lehrb. 341 a u. b);<br />
so fasste es schon Easchi und.Lightf. auf; anders J. H. Michaelis nach dem<br />
Vorgange altérer Ausleger, die den Sinn so angaben, „praefecti sunt huicne-<br />
gotio,"<br />
Bedeutung hat.<br />
was aber entschieden unrichtig ist, da "Î]J__ und 7J? "1ÛJ? niemals dièse<br />
2*