Zur Einleitung
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nahmen wohlwollend Volk und Gotteshaus in ihren Schutz (8,<br />
35/36). Moglicher Weise hat er auch das Edict<br />
_<br />
7, 11—26 sei<br />
ner Schrift einverleibt, denn auch in diesem zeigen sich Spuren<br />
einer Umarbeitung, vgl. 7, 15, 16,; 17, ,,der<br />
Jerus. seine Wohnung hat"<br />
Gott Israels, der in<br />
; 7, 28, 23 „der Gott des Himmels".<br />
Einen fernern Bericht von Esra zu geben, hielt er nicht fur no-<br />
thig, da er sein Streben und dessen Erfolg schon angegeben hatte;<br />
er verlâsst Judaea mit dem Gedanken: die Satrapen des Konigs behandeln<br />
es gut, wie es einem solchen (theokr.) Staate und einem<br />
1 Streben, wie das eines Esra ist, entspricbt. Hier war das Ende seines<br />
Werkes ; denn hier musste er es auch schon des andern Charakters<br />
wegen, den der folgende Text und die folgende Zeit an sich trâgt,<br />
abbrechen. Bis hierher zieht sich der theokratische Faden ; so weit<br />
liess sich dieGeschichte nach seiner construiren Anschauung ; vonjetzt<br />
an aber beginnt eine neue Epoche, der theokratische Plan verliert<br />
sich .<br />
in's Durftige, die Priester treten immer mehr in den Hinter-<br />
grund und ein neuer Stand macht sich ein geltend, Stand aus<br />
dem Volke, der in das Volk den Gottesdienst einpflanzt, der<br />
Stand der Mebinim_ Schrifterklârer, tritt auf. Jetzt walte# nicht<br />
mehr der ausschliesslich priesterliche Geist, der sich im Opferdienste<br />
ausprâgte, sondern ein neuer, mehr auf die Ausbildung<br />
des Volkes gerichteter Geist, ein bûrgerlich frommer Sinn, der<br />
in aile Kreise zu dringen versuchte machte sich geltend<br />
, ; die<br />
Nibdalim, die ersten Anfânge zu dem spater sich mâchtig entwickelnden<br />
Pharisâerthum, mit( ihren wohlthati _;enEinflûssen auf<br />
Bûrgerthum und Bildung beganrîen iu dem Boden der Geschichte<br />
Wurzel zu schlagen, und schon mit Nehemia tritt die Folge dieser<br />
merwkûrdigen Umwandlùng hervor — die Opposition gegen das<br />
Priesterthum beginnt. Und wie Esra, der Priester, von dessen<br />
Ehrennamen Sofer auf den Geist jener Zeit geschlossen werden<br />
kann, seine Thâtigkeit. mit der Ausscheidung der fremden Elemehte<br />
aus der neuen Gemeinde beginnt (Esra, 9; 10); wie<br />
er den Tempeldienst als Prieèter wohl, erhalten wissen will,<br />
aber getragen von echt religiosem Sinne, der die Tugend<br />
âchtet, wo er sie findet, die Schwâchen und Fehler der Priester<br />
nicht vielmehr auch Laienfrommigkèit zu beachten<br />
schont, ver-<br />
steht (vgl. C. 10): so tritt Nehemia, von demselben Geiste geleitet,<br />
auf den Schauplatz; er sorgt zwar dafûr, dass der Tempeldienst<br />
in Ordnung- erhalten bleibe,(lO, 33), aber in dem Vordergrunde<br />
steht ihm die Erhaltung des jûdischen Geistes in voiler Reinheit<br />
in dem Leben der Gemeinde —<br />
die<br />
Reinheit der Ehen (10, 31;<br />
13, 1, 2), wie auch die Beachtung solcher, Gesetze,<br />
die nicht mit<br />
dem priesterlichen Cultusdienste in Verbindung standen, sondern<br />
deren Ausûbung in der Hand eines jeden Einzelnen lag, wie<br />
Sabbat (10, 32; 13, 15—2.1) und Brachjahr (10, 32). (Bemerkens-