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1. Thermisch veränderliche Widerstände

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Resistive Sensoren und Thermoelemente Kapitel 2/5<br />

http://www.pegasus-sys.net/FheServices.htm<br />

Dies bedeutet, daß die Änderung der Geometrie des Leiters zufolge der Temperaturänderung nur<br />

verschwindenden Einfluß auf die Änderung des elektrischen Widerstandes 5 des Leiters hat. Für praktische<br />

Betrachtungen ist ausschließlich die Änderung der spezifischen Leitfähigkeit κ über die Temperatur zu<br />

berücksichtigen.<br />

Abb. <strong>1.</strong>3. Temperaturkoeffizient der spezifische Leitfähigkeit κ von Metallen<br />

Einige Metalllegierungen zeigen einen äußerst geringen Temperaturkoeffizienten 6 κ und eignen sich somit<br />

für die Fertigung von Präzisionswiderständen. Als typische Vertreter gelten hier Konstantan (60% Cu,<br />

40%Ni, α= 0,03·10 -3 ) und Manganin (86% Cu, 2%Ni, 12%Mn, α= 0,02·10 -3 ).<br />

<strong>1.</strong> Platinsensoren<br />

Als Standard für die Temperaturmessung zwischen –200°C und +660°C wird<br />

Platin Pt eingesetzt 7 . Der Vorteil von Pt liegt in seiner hohen<br />

Korrosionsbeständigkeit, der hohen Genauigkeit und der nahezu linearen<br />

Kennlinie in diesem Temperaturbereich. Der Alterungsdrift von Pt ist nahezu<br />

vernachlässigbar, es ist mechanisch sehr stabil, läßt sich aber dennoch<br />

mechanisch sehr gut bearbeiten und ist hochrein verfügbar. Notwendige<br />

Kalibrationszyklen sind je nach Anwendung bis zu einigen Jahren. Der<br />

Sensor wird in einer Brückenanordung eingesetzt um<br />

Widerstandsveränderungen in den Zuleitungsdrähten 8 kompensieren zu<br />

können. Im Vergleich zu Thermoelementen sind Pt Sensoren im allgemeinen<br />

größer und zeigen auf Grund der damit verbundenen größereren<br />

Wärmekapazität auch dementsprechend höhere Ansprechzeiten.<br />

Abb. <strong>1.</strong>4. Temperaturkennlinie für PT 100 Element, exakt 100Ω bei 0°C<br />

Wird der Temperaturbereich von 0°C ... 100°C betrachtet, so läßt sich die mittlere Widerstandszunahme des<br />

PT 100 Widerstandes durch folgenden Ausdruck darstellen:<br />

R = R 1+<br />

αϑ<br />

mit α = 3,85 · 10 -3 K -1<br />

ϑ<br />

0<br />

( )<br />

5 Die Änderungen von Länge und Querschnitt kompensieren sich teilweise gegenseitig, außerdem ist die<br />

Längenausdehnung um 2 Zehnerpotenzen kleiner als die Widerstandsänderung an sich.<br />

6<br />

Der Temperaturkoeffizient κ von Sensoren sollte möglichst unabhängig von Temperatur, Druck und chemischen<br />

Einflüssen sein.<br />

7 Als Primärer Standard in den nationalen Eichinstituten und den physikalischen Labors werden Thermometer auf der<br />

Basis vom Gas – Ausdehnungs – Typ verwendet. Diese benötigen aber den entsprechenden großen apparativen<br />

Aufwand und sind in der Handhabung kompliziert. Pt Thermometer, auf diese Gas Thermometer kalibriert, werden<br />

auch als Sekundärstandard bezeichnet.<br />

8 Auf Grund der Temperaturschwankungen ändert sich natürlich auch der elektrische Widerstand in den<br />

Zuleitungsdrähten zum Pt Sensor. Für präzise Messungen müssen diese Änderungen kompensiert werden, dies gelingt<br />

durch eine zur Meßleitung parallele „Dummy“ oder Kompensationsleitung.<br />

C.Brunner - Elektronische Sensorik Seite 3/20

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