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Auslegeordnung zu Emerging Risks - Stephan Fuhrer

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12 | <strong>Auslegeordnung</strong> <strong>zu</strong> <strong>Emerging</strong> <strong>Risks</strong><br />

Mit diesem Prozess sollen die Vorausset<strong>zu</strong>ngen geschaffen werden, im Sinne eines Frühwarn- oder Radarsystems<br />

Veränderungen der Risikolandschaft auf<strong>zu</strong>spüren und geeignete Lösungen <strong>zu</strong> entwickeln. Um nützlich<br />

<strong>zu</strong> sein, müssen Frühwarnsysteme schwache, unverständliche und vom Laien nicht <strong>zu</strong>verlässig interpretierbare<br />

Signale in kommunizierbare Entscheidungsgrundlagen oder gar Handlungsanweisungen umwandeln.<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ng für ein erfolgreiches Frühwarnsystem ist eine entsprechende Unternehmenskultur, welche von<br />

kreativen, motivierten, phantasievollen, innovativen, intuitiven, visionären, pro aktiv und vernetzt agierenden,<br />

sich abteilungsübergreifend austauschenden Mitarbeitern getragen wird. Ein leicht <strong>zu</strong> erfüllendes Stellenprofil<br />

… !<br />

4.1 Früherkennung (und Erfassung) von <strong>Emerging</strong> <strong>Risks</strong><br />

In diesem ersten Schritt geht es darum, möglichst frühzeitig Signale <strong>zu</strong> erkennen, welche auf neuartige Gefahrenpotenziale<br />

hinweisen. Ähnlich einem 360º-Radar soll das Haftpflichtumfeld abgetastet werden, um<br />

dabei Veränderungen auf<strong>zu</strong>spüren, welche die Risikolandschaft negativ beeinflussen könnten. Im Vordergrund<br />

der entsprechenden Beobachtungen stehen die technischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und<br />

rechtlichen Entwicklungen, mithin diejenigen Quellen, die geeignet sind, als <strong>Emerging</strong> Risk in Erscheinung <strong>zu</strong><br />

treten.<br />

Als Informationsquellen kommen Beiträge in Presse und Fachzeitschriften, Nachforschungen im Internet,<br />

Seminarteilnahmen sowie der Informationsaustausch mit Kollegen, Kunden und Fachleuten in Betracht.<br />

Die Kunst der Früherkennung besteht somit nicht darin, gleich einem Hellseher <strong>zu</strong>künftige Entwicklungen<br />

richtig <strong>zu</strong> erraten, sondern bereits stattgefundene Veränderungen und deren Hintergründe mit den <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

stehenden Mitteln so früh als möglich <strong>zu</strong> erkennen.<br />

4.2 Analyse von <strong>Emerging</strong> <strong>Risks</strong><br />

In einem zweiten Schritt sind alsdann identifizierte <strong>Emerging</strong> <strong>Risks</strong> entsprechend ihrer Relevanz für den betreffenden<br />

Versicherer mittels einer “Risiko-Codierung“ (z.B. Farbskala ‘grün-orange-rot‘ im Sinne des Verkehrsampelprinzips)<br />

nach folgenden Gesichtspunkten <strong>zu</strong> klassifizieren:<br />

- Quelle der festgestellten <strong>Emerging</strong> <strong>Risks</strong> (z.B. neue Technologie), unter Einbe<strong>zu</strong>g möglicher Wechselwirkungen<br />

mit anderen Einflussfaktoren<br />

- Wahrscheinlichkeit der tatsächlichen Verwirklichung des Risikos<br />

- Betroffene Schadensarten (Personenschäden, Sachschäden, reine Vermögensschäden, Umweltschäden)<br />

- Mögliche geografische Ausbreitung<br />

- Gefährdungsgrad im Einzelfall (kleinere, mittlere, grosse Risiken, Katastrophenrisiken)<br />

- Mögliches Serienschadenpotenzial<br />

ASA | SVV <strong>Emerging</strong> <strong>Risks</strong> – eine Wertung der Fachkommission Haftpflicht des SVV | Nr. 1 | 27. Juni 2011

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