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4. Die Arbeit von Stadt- <strong>und</strong> Kreisjugendringen in NRW – zwischen Anforderung <strong>und</strong> Umsetzung<br />
Aus den Diskussionen über Rollenklischees <strong>und</strong><br />
deren mögliche Durchbrechungen wurden schnell<br />
konkrete Forderungen an die Politik: z.B. ein gemeinsamer<br />
Protestbrief gegen Landesmittelkürzungen<br />
an alle Landtagsabgeordnete oder ein Haushaltsantrag<br />
für eine hauptberufliche Fachstelle für<br />
geschlechtsspezifische Arbeit an die Stadt Bielefeld<br />
– letzterer wurde bislang leider abgelehnt.<br />
Ein wichtiger Erfolg war der Erlass der Rahmenrichtlinien<br />
zur Förderung der Jungenarbeit im Jahr 2004.<br />
Für Mädchen gab es so etwas schon seit 1997. Um<br />
dieses Papier zu entwickeln, haben die Mitarbeiter<br />
des „Forum Jungenarbeit“ gemeinsam mit dem Bielefelder<br />
<strong>Jugendring</strong> ihre gesammelte Kompetenz in<br />
die Waagschale geworfen <strong>und</strong> haben es auf eine<br />
breite Basis gestellt: Der Fachbeirat für Mädchenarbeit,<br />
die Gleichstellungsstelle, das Amt für Integration,<br />
der Migrationsrat, politische Fraktionen, Wohlfahrtsverbände<br />
<strong>und</strong> viele andere haben inzwischen<br />
zugestimmt. Im Januar 2009 wurden die Richtlinien<br />
vom Jugendhilfeausschuss beschlossen. Wichtig war<br />
dabei immer wieder, darauf hinzuweisen, dass eine<br />
verbesserte Jungenarbeit nicht auf Kosten der Mädchenarbeit<br />
erfolgen darf.<br />
Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer stand im Raum.<br />
Der reine Austausch schien abgearbeitet, die „zündende<br />
Idee“ fehlte. Aber anstatt die Kooperation<br />
sang- <strong>und</strong> klanglos einschlafen zu lassen, holte sich<br />
die R<strong>und</strong>e die Landesarbeitsgemeinschaften Mädchen-<br />
<strong>und</strong> Jungenarbeit für eine Moderation mit ins<br />
Boot. Mit ihrer Hilfe konnten Vorbehalte <strong>und</strong> Ängste<br />
noch deutlicher formuliert <strong>und</strong> neue Ziele definiert<br />
werden. Vier Arbeitskreise wurden gebildet:<br />
• Fachlicher Austausch,<br />
• Organisation <strong>und</strong> Steuerung, Informationsfluss<br />
zwischen den Arbeitskreisen,<br />
• Projektplanung,<br />
• Fachpolitische Strategien, Öffentlichkeits- <strong>und</strong><br />
Pressearbeit.<br />
Ein sichtbares Ergebnis dieser Arbeitsgruppen war<br />
die gemeinsame Fachveranstaltung „Über den eigenen<br />
Tellerrand hinaus – Weiterentwicklung, Perspektiven<br />
<strong>und</strong> Visionen von Geschlechterpädagogik“ mit<br />
dem Bielefelder <strong>Jugendring</strong> (BJR) als Hauptorganisator<br />
im Januar 2011, die von über einh<strong>und</strong>ert Interessierten<br />
aus Bielefeld <strong>und</strong> Umgebung besucht wurde.<br />
Mit Prof. Dr. Melanie Plösser, Olaf Jantz <strong>und</strong> Dr.<br />
Claudia Wallner referierten <strong>und</strong> diskutierten ausgewiesene<br />
Fachleute zu Mädchenarbeit, Jungenarbeit<br />
<strong>und</strong> den Schnittstellen der beiden Bereiche.<br />
Auch diese Veranstaltung hat dazu beigetragen, die<br />
geschlechtsspezifische Arbeit zu fördern <strong>und</strong> bekannt<br />
zu machen. Darauf sind wir stolz. Und von<br />
der hauptberuflichen Fachstelle, die sich zu je 50<br />
Prozent der Jungen- <strong>und</strong> der Mädchenarbeit in Bielefeld<br />
widmen soll, träumen wir immer noch.<br />
(Ralph Klusmann, Katja Häckel)<br />
Ein Einschnitt in der Kooperation der Jungen- <strong>und</strong><br />
Mädchenmitarbeiterinnen <strong>und</strong> -mitarbeiter war im<br />
Jahr 2007. Die Dynamik ließ nach, die Frage nach<br />
dem konkreten Nutzen der Treffen für die einzelnen<br />
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