Jahresbericht 2011 - Seelandheim Worben
Jahresbericht 2011 - Seelandheim Worben
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Neue Wege einschlagen –<br />
neue Möglichkeiten nutzen<br />
Matthias Moser,<br />
Leiter Landwirtschaft<br />
Mit diesem <strong>Jahresbericht</strong> blicke<br />
ich auf mein erstes Jahr als Leiter<br />
Landwirtschaft zurück. Das Landwirtschaftsjahr<br />
wurde geprägt von<br />
der grossen Trockenheit. Viele Kulturen<br />
konnten sich aufgrund des<br />
grossen Wassermangels nicht optimal<br />
entwickeln, was zu Ertragsausfällen<br />
führte. Mit grossem Aufwand<br />
schützten wir einige Kulturen vor<br />
dem Austrocknen. Die grössten Ertragsausfälle<br />
mussten wir auf dem<br />
Gebiet Futterbau und Weizen verzeichnen.<br />
Die unterschiedlichen Bodenqualitäten<br />
kamen in einem solch<br />
extremen Jahr sehr stark zum Vorschein.<br />
Wir versuchen möglichst viel<br />
aus unseren Böden herauszuholen,<br />
sind aber stark eingeschränkt, wenn<br />
einer der wichtigsten Produktionsfaktoren<br />
wie Wasser nicht in ausreichender<br />
Menge vorhanden ist.<br />
Es wurde einem bewusst vor Augen<br />
geführt, wie stark abhängig wir vom<br />
System, einer intakten Natur, sind.<br />
Trotz Ertragsausfällen konnten keine<br />
grossen Produzentenpreisanstiege<br />
festgestellt werden. Angebot und<br />
Nachfrage werden nicht durch die<br />
Produkte-Menge beeinflusst, sondern<br />
immer mehr durch externe<br />
Einflüsse wie Importe oder diverse<br />
andere Faktoren gesteuert. Ich wünsche<br />
mir für die Zukunft und insbesondere<br />
für den Landwirtschaftsbetrieb<br />
<strong>Seelandheim</strong> <strong>Worben</strong>, dass die<br />
Arbeit durch faire Produktepreise<br />
anerkannt wird. Es ist mir ein grosses<br />
Anliegen, den in Vergessenheit<br />
geratenen Kundenkontakt wieder<br />
vermehrt ins Zentrum zu rücken.<br />
Tierhaltung<br />
Wir arbeiten täglich mit unterschiedlichen<br />
Tierarten zusammen,<br />
dies zeichnet unseren vielfältigen<br />
Beruf aus und schenkt uns immer<br />
wieder viele schöne Momente. So<br />
kamen auch im Berichtsjahr 88 Kälber,<br />
18 Lämmer und 4 Fohlen zur<br />
Welt. Jede Geburt ist aufs Neue<br />
eine Herausforderung, daher allen<br />
beteiligten Geburtshelferinnen und<br />
Geburtshelfern ein grosses Dankeschön<br />
für ihre Einsätze. Nicht jede<br />
Geburt geht reibungslos vorbei, so<br />
konnten leider nicht alle jungen Tiere<br />
lebend zur Welt gebracht werden.<br />
Besonders schmerzlich waren<br />
die Momente, als wir anfangs Jahr<br />
gleich zwei von vier Zuchtstuten<br />
kurz nach der Geburt einschläfern<br />
mussten. Glücklicherweise kam es<br />
für die beiden Halbwaisen Fohlen<br />
doch noch zu einem «happy end»;<br />
eines konnte einer eigenen Zuchtstute,<br />
die bereits ein Fohlen hatte,<br />
anvertraut werden und das Zweite<br />
fand auf dem Heudorf in Büren<br />
ebenfalls eine «Leihmutter». Bei<br />
beiden Stuten erfolgte die Annahme<br />
der fremden Fohlen problemlos und<br />
die Stutenmilch reichte ebenfalls.<br />
<strong>Seelandheim</strong> Spargeln<br />
Ende April pflanzten wir eine Hektare<br />
Bleich- Spargeln an, was im Dorf<br />
viel zu reden gab. Viele kennen die<br />
Spargeln auf dem Teller, haben sie<br />
aber noch nie in Natura gesehen.<br />
Daher das Interesse. Dank einigen<br />
freiwilligen Helfern, konnten wir die<br />
aufwändige Arbeit in kurzer Zeit bei<br />
optimalen Verhältnissen bewerkstelligen.<br />
Die Spargel ist eine Dauerkultur,<br />
die bis 10 Jahre am gleichen<br />
Standort bleibt. Im Frühling 2012<br />
erwarten wir die erste, kleine Ernte<br />
unserer Spargeln. Erst ein Jahr später<br />
dürfen wir dann mit einer vollen<br />
Ernte rechnen.<br />
Karottenanbau<br />
Ebenfalls das erste Mal wurden auf<br />
dem Betrieb Karotten angebaut.<br />
Das schön grün aufgelaufene Feld<br />
zwischen <strong>Worben</strong> und Lyss stach<br />
manchen Autofahrern ins Auge, so<br />
stark, dass sie vor lauter Karotten<br />
vergassen, wem sie gehören und<br />
erklärten das Feld zum Selbstbedienungsgarten.<br />
Nicht nur hier und<br />
da eine Karotte, sondern ganze Flächen<br />
von 5 bis 10 Quadratmetern<br />
wurden einfach entwendet. Dies<br />
stimmt mich sehr nachdenklich,<br />
was da wohl auf uns zukommen<br />
wird?! Trotz des im Verhältnis kleinen<br />
Diebstahls, konnte eine schöne<br />
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