Die „Goldene Kamera“: Qualität – made in Bremen
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Service & Betrieb<br />
Bürokratie<br />
REGELUNG BEI ÜBERGABE<br />
NOCHMALS VERBESSERT<br />
Das Jahressteuergesetz 2008 regelt im<br />
Detail rund 180 E<strong>in</strong>zelmaßnahmen von der<br />
E<strong>in</strong>führung der Elektronischen Lohnsteuerkarte<br />
bis h<strong>in</strong> zur Neufassung der missbräuchlichen<br />
Steuergestaltung. In diesem<br />
Rahmen hat die Bundesregierung die Regelung<br />
bei Betriebsübergaben von GmbHs<br />
gegen Rentenzahlungen noch e<strong>in</strong>mal verbessert.<br />
Dazu sagte Otto Kentzler, Präsident<br />
des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks<br />
(ZDH): „<strong>Die</strong> befürchtete Benachteiligung<br />
bei der Übergabe von Familienunternehmen,<br />
die als Kapitalgesellschaft geführt<br />
werden, ist jetzt abgewendet. Dafür sorgt<br />
der Beschluss des F<strong>in</strong>anzausschusses des<br />
Deutschen Bundestags, den Sonderausgabenabzug<br />
bei Vermögensübertragungen<br />
gegen Versorgungsleistungen zukünftig<br />
auch bei beherrschenden Gesellschaftern<br />
e<strong>in</strong>er GmbH zu erhalten. Das Handwerk<br />
begrüßt ausdrücklich, dass <strong>–</strong> unabhängig<br />
von der Rechtsform <strong>–</strong> Betriebe auch weiterh<strong>in</strong><br />
gegen Erbr<strong>in</strong>gung e<strong>in</strong>er Versorgungsleistung<br />
<strong>in</strong> der Regel an Familienangehörige<br />
unter steuerlicher Anerkennung der geleisteten<br />
Zahlungen übergeben werden können.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Praxis bewährte Form der<br />
Betriebsübergabe an die nächste Generation<br />
bleibt damit allen Betrieben daher<br />
erhalten.“<br />
DEM ALTEN JAHR ZURECHNEN<br />
BÜROKRATIE KOSTET ZEIT UND GELD<br />
<strong>Die</strong> mit 27 Milliarden ermittelten Bürokratiekosten stellen nur<br />
e<strong>in</strong>en Teil der Gesamtbelastung der Wirtschaft dar. EU-Recht<br />
und andere Pflichten führen zu noch höheren Kosten.<br />
Verschiedene frühere Anläufe zum Bürokratieabbau<br />
haben vor allem mangels e<strong>in</strong>es systematischen<br />
Vorgehens nicht die gewünschte<br />
und erhoffte Durchschlagskraft entfalten können.<br />
Mit dem Normenkontrollrat <strong>–</strong> flankiert<br />
durch e<strong>in</strong> Standard-Kosten-Modell <strong>–</strong> hat die<br />
Bundesregierung e<strong>in</strong>e systematische Herangehensweise<br />
gewählt, die Transparenz und<br />
Nachhaltigkeit beim Bürokratieabbau sicherstellt.<br />
<strong>Die</strong> jetzt vom Kab<strong>in</strong>ett vorgelegten<br />
Zwischenergebnisse zur Bestandsmessung der<br />
Bürokratiekosten durch Informationspflichten<br />
machen e<strong>in</strong>mal mehr deutlich: <strong>Die</strong> Bürokratiekosten<br />
<strong>in</strong> Deutschland erweisen sich als<br />
e<strong>in</strong>e erhebliche Wachstumsbremse. Dabei stellen<br />
die bisher ermittelten 27 Milliarden Euro<br />
lediglich e<strong>in</strong>en Teil der Gesamtbelastung der<br />
Wirtschaft durch Informationspflichten dar.<br />
<strong>Die</strong>se liegt noch höher, wenn die Lasten durch<br />
geltendes EU-Recht, die bisher noch nicht<br />
gemessenen aber identifizierten 5.500 Informationspflichten<br />
und die ausstehenden Teile<br />
des Bundesrechts, wie etwa der Sozialversicherungsträger,<br />
e<strong>in</strong>gerechnet werden.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ist zu beachten, dass nur<br />
re<strong>in</strong>e Informationspflichten des Bundes <strong>in</strong> die<br />
Messung e<strong>in</strong>geflossen s<strong>in</strong>d. Materielles Recht<br />
bleibt bislang ausgeklammert, so die Kündigungsschutzregeln<br />
und die fehlende Vere<strong>in</strong>heitlichung<br />
von Schwellenwerten.<br />
Für das weitere Verfahren muss die Bundesregierung<br />
sicherstellen, dass ihr angestrebtes<br />
Ziel, bis 2011 die Bürokratiekosten um 25 Prozent<br />
zu senken, e<strong>in</strong> ‘Netto-Ziel’ ist, das künftige<br />
Gesetzesvorhaben e<strong>in</strong>bezieht. <strong>Die</strong> Bemühungen,<br />
Bürokratielasten zu senken, dürfen<br />
nicht durch neue Bürokratie konterkariert werden.<br />
Unabd<strong>in</strong>gbar für den weiteren Prozess<br />
s<strong>in</strong>d Zwischenziele. Richtig ist der Ansatz, bis<br />
zum Ende der Legislaturperiode die Hälfte des<br />
angestrebten Ziels erreichen zu wollen.<br />
BESSERE ARBEITSMARKTCHANCEN<br />
Neue Förderungen zur Qualifikation jüngerer Arbeitsloser.<br />
Umsatzsteuer-Voranmeldungen für Dezember<br />
oder das vierte Quartal s<strong>in</strong>d bis zum 10.<br />
Januar des Folgejahres an das F<strong>in</strong>anzamt<br />
zu übermitteln und zur Zahlung fällig. In der<br />
Jahres-Umsatzsteuererklärung ist diese Zahlung<br />
zur Berechnung der Umsatzsteuerschuld<br />
dem alten Jahr zuzurechnen. Bei der<br />
E<strong>in</strong>kommensteuer kommt es jedoch auf das<br />
Zu- und Abflusspr<strong>in</strong>zip an, weshalb im Januar<br />
geleistete Zahlungen eigentlich dem<br />
neuen Jahr als Betriebsausgabe zuzurechnen<br />
wären. Der Bundesf<strong>in</strong>anzhof schaffte<br />
hier jetzt Klarheit: Bei Umsatzsteuer-Vorauszahlungen<br />
handelt es sich um regelmäßig<br />
wiederkehrende Ausgaben. Da die Voranmeldungen<br />
nur kurze Zeit (10 Tage) nach<br />
Ende des Kalenderjahres, zu dem sie wirtschaftlich<br />
gehören, anfallen, gelten sie<br />
gemäß § 11 Abs. 2 Satz 2 EStG als <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr abgeflossen. <strong>Die</strong> Zahlung im Januar<br />
ist daher im alten Jahr als Betriebsausgabe<br />
absetzbar.<br />
(BFH-Urteil vom 1.8.2007, XI R 48/05)<br />
Seit Anfang Oktober gibt es zwei neue Fördermöglichkeiten<br />
für junge Arbeitslose.<br />
Jugendliche und junge Erwachsene, die das<br />
25. Lebensjahr noch nicht vollendet und ke<strong>in</strong>en<br />
Berufsabschluss haben, oder mit Berufsabschluss<br />
m<strong>in</strong>destens sechs Monate arbeitslos<br />
s<strong>in</strong>d, sollen damit zusätzliche Chancen<br />
erhalten, ihre Qualifikation zu verbessern und<br />
sich am Arbeitsplatz zu bewähren.<br />
Arbeitgeber können unter bestimmten Voraussetzungen<br />
e<strong>in</strong>en Zuschuss zum Arbeitsentgelt<br />
erhalten, wenn sie jüngere Arbeitslose e<strong>in</strong>stellen.<br />
Der neue „Qualifizierungszuschuss für<br />
die E<strong>in</strong>stellung von jüngeren Arbeitnehmern“<br />
kann <strong>in</strong> Frage kommen, wenn e<strong>in</strong> jüngerer<br />
Arbeitsloser ohne Berufsabschluss e<strong>in</strong>gestellt<br />
und während der geförderten Beschäftigung<br />
betrieblich qualifiziert wird. Voraussetzung ist<br />
allerd<strong>in</strong>gs, dass die jungen Menschen vorher<br />
m<strong>in</strong>destens sechs Monate arbeitslos waren.<br />
Unternehmen, die e<strong>in</strong>e betriebliche E<strong>in</strong>stiegsqualifizierung<br />
für junge Menschen<br />
durchführen, können ebenfalls gefördert werden.<br />
Neu ist, dass zur Zielgruppe für die<br />
betriebliche E<strong>in</strong>stiegsqualifizierung nun auch<br />
lernbee<strong>in</strong>trächtigte und sozial benachteiligte<br />
Jugendliche gehören. Neben e<strong>in</strong>em Zuschuss<br />
<strong>in</strong> Höhe von 192 Euro wird e<strong>in</strong> pauschalierter<br />
Anteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag<br />
gezahlt. <strong>Die</strong>se E<strong>in</strong>stiegsqualifizierung wird für<br />
die Dauer von sechs bis zwölf Monaten gefördert.<br />
Mehr Informationen für Arbeitgeber beim<br />
Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit.<br />
ZU WENIG STEUERFAHNDER<br />
Durch lasche Verfolgung von Steuerh<strong>in</strong>terziehung<br />
und Personalnot <strong>in</strong> den F<strong>in</strong>anzmärkten<br />
gehen dem Staat jährlich mehr als<br />
zwölf Milliarden Euro durch die Lappen. Nur<br />
alle 50 Jahre müssen Unternehmen rechnerisch<br />
e<strong>in</strong>e Umsatzsteuer-Sonderprüfung<br />
fürchten. In den F<strong>in</strong>anzämtern fehlen<br />
bundesweit 2.700 Beschäftigte im Innendienst,<br />
über 3.000 Betriebsprüfer und etwa<br />
330 Steuerfahnder.<br />
24 Handwerk <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> 12/2007