Benzin und - Mercedes club
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2 Der <strong>Benzin</strong>motor<br />
gungsträger mit 58 Nm am Aggregatträger festschrauben,<br />
das Anzugsdrehmoment für das Motorlager<br />
am Aggregatträger beträgt 30 Nm.<br />
Wurde der Motorträger ausgebaut, wird er mit 32 Nm<br />
am Zylinderblock <strong>und</strong> mit 58 Nm am Motorlager angeschraubt.<br />
2.16 Störungen am Motor<br />
Sichtprüfung des Motors<br />
0 Betrachten Sie den Motor von oben <strong>und</strong> unten.<br />
0 Geringfügig ölfeuchte Stellen sind unbedenklich,<br />
alle Motoren ,,schwitzen” gelegentlich etwas<br />
Schmiermittel aus.<br />
0 Ölflecken unter dem geparkten Wagen <strong>und</strong> deutlichen<br />
Ölnässen sollten Sie aber auf den Gr<strong>und</strong> gehen.<br />
0 Motor gelegentlich mit Motorreiniger <strong>und</strong> Dampfstrahlgerät<br />
säubern. Dabei jedoch darauf achten,<br />
dass empfindliche Bauteile nicht dem direkten<br />
Dampf ausgesetzt sind.<br />
0 Nach einer Probefahrt von wenigen Kilometern<br />
kontrollieren, wo Öl austritt.<br />
Mögliche Leckstellen<br />
An welchen Stellen beim Motor Öl austreten kann,<br />
haben wir hier zusammengestellt:<br />
0 Abdichtung von Kurbelwelle <strong>und</strong> Nockenwelle.<br />
Diese Stellen sind vom Stirndeckel verdeckt.<br />
0 Dichtungen am Zylinderkopfdeckel<br />
0 Zylinderkopfdichtung<br />
0 Öldruckschalter<br />
0 Ölfilterdichtung<br />
0 Dichtung der Ölwanne<br />
0 Wellendichtung der Kurbelwelle hinten (Öl tritt an<br />
der Trennfuge Motor/Getriebegehäuse aus).<br />
Lagerschäden<br />
Klopfgeräusche aus dem Motorraum, die mit wärmer<br />
werdendem Öl lauter werden, sind Anzeichen für einen<br />
Lagerschaden. Die Ursachen können folgende sein:<br />
0 Wasser im Motoröl als Folge einer defekten Zylinderkopfdichtung<br />
0 Mangelnde Schmierung durch zu niedrigen Ölstand<br />
0 Zu hohe Drehzahlen bei kaltem Motor <strong>und</strong> daher<br />
zähflüssigem Öl<br />
0 Abgerissener Schmierfilm bei hohen Öltemperaturen,<br />
evtl. durch falsche Ölviskosität<br />
Fast immer sind die Gleitlager der Pleuel defekt. Ganz<br />
selten liegt der Schaden an den Hauptlagern der Kurbelwelle.<br />
Normalerweise bedeutet ein Lagerschaden<br />
eine umfangreiche Motorreparatur. Wenn Sie ein defektes<br />
Pleuellager aber bereits im Frühstadium erkennen,<br />
kann der Austausch der Lagerschalen genügen.<br />
Voraussetzung ist, dass die Zapfen der Kurbelwelle<br />
noch keine Beschädigung ihrer Oberfläche aufweisen.<br />
So lässt sich der Lagerschaden erkennen:<br />
0 Motor im Stand auf mittlere Drehzahlen bringen,<br />
Gas zurücknehmen. Mit abfallender Drehzahl lässt<br />
sich ein leichtes Klopfgeräusch vernehmen, d.h. ein<br />
leichtes ,,Nageln“. Dieses leichte Klopfen kann auch<br />
nach dem Hochschalten beim Beschleunigen hörbar<br />
werden. Dann möglichst nicht mehr weiterfahren. Der<br />
Schaden kann sich verschlimmern <strong>und</strong> ist dann mit<br />
Eigenmitteln nicht mehr zu reparieren.<br />
0 Hartes ,,klack-klack-klack-klack“ beim Hochdrehen<br />
des Motors, das bei zurückgenommenem Gaspedal<br />
leiser oder sogar unhörbar wird, ist das Merkmal<br />
eines kapitalen Lagerschadens.<br />
Feststellen des defekten Lagers<br />
Bei dieser Arbeit werden nacheinander alle Zylinder<br />
kurz ,,ausgeschaltet“. Hierbei sind die Sicherheitsvorschriften<br />
für elektronische Zündsysteme mit lebensgefährlich<br />
hohen Spannungen zu beachten. Ausserdem<br />
darf der Motor nicht mit abgezogenen Kerzensteckern<br />
laufen, um Schäden am Steuergerät zu vermeiden.<br />
0 Zündung ausschalten.<br />
0 Einen Kerzenstecker abziehen. Statt der Zündkerze<br />
einen Nagel, Schraubenzieher oder eine Reservekerze<br />
in den losen Stecker drücken. Diese Hilfskonstruktion<br />
fest an Masse legen -am besten mit einem<br />
Starthilfekabel festklemmen.<br />
0 Motor von einem Helfer starten <strong>und</strong> hochdrehen<br />
lassen.<br />
0 Lässt das Klopfgeräusch bei einem abgezogenen<br />
Stecker nach, ist an diesem Zylinder das Lager defekt.<br />
0 Zündung ausschalten, den Kerzenstecker aufdrücken<br />
<strong>und</strong> nächsten Zylinder auf dieselbe Weise<br />
prüfen.<br />
Besteht keine Möglichkeit zum Abschleppen, können<br />
Sie auch mit einem defekten Lager bei ausgesprochen<br />
niedertouriger Fahrweise noch in die Werkstatt<br />
oder nach Hause kommen.<br />
0 Zündung ausschalten.<br />
0 Legen Sie den Zylinder mit dem defekten Lager<br />
lahm: Zündkerze herausdrehen; dadurch entfällt die<br />
Belastung des Lagers durch den verdichtenden Kolben.<br />
0 Um Schäden am Schaltgerät zu vermeiden, muss<br />
das Zündkabel des defekten Zylinders an Masse gelegt<br />
werden:<br />
0 Kerzenstecker abschrauben.<br />
0 Blankes Kabelende fest mit Masse verbinden. Frei<br />
in der Luft darf das Zündkabel bei laufendem Motor<br />
nicht hängen.<br />
0 Mit den verbliebenen Zylindern können Sie allerdings<br />
nicht mehr das gewohnte Tempo anschlagen.<br />
Der Motor soll höchstens bis in mittlere Drehzahlen<br />
hochgedreht werden.<br />
Hinweis: Bei laufendem Motor <strong>und</strong> ausgebauter<br />
Zündkerze verursacht die durch das Zündkerzenloch<br />
vom Kolben angesaugte <strong>und</strong> wieder herausgedrückte<br />
Luft ein pfeifendes Geräusch. Das darf Sie nicht<br />
irritieren.<br />
Bei einem ursprünglich noch guten Motor kann die<br />
unbesorgte Weiterfahrt einen grösseren Schaden<br />
verursachen: Durch Abrieb von Gleitlagermaterial<br />
kann das defekte Lager fressen <strong>und</strong> im schlimmsten<br />
Fall der Pleuel brechen.<br />
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