Blätter - Redemptoristen
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Seligsprechung<br />
25 Jahre Seligsprechung von Kaspar Stanggassinger<br />
Vor 25 Jahren, am 24. April 1988 wurde der<br />
Redemptorist Kaspar Stanggassinger von Papst<br />
Johannes Paul II. in Rom selig gesprochen. Eine<br />
kurze Erinnerung an sein Leben und Wirken:<br />
„Die Heiligen haben Offenbarungen“ schrieb<br />
Pater Stanggassinger. „Wichtig für mich, der ich<br />
kein Heiliger bin, sind die einfachen ewigen Wahrheiten:<br />
Die Menschwerdung, die Erlösung, die<br />
heilige Eucharistie, der Heilige Geist“.<br />
Seligsprechung in Rom durch Papst Johannes Paul II.<br />
Kaspar Stanggassinger kam 1871 in Berchtesgaden<br />
(Bayern) als zweites von sechzehn Kindern<br />
zur Welt. Sein Vater war Bauer, von allen geachtet<br />
und besaß einen Steinbruch.<br />
Im Alter von zehn Jahren begab er sich an eine<br />
Höhere Schule nach Freising. Das Studium fiel<br />
ihm nicht leicht; da sagte sein Vater, er müsse das<br />
Studium aufgeben, wenn er die Prüfungen nicht<br />
bestehe. Darauf machte Kaspar mit vollem Einsatz<br />
und Gebet ständig Fortschritte. Während der<br />
Ferien in jenen Jahren versammelte er Gruppen<br />
von Buben, um sie zu christlichem Leben anzuleiten;<br />
er half ihnen, sich zu organisieren und ihre<br />
Freizeit zu gestalten. Jeden Tag ging die Schar<br />
in die heilige Messe und machte sich dann auf<br />
den Weg zu einem Ausflug oder einer Wallfahrt.<br />
Kaspar tat viel für sie; eines Tages brachte er sich<br />
sogar selber in Gefahr, um einen Jungen bei einer<br />
Kletterei am Felsen zu<br />
retten.<br />
Seine theologischen<br />
Studien begann er 1890<br />
im Priesterseminar München-Freising.<br />
Bald stellte<br />
sich heraus, dass er zum<br />
Ordensleben berufen war.<br />
Nach einem Besuch bei<br />
den <strong>Redemptoristen</strong><br />
wollte er Missionar werden. Obwohl sein<br />
Vater dagegen war, trat er 1892 bei den <strong>Redemptoristen</strong><br />
in Gars am Inn ins Noviziat ein<br />
und wurde 1895 in Regensburg zum Priester<br />
geweiht. Eigentlich war Kaspar Stanggassinger<br />
in die Kongregation vom Heiligsten Erlöser<br />
eingetreten, um Missionar zu werden,<br />
aber seine Oberen setzten ihn ein in der Ausbildung<br />
künftiger Missionare und zwar als<br />
Vizedirektor im kleinen Seminar von Dürnberg<br />
bei Hallein. Hier widmete er sich voll<br />
und ganz seiner Aufgabe.<br />
Pro Woche hielt er 28 Unterrichtsstunden<br />
und blieb daneben den Schülern zur Verfügung.<br />
An Sonntagen war er für Aushilfen in<br />
den umliegenden Dörfern bereit. Bei diesem<br />
befrachteten Pensum blieb er geduldig und<br />
voll Verständnis für die Bedürfnisse der anderen,<br />
besonders der Studenten, denen er<br />
ein Freund war. Trotz der damaligen strengen Reglemente<br />
gelang es Kaspar, seinen sanften Weg<br />
zu gehen. Die pädagogischen Methoden erinnern<br />
ihn an den hl. Don Bosco, den Gründer der<br />
Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Bosco.<br />
Kaspars Christusbeziehung war ansteckend und<br />
tief innerlich.<br />
Im Jahr 1899 gründeten die <strong>Redemptoristen</strong><br />
ein neues Seminar in Gars und Pater Stanggassinger<br />
wurde dessen Direktor im Alter von 28<br />
Jahren. Doch blieb ihm nur die Zeit, einen Exerzitienkurs<br />
zu predigen und an der Eröffnung teilzunehmen,<br />
denn am 26. September erlag er einem<br />
Blindarmdurchbruch. Das Verfahren zu seiner<br />
Seligsprechung wurde 1935 eingeleitet, als auch<br />
seine Reliquien in die Seitenkapelle der Kirche<br />
der <strong>Redemptoristen</strong> von Gars am Inn übertragen<br />
wurden. Seliggesprochen wurde er durch Papst<br />
Johannes Paul II. am 24. April 1988.<br />
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