Bau von nachhaltigen und effizienten ... - Tramstore21
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Energieeffizienz <strong>und</strong> -Erzeugung<br />
einleitung<br />
Chefraum mit Dienstplan im Betriebshof Beverwaard, Rotterdam<br />
1<br />
Entscheidungsfindung<br />
Rotterdam<br />
Vorteile<br />
– Einfache <strong>und</strong> effiziente Technologie<br />
– Der Wärmetauscher kann einfach in alten Abflussrohren<br />
installiert werden.<br />
– Funktioniert r<strong>und</strong> um die Uhr<br />
In der Planungsphase des Betriebshofs Beverwaard untersuchte<br />
RET das Einlassen <strong>von</strong> Wärmepumpen in die Pfähle<br />
auf denen der Betriebshof steht (Energiepfähle). Da der<br />
Boden in den Niederlanden größtenteils aus Schluff <strong>und</strong><br />
Lehm besteht, war eine Pfahlgründung erforderlich, da die<br />
tragenden Böden in größeren Tiefen anzutreffen sind. In<br />
Beverwaard befanden sich diese Schichten in einer Tiefe<br />
<strong>von</strong> 20 bis 25 m unter dem Meeresspiegel. Der gesamte<br />
Komplex wurde auf 2 846 vorgefertigten Betonpfählen<br />
gebaut; 515 dieser Pfähle sind als Energiepfähle ausgerüstet.<br />
Das war nötig, da der Boden eine hohe Last aufgr<strong>und</strong><br />
des Gewichts der Fahrzeuge <strong>und</strong> der Kombination<br />
des Straßenbahnbetriebshofs mit einem P+R-Dach tragen<br />
muss. Früher war die Wärmeübertragung in F<strong>und</strong>amentpfählen<br />
gering. Heutzutage können mit der Entwicklung<br />
<strong>von</strong> Austauschelementen aus Kunststoff jedoch bessere<br />
Ergebnisse erzielt werden. Das Prinzip <strong>von</strong> Energiepfählen<br />
ist der Austausch zwischen Wärme <strong>und</strong> Kälte, die im<br />
Boden gespeichert <strong>und</strong> über einen internen Flüssigkeitskreis<br />
in den Pfeilern in die Gebäude geleitet wird. Der Einsatz<br />
<strong>von</strong> „Plus-Pfählen“ sollte generell in Betracht gezogen<br />
werden. Eine in die Betondecke eingebettete Niedrigtemperaturheizung<br />
beheizt die Unterhaltswerkstatt. Auch die<br />
Büros werden mit einer Fußbodenheizung beheizt. Dieses<br />
System wird durch Ventilatorkonvektoren ergänzt, da eine<br />
nachteile<br />
– Begrenzter Wettbewerb am Markt für die Anlagen<br />
– Langfristiger Vertrag erforderlich<br />
schnellere Reaktionszeit <strong>und</strong> höhere Kapazität erforderlich<br />
sind. Die Investitionskosten für die Heizanlage mit Energiepfählen<br />
liegen € 135 000 höher als für eine herkömmliche<br />
Heizung, aber eine Energiepfahlanlage ermöglicht Energieeinsparungen<br />
in Höhe <strong>von</strong> € 13 500 pro Jahr. Demnach<br />
dürfte die Anlage hier in ungefähr zehn Jahren amortisiert<br />
sein.<br />
Energiepfähle werden in der Rohbauphase errichtet, was<br />
bedeutet dass ihre empfindlichen Teile Risiko laufen, <strong>von</strong><br />
<strong>Bau</strong>maschinen auf der <strong>Bau</strong>stelle beschädigt zu werden.<br />
In Beverwaard musste der <strong>Bau</strong>unternehmer spezielle<br />
Maßnahmen treffen, um die Rohre so gut wie möglich zu<br />
schützen.<br />
Eine weitere Alternative, die aber letztendlich <strong>von</strong> RET<br />
verworfen wurde, waren „Plus-Pfähle“. Dabei handelt es<br />
sich um vollständig recycelbare vorgefertigte Spannbeton-<br />
Pfähle mit einem Kern aus gewichtssparendem recyceltem<br />
Polystyrol, die das Gewicht der Pfähle um r<strong>und</strong> 35 % verringern<br />
<strong>und</strong> somit z. B. große Transportvorteile ermöglichen.<br />
Ferner wird mit dieser Technik r<strong>und</strong> 30 % Beton gespart.<br />
Diese Option wurde in Rotterdam nicht angewendet, da<br />
RET für diese Investition keine Steuerermäßigungen geltend<br />
machen konnte, wodurch sie zu teuer wurden.<br />
Dijon<br />
„Degrés bleus“<br />
Le Grand Dijon sucht nach einer Möglichkeit, für die Beheizung<br />
des zukünftigen Betriebshofs Energie aus Abwasser<br />
zu gewinnen. Im städtischen Raum haben Abwasserleitungen<br />
eine Wassertemperatur zwischen 13°C <strong>und</strong> 20°C. Diese<br />
Energiequelle ist konstant, das ganze Jahr über verfügbar<br />
<strong>und</strong> kann für Heiz- <strong>und</strong> Kühlzwecke verwendet werden. Die<br />
Wärme wird im Winter über die Wärmepumpe zurückgewonnen,<br />
die anhand eines Kondensators die Übertragung <strong>von</strong><br />
Energie aus Abwasser <strong>von</strong> einer niedrigen Temperatur zu<br />
einer höheren Temperatur ermöglicht. Diese Voraussetzungen<br />
waren in Dijon erfüllt, da sich in nur 300 m Entfernung<br />
<strong>von</strong> dem Betriebshof ein großes Abwasserrohr (2 000 mm<br />
Durchmesser) mit einer konstanten Abwassermenge befindet.<br />
Einmal installiert, wird diese Anlage 88 % des Heizbedarfs<br />
des Betriebshofs decken. Die restlichen 12 % werden<br />
mit Gas gedeckt.<br />
Für das Verwaltungsgebäude kommt ein herkömmlicheres<br />
System zum Einsatz. Es umfasst 15 Energiepfähle, die 100 m<br />
tief in die Erde reichen. Die erzeugte Energie wird zur Beheizung<br />
<strong>und</strong> Kühlung des Gebäudes verwendet.<br />
Das Prinzip der „Degrés bleus“, basierend auf einem geothermischen Prinzip,<br />
das in Dijon zur Warmwasserbereitung genutzt wird<br />
cold<br />
water<br />
hot<br />
water<br />
UMWELTGERECHTE<br />
GESTALTUNG<br />
2<br />
Funktionsgerechte<br />
Gestaltung<br />
3<br />
Umweltgerechte<br />
Gestaltung<br />
4<br />
<strong>Bau</strong>stellenmanagement<br />
5<br />
Instandhaltung<br />
<strong>und</strong> Täglicher<br />
Betrieb<br />
Fazit<br />
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