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t<br />

politik & gesellschaft<br />

37<br />

Symposium<br />

AUTONOMIE UND ENGAGEMENT NACH SARTRE UND ADORNO<br />

Kooperation von Wiener Sonntagsgesellschaft,<br />

Institut Français de Vienne und Volkshochschule <strong>Hietzing</strong><br />

In Deutschland, sagte einmal Theodor W. Adorno, laufe das Engagement<br />

vielfach auf „Geblök“ hinaus, auf das, was ohnehin alle sagen,<br />

oder wenigstens latent alle gern hören möchten. Im „Gestus<br />

<strong>des</strong> Anredens“ stecke schon „heimliches Einverständnis mit den Angeredeten“,<br />

die doch allein dadurch noch aus der Verblendung zu<br />

reißen wären, dass man dieses Einverständnis aufsagt. Dass es sich<br />

in Frankreich anders verhält, dafür stand einmal Jean-Paul Sartres<br />

Philosophie. Jenes Einverständnis zu kündigen, war ihr Engagement:<br />

Indem dieses Denken zunächst postulierte, der Mensch sei „nichts<br />

anderes als das, wozu er sich macht“ und die erste Absicht <strong>des</strong> Existenzialismus<br />

darin bestehe, „ihm die totale Verantwortung für seine<br />

Existenz aufzubürden“, stieß es all jene vor den Kopf, die sich auf<br />

„Ursachen“ für politische Verfolgung und Massenmord hinausreden<br />

wollten: Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit etc. Das heißt, Sartres<br />

Engagement suchte zu verhindern, dass der Nationalsozialismus<br />

nach seiner Niederlage endgültig triumphiert: im fanatischen Glauben<br />

an die Determiniertheit <strong>des</strong> Menschen. Was Sartre und Adorno<br />

von Literatur und Kunst, Film und Musik sich jeweils erwarteten,<br />

war von diesem Gegensatz in der Auffassung der Freiheit bestimmt.<br />

Adorno verlangte die ästhetische Autonomie, worin die Ohnmacht<br />

<strong>des</strong> Einzelnen radikal zum Ausdruck kommen könnte, Sartre eine<br />

engagierte Literatur, die das Individuum jederzeit als das zeigt, wozu<br />

es sich macht, und damit verantwortlich für diese Gesellschaft.<br />

In diesem Symposium wollen wir die Fragen, die Adorno und Sartre<br />

stellten, wieder freilegen, dabei an ihre Auffassung und Analyse<br />

von Literatur, Kunst und Musik anknüpfen. „Wie kann ein Ganzes<br />

sein, ohne dass dem einzelnen Gewalt angetan wird“ – so formulierte<br />

Adorno einmal die Frage „aller Musik“. Es ist auch die Frage<br />

allen Engagements.<br />

u 57253 Sa 01.10. Bitte um Anmeldung. Kostenlos!<br />

10:00-<strong>11</strong>:30<br />

1. Podium: Flaubert, Sartre, Adorno: Begriffsbestimmungen<br />

Tjark Kunstreich, Wien: Gegenwart, Epoche und Neurosenwahl bei<br />

Flaubert und Sartre<br />

Vincent von Wroblewsky, Berlin: Situation und Subjekt<br />

Manfred Dahlmann, Freiburg: Ästhetik, wozu? Adornos „Vorrang<br />

<strong>des</strong> Objekts“ als notwendige Basis vernünftigen Engagements.<br />

14:00 – 15:30<br />

2. Podium: Kunst vs. Engagement?<br />

Jan Gerber, Halle/Saale: Mit Benjamin gegen Adorno – Kunst, Recycling,<br />

Entsorgung<br />

Magnus Klaue, Berlin: Désengagement. Vom Veralten eines Begriffs<br />

mit Rücksicht auf Celan, Enzensberger und Adorno<br />

Moderation: Gerhard Scheit<br />

16:00 – <strong>17</strong>:30<br />

3. Podium: Das Ressentiment gegen das Kunstwerk<br />

Till Gathmann: Hot Shit. Bildende Kunst heute<br />

Joel Naber, Berlin: Das Subjektive als schmutzige Phantasie.<br />

Zur Tabuisierung der individuellen Erfahrung in der Kunst.<br />

Moderation: Justus Wertmüller<br />

AHNENFORSCHUNG<br />

Wie erforsche ich meine Vorfahren?<br />

Sie erfahren in diesem Seminar wie man mit der Ahnenforschung<br />

beginnt, in welchen kirchlichen und staatlichen Archiven notwendige<br />

Unterlagen zu finden sind, mit welchen Problemen die ForscherInnen<br />

konfrontiert werden, wie sie einfach zu lösen sind und<br />

welche Möglichkeiten das Internet bietet. Zu Beginn werden typische<br />

Kirchenbucheinträge erklärt und dann anhand eines praktischen<br />

Beispiels Vorfahren mit Internetlösungen ermittelt.<br />

Mitzubringen: Schreibmaterial, Konzentration<br />

Ing. Felix Gundacker<br />

Wochenendseminare<br />

u 57213 Sa 05.<strong>11</strong>. 09:00-<strong>17</strong>:00 / 7 UE 10-20 TN ¤ 70,-<br />

Skriptum im Preis inkludiert<br />

Anmel<strong>des</strong>chluss: 28.10.<br />

u 57215 Sa 19.<strong>11</strong>. 09:00-<strong>17</strong>:00 / 7 UE 10-20 TN ¤ 70,-<br />

Skriptum im Preis inkludiert<br />

Anmel<strong>des</strong>chluss: <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.<br />

Siehe auch „Kunst & Kultur“, Kurrentschrift, S. 49<br />

HAND.VERSPRECHEN<br />

Ursula Jokl<br />

GEDENKEN ZUM 9. NOVE<strong>MB</strong>ER 1938<br />

Im Novemberpogrom brannten Synagogen, jüdische Geschäfte wurden<br />

geplündert und die Hetzjagd auf Jüdinnen und Juden kannte<br />

keine Grenzen. Auf dem Platz der ehemaligen Synagoge wird der<br />

<strong>Hietzing</strong>er Opfer gedacht.<br />

Dr. Robert Streibel<br />

u 572<strong>17</strong> Di 08.<strong>11</strong>. <strong>11</strong>:00-12:00<br />

Treffpunkt: Ecke Eitelbergergasse/Neue Welt Gasse<br />

Bitte um Anmeldung in der VHS <strong>Hietzing</strong><br />

18:00 – 19:30<br />

4. Podium: Ästhetische Erfahrung im Krisenzusammenhang<br />

Irene Lehmann, Berlin: Das Engagement der Form. Unverständlichkeit<br />

als politisch-ästhetische Kategorie in den Kompositionen<br />

Luigi Nonos.<br />

Clemens Nachtmann, Graz: Autonomie als Programm.<br />

Über die Anfänge der neuen Musik bei Beethoven und Berlioz.<br />

Moderation: Gerhard Scheit<br />

Semesterbeginn:<br />

3. Oktober 20<strong>11</strong><br />

Volkshochschule <strong>Hietzing</strong><br />

Telefon: 804 55 24 · office.hietzing@vhs.at · www.vhs.at/hietzing

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