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Mit neuen Konzepten in die Zukunft - Flughafen Saarbrücken

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<strong>Mit</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Konzepten</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> – Unverzichtbarer Bestandteil des Wirtschaftsstandortes Saar<br />

Michael Schleifer versuchte auch se<strong>in</strong> Glück<br />

mit e<strong>in</strong>em Eigenbau. Immerh<strong>in</strong> gelang es<br />

ihm, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Höhe von 10 –12 Metern <strong>in</strong><br />

Richtung „Spicherer Höhen“ zu fliegen; nach<br />

200 – 300 Metern landete <strong>die</strong> Masch<strong>in</strong>e dann<br />

vor der Tribüne am Fuße des „Spicherer<br />

Berges“.<br />

Schleifer hatte jedoch ke<strong>in</strong> Glück. <strong>Mit</strong> se<strong>in</strong>er<br />

ersten Masch<strong>in</strong>e rammte er im Jahre 1912<br />

e<strong>in</strong>en Baum. Die zweite Masch<strong>in</strong>e erhob<br />

sich für e<strong>in</strong>ige Meter <strong>in</strong> <strong>die</strong> Luft und stürzte<br />

dann wegen „H<strong>in</strong>terlastigkeit“ ab. Der Rest<br />

war e<strong>in</strong> Trümmerhaufen. Der Pilot flog <strong>in</strong><br />

hohem Bogen heraus und landete vollkommen<br />

unverletzt auf Händen und Füßen.<br />

Um 4.45 Uhr sehen über zweihunderttausend Augenpaare,<br />

wie <strong>die</strong> „Riesen-Libelle“, so <strong>die</strong> Presseberichte, aus dem<br />

Schutzzelt gezogen wird.<br />

Monsieur Mollien klettert <strong>in</strong> <strong>die</strong> „Libelle“, e<strong>in</strong> Monteur<br />

hat <strong>die</strong> Mahagonischraube angeworfen, pfeilschnell flitzt<br />

der Apparat davon und schwebt schon nach 150 Metern<br />

Anlauf über dem grünen Feld und dreht <strong>in</strong> 70 m Höhe<br />

e<strong>in</strong>e Runde. Dreie<strong>in</strong>halb M<strong>in</strong>uten lang, dann ist der Zauber<br />

vorbei: E<strong>in</strong> Defekt am Benz<strong>in</strong>behälter.<br />

Bei e<strong>in</strong>em zweiten Versuch lockert sich das Auspuffrohr<br />

und verh<strong>in</strong>dert somit weitere Hochleistungen des Piloten.<br />

Auch am zweiten Tag gel<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong>e Runden, der Blériot<br />

erhebt sich nur noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>ige Meter <strong>in</strong> <strong>die</strong> Luft und<br />

sitzt dann – wie am Vortag – störrisch auf dem Boden. Die<br />

Menschen s<strong>in</strong>d enttäuscht, schimpfen und treten schließlich<br />

ihren Heimweg an. Dies alles vermag <strong>die</strong> Tatsache<br />

nicht aus der Welt zu schaffen, dass <strong>die</strong> Schimpfenden<br />

zwei historische Tage ihrer Vaterstadt und ihrer Heimat<br />

miterlebten. Denn mit dem „Aviatiker“ Mollien beg<strong>in</strong>nt<br />

<strong>die</strong> Frühgeschichte des Saarbrücker Flugwesens.<br />

In den Jahren 1909 bis 1914 wurden mehrere Flugzeugbau-<br />

und Flugversuche auf dem Exerzierplatz unternommen,<br />

<strong>die</strong> jedoch allesamt fehlschlugen. Es kam meist nur<br />

zu „Fahrrunden“, und nur selten gelang e<strong>in</strong>e Platzrunde.<br />

So gab es Eigenbauten, etwa durch Julius vom Berg, der<br />

sehr leichte Masch<strong>in</strong>en mit Motoren vom Rhe<strong>in</strong>ischen<br />

Aero-Werk baute, <strong>die</strong> jedoch an Mängeln litten.<br />

Die Saarbrücker Flugzeugkonstrukteure<br />

hatten nur ger<strong>in</strong>ge Erfolge. Das lag <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie an den Verhältnissen auf dem Exerzierplatz.<br />

Dieser war von Gräben durchzogen,<br />

<strong>die</strong> noch von Übungen der französischen<br />

Truppen herrührten. Zu längeren „Anläufen“<br />

zum Ausprobieren war e<strong>in</strong>fach ke<strong>in</strong>e Gelegenheit.<br />

So gab es meistens sehr schnell<br />

Bruch!<br />

Bereits im Jahre 1924 wurden Bemühungen<br />

ausländischer Luftverkehrsgesellschaften<br />

bekannt, <strong>die</strong> Luftverkehr von und nach <strong>Saarbrücken</strong><br />

betreiben wollten.<br />

Der „Internationalen Umschau“ aus <strong>die</strong>sem<br />

Jahr ist zu entnehmen, dass e<strong>in</strong> holländisches<br />

Flugzeug am 3. April mittags von Rotterdam<br />

kommend auf den Wiesen von St.<br />

Arnual e<strong>in</strong>traf. Hierbei handelte es sich um<br />

e<strong>in</strong>en ersten Probeflug, den <strong>die</strong> Kon<strong>in</strong>klijke<br />

Luchtvaart Maatschappij voor Nederland en<br />

Koloniën (KLM) im Haag ausgeführt hat.<br />

Diese Gesellschaft war e<strong>in</strong>ige Zeit vorher an<br />

<strong>die</strong> Regierungskommission des Saargebietes<br />

und an <strong>die</strong> Stadtverwaltung von <strong>Saarbrücken</strong><br />

mit dem Vorschlag herangetreten,<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Frühjahr e<strong>in</strong>e Luftverkehrsstrecke<br />

Rotterdam – <strong>Saarbrücken</strong> zu eröffnen.<br />

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