Systemorientierte Sozialpädagogik - Inspira GmbH
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Seite 33<br />
Anhand von individuellen Wissens- und Kompetenzportfolios aller Mitarbeitenden konnte<br />
ein Wissensträgerverzeichnis angelegt werden. So werden sowohl das bestehende Wissen<br />
als auch mögliche Wissenslücken auf individueller und organisationaler Ebene erkannt.<br />
Entsprechende Weiterbildungsmassnahmen können dadurch gezielt geplant werden.<br />
4.2 Ausbildung von Studierenden der Sozialen Arbeit<br />
„Der Geist heftet sich aus Trägheit oder Gewohnheit an das, was ihm leicht zugänglich oder angenehm ist.<br />
Diese Angewohnheit setzt unserem Geist Schranken, und keiner macht sich je die Mühe, seinen Geist ganz<br />
zu entfalten und ihn so weit zu führen, wie er zu gehen vermöchte.“ (François VI. Herzog von La Rochefoucauld,<br />
Prince de Marcillac, 1613 - 1680)<br />
Vor einigen Jahren bot die Berufs-, Fach- und Fortbildungsschule Bern, Abteilung <strong>Sozialpädagogik</strong>,<br />
im Rahmen eines Pilotprojektes einen Nachdiplomkurs (NDK) in sozialpädagogischer<br />
Familienbegleitung an. Dieses damals gesamtschweizerisch einzige Angebot<br />
wurde nach nur wenigen Durchführungen eingestellt und von keiner anderen Ausbildungsstätte<br />
übernommen. Dies bedeutet, dass es derzeit in der Schweiz keine entsprechende<br />
Weiterbildungsmöglichkeit mit zertifizierender Wirkung gibt. Für die Qualifikation<br />
von Mitarbeitenden im Bereich der sozialpädagogischen Familienbegleitung bedeutet<br />
dies, dass auf keinerlei gesetzliche oder anderweitig standardisierte Weiterbildungsvorgaben<br />
zurückgegriffen werden kann. Bezogen auf das Handeln von sozialpädagogischen<br />
Familienbegleitern heisst das, dass sich verschiedene Berufsleute aus der Sozialen Arbeit,<br />
aber auch aus anderen Berufen, ohne zusätzliche spezifische Weiterbildung in diesem Berufsfeld<br />
bewegen. In der Schweiz existiert nicht einmal eine Kontrollinstanz. Diesem Umstand<br />
versucht einzig der Fachverband Sozialpädagogische Familienbegleitung durch<br />
verbindliche Aufnahmekriterien in den Verband entgegen zu wirken (vgl. Fachverband<br />
Schweiz Sozialpädagogische Familienbegleitung, Qualitätsstandards, 2008). Vor dem Hintergrund<br />
der hohen fachlichen Anforderungen, welche an die sozialpädagogischen Familienbegleiterinnen<br />
und -begleiter in ihrem beruflichen Alltag gestellt werden, schätzen wir<br />
diese Situation als höchst unbefriedigend und problematisch ein.