Chronik Text - Feuerwehr Marienberg
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<strong>Chronik</strong> der <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Marienberg</strong> (Stand 23.07.2013)<br />
Die <strong>Chronik</strong> berichtet, dass auch ein altes Mütterchen von 104 Jahren mit Namen Magdalena Schönherr unter<br />
den Opfern war. Sie hatte als sechzehn Jahre altes Mädchen die Grundsteinlegung der Stadt miterlebt.<br />
Am 4. August 1684 gegen 9.00 Uhr abends wurde die Stadt <strong>Marienberg</strong> zum zweiten Mal in diesem Jahrhundert<br />
durch ein Großfeuer in Mitleidenschaft gezogen. Der Überlieferung nach war es ein heißer und trockener Monat<br />
gewesen. Es hatte lange nicht geregnet und die Schindeldächer der Häuser waren ausgedörrt.<br />
Zudem herrschte akuter Wassermangel. Der Brand brach im leerstehenden Haus des alten Wächters in der<br />
Badergasse aus. Mit rascher Geschwindigkeit breitete sich das Feuer im Zschopauer Stadtviertel aus und erfasste<br />
auch einen großen Teil der Häuser im angrenzenden Wolkensteiner Stadtviertel. In drei bis vier Stunden waren<br />
134 Häuser abgebrannt, darunter das Churfürstlich Sächsische Amtshaus, das Rathaus sowie das Bergamtshaus.<br />
Selbst die Vorstadt, etliche Scheunen und ein großer Vorrat Winterholz wurden von den Flammen nicht<br />
verschont.<br />
Am 4. Juli 1693 brannten durch Blitzschlag in der<br />
Freiberger Gasse dreizehn Häuser ab und bei<br />
sechzehn weiteren wurden die Dächer abgedeckt, um<br />
ein Ausbreiten des Feuers zu verhindern.<br />
Im Jahre 1713 ist der Ankauf einer kleinen Spritze<br />
verzeichnet. 1808 wurde der Erwerb einer Spritze für<br />
594 Taler erwähnt, welche von dem Mechanikus<br />
Kern in <strong>Marienberg</strong> gebaut wurde.<br />
Am 25. März 1726 brannten am Markt acht Häuser<br />
ab, darunter auch der Gasthof „Zu den Drei<br />
Schwänen“, in dem das Feuer ausgebrochen war. Ein<br />
neues großes Schadensfeuer ereignete sich am 10.<br />
März 1759. Im Freiberger Stadtviertel sanken 63<br />
Wohnhäuser mit ihren Nebengebäuden in Schutt und<br />
Asche. Betroffen davon waren auch das Waisenhaus,<br />
der Gasthof „Zum goldenen Strauß“, der Gasthof<br />
„Zum güldenen Kreuz“ am Markt (Ecke Annaberger<br />
Straße/Lorbeerstraße) sowie das heutige Pfarramt.<br />
Abbildung 7 Stempel mit altem Stadtplan<br />
Im weiteren Verlauf wurden zwangsweise weitere Festlegungen zur Verhinderung von Bränden in Ordnungen<br />
fixiert. Eine weitere Feuerlöschordnung ist 1775 erschienen. Dazu ist in der Gedenkschrift von 1887 Folgendes<br />
überliefert:<br />
„Das aber schon in früheren Zeiten mit großem Ernste an die Organisation des Feuerlöschwesens auch in<br />
<strong>Marienberg</strong> gegangen worden ist, davon zeugen die aufgestellten Feuerlöschordnungen. Von den ersten<br />
beiden, den schon erwähnten, dürfte schwerlich ein Exemplar noch vorhanden sein. Die älteste vorhandene<br />
Feuerlöschordnung besagt, dass aber schon in früheren Zeiten mit großem Ernste an die Organisation des<br />
Feuerlöschwesens datiert von 1714, in „Freyberg druckts Elias Nicolaus Kuhfuß“.<br />
Dieselbe wurde 1754 mit wenig Veränderung in Annaberg und ein 3. Mal in <strong>Marienberg</strong>, wobei aber kein Datum<br />
angegeben ist, wieder zum Druck gebracht. Einige Notizen daraus mögen die damalige Denkweise<br />
verdeutlichen:<br />
„Soll ein jeder Bürger-, Berg-und Handwerks-Mann, Hauswirth und andere Inwohner dieser Stadt,<br />
nebst seinem Weibe, Kinder und Gesinde sich eines Gottseeligen, Christlichen, Erbarn Lebens und<br />
Wandels befleißigen, Abends und Morgens den durch Sünden erzürnten Gott mit andächtigem Gebet (ohne<br />
welches sonstens alle gute Ordnung, fleißige Fürsorge und Wachen vergeblich) um Abwendung dergleichen<br />
Feuers-Not inbrinstig anflehen.<br />
[6]