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Hahn, T. & Rath, C. - Institut für Psychologie - Universität Würzburg

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jedoch nur ein Proband, dessen Werte sich so stark unterscheiden, dass der eine Wert im niedrigen,<br />

der andere Wert im hohen Bereich liegt.<br />

5.3. Vergleich der Inkongruenzmessung durch SASB und Q-Sort<br />

Im Folgenden sollen kurz jeweils Vor- und Nachteile der beiden Testverfahren dargestellt<br />

werden.<br />

Der Q-Sort zeichnet sich dadurch aus, dass er mit 28 Items relativ schnell auszufüllen ist. Er<br />

ist wesentlich übersichtlicher, weil die Items direkt auf dem Testbogen beantwortet werden. Die<br />

Probanden berichteten, dass sie ihn als angenehmer empfanden, da sie sich sowohl durch Inhalt als<br />

auch durch Formulierung der Items gut in den Aussagen wieder erkannten. Ein weiterer Vorteil des<br />

Q-Sort ist, dass er bereits in der Praxis zur Inkongruenzmessung verwendet wird und somit erprobt<br />

ist.<br />

Die SASB hat in der Durchführung den Nachteil, dass sie mit 36 Items mehr Zeit in<br />

Anspruch nimmt. Die aktuelle Papier-und-Bleistift-Version ist wegen des gesonderten<br />

Antwortblattes unhandlicher und unübersichtlicher. Zudem birgt sie dadurch die Gefahr von<br />

Flüchtigkeitsfehlern. Aufgrund der Möglichkeit der computergestützten Durchführung würden<br />

letztere Nachteile jedoch wegfallen. Ein Großteil der Probanden gab an, mit Inhalt und<br />

Formulierung der Items Schwierigkeiten gehabt zu haben. Zum einen wirkten die Formulierungen<br />

zum Teil befremdend und schwer verständlich, sodass die Probanden sich mitunter schwer mit den<br />

Aussagen identifizieren konnten. Zum anderen empfanden einige Probanden die Items als zu<br />

komplex, da diese sich oftmals aus mehreren Aussagen zusammensetzen ( vgl. Form A, Item 14:<br />

„Ich beobachte mich sehr genau, schränke mich ein, halte mich zurück.“), von denen nicht alle auf<br />

sie zutrafen bzw. nicht zutrafen. Dieses Problem ist jedoch bereits bekannt (mündliche Mitteilung<br />

von D. Tscheulin).<br />

Ein eindeutiger Vorteil der SASB gegenüber dem Q-Sort sind die<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten mit dem Programm MakeMapsWin. Dadurch ist die Berechnung<br />

einfacher und die Ergebnisse können mit Hilfe von Strukturkarten visuell veranschaulicht und mit<br />

dem Patienten besprochen werden. Anhand dieser Karten ist sofort ersichtlich, in welchen Items<br />

sich Real- und Idealbild des Patienten unterscheiden bzw. wo sie gut übereinstimmen. So kann<br />

zusätzliche Information genutzt werden, der Therapeut kann sich einen Einblick in die<br />

Schwerpunkte und Eigenarten der Person im Umgang mit sich selbst verschaffen. Zudem besteht<br />

die Möglichkeit des Vergleichs mit weiteren Formen der SASB, also mit anderen<br />

Beziehungsverhältnissen des Patienten.<br />

Wenn die Inkongruenzmessung mit SASB noch weiter erprobt wird und sie sich als<br />

geeignetes Messinstrument erweist, würden die Autoren im Rahmen einer längerfristigen<br />

psychotherapeutischen Intervention die SASB dem Q-Sort vorziehen. Neben der<br />

Inkongruenzmessung können der Therapeut und der Patient die zusätzlichen Informationen<br />

gewinnbringend <strong>für</strong> die weitere Behandlung nutzen.<br />

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