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Druckvorlage PDF - Kloster Olsberg

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er schleppend in die Länge, da die Mittel nicht ausreichten. Das Geld war in Liegenschaften und Ländereien<br />

investiert. Zum einen wollte man nichts veräussern, zum andern fehlten die potentiellen Käufer.<br />

Die adeligen Herren in der Gegend waren verschuldet, oder ihr Vermögen war durch das Basler<br />

Konzil (1431-1437) aufgezehrt worden. Der Wiederaufbau des <strong>Kloster</strong>s wurde zum Flickwerk, die<br />

Qualität der Bauten war mangelhaft.<br />

Der unvermeidbare Niedergang und die Reformation<br />

Der allmähliche Niedergang<br />

Um die Mitte des 15. Jahrhunderts war es in <strong>Olsberg</strong> mit dem klösterlichen Leben nicht zum<br />

Besten bestellt. Der Generalabt von Citeaux beauftragte 1452 den Abt von Lützel, das heutige Lucelle<br />

im Kanton Jura auf der Grenze zu Frankreich, das <strong>Kloster</strong> <strong>Olsberg</strong> zu visitieren und zu reformieren.<br />

Ein Jahr später beschlossen die Äbte im Generalkapitel die Versetzung der <strong>Olsberg</strong>er Konventfrauen<br />

und die Einsetzung eines Abtes mit sechs Zisterziensermönchen. Die Amtsführung des Abtes vermochte<br />

aber nicht zu befriedigen, und die Geschäfte wurden auf Betreiben des Papstes wieder in weibliche<br />

Hände gelegt. Erzherzog Albrecht VI. von Habsburg-Oesterreich - <strong>Olsberg</strong> lag in Vorderösterreich<br />

- strebte die Säkularisation des <strong>Kloster</strong>s an und wollte die Besitzungen dem Chorherrenstift in<br />

Rheinfelden übertragen. Der Abt von Lützel wehrte sich aber mit Erfolg gegen dieses Vorhaben und<br />

erreichte den Fortbestand des <strong>Olsberg</strong>er Konvents.<br />

Bauernaufstand und Reformation<br />

Die Untergebenen des <strong>Kloster</strong>s wurden immer unzufriedener. Die Zinspflichtigen in den baslerischen<br />

Gebieten waren nicht mehr bereit, die fremde <strong>Kloster</strong>herrschaft anzuerkennen. Am 2. Mai 1525<br />

entschlossen sich die Bauern zum Sturm auf das <strong>Kloster</strong> und zogen von ihren Höfen nach <strong>Olsberg</strong>.<br />

Die Nonnen waren bereits auf der Flucht, als die Bauern eintrafen. Die Vorräte des Hauses und der<br />

Wein wurden als herrenloses Gut betrachtet und aufgezehrt. Danach durchsuchte die aufgebrachte<br />

Menge das Haus nach Dokumenten, konnte jedoch nichts finden. In blinder Wut verwüstete sie das<br />

<strong>Kloster</strong>.<br />

Mit dem Verkauf der Güter im Herrschaftsbereich Basel wollte die Äbtissin vermutlich weiteren<br />

Übergriffen der eidgenössischen Bauern entgegentreten. Erzherzog Ferdinand von Österreich glaubte,<br />

die Schwestern wollten das <strong>Kloster</strong> schrittweise liquidieren. Er intervenierte und erreichte 1530 die Annullierung<br />

des Verkaufsvertrages.<br />

Zu Beginn der Reformation wies der <strong>Olsberg</strong>er Konvent einen beträchtlichen Schwesternbestand<br />

auf. Über die Auswirkungen der Reformationsbewegung in <strong>Olsberg</strong> sind wir nur spärlich unterrichtet.<br />

Jedenfalls liess die österreichische Regierung die Ordensfrauen, die austreten wollten, gewähren. 1535<br />

zog die damalige Äbtissin nach Basel und heiratete. Um diese Zeit verliessen die meisten Mitschwestern<br />

<strong>Kloster</strong> und Orden.<br />

Interregnum<br />

Von 1535 an blieb <strong>Olsberg</strong> während 23 Jahren ohne Äbtissin. Die verbliebenen Nonnen übersiedelten<br />

in andere Klöster. Der Abt von Lützel versuchte mit allen Mitteln, den Konvent zu erhalten und<br />

neu zu beleben. Er bestellte einen Schaffner, der die leerstehenden Gebäulichkeiten zu erhalten und das<br />

<strong>Kloster</strong>vermögen unter Aufsicht der österreichischen Behörden zu verwalten hatte.<br />

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