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Nr. 02 Mai 2013 Parolen zu den eidgenössischen ... - SP Langenthal

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Leserbrief Lilo Barthod-Malat, Huttwil<br />

Ein kleiner Bericht über unschöne Zeiten aus der SVP-Hochburg Huttwil, in der die<br />

<strong>SP</strong> zwar in der Minderheit ist, trotzdem aber gewichtig mitregieren darf!<br />

Gott sei Dank…<br />

Eine Woche nach <strong>Langenthal</strong> feiert jeweils auch Huttwil Fasnacht. Diese war dieses Jahr<br />

allerdings ziemlich faschistisch gefärbt… Während sich die Huttwiler-Jugend in verschie<strong>den</strong>en<br />

Beizlis und bereitgestellten Zelten vergnügte, tauchte plötzlich eine Horde<br />

Rechtsextremer auf, die Sieg Heil rief. Mit Springerstiefeln und Glatzen forderten sie<br />

Schlägereien heraus. Die widerwärtige Bande kam, um sich prügelnd, irgendwann auch<br />

in der Braui an, wo sich zwei meiner Kinder mit ihren Freun<strong>den</strong> und Freundinnen befan<strong>den</strong>.<br />

Von ihnen weiss ich überhaupt, was los war. Mit entsprechen<strong>den</strong> Hitlergrüssen<br />

wollte sich die Bande Zutritt verschaffen, was ihr nicht gelang. Die wenigen unter ihnen,<br />

die es in das Lokal schafften, wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> anwesen<strong>den</strong> Gästen ziemlich schnell wieder<br />

hinaus befördert. Und sehr schnell (für Huttwiler Verhältnisse) war sogar die Polizei<br />

da und vertrieb <strong>den</strong> rechtsextremen Pöbel.<br />

Es ist nicht das erste Mal, dass unser Städtchen mit diesem Pack <strong>zu</strong> tun hat. Kurze Zeit<br />

vorher nahmen die gleichen Idioten, die damals einen Geburtstag eines der ihren im<br />

Ochsen feierten, ein Dönerbeizli auseinander, weil sie einen Ausländer verfolgten. Derjenige,<br />

der damals seinen Geburtstag feierte, wohnt in der Region Huttwil und lädt seine<br />

Saubande von Zeit <strong>zu</strong> Zeit hierher ein. Allerdings gab es dieses Problem schon vor Jahren:<br />

da waren Rechtsextreme mit Vorliebe entweder in <strong>Langenthal</strong> oder eben in Huttwil.<br />

Danach gab es eine Zeit lang Ruhe. Anscheinend fängt das nun wieder an!<br />

Warum schreibe ich überhaupt über diese Bande? Weil ich einfach nicht verstehe, dass<br />

in der Presse kaum geschrieben wird darüber. Die Begründung? Man will <strong>den</strong> Faschos<br />

keinen Platz in der Presse einräumen, keine Plattform geben. Ist das so? Oder will man<br />

etwas, das extrem unschön ist, einfach totschweigen? Dies ist für meine Begriffe viel<br />

eher der Fall. Denn das rechte Gedankengut ist hier herum, wie wohl in der ganzen<br />

Schweiz (vielleicht vor allem auf dem Lande) doch ziemlich verbreitet… Gut, selbstverständlich<br />

nie in dieser extremen Art. Aber trotzdem… Ich erlebte dies anlässlich der damaligen<br />

Gerichtsverhandlung gegen meine Tochter, die sich für einen ausländischen<br />

Freund mit <strong>den</strong> Faschos geschlagen hatte –und deswegen von diesen angezeigt und<br />

von einem Richter in Langnau verurteilt wurde! Ein Mädchen, das sich für einen ausländischen<br />

Freund gegen Rechtsextreme <strong>zu</strong>r Wehr setzte, wurde verurteilt!!! Das ist Emmental<br />

pur. Die weniger schöne Seite dieser schönen Gegend. Und für mich äusserst<br />

beschämend.<br />

Beschämend auch, dass man anscheinend dieses Problem ganz grundsätzlich nicht in<br />

<strong>den</strong> Griff bekommt und wirklich endlich durchgreift. Man könnte doch ganz einfach entsprechende<br />

Gesetze schaffen, oder? Nur, es ist ja nicht ein schweizerisches, sondern<br />

ein internationales Problem. Man könnte sagen, der letzte Weltkrieg hat uns nicht gescheiter<br />

gemacht.<br />

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