PDF, ca. 3,4 MB - Colors of Respect
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Runder Tisch zur Gewaltprävention<br />
in Neuperlach<br />
Der Stadtteil Neuperlach weckt bei vielen MünchnerInnen<br />
negative Assoziationen: Sozialer Brennpunkt, Trabantenstadt,<br />
Ghetto, Anonymität, Ausländer, Gewalt und Kriminalität.<br />
Gleichzeitig aber ist Neuperlach für viele Menschen<br />
verschiedener Kulturen Lebensraum und Arbeitsplatz.<br />
Bei den Jugendlichen herrscht meist eine hohe Identifikation<br />
mit ihrem Stadtteil. Andererseits meiden viele von<br />
ihnen manche öffentliche Plätze, weil sie Angst vor Pöbeleien<br />
und gewalttätigen Übergriffen haben.<br />
Rassismus ist dabei nicht nur ein Fehlverhalten rechtsradikaler<br />
Jugendlicher, sondern ist auch im Verhältnis<br />
zwischen verschiedenen ethnischen Gruppierungen zu<br />
beobachten. Viele Jugendliche haben Gewalterfahrungen<br />
als Täter und als Opfer gemacht. Das Spektrum und die<br />
Themen der Gewalt reichen vom männlichen Aggressionspotenzial,<br />
Autoaggressionen und Vandalismus bis zur<br />
Gewalt in Verbindung mit Sucht oder sexuellen Übergriffen.<br />
Das Thema Gewalt hat nahezu in allen Einrichtungen eine<br />
aktuelle Brisanz. Die MitarbeiterInnen der verschiedenen<br />
Jugendhilfeeinrichtungen im Stadtteil mussten feststellen,<br />
dass Jugendliche, wenn es in einer Einrichtungen zu Problemen<br />
und Sanktionen kommt, zur nächsten Einrichtung<br />
wandern. Es entstand der Wunsch, die Bemühungen zur<br />
Gewaltprävention nicht an der Eingangstür der eigenen<br />
Einrichtung enden zu lassen.<br />
Aus diesen Gründen wurde in Kooperation von Stadtjugendamt<br />
München, Kreisjugendring München-Stadt und<br />
Erzbischöflichen Jugendamt ein Runder Tisch zur Gewaltprävention<br />
für Neuperlach einberufen. Ziel des Runden Tisches<br />
sollte eine bessere Vernetzung der Einrichtungen in<br />
der Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen und Jugendgruppierungen<br />
sein. Die pädagogische und insbesondere<br />
die gewaltpräventive Arbeit der einzelnen Einrichtungen<br />
und Institutionen sollten in der Öffentlichkeit bekannter gemacht<br />
werden. Der Runde Tisch wollte Gewaltprävention<br />
auf verschiedenen Ebenen und im Bezug auf unterschiedliche<br />
Zielgruppen aufgreifen und neue kreative Zugänge<br />
zum Thema schaffen.<br />
Der Runde Tisch, an dem anfänglich 24 Einrichtungen<br />
beteiligt waren, schmolz nach einigen Terminen auf einen<br />
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