Ü - Perspektivwechsel
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Ü - Perspektivwechsel
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HINWEISE:<br />
Oftmals erschließen sich Gedanken erst in den Kleingruppengesprächen. Für die Phase der Einzelarbeit sollte jedoch<br />
ausreichend Zeit eingeräumt werden, da die Reflexion der vergangenen Zeit auf der Grundlage der gegenwärtigen<br />
Standpunkte erfolgt und ein Nachdenken erfordert. Die Rekonstruktion der biografischen Prägung setzt<br />
tiefgehende Prozesse voraus und kann diverse Reaktionsmuster auslösen. Es ist daher wichtig, hervorzuheben,<br />
dass die <strong>Ü</strong>bung keinen therapeutischen Auftrag erfüllt und die Teilnehmenden auf ihre eigenen Grenzen hinsichtlich<br />
dessen achten sollen, was sie von sich mitteilen möchten. Die Phase der Kleingruppenarbeit ist auch deshalb<br />
sinnvoll, weil sie den Austausch im Kleinformat bietet. So können die Teilnehmer/-innen selbst entscheiden, was<br />
sie in der Kleingruppe bzw. im anschließenden Plenum von sich erzählen möchten. Die Kleingruppen werden gebeten,<br />
die Schweigepflicht sowohl im Plenum als auch außerhalb des Seminarraums zu beachten.<br />
Schritt 2: Austausch in Kleingruppen zu Familienkulturen<br />
In Kleingruppen von drei bis fünf Personen tauschen sich die Beteiligten nacheinander über die Ergebnisse ihrer<br />
Arbeit in den Kleingruppen aus. Die Gruppenaufteilung kann auf freiwilliger Basis erfolgen, obwohl zufällige<br />
Gruppenkonstellationen von Vorteil sein können. Die Gruppen sind verantwortlich dafür, dass allen gleich viel<br />
Erzählzeit zur Verfügung steht. Aufmerksames und aktives Zuhören stehen im Vordergrund und sollten besonders<br />
beachtet werden. Die Gruppen entscheiden selbst, welche der in der Gruppe reflektierten Erfahrungen im Plenum<br />
vorgetragen werden.<br />
Schritt 3: Auswertung und Diskussion über Familienkulturen<br />
Nach einem kurzen Zwischenfeedback werden die rekonstruierten Familienkulturen ausgewertet und diskutiert.<br />
Die Kleingruppen werden gebeten, von ihrem Austausch zu berichten. Folgende Reflexionsfragen können die Diskussion<br />
unterstützen:<br />
ÌÌWie war für Sie die Einzelarbeit?<br />
ÌÌWie verlief der Austauschprozess in der Kleingruppe?<br />
ÌÌWie war es für Sie, von sich zu erzählen? Ihren Gesprächspartner/-innen aktiv zuzuhören?<br />
ÌÌWelche Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben Sie feststellen können?<br />
ÌÌWie war innerhalb Ihrer Kleingruppen das Verhältnis von Gemeinsamkeiten und Unterschieden?<br />
REFLEXIONSFRAGEN ZU FAMILIENKULTUREN<br />
ÌÌWie lässt sich Ihre Familienkultur beschreiben?<br />
ÌÌKonnten Sie die für heute noch relevanten und prägenden Leitsätze rekonstruieren?<br />
ÌÌWelchen Einfluss haben diese Leitsätze auf Ihr berufliches und privates Umfeld?<br />
ÌÌWas ist Ihre Erkenntnis?<br />
Schritt 4: Austausch in Kleingruppen zum soziokulturellen Hintergrund<br />
Bei diesem zweiten Teil <strong>Ü</strong>bungsteil werden die Teilnehmer/-innen angeleitet, ihre soziokulturelle Prägung zu definieren<br />
und deren wichtigste Aspekte zu beschreiben. Die Teilnehmenden erhalten das Arbeitsblatt Mein soziokultureller<br />
Hintergrund und tauschen sich diesbezüglich aus.<br />
HINWEISE:<br />
Das Arbeitsblatt Mein soziokultureller Hintergrund kann bei Bedarf auch unmittelbar nach dem ersten <strong>Ü</strong>bungsteil<br />
noch vor der Auswertung ausgeteilt und bearbeitet werden. In diesem Fall erfolgt die Präsentation und Diskussion<br />
der beiden <strong>Ü</strong>bungsteile zusammen. Es kommt häufig vor, dass diese Form der Reflexion ablehnt wird. Die aufkommenden<br />
Widerstände sind verständlich und sollten im Seminarkontext gewürdigt und thematisiert werden.<br />
Die Diskussion über die vertrauten und gewohnten Denkkonstruktionen und Glaubenssysteme ist schwierig und<br />
erfordert viel Sensibilität und Empathie seitens der Seminarleitung. Die Einbettung der Inhalte in den gesamtgesellschaftlichen<br />
Kontext ist eine der Möglichkeiten, Lebensweltbezüge und persönliche Relevanz herzustellen.<br />
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