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Nr 9 / Juli 2007 / Gewalt - OS Progymatte Thun

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2<br />

Aus der Sicht der Schulleitung<br />

info9<br />

Die folgenden Situationen sollen<br />

das Thema „<strong>Gewalt</strong>“ von einer<br />

anderen Seite beschreiben:<br />

• Zwei Kindergärteler können<br />

nicht mehr auf dem direkten<br />

Weg vom Kindergarten nach<br />

Hause zurückkehren, weil<br />

ihnen ein «böser 4.-Klässler»<br />

mit Prügel droht, wenn sie<br />

nochmals an seinem Haus<br />

vorbei gehen (... einfach so!).<br />

• Zwei Streithähne, die sich<br />

kurz zuvor massiv verbal<br />

und physisch traktiert haben,<br />

müssen vor dem Schulleiter<br />

ihre Standpunkte vertreten. Es<br />

zeigt sich, dass der Streit im<br />

Grunde genommen auf einem<br />

Missverständnis beruht, beide<br />

sehen ein, dass das Problem<br />

anders gelöst werden könnte,<br />

und reichen sich die Hand zur<br />

(zumindest vorübergehenden?)<br />

Versöhnung.<br />

Quizfrage: Aus welchen Jahren<br />

stammen die beiden Beispiele:<br />

><strong>2007</strong> /1958?<br />

Möglicherweise haben Sie falsch<br />

geraten: Die Geschichte des<br />

prügelnden 4. Klässlers geht<br />

ins Jahr 1958 zurück (und einer<br />

der betroffenen Kindergärteler<br />

progy-thun.ch<br />

war ich!) Heute erlebe ich als<br />

Schulleiter, wie sich vermeintlich<br />

gewaltbereite Schüler ganz<br />

vernünftig verhalten, wenn sie ihr<br />

Unrecht einsehen.<br />

<strong>Gewalt</strong> unter Jugendlichen ist<br />

relativ, nicht nur physisch spürbar.<br />

Diebstahl, Zerstörungswut und<br />

verletzende Worte sind ebenso<br />

Zeichen von <strong>Gewalt</strong>, die wir<br />

leider immer wieder beobachten.<br />

<strong>Gewalt</strong> ist aber keine «Erfindung»<br />

der heutigen Zeit. Von den Typen<br />

(männlich und weiblich!), bei<br />

denen «Hopfen und Malz verloren<br />

sind», haben wir zum Glück an<br />

unserer Schule nur ganz wenige,<br />

die uns dann aber immer gleich<br />

eine Menge Zeit stehlen. Zum<br />

Szenenfoto „Eins auf die Fresse“<br />

Glück spüren wir von Eltern<br />

und Schülerschaft, dass sie es<br />

begrüssen, wenn wir einschreiten,<br />

sobald eine klar definierte Grenze<br />

überschritten worden ist.<br />

Damit es gar nicht soweit kommt,<br />

spielt die <strong>Gewalt</strong>prävention<br />

eine ganz wichtige Rolle. Da<br />

haben wir vom Kanton spezielle<br />

Lektionen erhalten, während<br />

denen Lehrkräfte mit Klassen in<br />

diesem Bereich arbeiten oder<br />

als «Feuerwehr» eingesetzt<br />

werden können. Mit allen<br />

8.Klass-Schülern/Schülerinnen<br />

haben in einem Pilotprojekt<br />

Spezialisten der Polizei das<br />

Thema <strong>Gewalt</strong>/Sucht behandelt.<br />

Wir sind der Überzeugung, dass<br />

wir es unter Mithilfe von allen<br />

schaffen werden, das Schulhaus<br />

<strong>Progymatte</strong> zur «gewaltfreien<br />

Zone» erklären zu können<br />

Natürlich würden wir lieber mehr<br />

Zeit für Erfreulicheres aufwenden,<br />

zum Beispiel<br />

• mit dem Team unserer<br />

fussballbegeisterten<br />

„Damenmannschaft“ nach<br />

ihrem Sieg am CS-Cup an<br />

den Final in Basel reisen,<br />

• die Klassen während<br />

ihren Studienwochen und<br />

Sportlagern besuchen,<br />

• SchülerInnen der K+S<br />

Klassen im sportlichen/<br />

musischen Einsatz<br />

beobachten,<br />

• einen der vielen Siege der<br />

Progy-Flyers bejubeln.<br />

Kurz: Da wir so viele positive<br />

Ereignisse im Laufe eines<br />

Schuljahres erleben, so vielen<br />

fröhlichen Gesichtern täglich<br />

begegnen, dürfen uns ein paar<br />

unerfreuliche Begebenheiten kein<br />

falsches Bild von der Mehrheit der<br />

Jugendlichen vermitteln.

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