Predigt am Ostersonntag (23.03.08)

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Ja, ganz platt kann man sagen: Geboren werden und leben
und sterben hat bisher noch jeder hingekriegt. Aber von
den Toten aufzuerstehen, so richtig, nicht nur in Gedanken
oder was es sonst noch an Phrasen zu hören gibt, wirklich
von den Toten aufzuerstehen – das ist schon der Knaller!
Das leere Grab ist voll krass – und die Auferstehung am
Ostermorgen taucht alles, was davor und danach passiert
ist, in ein ganz neues Licht:
– Ohne Ostern wäre Weihnachten nur ein orientalisches
Rührstück aus 1001 Nacht. Aber die Auferstehung erweist
Weihnachten als den Beginn des gewagtesten Himmelfahrtskommandos
der Weltgeschichte.
– Ohne Ostern wäre Karfreitag nur ein bedauerlicher Justizirrtum.
Aber die Auferstehung erweist den Karfreitag
als »Good Friday«, an dem Jesus mit Blick auf seine Mission
zu Recht sagen konnte: »Es ist vollbracht« (Joh 19,30).
– Ohne Ostern wäre das Kreuz Jesu nur eines von vielen
Kreuzen, mit denen die Römer damals nicht sparten. Aber
die Auferstehung erweist das Kreuz Jesu als das Werkzeug,
mit dem Gott die Folgen unserer Sünde aushebelt.
– Ohne Ostern wäre Jesus nur einer von vielen Spinnern
gewesen, die sich selbst für Gott halten. Aber die Auferstehung
erweist ihn als den Weg, die Wahrheit und das Leben
für jeden, der nach dem Sinn des Lebens fragt (Joh 14,6).
– Ohne Ostern wären wir Christen nur arme Irre, die einem
im Grab verfaulten Guru hinterherlaufen. Aber die
Auferstehung macht uns zu Protestleuten wider den Tod
und zur Vorhut des ewigen Lebens.
– Ohne Ostern wäre die Gemeinde Jesu nur ein Beerdigungsverein.
Aber die Auferstehung erweist die Gemeinde
zur »GmbH«, zur »Gemeinschaft mit begründeter Hoffnung«
über den Tod hinaus.