Zunder #3: Mut - Red Pepper
Zunder #3: Mut - Red Pepper
Zunder #3: Mut - Red Pepper
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sind durchschnittlich 32 Jahre alt, zu 74 Prozent männlich<br />
und 78 Prozent von ihnen haben Abitur. 50 Prozent der<br />
Nutzer stammen laut dieser Studie aus der Medien- und<br />
Marketingbranche, zu 25 Prozent handelt es sich um<br />
Führungskräfte und Unternehmer. Vielleicht sagen Sie sich<br />
jetzt schon: Für mein Unternehmen ist das nichts. Oder<br />
Sie werden hellhörig und spielen mit dem Gedanken, sich<br />
anzumelden. Das ist ganz leicht.<br />
WIE NUTZEN MARKEN<br />
TWITTER SINNVOLL?<br />
Viel schwieriger ist es, sich ein Konzept für die Tweets zu<br />
überlegen. »Bei 140 Zeichen Markenbotschaften auszusenden,<br />
halte ich für relativ schwierig. Man kann auch<br />
nicht ständig seinen Claim posten. Twitter hat ja vor allem<br />
etwas mit Neuigkeitswerten zu tun, mit Voyeurismus<br />
auf der einen Seite und Extrovertiertheit auf der anderen<br />
Seite«, weiß Thorben Fasching. Warum sollte ich mir<br />
regelmäßig die Tweets eines Unternehmens durchlesen?<br />
Weil ich als Follower unterhalten werde und exklusive<br />
Informationen, spannende Links, eine Vorschau auf kommende<br />
Produkte oder Dienstleistungen und im Idealfall<br />
auch Sonderangebote bekomme. Sehr erfolgreich ist zum<br />
Beispiel das Twitter-Outlet von Dell, in dem Follower<br />
über Verlinkungen auf Dell-Seiten Discounts und besondere<br />
Angebote bekommen. 1,5 Millionen Follower wissen<br />
das zu schätzen – da nimmt das Marketing über Twitter<br />
ganz neue Dimensionen an. »Wichtig ist einfach, dass ich<br />
einen Mehrwert finde. Dell hat ein stark absatz orientiertes<br />
Modell. Das funktioniert zum Beispiel auch bei Airlines.<br />
Wenn ich dem Tweet von German Wings, TuiFly oder Air<br />
Berlin folge, dann erfahre ich von speziellen Angeboten,<br />
zum Beispiel: Übermorgen haben wir noch drei freie<br />
Plätze von Hamburg nach Frankfurt um 8:15 Uhr. Dann<br />
kann ich über den Tweet diese Restplätze bekommen«, so<br />
Thorben Fasching. Die hmmh-Tweets gehen mit spannendem<br />
Beispiel voran: Interessant sind vor allem die dort geposteten<br />
Verlinkungen zu Highlights im wirren Informationsdschungel<br />
Internet, wie folgender Tweet: »Verkauf<br />
nah am Kunden – fünf Ideen für Facebook« und dazu der<br />
entsprechende Link. Ein Informationsservice, den Follower<br />
dankbar annehmen dürften.<br />
LUKRATIVE ANGELEGENHEIT ODER<br />
VERSCHWENDETE ZEIT?<br />
Wie kann ich mit Twitter Geld verdienen? Diese Frage<br />
hört Thorben Fasching oft, wenn es um Twitter geht.<br />
»Imagebildende Marketingmaßnahmen kann man nicht<br />
kurzfristig quantitativ messen. Langfristig aber qualitativ!<br />
Die Frage sollte nicht sein: Was kann ich damit<br />
verdienen? Sondern: Was kann ich damit erreichen?«<br />
Neben dem Potenzial für Imagekommunikation und<br />
Vertrieb bietet Twitter noch ganz andere Möglichkeiten:<br />
Marktforschung. Über www.tweetcloud.com zum Beispiel<br />
kann man herausfinden, über welche Themen derzeit<br />
gesprochen wird und welche Trends sich abzeichen. Die<br />
»Tweetcloud« ist eine Darstellung der in Tweets am<br />
häufigsten genannten Begriffe, Marken, Persönlichkeiten,<br />
Unternehmen und so weiter. Es lohnt sich, Social Media<br />
wie Twitter ganz konkret als Quelle für Consumer<br />
Insights zu nutzen. »Man kann Leute in eine geschlossene<br />
Benutzergruppe einladen, um über bestimmte Produkte<br />
zu diskutieren oder zu fragen: Was wünscht ihr Euch im<br />
nächsten Jahr an neuen Produkten? In bestimmten Foren<br />
können die Leute dann sagen, was sie vom Hersteller<br />
haben wollen. Genial. Ich brauche keine Marktforschung<br />
mehr. Apple macht das seit Jahren so, die kennen die Foren,<br />
in denen die Leute sich austauschen. Apple setzt die<br />
Wünsche eins zu eins in neuen Produkten um. Man muss<br />
seinen Kunden einfach viel besser zuhören.«<br />
FAZIT: DER ZUNDER<br />
TWITTERT JETZT AUCH.<br />
Wir resümieren: Es kommt darauf an, einen Mehrwert für<br />
den Follower zu generieren. Die Tweets müssen nützlich<br />
und interessant sein, sonst hört niemand hin. Twitter<br />
eignet sich bestens dafür, den gesamten Markt zu beobachten.<br />
Im Idealfall hört man ganz genau zu und reagiert<br />
direkt auf Bedürfnisse und Anregungen. Fraglich bleibt<br />
allerdings, wie lange es Twitter überhaupt noch macht –<br />
Thorben Fasching hält die Lebensdauer von Twitter für<br />
begrenzt: »Wahrscheinlich kommt ein anderer Dienst, der<br />
alle Informationen subsumiert, dann findet man die Twitter-Informationen<br />
eben zum Beispiel auf seinem Google-<br />
Mail-Account.« Bis dahin kann es aber noch dauern.<br />
Wenn sogar Helmut Schmidt twittert, bleibt uns natürlich<br />
nichts anderes übrig, als ebenfalls zu twittern. Was dabei<br />
herauskommt? Follow us on Twitter! ↙<br />
www.tweetedbrands.com:<br />
Dieser Dienst nennt täglich die 50 am häufigsten bei<br />
Twitter genannten Marken.<br />
www.tweetcloud.com:<br />
Hier gibt es täglich neue »Wortwolken«, die zeigen,<br />
über welche gesellschaftlichen und politischen Themen,<br />
Marken, Events usw. sich die Nutzer weltweit<br />
austauschen.<br />
www.twitter-trends.de:<br />
Dieses Portal bildet die beliebtesten Themen der<br />
deutschen Twitter-Community ab und zeigt, welche<br />
Konsum- und Gesellschaftstrends sich abzeichnen.<br />
www.twitterbeep.com:<br />
Über diesen Dienst werden Nutzer stündlich darüber<br />
informiert, wer bei Twitter was über ihre Marke, ihr<br />
Produkt oder ihre Dienstleistung sagt.<br />
www.twitpic.com:<br />
Hier laden Nutzer Bilder hoch, um sie auf<br />
Twitter zu posten.<br />
www.freetwitterdesigner.com:<br />
Mit dieser Online-Hilfe gestalten Nutzer ihr Twitter-<br />
Account individuell.<br />
<strong>Mut</strong>wille<br />
In unserem Gehirn hat <strong>Mut</strong> einen festen Platz: Das Dopamin-System scannt unsere Welt nach Belohnungs- und Expansionsmöglichkeiten ab.<br />
Dagegen macht uns das Angstsystem auf drohende Gefahren aufmerksam. Wer es mutig überwindet, wird mit jeder Menge berauschendem<br />
Dopamin belohnt.<br />
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