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Die Tschechoslowakische Legion - WordPress – www.wordpress.com

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organisierten <strong>Legion</strong> fürchteten, verlangte man vor der Einreise einen Teil der<br />

militärischen Ausrüstung von den <strong>Legion</strong>ären. Als Zeichen des guten Willens und<br />

um weitere Komplikationen zu vermeiden, willigte die Führung der <strong>Legion</strong> in diesen<br />

Handel ein. 26 Damit war die Bahnstrecke erst einmal wieder frei. Von Kursk wurden<br />

alle Verbände der <strong>Legion</strong> ohne weitere Zwischenfälle nach Pensa weitergeleitet.<br />

<strong>Die</strong> sowjetische Regierung hatte allerdings die Notwendigkeit einer schlagkräftigen<br />

bolschewistischen Armee erkannt und richtete ihre Aufmerksamkeit erneut auf die<br />

<strong>Legion</strong>. Sie hoffte, die kampferprobten <strong>Legion</strong>äre in eine neue sowjetische Truppe<br />

eingliedern zu können. Zu diesem Zweck wurden tschechische Rotarmisten 27 zu<br />

Propagandazwecken eingesetzt. Erst als man erkannte, dass die <strong>Legion</strong>äre wenig<br />

Interesse an einem Übertritt zur Roten Armee zeigten, beschloss die Sowjetführung,<br />

zu härteren Maßnahmen zu greifen. Auch hatten viele russische Offiziere innerhalb<br />

der <strong>Legion</strong> offen ihre Abneigung gegen die neue bolschewistische Ordnung zu<br />

erkennen gegeben. <strong>Die</strong> Befürchtung, dass sich <strong>Legion</strong>sverbände in Sibirien auf die<br />

Seite der Gegenrevolution schlagen könnten, veranlasste die sowjetische Führung<br />

schließlich zu dem Entschluss, die <strong>Legion</strong> vollständig zu entwaffnen. Auch wenn<br />

dieser Beschluss aus Gründen des mangelnden militärischen Drohpotentials nicht<br />

sofort umgesetzt werden konnte, einigten sich die Funktionäre auf eine teilweise<br />

Entwaffnung. <strong>Die</strong> <strong>Legion</strong> sollte nur so viele Waffen behalten, wie sie zu ihrem<br />

eigenen Schutz benötigte. 28<br />

Am 27. März 1918 wurden erste Verbände der <strong>Legion</strong> nach Wladiwostok<br />

weitergeleitet. Insgesamt erreichten ca. 14000 <strong>Legion</strong>äre bis Mai 1918 ihr Ziel. Viele<br />

Einheiten hatten auf dem Transport aber noch ihre restliche Bewaffnung an die<br />

Ostssowjets abliefern müssen. In den Reihen der <strong>Legion</strong> wuchs nun der Unmut über<br />

das Verhalten der sowjetischen Führung. Das ehemals gute Verhältnis zu den Russen<br />

wurde empfindlich gestört. Auch entstanden erste Störungen im Verhältnis zur<br />

eigenen Führung, welche weiterhin gezwungen war, mit den Sowjets zu<br />

verhandeln. 29<br />

Immer wieder kam es nun zu Zwischenfällen mit den Bolschewisten. Als<br />

folgenschwerster sollte sich der Aufstand einiger <strong>Legion</strong>äre in Celjabinsk erweisen.<br />

Nachdem sowjetische Truppen zehn <strong>Legion</strong>äre verhafteten, weil diese einen<br />

26 Vgl.: Thuning-Nittner G., <strong>Die</strong> tschechoslowakische <strong>Legion</strong> in Russland, Wiesbaden, 1970, S. 46.<br />

27 Soldaten der neugegründeten Roten Armee.<br />

28 Vgl.: Thuning-Nittner G., <strong>Die</strong> tschechoslowakische <strong>Legion</strong> in Russland, Wiesbaden, 1970, S. 47 f..<br />

29 Vgl.: Thuning-Nittner G., <strong>Die</strong> tschechoslowakische <strong>Legion</strong> in Russland, Wiesbaden, 1970, S. 49.<br />

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