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Die Tschechoslowakische Legion - WordPress – www.wordpress.com

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magyarischen Kriegsgefangenen erschlagen hatten, kam es zu einem bewaffneten<br />

Aufstand, der zur Befreiung der <strong>Legion</strong>äre führte. <strong>Die</strong> tschechoslowakischen<br />

Offiziere konnten ihre Truppen zwar schnell wieder unter Kontrolle bringen und die<br />

Stadt verlassen, doch wurde dieser Vorfall in der sowjetischen Zentrale als Angriff<br />

auf die eigene Autorität gewertet. Das fehlende Vertrauen in die Zweigstellen des<br />

eigenen Nationalrates führte dann zur Schaffung einer eigenen Befehlstruktur. <strong>Die</strong><br />

<strong>Legion</strong> konnte nun vollkommen autark agieren. 30<br />

Gleichzeitig erließ Trotzki den Befehl an alle Ortssowjets alles Mögliche zu tun, um<br />

die <strong>Legion</strong> zu entwaffnen. <strong>Die</strong> <strong>Legion</strong>äre befürchteten nun die sowjetische<br />

Regierung wolle sie gefangen setzen lassen und begannen damit, die Transsibirische<br />

Eisenbahn zu besetzen. Nach schnellen Anfangserfolgen gegen die noch<br />

unorganisierten Rotarmisten konnte sich die <strong>Legion</strong> am 31. August 1918 mit den<br />

schon in Wladiwostok stationierten Truppen vereinigen. Im Zuge dieser Aktionen<br />

begann die <strong>Legion</strong>, aufseiten der Gegenrevolution Partei zu ergreifen und wurde von<br />

der erstarkenden Roten Armee immer weiter nach Osten gedrängt. Erst ein<br />

Eingreifen der Alliierten konnte für die nötige Entlastung sorgen. 31<br />

3.3. Auswirkungen der Kämpfe in Sibirien<br />

Für die <strong>Legion</strong> hatten die Kämpfe in Sibirien weitreichende Folgen. Durch die<br />

anfänglichen Erfolge wuchs das Zusammengehörigkeitsgefühl der <strong>Legion</strong> und das<br />

Vertrauen in die eigene militärische Stärke. Viele <strong>Legion</strong>äre sahen sich als<br />

Vorposten der westlichen Alliierten und erhofften sich von ihren Bemühungen einen<br />

Nutzen beim Erreichen des eigentlichen Ziels, der Gründung ihres Nationalstaates.<br />

Mit zunehmender Dauer der Kämpfe, sich häufende Niederlagen und der Erkenntnis,<br />

dass der eigene Staat schon existierte, kam es zu einer Entfremdung zwischen der<br />

tschechoslowakischen Regierung und den <strong>Legion</strong>en in Sibirien. Auch wenn die<br />

Soldaten Masaryk weiterhin als den Führer ihrer Nation und ihres Kampfes<br />

akzeptierten 32 , kann konstatiert werden, dass der lange Aufenthalt in Sibirien sich<br />

negativ auf die Moral der <strong>Legion</strong> auswirkte.<br />

30 Vgl.: Thuning-Nittner G., <strong>Die</strong> tschechoslowakische <strong>Legion</strong> in Russland, Wiesbaden, 1970, S. 54.<br />

31 Vgl.: Thuning-Nittner G., <strong>Die</strong> tschechoslowakische <strong>Legion</strong> in Russland, Wiesbaden, 1970, S. 64.<br />

32 Vgl.: Thuning-Nittner G., <strong>Die</strong> tschechoslowakische <strong>Legion</strong> in Russland, Wiesbaden, 1970, S. 54.<br />

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