Die Tschechoslowakische Legion - WordPress – www.wordpress.com
Die Tschechoslowakische Legion - WordPress – www.wordpress.com
Die Tschechoslowakische Legion - WordPress – www.wordpress.com
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Die</strong>se Leistung veranlasste den russischen Oberbefehlshaber Bussilov zu der<br />
Aussage:<br />
„<strong>Die</strong> Tschechoslowaken ... schlugen sich so, dass alle vor ihnen auf die Knie<br />
fallen sollten. Eine Brigade behauptete sich gegenüber einigen Divisionen.“ 23<br />
In den folgenden Jahren gab es immer wieder Gerüchte, die als Grund für diesen<br />
Erfolg einen Verrat der auf österreichischer Seite kämpfenden Tschechen<br />
vermuteten. Tatsächlich gibt es für diese Behauptungen bis heute keine Beweise gibt.<br />
3.2. Der lange Weg durch Sibirien<br />
Inzwischen wurde die Lage der <strong>Legion</strong> in Russland immer undurchsichtiger. Nach<br />
der gescheiterten Offensive im Sommer 1917 schien ein weiteres Vorgehen gegen<br />
die Mittelmächte immer unwahrscheinlicher und Masaryk und Beneš mussten ihre<br />
Bemühungen um einen tschechoslowakischen Nationalstaat auf die Westmächte<br />
konzentrieren. Zu diesem Zweck verhandelte die tschechoslowakische Führung<br />
schon längere Zeit mit Frankreich, um eine Verlegung ihrer russischen Verbände an<br />
die Westfront zu ermöglichen. Aufgrund des stärker werdenden Drucks, seitens<br />
deutscher U-Boote in der Ostsee, entschieden sich die beteiligten Parteien nach<br />
langen Verhandlungen, die <strong>Legion</strong> über Sibirien und Wladiwostok um die halbe<br />
Welt nach Frankreich zu befördern.<br />
<strong>Die</strong> sich in der Ukraine sammelnden <strong>Legion</strong>ären standen nun vor der schwierigen<br />
Aufgabe, ihre Truppen ohne großen Verlust an Moral und Kampfkraft durch die<br />
Weiten Sibiriens zu befördern. <strong>Die</strong>s gestaltete sich vor allem nach dem<br />
Zusammenbruch des Zarenreiches und der Revolution als zunehmend schwierig.<br />
Zum einen verschlechterte sich der Versorgungszustand der <strong>Legion</strong> zusehends und<br />
auch die Verhandlungen mit den einzelnen Ortssowjets 24 gestalteten sich als äußerst<br />
mühsam. Trotz dieser Tatsachen gelang es den politischen Führern mit der<br />
sowjetischen Führung eine Neutralitätsakte auszuhandeln. Demnach sollte der<br />
<strong>Legion</strong> freier Abzug nach Wladiwostok gewährt werden. 25 Auch verbesserte man<br />
durch einen regen Tauschhandel sowie Beschlagnahmung von Versorgungsgütern<br />
und Eisenbahnwagons die Ausgangsposition für die Reise.<br />
Doch schon an der Grenze zu Sowjetrussland legten die örtlichen Behörden den<br />
Truppen die ersten Hindernisse in den Weg. Da die Sowjets die Schlagkraft der gut<br />
23 Vgl.: Thuning-Nittner G., <strong>Die</strong> tschechoslowakische <strong>Legion</strong> in Russland, Wiesbaden, 1970, S. 24.<br />
24 Erste Rätegremien die von der Bolschewiki in sibirischen Städten gegründet wurden.<br />
25 Vgl.: Thuning-Nittner G., <strong>Die</strong> tschechoslowakische <strong>Legion</strong> in Russland, Wiesbaden, 1970, S. 45 f..<br />
8