LSV kompakt Dezember 2012 - Sozialversicherung für ...

Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
Wenn jede Sekunde zählt ...
... kann der beherzte Einsatz eines Ersthelfers über
Leben oder Tod entscheiden. Ersthelfer müssen
daher regelmäßig aus- und fortgebildet werden.
Zur Organisation des Arbeitsschutzes
im Betrieb und auf
Baustellen gehört, dass Personen vorhanden
sind, die im Notfall Erste
Hilfe leisten können.
Bei kleineren Betrieben bis zu zehn Beschäftigten
muss mindestens eine Person
vorhanden sein, die an einem Lehrgang
„Lebensrettende Maßnahmen
am Unfallort“ teilgenommen hat. Der
Lehrgang umfasst vier Doppelstunden
und kann auch im Rahmen der Führerscheinausbildung
absolviert worden
sein. Eine Kostenübernahme durch die
Berufsgenossenschaft (BG) erfolgt für
derartige Lehrgänge nicht.
Ersthelfer in größeren Unternehmen
Sind mehr als zehn Personen beschäftigt,
müssen sogenannte Ersthelfer
im Betrieb vorhanden sein. Ersthelfer
haben an einem acht Doppelstunden
umfassenden Lehrgang in Erster
Hilfe teilgenommen. Bei mehr als 20
Beschäftigten ist ein weiterer Ersthelfer
erforderlich, so dass im Betrieb
etwa zehn Prozent der Belegschaft als
Ersthelfer ausgebildet ist.
Ersthelfer müssen den Beschäftigten
bekannt gegeben und in den Erste
Hilfe Aushang eingetragen werden
(Plakat: Anleitung zur Ersten Hilfe
bei Unfällen).
Zum Glück nur eine Übung: Ersthelfer im Betrieb
können Leben retten
BG zahlt Fortbildung
Ersthelfer müssen regelmäßig fortgebildet
werden. Innerhalb von zwei
Jahren ist eine Auffrischung durch
einen vier Doppelstunden umfassenden
Lehrgang erforderlich. Die Kosten
hierfür werden von der BG für
die Mindestanzahl an Ersthelfern
übernommen. Die Lohn- und Fahrtkosten
trägt der Arbeitgeber. Einige
Ausbildungsorganisationen bieten
bei entsprechender Anzahl von Teilnehmern
auch betriebsinterne Lehrgänge
an.
Auf der Internetseite www.bg-qseh.de
sind zugelassene Ausbildungsorganisationen
(„Liste der ermächtigten
Stellen für die Aus- und Fortbildung
in Erster Hilfe“) zu finden, die Erste-
Hilfe-Kurse anbieten. Bei der Teilnahme
an diesen Lehrgängen können
die Kosten direkt von der Ausbildungsorganisation
mit der BG abgerechnet
werden.
n
Stefan Drebes
Aktiver Gehörschutz –
Förderung erfolgreich
Auf der diesjährigen GALABAU in Nürnberg hatte der Vorstandsvorsitzende
der Gartenbau-Berufsgenossenschaft
Axel-Werner Pürkner höchstpersönlich für den Zuschuss
zum aktiven Gehörschutz geworben. Nun auf der Vertreterversammlung
in Kassel am 11. Dezember 2012 zog er
eine erste Bilanz. Es sei eine gute Idee, ergonomische Arbeitsmittel
und aktiven Gehörschutz zu fördern. „Die Aktion
ist ein Erfolg. Insbesondere der aktive Gehörschutz,
der in unseren Betrieben bisher fast unbekannt war, wurde
in den Fokus gerückt“, erklärte Pürkner. Er hofft nun,
dass aufgrund des Förderprogramms die Erkrankungen
durch Lärm langfristig zurückgehen werden.
Momentan ist die Präventionsabteilung des Unfallversicherungsträger
aber noch damit beschäftigt, die vielen
Anträge auf Fördermittel zu bearbeiten. Dies ist häufig
nicht ganz einfach, weil der Gehörschutz bzw. die ergonomischen
Arbeitsmitteln den individuellen Erfordernissen
der Antragsteller entsprechen müssen. Das setzt zunächst
einmal eine Beratung durch einen Mitarbeiter der
BG voraus.
Frank Römer
Axel-Werner Pürkner (links) wirbt im Gespräch mit Christoph Böck
und Marc Riechmann (rechts) für aktiven Gehörschutz
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