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Wunderwerk Mensch Teil 13: Die Hände Nachdem die Füße Stand und Fortbewegung übernommen haben, stehen uns die Hände zur Verfügung für alles, was menschlich ist. Das Leben eines Menschen prägt die Hände in charakteristischer Weise. Von Eva Mößler Im Gehirn nehmen die Hände – ebenso wie der Mund – ein großes Areal in Anspruch. Dort schauen die Verhältnisse so aus: scheitelwärts schläfenwärts Hände können greifen und zupacken, sie können streicheln und schlagen, sie können fleißig sein und untätig. Hände können drohen und trösten, grüßen und winken, geben und nehmen. Hände können heilen. Wir „reden“ mit den Händen, und wenn sie zittern, wissen alle über unseren Zustand Bescheid. Mit Handschlag einigen wir uns verbindlich. Handarbeit ist der Inbegriff von Qualität. Fingerspitzengefühl. Eine Hand besteht aus 27 Knochen. 18 kurze Handmuskeln und 15, die im Unterarm liegen, bewegen sie. Dass wir den Daumen den anderen Fingern gegenüber stellen können, ermöglicht alle Feinheiten. Allein der Daumen wird durch 9 Muskeln bewegt. In der Hand liegen 17.000 Fühlkörperchen und im Gehirn nehmen die Hände – ebenso wie der Mund – ein großes Areal in Anspruch. Was wir meistens mit den Händen tun, ist greifen. Etwas „in die Hand nehmen“, fassen, halten. Das heißt, die Hand schließt sich zur Faust, die Beugemuskulatur arbeitet. Es empfiehlt sich, diese hin und wieder auch zu dehnen und die Finger weit aufzuspreizen. Ungewohnte Bewegungen erfrischen. Über die Innenseite des Handgelenks laufen 9 Sehnen, die von Muskeln im Unterarm her kommen. Dazu der Medianusnerv (Mittelnerv). Sie werden durch ein starkes Band angezurrt. Diese Engstelle nennt man „Karpaltunnel“ (Carpus = Handwurzel). Die Sehnen sind durch Hülsen geschützt, die „Sehnenscheiden“, in denen sie gut gleiten können. Überbeanspruchung reizt sie dennoch. Eine Sehnenscheidenentzündung tut weh und zwingt zu einer Pause. Vermeidbar wäre das durch eine richtige Technik bei hohen Anforderungen. Beim Klavierspielen, an der Computertastatur – zwischen jedem Anschlag eine Entspannung – für den Bruchteil einer Sekunde. Das sogenannte „Karpaltunnelsyndrom“ macht sich durch Taubheitsgefühle in Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger bemerkbar, später auch durch Schmerzen. Das kommt vom Medianusnerv, dem es aus verschiedenen Gründen zu eng wird im Tunnel. Es kann aber auch mit einer Verspannung im Schultergürtel zu tun haben. Der ist unser nächstes Thema. Ungewohnte Bewegungen erfrischen. Dehnungen auch. Karpaltunnel Band Sehnenscheiden Querschnitt durch das Handgelenk Medianusnerv Handfläche Sehnen Medianusnerv Handrücken Handwurzelknochen 14 BRENNNESSEL OKTOBER 2011
We Want Sex. We Want Movies. Mit der insgesamt 95. Vorführung seit 2005 machte das Grüne Wanderkino am 26. August in Breitenfurt Station. An einem herrlichen Sommerabend bewiesen an die 300 Besucher/-innen, dass die Institution und das Programm von Jahr zu Jahr erfolgreicher werden. Von Thomas Vavrinek und Romana Wiesinger Filme wie „In ihren Augen“ (Oscar 2009, Bester nicht-eng - lischsprachiger Film) laufen in Wien oft vor fast leeren Rängen, werden nach einer Woche auf einen Spätabendtermin verschoben und verschwinden nach vier Wochen vom Spiel - plan. Beim Grünen Wanderkino aber stauten sich in Gießhübl beim selben Film 250 Besucher/-innen vor der Leinwand. „Die verrückte Welt der Ute Bock“ brachte die Perchtoldsdorfer Veranstalter in Verlegenheit, da der Vorführplatz beim Kulturzentrum wegen der Zuschauermassen feuerpoli zei - lich für weitere Besucher g e - sperrt werden musste. Mittendrin die wunderbare Ute Bock als Fels in der Brandung. Nach der Vorführung stand sie dem Publikum Rede und Antwort. Auf die letzte Frage, was sie sich für die Zukunft wünsche, meinte sie: „dass die Menschen wieder normal werden …“ In Breitenfurt hatten wir die besten Bedingungen für das Wanderkino. Bereits ab 19 Uhr kamen die ersten Gäste. Das bewährte Umfeld, der große Platz vor der Halle, der laue Sommerabend und letztlich auch unser Film waren perfekt. In dieser netten Atmosphäre konnten auch der „Weltladen“- Stand, der mobile Fahrradhändler sowie der „Grünzeux“- Stand gut auf sich aufmerksam machen. Da wir davor – durch den Titel „We Want Sex!“ – doch ein wenig misstrauisch gemustert worden waren, freuten wir uns über die Reaktionen danach umso mehr. Der Film ist beim gesamten Publikum gut an - gekommen. Und, es ist ein exzellenter Film. Die Schau - spieler/-innen, allen voran Sally Hawkins, aber auch Bob Hoskins, Miranda Richardson und weitere boten eine un - glaubliche Leistung. Sehr einfühlsam, gleichzeitig auch hei - ter, gewährten sie uns Einblick in das England der 60er-Jahre und hier in die schlechten Arbeitsbedingungen der Frauen. Es ist dem Regisseur zu verdanken, dass sich jede/r ein wahrheitsgetreues Bild dieser Zeit machen konnte. Die Botschaft lautet: Sich für etwas einzusetzen, lohnt sich immer! Das heißt, die Arbeitsbedingungen wurden tatsächlich Schritt für Schritt verbessert, die Entlohnung Schritt für Schritt an jene der Männer angeglichen. Der Film hat auch für die Gegenwart eine große Relevanz – ist der Lohn von Frauen und Männern – wie wir alle wissen – ja immer noch nicht ident! Der „Weltladen“-Stand und der mobile Fahrradhändler machten gut auf sich aufmerksam. OKTOBER 2011 BRENNNESSEL 15
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