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Original - SC March

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REBLANDKURIER<br />

16 AUS DER REGIO 1. AUGUST 2012<br />

D<br />

er Kommentar in unserer<br />

Ausgabe vom 6. März<br />

2002 wurde betitelt „Hab-<br />

gier führt in den Abgrund“. Jetzt,<br />

nach zehn Jahren, gilt dieser<br />

Satz immer noch. Die Süddeutsche<br />

Zeitung entlarvte einen<br />

Skandal, der seinesgleichen<br />

sucht. Ein Oberarzt der Göttinger<br />

Universitätsklinik, der zuvor<br />

schon in Regensburg aufgefallen<br />

war, soll in den letzten beiden<br />

Jahren in großem Stil – bisher<br />

sind 26 Fälle bekannt geworden<br />

– für Geld Krankenakten manipuliert<br />

haben, um Patienten<br />

außerhalb der Wartezeit zu einer<br />

Spenderleber zu verhelfen. Der<br />

Skandal weitete sich aus: Der<br />

Leiter der Abteilung für Gastroenterologie<br />

an besagter Klinik<br />

wurde ähnlicher Manipulationen<br />

verdächtigt. Bestürzt zeigte<br />

sich die Deutsche Transplantationsgesellschaft:<br />

Die ohnehin<br />

begrenzte Bereitschaft zur Organspende<br />

wird durch solche<br />

Vorgänge erschüttert. Immerhin<br />

versuchte der Vorstand der Göttinger<br />

Universitätsmedizin nicht,<br />

die Vorwürfe zu vertuschen,<br />

sondern nannte die Vorfälle zu<br />

Recht eine Katastrophe. In der<br />

Bundesärztekammer erwägt<br />

man nun, dass ein unabhängiger<br />

Laborarzt die Patientendateien<br />

jeweils noch einmal prüfen soll.<br />

Auch Bundesgesundheitsminister<br />

Daniel Bahr verlangt „bessere<br />

Verfahrensregeln“ bei der<br />

Zuteilung von Spenderorganen.<br />

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig<br />

ermittelte zunächst wegen<br />

Bestechung. Da aber nicht<br />

DER KOMMENTAR<br />

Schändliche Habgier<br />

VON PROFESSOR DR. DR. KLAUS MYLIUS, H.E., F.A.B.I.<br />

auszuschließen ist, dass Patienten<br />

wegen des Vergehens der<br />

schuldigen Ärzte sterben mussten,<br />

ermittelt die Staatsanwaltschaft<br />

jetzt auch wegen fahrlässiger<br />

Tötung. Der Bonner „General-Anzeiger“<br />

fand bereits am<br />

21. Juli für diesen Ärzteskandal<br />

die richtigen Worte: „Im Raum<br />

steht die Möglichkeit, dass Menschen<br />

starben, weil ihnen zugunsten<br />

zahlungskräftiger Mitbewerber<br />

das lebensrettende<br />

Organ vorenthalten wurde. Die<br />

Transplantations-Warteliste ...,<br />

bei der das dickere Bankkonto<br />

entscheidet, wer lebt und wer<br />

stirbt – eine größere Perversion<br />

der Medizin ist kaum denkbar.“<br />

Unddie„FrankfurterAllgemeine<br />

Sonntagszeitung“ fasst zusammen:<br />

„Was in Göttingen geschah,<br />

ist eine echte Schande.“ Was<br />

wird nun aus dem Hauptverdächtigen,<br />

der erst 45 Jahre alt<br />

ist? Die Approbation wird er los,<br />

nicht aber den Staatsanwalt und<br />

ein Gerichtsurteil und vor allem<br />

nicht die gesellschaftliche Ächtung.<br />

Wohin hat ihn die Habgier<br />

getrieben? In den Abgrund!<br />

Prof. Dr. Dr.<br />

habil. Klaus<br />

Mylius, H.E.,<br />

F.A.B.I.,<br />

Ordentliches<br />

Mitglied der<br />

Leibniz-Sozietät<br />

der Wissenschaften<br />

und<br />

der Berliner Wissenschaftlichen<br />

Gesellschaft, lehrt an der Goethe-<br />

Universität in Frankfurt am Main.<br />

BLHV-PräsidentWernerRäpple(3.vonrechts)führtemitVertreterndesVerbandes,derStadtunddesMinisteriums<br />

für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg den symbolischen Spatenstich aus. Foto: privat<br />

Grünes Zentrum entsteht<br />

Spatenstich für das Kompetenzzentrum der Land- und Forstwirtschaft ist erfolgt<br />

Freiburg/Regio. Der Badische<br />

Landwirtschaftliche Hauptverband<br />

e.V. (BLHV) baut in der Merzhauser<br />

Straße ein neues „Haus der<br />

Bauern“. BLHV-Präsident Werner<br />

Räpple führte vergangene Woche<br />

mit Vertretern des Verbandes, der<br />

Stadt und des Ministeriums für<br />

LändlichenRaumundVerbraucherschutz<br />

Baden-Württemberg den<br />

symbolischen Spatenstich aus. In<br />

Zukunft bündelt der Standort die<br />

land- und forstwirtschaftliche Interessensvertretung<br />

in Baden.<br />

Im neuen „Haus der Bauern“<br />

werden erstmals der BLHV mit seiner<br />

Bezirksgeschäftsstelle Freiburg,<br />

derLandFrauenverbandSüdbaden,<br />

der Agrardienst Baden, der Bund<br />

Badischer Landjugend, die BLS<br />

Treuhand Beratungsgesellschaft,<br />

der Badische Landwirtschaftsverlag,<br />

Urlaub auf dem Bauernhof und<br />

CertPlus unter einem Dach zu fin-<br />

den sein. Synergieeffekte können<br />

durch die unmittelbare Nachbarschaft<br />

zum Verwaltungssitz des Badischen<br />

Weinbauverbandes und<br />

zum Weinbauinstitut genutzt werden.<br />

Entwicklung und Konzeption<br />

des neuen „Haus der Bauern“ ist in<br />

Zusammenarbeit mit der Werkgruppe<br />

Lahr erfolgt. Dadurch entsteht<br />

ein modernes, funktionales<br />

Verbandsgebäude, mit 2.500 Quadratmetern<br />

Bürofläche auf vier<br />

Ebenen verteilt. Die Form des Hauses<br />

passt sich durch eine gebrochene<br />

und verjüngte Rechteckform<br />

harmonisch in die Landschaft ein.<br />

Das Haus dient nicht nur der klassischen<br />

Verbandsarbeit, es ist zugleich<br />

Begegnungsstätte für Mitglieder<br />

und Zentrum qualifizierter Beratungs-<br />

und Dienstleistung.<br />

Werner Räpple betonte, das neue<br />

Haus der Bauern werde nicht nur<br />

für die badischen Land- und Forstwirte<br />

gebaut, sondern auch mit deren<br />

Rohstoffen. Ein Hauptbaustoff<br />

ist Holz. Insgesamt werden 1.700<br />

Kubikmeter Festmeter Holz aus Baden<br />

verwendet. Das Besondere ist,<br />

dass dieses Holz nicht komplett in<br />

der Fassade verschwindet, sondern<br />

komplett sichtbar bleibt. Geschützt<br />

wird das Holz durch eine zweite<br />

Glashaut. Für das Konzept des<br />

nachhaltigen Bauens ist der Baustoff<br />

Holz eine Komponente. Ein<br />

weiterer wichtiger Aspekte ist<br />

auch, dass der Neubau CO2-Neutral<br />

und mit den Qualitäten eines Passivhauses<br />

gebaut wird. Er kommt<br />

ohne herkömmliche Heizung aus,<br />

Wärme entsteht durch eine Wärmepumpe,<br />

die mit Wasser gespeist<br />

wird, Strom wird durch Photovoltaikelemente<br />

erzeugt.<br />

Für den Neubau hatte sich der<br />

BLHV entschieden, nachdem sich<br />

herausgestellt hatte, dass der Sanierungsbedarf<br />

des alten Verwaltungsgebäudes<br />

in der Friedrichstraße in<br />

Freiburg zu umfangreich und kostenträchtig<br />

werden würde. (WZO)<br />

Landesbehörde<br />

stellte sich vor<br />

Mehr als 6.000 Besucher<br />

Freiburg. Mehr als 6.000 Bürgerinnen<br />

und Bürger sind kürzlich der<br />

Einladung von Regierungspräsidentin<br />

Bärbel Schäfer gefolgt, anlässlich<br />

des 60-jährigen Landesjubiläums<br />

von Baden-Württemberg das Regierungspräsidium<br />

Freiburg in der Bissierstraße<br />

zu besuchen. Die Besucher<br />

hatten dabei die Gelegenheit,<br />

die Arbeit von circa 2.000 Beschäftigten<br />

hautnah zu erleben, hinter die<br />

Kulissen zu schauen und sich einen<br />

persönlichen Eindruck von den Aufgaben<br />

und Themen der Landesbehörde<br />

zu verschaffen.<br />

Die Regierungspräsidentin zog zu<br />

Ende des Tags des offenen Tür eine<br />

rundherum positive Bilanz: „In den<br />

ersten Monaten meiner Amtszeit<br />

war ich selbst oft erstaunt, für welch<br />

vielfältige und interessanten Aufgaben<br />

das Regierungspräsidium zuständig<br />

ist. Es war mir heute eine<br />

Freude zu sehen, mit welch großem<br />

Interesse sich die Bürgerinnen und<br />

Bürger über meine Behörde informiert<br />

haben und über das vielfältige<br />

Angebot gestaunt haben. Ich denke,<br />

dass war eine tolle Gelegenheit, das<br />

Regierungspräsidium und seine<br />

Aufgaben der breiten Bevölkerung<br />

näher zu bringen“.<br />

Immer wieder zeigten sich die Besucherinnen<br />

und Besucher auf dem<br />

Gelände im und um den seit 2004<br />

bezogenen Atriumbau überrascht,<br />

in welchen Bereichen das Regierungspräsidium<br />

federführend, beratend<br />

oder fördernd tätig ist. Neben<br />

praktischem Anschauungsmaterial<br />

zu Umwelt- und Naturschutz, Landund<br />

Forstwirtschaft, Geologie und<br />

Rohstoffen, gab es auch rege Gespräche<br />

über Für und Wider im Straßenbau,<br />

Bildungspolitik oder dem Einsatz<br />

erneuerbarer Energien. (WZO)

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