Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SACH<br />
BUCH<br />
Selbst angebaut und biologisch<br />
Ob in der Stadt oder auf dem Land: Immer mehr Menschen möchten Gemüse, Kräuter und Obst anbauen und haben<br />
noch keine Erfahrung mit dem Gärtnern. Aber die richtigen Bücher schaffen schnell Abhilfe und das nötige Wissen.<br />
Wer nicht schon von klein auf<br />
mit einem Garten lebte oder<br />
schon von den Eltern die ersten<br />
Tipps bekam, der muss sich informieren.<br />
Egal, wie viel oder wenig<br />
Ahnung man (oder frau) vom Anbau<br />
von Gemüse oder Obst hat: aller<br />
Anfang ist klein. Der berühmte grüne<br />
Daumen ist in den seltensten Fällen<br />
angeboren. Wer erstmals Gemüse<br />
anbaut, ist gut beraten, mit einigen<br />
wenigen Kulturen anzufangen und<br />
dann jährlich zwei,<br />
drei neue Gemüse<br />
dazuzunehmen. Und:<br />
Wer erst einmal einen<br />
Garten hat, kann das<br />
ganze Jahr hindurch<br />
die ersten Schritte tun,<br />
um Gemüse, Kräuter<br />
oder Obst anzubauen.<br />
Klassische „Einsteiger-Gemüse“<br />
wären etwa Spinat, Kohlrabi, Buschbohnen<br />
oder Kürbis. Stangensellerie<br />
oder Melanzani würden etwas mehr<br />
Erfahrung benötigen.<br />
Für Informationen ist das Internet<br />
eine gute Hilfe, denn es gibt viele<br />
Foren, in denen Gartentipps ausgetauscht<br />
werden. Doch für das<br />
Nachschlagen oder Vergleichen ist<br />
das Internet nicht optimal, da sind<br />
Von Simon Eckstein<br />
Bücher von Vorteil. Jedes Frühjahr<br />
wächst deshalb die Gartenbuchkollektion<br />
um viele Zentimeter an.<br />
Auch bei der Planung eines Biogartens<br />
wird man nicht um eine<br />
Konsultation bestimmter Bücher<br />
umhinkommen. Man kann nämlich<br />
auch einen kleinen Garten so anlegen,<br />
dass er einen in den Wahnsinn<br />
treibt. Leute, die das nicht gerne<br />
machen, sollten die Finger davon<br />
lassen. Selbst wer nur eine Wiese<br />
anlegt, muss sie<br />
nämlich zweimal<br />
im Jahr mähen und<br />
dann muss man sich<br />
überlegen, wohin<br />
mit dem Heu. Aber<br />
für jene, die es gerne<br />
machen, ersetzt<br />
es fast den Psychotherapeuten.<br />
Außerdem gewinnt<br />
man einen eigenen Rhythmus. Ein<br />
Garten erzieht zu einer bestimmten<br />
Lebenshaltung. Man lebt etwa<br />
bewusst mit den Jahreszeiten. Ein<br />
Biogarten wird auch das Essverhalten<br />
ändern. Befragt man amtliche<br />
Statistiken, bekommt man rasch<br />
Auskunft darüber, wie viele Tomaten,<br />
Zwiebeln oder Äpfel verzehrt<br />
werden. Laut Statistik isst jedermann<br />
bzw. jedefrau in Österreich zum Beispiel<br />
im Durchschnitt 27,2 kg Tomaten,<br />
10 kg Zwiebeln und in Summe<br />
zirka 100 kg Gemüse im Jahr. Diese<br />
Angaben beziehen sich auf die<br />
am Markt gehandelten Früchte und<br />
spiegeln damit den Speiseplan jener<br />
Menschen wider, die keine Früchte<br />
aus einem eigenen Garten verspeisen.<br />
Der Speiseplan von Gärtnerinnen<br />
und Gärtnern unterscheidet<br />
sich davon allerdings erheblich.<br />
Menschen, die Gemüse anbauen,<br />
essen meistens auch mehr Gemüse.<br />
Doch sie essen nicht nur mehr, sondern<br />
auch vielfältiger. Und gerade<br />
das macht den Reiz des biologischen<br />
Nutzgärtnerns aus: Es können vielerlei<br />
Gemüse verkocht werden, die auf<br />
den Märkten gar nicht oder selten,<br />
und dann meistens sehr hochpreisig,<br />
erhältlich sind, obwohl sie im Garten<br />
einfach zu kultivieren sind (etwa<br />
die feinen Puffbohnen, der Radicchio<br />
und viele andere Gemüse und<br />
Obstarten). Und auch beim Obst ist<br />
die Situation ähnlich: Spitzenreiter<br />
sind Äpfel (18,4 kg) und Bananen<br />
(12,3 kg), weit abgeschlagen folgen<br />
Orangen (5,4 kg), Pfirsiche und<br />
Nektarinen (4,7 kg). Auch für das<br />
Obst gilt: Wer reichlich und vielfältig<br />
Fotos: Aus „Das große Biogarten-Buch“/Löwenzahn Verlag<br />
38<br />
buchmedia<br />
magazin 20 (2/13)