Landkreis Sömmerda stellt sich vor
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Inhaltsverzeichnis<br />
Grußwort des Landrates ............................................................................................................ 2<br />
Kreismaskottchen SÖMMI .......................................................................................................... 3<br />
Allgemeine Informationen ......................................................................................................... 4<br />
Wappen und Flagge .................................................................................................................. 5<br />
Wohnungsbau und Bildungswesen ............................................................................................. 6<br />
Geschichte ............................................................................................................................... 7<br />
Wirtschaftsstandort ................................................................................................................... 9<br />
Industrielle Entwicklung .......................................................................................................... 10
Grußwort des Landrates<br />
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Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
Werte Gäste,<br />
in unserem <strong>Landkreis</strong> lässt es <strong>sich</strong> gut leben, arbeiten und<br />
aktiv Freizeit gestalten. Mit dem Slogan „Innovation und<br />
Idylle“ lässt <strong>sich</strong> am besten beschreiben, was Gäste hier in<br />
unserer Region erwartet.<br />
Die Einwohner dieses herrlichen Fleckchens Erde sind<br />
aufgeschlossen und freundlich, verrichten fleißig und kreativ<br />
ihr Tagwerk und zeichnen <strong>sich</strong> durch Leistungswillen, hohe<br />
Motivation und Einsatzbereitschaft aus. Gleichermaßen<br />
pflegen sie aber auch Brauchtum und Gemeinschaftssinn,<br />
feiern unzählige Traditionsfeste und stehen in den dörflichen<br />
Strukturen fest zusammen.<br />
Ich lade Sie herzlich ein, diesen idyllischen Landstrich mitten im Thüringer Becken zu erkunden.<br />
Egal, ob Gast oder Einwohner, Sie werden überrascht sein, was Sie hier alles <strong>vor</strong>finden werden.<br />
Erradeln Sie <strong>sich</strong> die Kulturlandschaft auf gut ausgebauten Radfernwegen und entdecken Sie<br />
Schlaglichter der Weltgeschichte. Sei es nun der Rastplatz des ältesten Europäers – Homo<br />
erectus, der <strong>vor</strong> rund 370.000 Jahren an einem See bei Bilzingsleben campierte – oder das<br />
Hügelgrab des bronzezeitlichen Fürsten zu Leubingen, das älteste Reinheitsgebot für Bier in einem<br />
der ältesten Rathäuser Thüringens in Weißensee oder auch einer der wenigen gut erhaltenen<br />
Renaissance-Friedhöfe nördlich der Alpen, den Campo Santo Buttstädt – die frühe Besiedlung<br />
unserer Heimat hat viele Spuren hinterlassen.<br />
Gleichwohl hat die zeitige Industrialisierung, die maßgeblich durch das Wirken des<br />
Zündnadelgewehr-Erfinders Nicolaus von Dreyse im <strong>Landkreis</strong> Einzug hielt, die Etablierung wichtiger<br />
Kernkompetenzen in der Metallbe- und -verarbeitung in Gang gesetzt. Über viele Jahrzehnte<br />
hinweg entwickelten die Menschen in <strong>Sömmerda</strong> und Umgebung Fähigkeiten und Fertigkeiten, die<br />
nach der politischen Wende Standort<strong>vor</strong>teile bei der Ansiedelung von Automobilzulieferern und<br />
produzierendem Gewerbe bedeuteten. Die zentrale Lage, die gut erschlossene Verkehrsanbindung<br />
über Straße und Schiene sowie das große Potenzial her<strong>vor</strong>ragend ausgebildeter Arbeitskräfte formte<br />
einen Industriestandort erster Güte, eingebettet in eine landwirtschaftlich geprägte Region.<br />
Ich heiße Sie herzlich willkommen, den <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> in seiner Vielfalt zu entdecken.<br />
Ihr Harald Henning<br />
Landrat des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Sömmerda</strong>
Kreismaskottchen SÖMMI<br />
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Das Kreismaskottchen SÖMMI wurde als Identifikationsfigur mit dem Hintergrund „aktiv im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong>“, und zur Verwendung für das Innen- und Außenmarketing geschaffen.<br />
Inhaber der Markenrechte ist das Landratsamt <strong>Sömmerda</strong> in 99610 <strong>Sömmerda</strong>.<br />
Die Benutzung der Marke SÖMMI soll das Heimatgefühl der kreisangehörigen Bürger stärken und<br />
den Bekanntheitsgrad des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Sömmerda</strong> erhöhen. Insbesondere im Tourismusbereich soll<br />
durch die möglichst durchgängige Verwendung der Marke ein hoher Wiedererkennungswert erreicht<br />
werden.
Allgemeine Informationen<br />
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Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> ist eine Region mit zentraler Lage in Europa und im Herzen<br />
Deutschlands. Er liegt im Bundesland Thüringen. Das Territorium des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Sömmerda</strong> liegt<br />
im Gebiet der mittleren Unstrut im nordöstlichen Teil des Thüringer Beckens und erstreckt <strong>sich</strong> in<br />
Ost-West-Richtung von der Finne bis zum Unstrutstau bei Straußfurt und in Nord-Süd-Richtung von<br />
den Ausläufern der Hainleite bei Bilzingsleben bis zur Landeshauptstadt Erfurt.<br />
Das Landschaftsbild zeigt <strong>sich</strong> sanft und freundlich; die fruchtbaren Ebenen werden immer wieder<br />
von Hügelland unterbrochen und boten stets günstige Siedlungs<strong>vor</strong>aussetzungen. Bei einer<br />
Gesamtfläche von 804 km² entfallen rd. 640 km² auf landwirtschaftliche Flächen.<br />
Eine intakte Natur, die bezaubernde Landschaft und freundliche, aufgeschlossene und engagierte<br />
Menschen machen den <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> und seine Gemeinden besonders liebenswert. Mit<br />
seiner reizvollen Landschaft setzt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> auf den "sanften Tourismus". In der<br />
ländlich geprägten Region kann man <strong>sich</strong> aktiv zu Lande, zu Wasser oder in der Luft erholen. Von<br />
Wandern, Radfahren über Segeln bis hin zur Ballonfahrt gibt es vielfältige Möglichkeiten der<br />
Freizeitgestaltung. Harz, Kyffhäuser, Thüringer Wald und Hainleite sind schnell zu erreichen. Die<br />
unmittelbare Nachbarschaft zu den Kulturstätten in Erfurt, Weimar, Eisenach und Bad<br />
Frankenhausen ermöglichen ein abwechslungsreiches Programm. Für den Besucher bietet die<br />
Region ein reichhaltiges Übernachtungsangebot.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> entstand mit der Verwaltungsreform des Freistaates Thüringen am<br />
01.07.1994 aus dem bisherigen <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong>, dem nördlichen Teil des <strong>Landkreis</strong>es Erfurt-<br />
Land und den Gemeinden Bilzingsleben und Kannawurf des <strong>Landkreis</strong>es Artern.<br />
Foto: Schloss Beichlingen<br />
Zentrum der Region ist die Kreisstadt <strong>Sömmerda</strong> und mit annähernd 20.000 Einwohnern auch<br />
die größte Stadt des Kreises. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist sie industrielles Zentrum der<br />
Region.
Wappen und Flagge<br />
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Das am 28. September 1990 durch den damaligen<br />
Regierungsbevollmächtigten und späteren Ministerpräsidenten<br />
Thüringens genehmigte Wappen des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Sömmerda</strong> hat<br />
folgende Blasonierung:<br />
"Das Wappen des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Sömmerda</strong> ist gespalten mit einer<br />
eingepfropften Spitze, <strong>vor</strong>n neunmal von Schwarz über Gold geteilt<br />
und mit einem grünen Rautenkranz belegt und zeigt hinten in Blau<br />
einen siebenmal von Rot über Silber geteilten, golden bewehrten<br />
und gekrönten Löwen und in der Spitze ein silbernes<br />
sechsspeichiges Rad auf rotem Grund"<br />
Ausgangspunkt bei der Wappengestaltung waren Symbole<br />
ehemaliger bedeutender Territorialherrschaften des<br />
Gebietes.<br />
Der Löwe der ludowingischen Landgrafen von Thüringen<br />
verweist darauf, dass dieses Geschlecht in einem Teil des<br />
heutigen Territoriums des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Sömmerda</strong> eines ihrer<br />
Kerngebiete besaß, dessen Mittelpunkt die Runneburg in<br />
Weißensee bildete.<br />
Wird im Allgemeinen bei Thüringer Wappen eher davon<br />
abgeraten, den sächsischen Rautenkranz zu verwenden, so<br />
hat dieses Symbol im Kreiswappen von <strong>Sömmerda</strong> durchaus<br />
seine Berechtigung in mehrfacher Hin<strong>sich</strong>t. Er steht zunächst<br />
für die ernestinischen und albertinischen Gebietsteile, zum<br />
anderen aber auch für die später provinzsächsischen und<br />
sachsenanhaltinischen Ortschaften des heutigen Kreises. Vor<br />
allem der Rautenkranz weist auf die wechselvolle<br />
Territorialgeschichte des Kreises hin.<br />
Das silberne Rad auf rotem Grund steht für die ehemaligen<br />
erfurtischen bzw. kurmainzischen Gebiete. 1<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> ist seit dem 20. Dezember 1999<br />
berechtigt eine Flagge zu führen. Der Beschluss zur<br />
Einführung der Flagge als Hoheitszeichen des Kreises war<br />
durch den Kreistag am 10. November 1999 gefasst worden.<br />
Die Flagge ist weiß-rot gespalten und trägt das Kreiswappen.<br />
1 Quelle: Boblenz, Frank/Heß, Peter: Das Wappen des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Sömmerda</strong>. - In: <strong>Sömmerda</strong>er Heimatheft<br />
5, 1994, S. 6-8.
Wohnungsbau und Bildungswesen<br />
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Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> ist ein interessanter Wohnort. Er verfügt über eine Vielzahl von attraktiven<br />
Wohnungsbaustandorten, im Umland größerer Städte, sowie im ländlichen Raum in reizvoller<br />
Umgebung mit Freiräumen für individuelles Wohnen. Im Einzugsgebiet der Landeshauptstadt<br />
Erfurt und der Klassikerstadt Weimar gewinnt die Region mehr und mehr als<br />
Wohnungsstandort mit sehr günstigen Verkehrsbedingungen an Bedeutung.<br />
Das Wohnen in ländlicher Gemeinschaft gepaart mit einem regen Vereinsleben bildet die Grundlage<br />
für eine gute zwischenmenschliche Atmosphäre, so dass es <strong>sich</strong> gut im <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> Leben<br />
lässt.<br />
Das Schulnetz des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Sömmerda</strong> bietet ein flächendeckendes Angebot von<br />
Gymnasien, Grund-, Regel- und Förderschulen, welches verbunden mit der organisierten<br />
Schülerbeförderung allen Schülern der Region zur Verfügung steht.<br />
An den Grundschulen werden zur außerunterrichtlichen Förderung und Betreuung der Schüler Horte<br />
geführt. Das Angebot vielfältiger Arbeitsgemeinschaften fördert die Kreativität und <strong>vor</strong> allem die<br />
sportlichen Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen.<br />
Die berufliche Aus- und Weiterbildung in den verschiedensten Berufen erfolgt über moderne<br />
berufliche Bildungsstätten im <strong>Landkreis</strong>. Fach- und Hochschulen sind verkehrsgünstig schnell an den<br />
Standorten Erfurt, Weimar und Jena erreichbar. Die Thuringia School Weimar – eine anerkannte IB<br />
World School – ist verkehrstechnisch gut erreichbar und <strong>stellt</strong> einen wichtigen Standort<strong>vor</strong>teil für die<br />
Region dar.<br />
Foto: Staatliche Regelschule „Ch. G. Salzmann“ <strong>Sömmerda</strong>
Geschichte<br />
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Die fruchtbaren Ebenen des "Thüringer Beckens" gehörten bereits in urgeschichtlicher Zeit zum<br />
Altsiedelgebiet des Menschen. So befindet <strong>sich</strong> bei Bilzingsleben eine Fundstelle mit einzigartigen<br />
Zeugnissen von Lebensspuren und Skelettresten des frühen Menschen, wie er <strong>vor</strong> etwa 400.000<br />
Jahren in Mitteleuropa lebte.<br />
Sichtbare Zeugnisse der Besiedlung in der Bronzezeit ragen noch heute in Form verschiedener<br />
Grabhügel aus der Landschaft. Besonders her<strong>vor</strong>zuheben sind hier die bei Leubingen gemachten<br />
Funde unter anderem im Leubinger Häuptlingsgrab, das heute als Rekonstruktion im Museum<br />
für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar zu sehen ist. Die jahrhundertlange<br />
Siedlungskontinuität wird weiterhin durch bedeutende archäologische Funde aus der Germanenzeit -<br />
hier sei das 1913 entdeckte Fürstengrab von Haßleben genannt - bezeugt.<br />
Seit dem 5. Jahrhundert gehörte das Kreisgebiet zum Thüringer Königreich, dessen Gebiet nach 531<br />
unter fränkischen Einfluss geriet. Einhergehend mit der Eingliederung Thüringens in das<br />
Frankenreich vollzog <strong>sich</strong> seit dem 8. Jahrhundert die zunehmende Christianisierung. Diese wurde<br />
wesentlich durch den Erwerb umfangreicher Besitzstände der hessischen Klöster und Stifte Fulda<br />
und Hersfeld in unserer Region befördert. Viele Orte des <strong>Landkreis</strong>es werden dadurch im 8. und 9.<br />
Jahrhundert erstmals in schriftlichen Quellen fassbar.<br />
Zu den mächtigsten Feudalherren des Mittelalters im Kreis gehörten die Landgrafen von Thüringen,<br />
die <strong>vor</strong> allem durch die Gründung der Runneburg und der Stadt Weißensee her<strong>vor</strong>traten, sowie<br />
durch die Grafen von Beichlingen, Gleichen und Hohnstein. Letztere wurden Mitte des 14.<br />
Jahrhunderts durch die Grafen von Schwarzburg abgelöst. Aber auch die Stadt Erfurt verfügte im<br />
Mittelalter über Territorialbesitz im Kreis.<br />
Durch den Ausbau der Landeshoheit im Mittelalter kam es zur Entstehung der Städte Weißensee,<br />
Kindelbrück, Kölleda, Buttstädt, Rastenberg und <strong>Sömmerda</strong> - Ackerbürgerstädte, deren<br />
wirtschaftliches Leben stark von der Landwirtschaft geprägt war, unter anderem durch die<br />
Schafzucht und den Anbau von Waid, der Göttergabe Thüringens.<br />
Die geistigen und kulturellen Veränderungen der Reformation prägten die folgenden Jahrhunderte<br />
entscheidend. Traditionen in Bildung und Kultur Thüringens haben hier ihren Ursprung und wirkten<br />
bis weit in die Neuzeit hinein. Eine dieser Traditionen ist die besonders in unserer Region gepflegte
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dörfliche Musikkultur der "Adjuvanten" aus der berühmte Musikerfamilien, wie die Bachs,<br />
her<strong>vor</strong>gegangen sind.<br />
Nach der wettinischen Teilung von 1485 teilte <strong>sich</strong> auch das Kreisgebiet in albertinische und<br />
ernestinische Beitzungen. Das albertinische Gebiet wurde im 19. Jahrhundert überwiegend<br />
preußisch, während die ernestinischen Gebiete weitestgehend an das Herzogtum Sachsen-Weimar-<br />
Eisenach, seit 1903 Großherzogtum Sachsen, gelangten. Die <strong>vor</strong>mals erfurtisch-kurmainzischen<br />
Besitzungen im Kreis, unter anderem <strong>Sömmerda</strong>, waren 1802 an Preußen gefallen und wurden nach<br />
einem kurzen französischen Intermezzo im Jahre 1815 erneut von Preußen in Besitz genommen.<br />
Auch nach der Abdankung der thüringischen Fürstenhäuser 1918 und der Bildung des Landes<br />
Thüringen im Jahre 1920 gehörten die Orte des heutigen Kreises weiter unterschiedlichen<br />
Territorien an. Die ernestinischen Gebiete um Rastenberg, Buttstädt und den Amtssitz<br />
Großrudestedt lagen im thüringischen Kreis Weimar. Die thüringisch-preußischen Gebietsteile waren<br />
in den Kreisen Eckartsberga (mit Kreisstadt Kölleda), Erfurt und Weißensee zusammengefasst. Die<br />
Kreise Erfurt und Weißensee wurden 1932 zu einem neuen Kreis Weißensee zusammengefasst und<br />
gelangten schließlich 1945 an das Land Thüringen.<br />
Erst mit dem Abschluss der Zentralisierung von Wirtschaft und Verwaltung in der DDR und der<br />
damit einhergehende Auflösung der Länder, entstand im Jahre 1952 der <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> als<br />
Teil des Bezirkes Erfurt. Dabei wurden auch Ortschaften des aufgelösten Kreises Kölleda<br />
eingegliedert.<br />
Seit 1990 gehört der Kreis zum neu gebildeten Land Thüringen. Im Jahre 1994, nach Inkrafttreten<br />
des Thüringer Neugliederungsgesetzes, bildete <strong>sich</strong> der <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> neu. Aus den<br />
aufgelösten <strong>Landkreis</strong>en Artern und Erfurt-Land wurden 20 Gemeinden in den neuen <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Sömmerda</strong> integriert. Er besteht heute aus 48 Gemeinden und 7 Städten. 2<br />
Foto: Runneburg Weißensee<br />
2 Quelle: Boblenz, Frank: Überblick über die Territorialgeschichte des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Sömmerda</strong> vom<br />
Ende des 14. Jahrhunderts bis 1994. - In: <strong>Sömmerda</strong>er Heimatheft 5, 1994, S. 9-49.
Wirtschaftsstandort<br />
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Neben den touristischen Vorzügen ist die Region auch ein national und international<br />
bedeutender Wirtschaftsstandort.<br />
Gut erschlossene Gewerbe- und<br />
Industriegebiete ermöglichten in der<br />
Vergangenheit die Ansiedlung<br />
innovativer Unternehmen mit<br />
Weltmarktbedeutung. Basis und<br />
Stütze der unternehmerischen<br />
Prägung des Kreisgebietes sind aber<br />
die vielen kleinen und<br />
mittelständischen Betriebe.<br />
Die gute Zusammenarbeit von<br />
Wirtschaft und Verwaltung ist<br />
beispielgebend.<br />
Die konjunkturelle Stimmung in der Region ist geprägt von der Vorreiterrolle <strong>Sömmerda</strong>s. Ein<br />
deutlich positiver Trend der Wirtschaftskraft der Industrie lässt <strong>sich</strong> für den <strong>Landkreis</strong> verbuchen. Im<br />
regionalen Vergleich belegt der <strong>Landkreis</strong> seit Jahren einen Spitzenplatz im<br />
Produktivitätsvergleich.
Industrielle Entwicklung<br />
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Die landwirtschaftliche Beschäftigung war für die Region des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Sömmerda</strong> bereits seit<br />
dem Mittelalter prägend. <strong>Sömmerda</strong>, Kölleda, Kindelbrück und Rastenberg waren typische<br />
Ackerbürgerstädte. Handwerk und <strong>vor</strong> allem Handel bis nach Ungarn und Polen brachten im Verlauf<br />
der Zeit Reichtum in die Städte.<br />
Erst die Zeit der Industrialisierung ermöglichte <strong>Sömmerda</strong> den Aufstieg zur Industrieregion,<br />
wobei <strong>sich</strong> die Stadt <strong>Sömmerda</strong> als Zentrum herausbildete.<br />
1817<br />
1826<br />
1901<br />
1919<br />
1937<br />
1939 - 1945<br />
1945<br />
Oktober 1945<br />
Oktober 1948<br />
3. Juni 1952<br />
1957<br />
Gründung der "Fabrik zur Herstellung von Metallwaren auf kaltem Wege"<br />
durch Schlossermeister Nicolaus von Dreyse und Fabrikant Cronbiegel<br />
Erfindung des Zündnadelgewehres durch Nicolaus von Dreyse, Aufnahme der<br />
Rüstungsproduktion, Umfirmierung in „Munitions- und Waffenfabrik AG“<br />
<strong>Sömmerda</strong><br />
Übernahme durch die „Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik“, ca.<br />
8000 Arbeitnehmer<br />
Vertrag von Versailles - Geschäftsgrundlage der Rüstungsproduktion entfällt.<br />
Betrieb beginnt mit der Produktion von Schreibmaschinen später<br />
Rechenmaschinen und Kraftfahrzeugteilen<br />
Erste Fakturiermaschine der Welt wird in <strong>Sömmerda</strong> entwickelt und gebaut.<br />
Auf der „Internationalen Weltausstellung Paris 1937“ – wird dafür der „Grand<br />
Prix“ verliehen<br />
Während des 2. Weltkrieges ist die Rheinmetall - größter Thüringer<br />
Rüstungsbetrieb – z.T. 10 000 Mann Belegschaft<br />
Ende der Rüstungsproduktion – Wiederaufnahme der<br />
Schreibmaschinenproduktion<br />
Standort Kölleda - Beginn der Produktion des "NEUTROWERKES" am Standort<br />
des ehemaligen Militärflugplatzes. Betrieb hatte Ende 1945 - 145<br />
Beschäftigte.<br />
„NEUTROWERK“ wird VEB Funkwerk Kölleda<br />
Standort <strong>Sömmerda</strong> – Das Rheinmetallwerk wird zum volkseigenen Betrieb<br />
erklärt. Neuer Name „VEB Mechanik Büromaschinenwerk Rheinmetall“<br />
<strong>Sömmerda</strong>, dem späteren „VEB Robotron Büromaschinenwerk <strong>Sömmerda</strong>“<br />
Aufnahme der Produktion im Bereich Bürotechnik/Rechentechnik; Übergang<br />
von Elektromechanik zu Elektronik<br />
1989 Einleitung der politischen Wende<br />
Oktober 1990<br />
Heute<br />
Erlangung der Deutschen Einheit - Veränderungen in der Wirtschaft -<br />
Gründung kleiner Unternehmen aus den VEB Betrieben heraus. Entwicklung<br />
zum Hightech-Standort für Computer- und Automobilzulieferindustrie sowie<br />
der Metallver- und -bearbeitung.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> sind auf 22 attraktiven Gewerbe- und<br />
Industriegebieten sowie Altstandorten leistungsstarke Unternehmen<br />
verschiedener Branchen tätig. Zahlreiche Unternehmen haben <strong>sich</strong><br />
angesiedelt, die unsere Wirtschaftsstruktur prägen.