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Die Seminararbeit als PDF lesen - Benjamin Rudolf

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§ 23 Übergang von dem Beurteilungsvermögen des Schönen zu dem des Erhabenen<br />

<strong>Die</strong> Analytik des Erhabenen beginnt mit einem vergleichenden Blick auf die Eigenschaften<br />

eines Urteils über das Schöne. Hierbei lassen sich die Übereinstimmungen in zwei Punkte und<br />

die Differenzen in drei Punkte gliedern.<br />

Gemeinsamkeiten des Schönen und des Erhabenen<br />

1. Beide gefallen für sich und setzen ein Reflexionsurteil voraus<br />

Das für Kant Wesentliche dieses Reflektionsurteils offenbart sich im Vergleich zu sinnlich<br />

und logisch bestimmten Urteilen. So wäre ein auf Grund von Sinnen gefälltes Urteil schon<br />

allein durch seine physische Präsenz und seine kausale Wirkung zweckmäßig und ein<br />

logisches Urteil zweckbestimmt durch seine festen Begriffe. Aber innerhalb des<br />

Reflektionsurteils über das Schöne oder Erhabene verhält es sich nach Kant so, dass der<br />

Gegenstand völlig für sich alleine, ohne physisch kausalen oder logisch begrifflichen Schluss<br />

zu einem Zwecke kommt. Nämlich durch das Wohlgefallen der bloßen Darstellung des<br />

Gegenstandes 3 .<br />

<strong>Die</strong>ses unbestimmte Wohlgefallen reicht direkt weiter in die zweite Übereinstimmung.<br />

2. Sie sind subjektiv allgemeingültige Urteile<br />

Durch ihre Unbestimmtheit im Begriffe sind die Urteile über Schönes und Erhabenes nicht<br />

greifbar, mitteilbar oder nach allgemeinen Regeln definierbar. Somit sind es subjektive<br />

Urteile durch das Gefühl der Unlust und Lust im jeweiligen Individuum 4 . Trotzdem setzen<br />

wir beim Treffen eines solchen Urteils von Seiten anderer Menschen die Übereinstimmung<br />

des Ergebnisses voraus. <strong>Die</strong>se Allgemeingültigkeit eines subjektiven Urteils über Schönes<br />

oder Erhabenes rührt nach Kant daher, dass – obzwar das Phänomen selbst keinen<br />

begrifflichen Zweck besitzt – seine Unbestimmtheit bei jedem Menschen das Befördern des<br />

Verstandes, so geschehend beim Schönen, oder der Vernunft, so geschehend beim Erhabenen,<br />

<strong>als</strong> Folge mit sich führt und somit eine zweckmäßige Lust ohne Anspruch auf Erweiterung der<br />

Erkenntnis über das Objekt entsteht 5 .<br />

3 KdU [244].<br />

4 KdU [245].<br />

5 KdU [246].<br />

3

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