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Die Seminararbeit als PDF lesen - Benjamin Rudolf

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zum Erlittenen darstellt, das Erhabene <strong>als</strong>o indirekt in zwei Schritten aus Lebenshemmung<br />

Wohlbefinden erzeugt 9 .<br />

4. Objekt und zukommende Eigenschaft<br />

Es stellt sich nun die Frage, inwieweit die erfahrbare Erhabenheit überhaupt auf einen<br />

Gegenstand der Natur bezogen werden darf. Einem schönen Gegenstand kommt Schönheit<br />

<strong>als</strong> Eigenschaft zu, aber einem Gegenstand, der in uns das Gefühl des Erhabenen auslöst, die<br />

Eigenschaft des Erhabenen zuzuschreiben wäre unrichtig, da der Gegenstand selbst ja<br />

permanent seine grässliche, lebenshemmende Eigenschaft beibehält und das Erhabene nur<br />

durch den Verweis auf Ideen höherer Zweckmäßigkeit in unserer Vernunft entsteht. Das<br />

Erhabene ist <strong>als</strong>o nichts Zweckmäßiges in der Natur, sondern nur ein Gebrauch von<br />

Anschauungen für eine unabhängige Zweckmäßigkeit in uns oder anders gesagt ein Anhang<br />

zur ästhetischen Beurteilung der Zweckmäßigkeit der Natur 10 .<br />

§ 24 Von der Einteilung einer Untersuchung des Gefühls des Erhabenen.<br />

Wie auch schon bei der Einteilung des ästhetischen Urteils über das Schöne, zergliedert Kant<br />

die Beurteilung in vier Momente. <strong>Die</strong> Quantität, die Qualität, die Relation und die Modalität.<br />

In diesen Momenten sind sich Erhabenes und Schönes sogar gleich, nämlich quantitativ<br />

allgemeingültig, qualitativ ohne Interesse, der Relation nach subjektiv-zweckmäßig und der<br />

Modalität nach notwendig. In Sätzen bedeutet dies, dass ein jeder Mensch (Quantität) nicht<br />

anders kann (Modalität), <strong>als</strong> einem Urteil über schöne oder erhabene Phänomene<br />

unbestimmter Zweckmäßigkeit (Qualität) aufgrund eines privaten innerlichen Erlebnisses<br />

(Relation) einen Zweck zuzuschreiben 11 .<br />

Ein Unterschied liegt nun – wie aus dem vorherigen Paragraphen ersichtlich – darin, dass<br />

durch die Form des Schönen die Qualität und beim formlos Erhabenen die Quantität <strong>als</strong> erster<br />

bestimmender Moment in den Vordergrund rückt. Ein zusätzlicher Unterschied ist der, dass<br />

bei der Analyse des Erhabenen eine weitere, beim Schönen nicht vorhandene Unterteilung zu<br />

machen ist. Denn da das Urteil über Erhabenes eine Bewegung des Gemütes beinhaltet und<br />

diese Bewegung sowohl auf Erkenntnisvermögen <strong>als</strong> auch auf Begehrungsvermögen abzielen<br />

kann, sind zwei Stimmungen des Erhabenen möglich. Ein mathematisch Erhabenes in Bezug<br />

9 KdU [245].<br />

10 KdU [246].<br />

11 KdU [247].<br />

5

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