Öffentliche Einrichtungen
Öffentliche Einrichtungen
Öffentliche Einrichtungen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Öffentliche</strong> <strong>Einrichtungen</strong> (Art. 21 GO)<br />
Kommunalrecht<br />
Teil B<br />
VII.) <strong>Öffentliche</strong> <strong>Einrichtungen</strong>,<br />
Kommunale Unternehmen<br />
• Begriff:<br />
– Unterhaltung, Durchführung oder Errichtung im öffentlichen<br />
Interesse<br />
– Widmung (Allgemeinverfügung oder Satzung)<br />
– Verfügungsgewalt der Gemeinde<br />
– der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt<br />
• Abgrenzung der öffentlichen <strong>Einrichtungen</strong> von:<br />
– Privateinrichtungen (z. B. gemeindliches Weingut)<br />
– Verwaltungseinrichtungen (z. B. Rathaus)<br />
– <strong>Einrichtungen</strong> im Gemeingebrauch (z. B. Straßen)<br />
Organisationsformen für öffentliche<br />
<strong>Einrichtungen</strong><br />
• Doppeltes aus Organisationshoheit folgendes Wahlrecht:<br />
– öffentlich-rechtlich oder privatrechtlich<br />
– selbständig oder unselbständig<br />
– Regelfall:<br />
• unselbständig öffentlich-rechtlich<br />
• selbständig privatrechtlich<br />
• Einschränkungen des Wahlrechts<br />
– durch Gesetz (z. B. SparkassenG)<br />
– Vorbehalt des Gesetzes bei Gründung einer ö-r jur. Person<br />
• Wahlrecht setzt voraus, dass Organisation möglich<br />
Benutzungsverhältnis I<br />
• Zulassungsanspruch (Ob) Benutzungsanspruch (Wie)<br />
• Zwei-Stufen-Theorie (a. A. einheitliches Benutzungsverhältnis)<br />
• Hinkendes doppeltes Wahlrecht bei Ausgestaltung des<br />
Benutzungsverhältnisses<br />
– Bei privatrechtlicher Organisationsform nur privatrechtliches Benutzungsverhältnis<br />
möglich<br />
– Bei öffentlich-rechtlicher Organisationsform privatrechtliches<br />
oder öffentlich-rechtliches Benutzungsverhältnis möglich
Benutzungsverhältnis II<br />
• Zulassungsanspruch<br />
– aus Art. 21 GO oder aus Widmung<br />
– immer öffentlich-rechtlich ( § 40 VwGO (+))<br />
– anspruchsberechtigt:<br />
• Gemeindeangehörige<br />
• Forensen (kein persönlicher Anspruch)<br />
– Rahmen der allgemeinen Vorschriften (Benutzungssatzung,<br />
Widmungszweck)<br />
– Bei begrenzter Kapazität nur Anspruch auf ermessensfehlerfreie<br />
Entscheidung<br />
• Benutzungsanspruch u. U. privatrechtlich<br />
Klage auf Zulassung<br />
• I. d. R. § 40 I VwGO (+),<br />
• Bei selbständiger privatrechtlicher Einrichtung Zivilrechtsweg<br />
möglich (keine Flucht ins Privatrecht!)<br />
• Statthafte Klageart:<br />
– unselbständige Einrichtung: Verpflichtungsklage auf ZulassungsVA<br />
(„Zulassungsanspruch“)<br />
– selbständige Einrichtung: Allg. Leistungsklage auf Einwirkung<br />
(„Verschaffungsanspruch“)<br />
• Klagegegner: Gemeinde<br />
• Sonderfall politische Parteien<br />
– Einfluss des Art. 21 GG (u. a. Art. 21 II 2 GG)<br />
– Chancengleichheit der Parteien<br />
– Anspruchsberechtigt aus Art. 21 GO ist Ortsverband<br />
Anschluss- und Benutzungszwang I<br />
• Anschlusszwang = Pflicht, alle Vorkehrungen zu treffen<br />
bzw. zu dulden, die jederzeitige Benutzung der Einrichtung<br />
ermöglichen<br />
• Benutzungszwang = Pflicht, die Einrichtung (ausschließlich)<br />
zu benutzen<br />
• Anordnung aus gesundheitspolizeilichen oder städtebaulichen<br />
Gründen (Art. 24 I Nr. 2 und 3 GO)<br />
Anschluss- und Benutzungszwang II<br />
• Voraussetzungen:<br />
– Anordnung nur aus Gründen des öffentlichen Wohls<br />
– Allg. Rechtmäßigkeitsanforderungen an Satzung<br />
• Grenzen:<br />
– Art. 14 I GG<br />
• A.- und B.zwang ist Inhalts- und Schrankenbestimmung<br />
• U. U. Ausgleichspflicht (keine salvatorischen Klauseln)<br />
– Verhältnismäßigkeitsgrundsatz<br />
– U. U. Art. 12 I GG
Recht der kommunalen Unternehmen I<br />
• Keine Grundrechtsfähigkeit der Gemeinden aus<br />
Art. 2 I, 12 I, 14 I GG<br />
• Unternehmensformen:<br />
– öffentlich-rechtlich:<br />
• Eigenbetrieb (Art. 86 Nr. 1, 88 GO)<br />
• selbständiges Kommunalunternehmen (Art. 89 GO)<br />
– privatrechtlich:<br />
• Eigengesellschaften<br />
• gemischt-öffentliches Unternehmen<br />
• gemischt-wirtschaftliches Unternehmen (u. U. Art. 19 III GG)<br />
• Haftungsbeschränkung notwendig (Art. 92 I Nr. 3 GO)<br />
Recht der kommunalen Unternehmen II<br />
• Zulässigkeit unternehmerischer Tätigkeit der Gemeinden<br />
(Art. 87 I GO)<br />
– öffentlicher Zweck (nicht nur Gewinnerzielung)<br />
– angemessenes Verhältnis zur Leistungsfähigkeit und zum voraussichtlichen<br />
Bedarf<br />
– Übertragung geeigneter Aufgaben<br />
– Subsidiaritätsklausel (§ 42 II VwGO nach h. M. (-))<br />
– Verbot der Errichtung von Bankunternehmen (Art. 87 IV GO);<br />
Ausnahme: Sparkassen<br />
• Tätigkeit außerhalb des Gemeindgebiets (Art. 87 II GO)<br />
• Wettbewerbsrechtliche Grenzen: UWG, GWB, Art. 12 I<br />
GG bei Verdrängungswettbewerb