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erstellt von H. Willi Arzdorf

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Neustadt in Holstein<br />

Neustadt wurde 1244 <strong>von</strong> Graf Adolf IV. <strong>von</strong> Holstein als Neue Stadt <strong>von</strong> Altenkrempe gegründet, das älter ist und landeinwärts am flachen Binnenwasser<br />

liegt, dort findet sich eine bedeutende Basilika <strong>von</strong> 1140. In Neustadt besteht seit 1474 die älteste Fischerinnung Deutschlands. Historisch <strong>von</strong> Belang sind<br />

die Kirche <strong>von</strong> 1244, das Heiliggeist-Hospital <strong>von</strong> 1344 und das Kremper Tor aus dem Mittelalter.<br />

Bereits zur Hansezeit stellte der Hafen <strong>von</strong> Neustadt einen wichtigen Anlaufhafen für holländische und dänische Schiffe dar. Schiffe der Hanse (universos<br />

mercatores de hansa Theutonicorum) liefen den Neustädter Hafen nur sehr selten an, weil Neustadt nicht zur Hanse gehörte, aber lübsches Recht hatte. Dieses<br />

machte die Stadt für holländische Kauffahrer und auch für die Vitalienbrüder um so interessanter, weil sie keine Stapelrechte beachten mussten. Die<br />

Haupteinnahmequellen <strong>von</strong> kleinen Dörfern, wie dem nur 15 Kilometer entfernt gelegenem Grömitz, waren die Landwirtschaft (gestützt durch das Kloster<br />

Cismar) und die Fischerei. Somit leisteten auch kleine Ortschaften wie Grömitz einen bescheidenen Anteil an einem der Haupthandelsgüter der Hanse -<br />

gesalzener Hering in Fässern, welcher aus dem Neustädter Hafen exportiert wurde. Der große Kronleuchter in der Stadtkirche gibt Zeugnis <strong>von</strong> einem der<br />

vielen großen Kriegsschiffe für die dänische Krone (Christian IV. und Friedrich III.), die in den Jahren <strong>von</strong> 1639 bis 1669 im Neustädter Hafen gebaut<br />

wurden.<br />

Das letzte Seegefecht der Schleswig-Holsteinischen Erhebung vor dem Gefecht <strong>von</strong> Idstedt fand am 20./21. Juli 1850 in der Neustädter Bucht statt. Dabei<br />

sank das Schleswig-Holsteinische Kanonenboot Nr. 1 <strong>von</strong> der Tann.<br />

Neustadt/Pelzerhaken war Standort des Nachrichtenmittelversuchskommandos seit 1923 (Nachrichtenmittelversuchsanstalt, kurz NVA) zur Entwicklung<br />

der Funkmesstechnik (Radar). In der Zeit <strong>von</strong> 1964 bis 1992 diente der Fernmeldeturm M in Neustadt/Pelzerhaken der Fernmelde- und elektronischen<br />

Aufklärung durch den Marinefermeldesektor 73.<br />

Von Dezember 1944 bis zum 1. Mai 1945 befand sich in Neustadt das KZ Neustadt als Außenlager des KZ Neuengamme. Der Komplex wurde später in<br />

das Krankenhaus eingegliedert.<br />

Vor Neustadt wurde am 3. Mai 1945 die Cap Arcona und die kleinere Thielbek mit Häftlingen des KZ Neuengamme <strong>von</strong> alliierten Flugzeugen versenkt, eine<br />

der drei schwersten Katastrophen der Seefahrt in der Geschichte.<br />

1969 erhielt die Stadt die Ehrenfahne des Ministerkomitees des Europarats und nennt sich seither Europastadt.<br />

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