Statistik der obligatorischen Krankenversicherung 2003 - MZES
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<strong>Statistik</strong> <strong>der</strong> <strong>obligatorischen</strong> <strong>Krankenversicherung</strong> <strong>2003</strong><br />
Berechnung <strong>der</strong><br />
Erhöhung <strong>der</strong> Durchschnittsprämien<br />
Zusammenfassung<br />
Wolfram Fischer<br />
Z/ I/ M<br />
Sept./Okt. <strong>2003</strong><br />
Zur Berechnung <strong>der</strong> Durchschnittsprämien wird das gesamte gemeldete<br />
Prämienvolumen durch die Gesamtanzahl <strong>der</strong> Versicherten dividiert.<br />
Zur Berechnung des Prämienvolumens werden die pro Kasse und Region<br />
gemeldeten Prämien mit den zugehörigen Versichertenbeständen<br />
multipliziert und aufsummiert. (Vgl. Beispiel in Tafeln 1 und 2.)<br />
KK Prämie 0 Prämie 1 ∆ Vers. 0 Vers. 1 ∆<br />
G1 300.00 330.00 10.0 10000 9100 −9.0<br />
G2 200.00 220.00 10.0 10000 10900 9.0<br />
Total 250.00 270.05 8.0 20000 20000 0.0<br />
Tafel 1: Beispiel 1<br />
Berechnung <strong>der</strong> Durchschnittsprämien<br />
In Beispiel 1 beträgt die Durchschnittsprämie im Jahr 0 Fr. 250. Sie<br />
kann mit Hilfe des Prämienvolumens wie folgt berechnet werden:<br />
• Das Prämienvolumen von G1 beträgt: 10 000 Versicherte × Prämie<br />
von Fr. 300 = Fr. 3000 000.<br />
• Das Prämienvolumen von G2 beträgt: 10 000 Versicherte × Prämie<br />
von Fr. 200 = Fr. 2000 000.<br />
• Das gesamte Prämienvolumen berechnet sich als: Prämienvolumen<br />
von G1 + Prämienvolumen von G2 = Fr. 3000 000 +<br />
Fr. 2000 000 = Fr. 5000 000. Diesen Betrag entrichten insgesamt<br />
20 000 Versicherte. Somit ergibt sich als durchschnittliche Prämie<br />
für das Jahr 0: Fr. 5000 000 ÷ 20 000 = Fr. 250.00.<br />
Auf das Folgejahr sind beide Prämien um 10.0 % erhöht worden.<br />
• Das Prämienvolumen von G1 beträgt nun: 9 100 Versicherte ×<br />
Prämie von Fr. 330 = Fr. 3003 000.<br />
• Das Prämienvolumen von G2 beträgt nun: 10 900 Versicherte ×<br />
Prämie von Fr. 220 = Fr. 2398 000.<br />
• Das gesamte Prämienvolumen berechnet sich als: Prämienvolumen<br />
von G1 + Prämienvolumen von G2 = Fr. 3003 000 +<br />
Fr. 2398 000 = Fr. 5401 000. Diesen Betrag entrichten insgesamt<br />
20 000 Versicherte. Somit ergibt sich als durchschnittliche Prämie<br />
für das Jahr 1: Fr. 5401 000 ÷ 20 000 = Fr. 270.05.<br />
Berechnung <strong>der</strong> prozentualen Prämienerhöhung<br />
Nach den obigen Berechnungen beträgt die Durchschnittsprämie im<br />
Jahr 0 Fr. 250.00 und im Folgejahr Fr. 270.05. Daraus ergibt sich eine<br />
prozentuale Differenz von 8.0 %. Die durchschnittliche Prämie erhöhte<br />
sich also um diesen Wert von 8.0 %.<br />
10000 12000 14000 16000 18000 20000<br />
20000<br />
10000<br />
Anzahl Versicherte<br />
Total<br />
+0.0 %<br />
G2<br />
+9.0 %<br />
−9.0 %<br />
G1<br />
20000<br />
10900<br />
9100<br />
200 250 300<br />
300<br />
250<br />
200<br />
Jahr 0 Jahr 1<br />
Krankenkasse:<br />
Prämien in Fr.<br />
G1<br />
+10.0 %<br />
Total<br />
+8.0 %<br />
G2<br />
+10.0 %<br />
Jahr 0 Jahr 1<br />
G1 G2 Total Wechsler<br />
Tafel 2: Grafische Darstellung von Beispiel 1<br />
Aus dem obigem Beispiel ist ersichtlich, dass beide Krankenkassen<br />
ihre Prämien um je 10.0 % erhöht haben. Der Anstieg <strong>der</strong> Durchschnittsprämie<br />
beträgt jedoch nur 8.0 %.<br />
Die Differenz entsteht deshalb, weil ein Teil <strong>der</strong> Versicherten trotz<br />
identischer prozentualer Prämienerhöhungen im Jahr 1 eine günstigere<br />
Prämie haben. Es handelt sich um jene Versicherten, welche die<br />
Kasse gewechselt haben. Für diese Versicherten reduziert sich die<br />
Prämie um –26.7 % (von Fr. 300.00 im Jahr 0 auf Fr. 220.00 im Jahr 1).<br />
Ausgehend von diesen Beispieldaten wird im Folgenden gezeigt, wie<br />
die Berechnung <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Durchschnittsprämien im Einzelnen<br />
vorgenommen wird.<br />
330<br />
270<br />
220<br />
Reine Prämienerhöhung und Mengeneffekt<br />
Im ersten Moment wird das obige Resultat erstaunen, denn beide Kassen<br />
haben ja ihre Prämien jeweils um 10.0 % erhöht. Es ist nun aber<br />
so, dass nicht alle Versicherten 10.0 % mehr Prämien zahlen müssen,<br />
denn ein Teil hat zur Kasse mit <strong>der</strong> günstigeren Prämie gewechselt. Für<br />
diese Versicherten reduziert sich die Prämie von Fr. 300.00 im Jahr 0<br />
auf Fr. 220.00 im Jahr 1, d. h. um –26.7 %.<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Versicherten mit teureren Prämien bzw. die Marktanteile<br />
<strong>der</strong> Kassen än<strong>der</strong>n sich von Jahr 0 zu Jahr 1. In Jahr 0 beträgt <strong>der</strong><br />
Anteil <strong>der</strong> Versicherten von G1 50.0 %, jener von G2 ebenfalls 50.0 %.<br />
Im folgenden Jahr beträgt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Versicherten von G1 nur noch<br />
45.5 % und jener von G2 aber ist angestiegen auf 54.5 %. Da die Versicherten<br />
von G2 die niedrigeren Prämien zahlen, gibt es im Jahr 1 also<br />
mehr Versicherte mit niedrigeren Prämien.<br />
Um diesen Effekt <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Versichertenbestände besser darzustellen,<br />
kann die Erhöhung <strong>der</strong> durchschnittlichen Prämie zerlegt<br />
werden in eine ”<br />
reine Prämienerhöhung” und in einen ”<br />
Mengeneffekt”.<br />
Die reine Prämienerhöhung errechnet sich, indem die Bestandesverän<strong>der</strong>ungen<br />
von einen Jahr zum nächsten ignoriert werden. Damit<br />
ergibt sich:<br />
• Das Prämienvolumen von G1 beträgt: 10 000 Versicherte (im<br />
Jahr 0) × Prämie von Fr. 330 (im Jahr 1) = Fr. 3300 000.<br />
• Das Prämienvolumen von G2 beträgt: 10 000 Versicherte (im<br />
Jahr 0) × Prämie von Fr. 220 (im Jahr 1) = Fr. 2200 000.<br />
• Das gesamte Prämienvolumen berechnet sich als: Prämienvolumen<br />
von G1 + Prämienvolumen von G2 = Fr. 3300 000 +<br />
Fr. 2200 000 = Fr. 5500 000. Daraus ergibt sich als durchschnittliche<br />
Prämie für das Jahr 1, gerechnet auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Versicherten<br />
des Jahres 0: Fr. 5500 000 ÷ 20 000 = Fr. 275.00.<br />
Die reine Prämienerhöhung beträgt somit Fr. 275.00 ÷ Fr. 250.00 – 1<br />
= 10.0 %. Diese Zahl korrespondiert mit <strong>der</strong> Aussage bei<strong>der</strong> Garanten,<br />
sie hätten die Prämie um 10.0 % erhöht. Die Fr. 275.00 entsprechen<br />
jedoch nicht <strong>der</strong> durchschnittlichen Prämie, welche im Jahr 1 bezahlt<br />
werden muss. Diese beträgt, wie weiter oben berechnet, Fr. 270.05.<br />
Daraus ergibt sich als Mengeneffekt ein Korrekturfaktor von Fr. 270.05<br />
÷ Fr. 275.00 – 1 = –1.8 %. Als Erhöhung <strong>der</strong> durchschnittlichen Prämie<br />
verbleibt: (1 + reine Prämienerhöhung) × (1 + Mengeneffekt) – 1 =<br />
(1 + 10.0 %) × (1 + –1.8 %) – 1 = 8.0 %.<br />
48 Bundesamt für Gesundheit<br />
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