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- 5 -<br />

sachgemäßer Definition wird die erste Ableitung einer derartigen Nutzenfunktion daher<br />

nie negativ sein. Die zweite Ableitung beinhaltet eine Aussage zum Risikoverhalten. Ist<br />

sie negativ, dann liegt risikoscheues Verhalten vor. Bei positiver zweiter Ableitung liegt<br />

Risikofreudigkeit vor. Risikoneutralität besteht entsprechend bei einer zweiten Ableitung<br />

gleich Null. Risikoaverse Investoren haben folglich einen abnehmenden Grenznutzen.<br />

Je höher das Vermögens- oder Konsumniveau bereits ist, desto geringer wird der<br />

zusätzliche Nutzen durch eine weitere Einheit Vermögen oder Konsum (vgl. Cuthbertson<br />

2000, S. 11).<br />

Das Risikoverhalten lässt sich auch anhand absoluter Größen beschreiben. Wenn der<br />

Nutzen aus dem Erwartungswert eines unsicheren Spiels in Form einer Lotterie höher<br />

ist, <strong>als</strong> der Erwartungsnutzen, den ein Spieler in der Lotterie sieht, so ist der Spieler risikoscheu.<br />

Ein risikoaverses Individuum wird bei Betrachtung seines Erwartungsnutzens<br />

ein faires Spiel <strong>als</strong>o ablehnen, da ihm der separat betrachtete Nutzen aus dem Preis des<br />

Spiels, den es zu zahlen hätte, höher erscheint, <strong>als</strong> der Erwartungsnutzen des Spiels. Um<br />

dennoch an dem Spiel teilzunehmen, würde der Spieler eine Risikoprämie verlangen.<br />

Wäre er demgegenüber bereit eine Risikoprämie zu zahlen, so wäre er risikofreudig<br />

(vgl. von Nitzsch 2002, S. 128-129). Für Fälle, in denen mehr nicht besser sondern eher<br />

schlechter <strong>als</strong> weniger ist, sind die vorstehenden Aussagen unter umgekehrten Vorzeichen<br />

zu betrachten. Dies gilt beispielsweise dann, wenn der Nutzen aus einer Wartezeit<br />

betrachtet wird: ein Krankenwagen sollte möglichst schnell am Unfallort erscheinen,<br />

eine Nachricht sollte in möglichst kurzer Zeit überbracht werden (vgl. Keeney/Raiffa<br />

1976, S. 141).<br />

Um nicht in Widersprüchlichkeiten zu enden, kann <strong>als</strong>o das Risikoverhalten nicht alleine<br />

aufgrund der zweiten Ableitung einer Nutzenfunktion beurteilt werden. Zeitlich parallel<br />

aber im Wesentlichen unabhängig voneinander haben Arrow, Pratt und andere (siehe<br />

dort: Pratt 1964), ein Maß für die Risikoaversion entwickelt, dass heute <strong>als</strong> Arrow-<br />

Pratt Maß bezeichnet wird.<br />

ARA= −U ' '<br />

U '<br />

(2.1.1)<br />

Die Gleichung (2.1.1) gibt für steigende Werte eine steigende absolute Risikoaversion<br />

ARA an. RRA ist die relative Risikoaversion (vgl. Merton 1997, S. 20).<br />

RRA = ARA ⋅W oder RRA =ARA ⋅C (2.1.2)

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