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Die bereits erwähnte fundamentale Sichtweise, dass Nutzen primär aus Konsum und<br />

nicht aus Vermögen stammt, hat auch in finanzwirtschaftlichen Kapitalmarktmodellen<br />

Einzug gefunden. Im traditionellen Capital Asset Pricing Modell CAPM zielt ein Investor<br />

darauf ab, die größtmögliche Rendite für ein bestimmtes Risikoniveau zu erreichen.<br />

Eine andere Herangehensweise, die den Konsum in den Mittelpunkt stellt und <strong>als</strong> C-<br />

CAPM abgekürzt wird, lässt einen Investor seinen Erwartungsnutzen aus Konsum optimieren.<br />

Nebenbedingung definieren den Konsum in diesem Modell <strong>als</strong> Summe der Dividendenzahlungen<br />

und der realisierten Kursgewinne bei Umschichtungen eines Portfolios.<br />

Wie bei der Ermittlung des Erwartungsnutzens über mehrere Perioden hinweg üblich,<br />

werden zukünftige Periodennutzen mit einem konstanten Faktor, der die Zeitpräferenzen<br />

eines Investors angibt, abdiskontiert. Ein Ergebnis des C-CAPM ist, dass die erwarteten<br />

Renditen von Kapitalanlagen negativ mit der Grenzrate der Substitution des<br />

Konsums korreliert sind. Ein zurückhaltender aktueller Konsum ist demnach mit Erwartungen<br />

hoher zukünftiger Renditen verbunden (vgl. Cuthbertson 2000, S. 83-85).<br />

Auch Teilaspekte eines Problems können mittels einer Nutzenbetrachtung optimiert<br />

werden. So haben Qian, Hua und Sorensen eine Portfoliooptimierung unter Berücksichtigung<br />

von Transaktionskosten vorgestellt, die auf einer Nutzenberechnung über variierende<br />

Portfoliogewichte basiert. Das Ergebnis ist eine neue Gewichtung, in der die nutzenbringenden<br />

Vorteile höherer Renditen mit den Nachteilen erforderlicher Portfolioumschichtungen<br />

im Gleichgewicht stehen (vgl. Qian/Hua/Sorensen 2007 S. 398-<br />

399).<br />

Aufgrund der genannten unterschiedlichen Untersuchungsgegenstände ist es nahe liegend,<br />

dass Nutzenfunktionen nicht nur auf verschiedene Größen bezogen werden sondern<br />

auch unterschiedlich formuliert sind. Hauptmotiv für variierende Typen von Nutzenfunktionen<br />

bleiben aber deren spezifische Eigenschaften, wie etwa in Bezug auf Risikoaversion,<br />

und unterschiedlich adäquate Ergebnisse, die die unterschiedlichen Typen<br />

von Nutzenfunktionen bei der empirischen Analyse ein und desselben Problems liefern.<br />

Eine Auswahl bedeutender Nutzenfunktionen wird nachfolgend vorgestellt.<br />

2.2 Die CRRA-Nutzenfunktion und ihre Kritikpunkte<br />

Nutzenfunktionen sind mathematische Werkzeuge, die in analytischen Untersuchungen<br />

eingesetzt werden, um menschliche Verhaltensweisen formelmäßig abzubilden. Ihr<br />

Funktionsverlauf ist in den gebräuchlichsten Varianten stetig und mehrfach differenzierbar.<br />

Beziehen sich ihre Variablen auf Nutzen aus Konsum oder Vermögen, dann ist die<br />

Funktion monoton ansteigend. Gemäß der Wirklichkeit spiegelt ihr typischerweise kon-

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