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Wenn der tatsächliche Interessenhorizont eines Individuums nur kurzfristig orientiert<br />

ist, kann eine langfristige Portfolioauswahl auf ein Modell zur kurzfristig optimalen<br />

Portfolioauswahl zurückgeführt werden. In diesem Modell hat ein Investor ein bestimmtes<br />

Vermögen und die Möglichkeit daraus Kapitaleinkünfte zu erzielen. Er hat aber kein<br />

Arbeitseinkommen. Die Kapitaleinkünfte ergeben sich aus der auf das Portfolio bezogenen<br />

Rendite Rp, die auf der sicheren Rendite, einer konstanten Risikorendite und dem<br />

Anteil des riskant angelegten Vermögens beruht. Der Zusammenhang zwischen dem<br />

heutigen und morgigen Vermögen wird dann wie folgt formuliert.<br />

W t1<br />

=1R p ,t 1 ⋅W t<br />

−C t (3.3.1)<br />

Die Zeitindizes bezeichnen dabei Werte, die zu heute verfügbarem Geld gehören mit t,<br />

und Werte die morgen verfügbar sind mit t+1. Die Portfoliorendite ist aufgrund der in<br />

ihr enthaltenen unsicheren Rendite nur ein Erwartungswert. Ihre Indizierung mit t+1<br />

soll anzeigen, dass die Kapitaleinkünfte erst in der nächsten Periode verfügbar sind.<br />

Ferner ergeben sich die Einkünfte ausschließlich aus dem Nettovermögen nach Abzug<br />

des aktuellen Konsums (vgl. Campell/Viceira 2002, S. 37).<br />

Da in der vorangegangen Budgetbeschränkung nur das wieder neu angelegte Vermögen<br />

Kapitaleinkünfte erwirtschaftet, <strong>als</strong>o vor der Geldanlage am Kapitalmarkt der Konsum<br />

vom aktuellen Periodenvermögen abgezogen wird, ist diese Beschränkung eine nichtlineare<br />

Formulierung. Um eine lineare Beziehung zu erreichen, setzen Campbell und Viceira<br />

die vorherige Budgetbeschränkung relativ zum Vermögen am Periodenbeginn Wt,<br />

logarithmieren den gesamten Ausdruck und nähern den dann noch nichtlinearen Term<br />

durch eine Taylorreihenentwicklung erster Ordnung an. Daraus ergibt sich eine lineare<br />

Beziehung zwischen der Wachstumsrate des Vermögens und dem aktuellen Vermögen<br />

und Konsum und der geschätzten Portfoliorendite.<br />

w t1 =k r p ,t 1 <br />

1− 1 ⋅ c t −w t (3.3.2)<br />

Aus einer langfristigen Betrachtung, die aus dieser Beschränkung hervorgeht, haben<br />

Campbell und Viceira ohne eine explizite Optimierung ableiten können, dass ein hoher<br />

heutiger Konsum mit einer hohen erwarteten Kapitalrendite oder einem geringen Konsumwachstum<br />

in der Zukunft verbunden ist (vgl. Campell/Viceira 2002, S. 50-52).<br />

Hierzu kann angemerkt werden, dass die langfristige Betrachtung für einen unendlichen<br />

Zeithorizont durchgeführt wurde, weshalb ein Term durch seinen Grenzwert von Null<br />

entfallen ist. Ferner wird in dieser Modellierung wie in der vorherigen kein Arbeitseinkommen<br />

berücksichtigt.

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