Diplomarbeit als PDF-Dokument
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1 Problemstellung<br />
Wir leben in einer Gesellschaft, die ihren Mitgliedern einen möglichst großen Freiraum<br />
zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit bietet. Die dadurch gebotenen Freiheiten eröffnen<br />
vielfältige Entscheidungsspielräume in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens.<br />
Unter Beachtung eigener Ziele und subjektiv wahrgenommener Randbedingungen<br />
wählen Menschen die für sie am günstigsten erscheinenden Handlungsmöglichkeiten<br />
aus.<br />
Die Verhaltensweisen von und die Interaktionen zwischen Individuen, Gruppen und Institutionen<br />
sind der wesentliche Untersuchungsgegenstand der Sozialwissenschaften<br />
(vgl. Rogall 2006, S. 25). Als Teil davon, richten die Wirtschaftswissenschaften ihre<br />
Aufmerksamkeit insbesondere auf Zusammenhänge in und zwischen den Bereichen Arbeit,<br />
Konsum, Investition, Kapital, Handel und Geld, um diese in stationären oder zeitlich<br />
dynamischen Systemen zu analysieren. Die hier vorgelegte Arbeit behandelt unter<br />
der Überschrift „Auswirkung verschiedenartiger Nutzenfunktionen auf optimale Sparund<br />
Anlageentscheidungen privater Investoren im Lebenszyklusmodell“ einen Themenkomplex,<br />
der im wesentlichen die Bereiche Arbeit, Konsum, Investition und Kapital berührt.<br />
Im Mittelpunkt steht dabei das Entscheidungsproblem zwischen heutigem Konsum<br />
und heutigem Sparen zugunsten morgigen Konsums. Schwerpunkte werden auf die<br />
Erörterung theoretischer Grundlagen und die Implementierung numerischer Rechenverfahren<br />
gesetzt.<br />
Um eine Entscheidung für ein bestimmtes Verhalten treffen zu können, müssen das angestrebte<br />
Ziel einer Handlung bekannt und die zur Auswahl stehenden Alternativen klar<br />
umrissen sein. Besteht bei einer oder mehreren Alternativen Unsicherheit über deren<br />
Ausprägung, wie etwa über die Rendite einer Kapitalanlage, sind zusätzlich die möglichen<br />
Ereignisse je Alternative zu definieren und deren Eintrittswahrscheinlichkeiten abzuschätzen.<br />
Ein weiterer Effekt von Unsicherheit ist, dass Ziele dann nicht mehr absolut<br />
formuliert werden können, stattdessen wird vielmehr ein Optimum angestrebt (vgl. von<br />
Nitzsch 2002, S. 84-85).<br />
Aus dem Schema der Entscheidungsfindung ergibt sich eine zentrale Problemstellung:<br />
Wenn zum Erreichen eines Optimums oder eines absoluten Ziels ein Lösungsansatz<br />
ausgewählt werden soll, muss ein Konzept existieren, nach dem die möglichen Alternativen<br />
bewertet werden. In den Wirtschaftswissenschaften hat sich dazu das Konzept des<br />
Nutzens etabliert, in dem vielerlei Größen subsumiert werden können, wie etwa Vermö-