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Ehrgeiz. Erfolg. Erfahrung. - St. Galler Tagblatt

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freitag, 19. juli 2013 lehrabschluss<br />

12<br />

sprachaufenthalte und arbeitseinsätze im Ausland sind gute Gelegenheiten, Lebenserfahrung zu sammeln.<br />

Bild: fotolia<br />

Horizonterweiterung nach der Lehre<br />

Jeden Sommer beenden viele<br />

Jugendliche ihre Ausbildung. Es<br />

gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />

wie es nachher weitergehen<br />

kann. Immer mehr nutzen die<br />

kommenden ein bis zwei Jahre<br />

für Reisen, Sprachaufenthalte,<br />

Arbeitseinsätze oder den<br />

Militärdienst.<br />

Für viele junge Menschen führt der<br />

Weg nach Abschluss einer ersten<br />

Ausbildung oder Lehre nicht direkt<br />

ins Erwerbsleben. Im Hinblick auf<br />

die Berufskarriere ist dies durchaus<br />

positiv. In jungen Jahren geht<br />

es um neue Lebenserfahrungen,<br />

die Ablösung vom Elternhaus, die<br />

Suche nach der eigenen Identität<br />

und Berufung. Auch ist manchmal<br />

nach Abschluss der Lehre eine<br />

berufliche Neuausrichtung nötig.<br />

Da ist es ratsam, eine Denkpause<br />

zu haben und durch die neuen <strong>Erfahrung</strong>en<br />

sich selber besser kennenzulernen.<br />

Diese Lehr­ und Wanderjahre<br />

sind eine wichtige Grundlage für<br />

die Identitätsentwicklung und die<br />

Klärung der beruflichen Ausrichtung.<br />

Es ist sinnvoll, verschiedene<br />

Arbeitswelten zu erleben, andere<br />

Kulturen kennenzulernen, Sprachen<br />

zu lernen ,zu reisen und neue<br />

Menschen mit anderen Mentalitäten<br />

kennenzulernen. Auf diese Weise<br />

können auch die persönlichen<br />

Kompetenzen weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Neues kennenlernen<br />

Andreas zum Beispiel arbeitete<br />

nach seiner Ausbildung zum Schreiner<br />

noch ein Jahrauf dem Beruf und<br />

sammelte so erste Berufserfahrungen.<br />

Dann folgten die Rekrutenschule<br />

und ein Friedenseinsatz bei<br />

Kfor in Kosovo. Andreas lernte eine<br />

andere Kultur kennen und konnte<br />

dadurch seinen Horizont erweitern.<br />

Nach der Rückkehrarbeitete er temporär<br />

anverschiedenen Orten: Reinigung,<br />

Service, Verkauf an einem<br />

Magenbrotstand und Hilfsarbeiten<br />

im Büro. Durch diese <strong>Erfahrung</strong>en<br />

wurde ihm der Wert seines erlernten<br />

Berufes wieder bewus<strong>St</strong>.Aktuell<br />

arbeitet er wieder als Schreiner und<br />

plant eine Weiterbildung ab dem<br />

Sommer 2014, die auf dem Beruf<br />

aufbaut. Je nach Weiterbildung werden<br />

einige Jahre Berufserfahrung<br />

als Zulassungsbedingung vorausgesetzt.<br />

Mirjam leistete nach dem Abschluss<br />

der pädagogischen Maturitätsschule<br />

einen einjährigen Arbeitseinsatz<br />

in einem Hilfsprojekt<br />

in Afrika. Sie unterrichtete dort<br />

Kinder, half bei der Betreuung von<br />

Jugendlichen und baute ein Waisenkinderprojekt<br />

auf. Dabei lernte<br />

sie die Sprache der Einheimischen,<br />

behauptete sich gegenüber Eltern,<br />

erweiterte ihre organisatorischen<br />

Kompetenzen und erlebte ein ganz<br />

anderes Land mit einer anderen<br />

Kultur und Mentalität. Anschliessend<br />

liess sie sich an der Pädagogischen<br />

Hochschule zur Lehrerin<br />

weiterbilden. Nach einigen Jahren<br />

imSchuldienst bereitet sie sich nun<br />

für einen längeren Einsatz ineinem<br />

Hilfsprojekt vor.<br />

Berufserfahrung sammeln<br />

Wer nach der Ausbildung zuerst<br />

etwas Berufserfahrung sammeln<br />

will und kann, sollte dies tun. Für<br />

viele berufsbezogene Weiterbildungen<br />

ist für die Zulassung eine bestimmte<br />

AnzahlJahre Berufserfahrung<br />

nötig. Die Lehre selber zählt<br />

nicht als Berufserfahrung. Die erwähnten<br />

<strong>Erfahrung</strong>en sind auch<br />

nach einigen Berufsjahren, vielleicht<br />

in Form eines unbezahlten<br />

Urlaubs, möglich.<br />

Wer nicht überzeugt ist von seinem<br />

Beruf, sollte diesen nicht sofort<br />

an den Nagel hängen. Manchmal<br />

liegt es an zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen, dass die Freude am<br />

Erlernten verlorengeht. Wennmöglich<br />

sollte deshalb nach der Lehre<br />

eine Arbeitsstelle gesucht werden,<br />

um zu überprüfen, ob der erlernte<br />

Beruf tatsächlich nicht mehr den<br />

eigenen Wünschen und Vorstellungen<br />

entspricht. Falls dies nicht möglich<br />

ist oder die berufliche Neuausrichtung<br />

seit langem feststeht, kann<br />

die berufliche Situation mit professioneller<br />

Hilfe geklärt werden.<br />

Informationsmöglichkeiten<br />

Unter berufsberatung.ch sind<br />

Informationen über Sprachkurse,<br />

autor<br />

beat Gähwiler<br />

Beat Gähwiler ist diplomierter<br />

Berufs – und Laufbahnberater.<br />

Er berät unter anderem auch<br />

junge Erwachsene bei der Vorbereitung<br />

von Zwischenjahren<br />

und bei beruflichen Neuausrichtungen.<br />

www.sprung­brett.ch<br />

Arbeiten im Ausland, Austauschprogramme<br />

und andere Möglichkeiten<br />

zu finden.<br />

Wer eine höhere Berufsbildung<br />

wie die eidg. Berufsprüfungen BP,<br />

die höheren Fachprüfungen HFP<br />

oder die höheren Fachschulen HF<br />

anstrebt, wird ebenfalls unter dieser<br />

Adresse fündig. Zu beachten gilt<br />

es hier, dass je nach Weiterbildung<br />

einige Jahre Berufserfahrung als<br />

Zulassungsbedingung vorausgesetzt<br />

werden.<br />

Desgleichen können die Zulassungsbedingungen<br />

der Universitäten<br />

und der ETH, der Fachhochschulen<br />

und der pädagogischen<br />

Hochschulen auf dieser Website<br />

abgerufen werden.<br />

Literaturempfehlung<br />

Die Auslandsreise 2013<br />

Susanne Gry Troll<br />

Arbeiten, <strong>St</strong>udieren und Lernen<br />

im Ausland<br />

ISBN 978­3­937094­10­6<br />

Alles über Arbeitsaufenthalt,<br />

Au­pair, Sprachreisen, Praktikum,<br />

<strong>St</strong>udienaufenthalt, Homestay,<br />

Erlebnisreisen im Ausland.<br />

Ostschweizer Ausbildungsbetriebe gratulieren ihren Lernenden<br />

zum erfolgreichen Lehrabschluss

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